sexualisierte Gewalt in der Kindheit

[mel88]

Liebe Forumsmitglieder,

Ich wende mich an euch mit einer etwas anderen Bitte.

Ich schreibe in Österreich (Tirol) gerade an meiner Diplomarbeit zum Thema Partnerschaften nach dersexualisierten Gewalt in der Kindheit.

Ich finde, dass es extrem wichtig ist, dieses Thema etwas in den Fokus der öffentlichkeit zu rücken, da sich gerade die kleinsten unserer Gesellschaft nichtgegen solche Übergriffe an ihrem Körper wehren können und ein solcher Vorfall Kinder ihr restliches Leben begleiten werden!

Da eine Arbeit zu diesem Thema aber nur dann tatsachen und echte gefühle von Betroffenen wiedergeben kann, wenn die Geschichte dazu von Betroffenen kommt würde ich mich sehr freuen, wenn sich vielleicht jemand dazu bereit erklärt aus der Kindheit zu erzählen um unter Umständen zukünftigen Missbrauchsopfern zu helfen welche sich an eine Beratungsstelle wenden.

Über Nachrichten von euch, natürlich auch private über PN oder an meine Mailadresse, würde ich mich sehr freuen!

Ich wünsch euch allen aber auf alle Fälle viel Kraft mit dieser Vergangenheit umgehen zu können!

Liebe Grüße
Melanie

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[Fiasei]

Ich glaube nicht, dass das Forum dazu da ist!

[mel88]

ich bin mir dessen bewusst, dass es ein heikles thema ist, deshalb habe ich es auch unterlassen, die Leute direkt anzuschreiben sondern einen eigenen Threat aufgemacht um jedem selber die Möglichkeit zu geben darüber nachzudenken ob soetwas für sie / ihn infragekommt....

Ich möchte auf keinen Fall jemanden beträngen oder zu Nahe treten (auch deshalb keine beiträge in beiträge) sondern es ist mir einfach ein Bedürfnissetwas dagegen zu tun und ein erster Schritt für mich ist meine Diplomarbeit auf welche ich dann aufbauen kann.

Tut mir trotzdem Leid, dass dich der Beitrag stört.

[Fiasei]

Mich stört er nicht, nur ich denke mir es könnten dir nun x-beliebig viele Leute irgendwas schreiben, auf dem du dann baust, und dabei stimmt das gar nicht!

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[mel88]

nein eigentlich bin ich auf der suche nach 1-2 Menschen, die bereit sind mir in einem persönlichen Gespräch ihre Geschichte erzählen.
Ich gebe dir recht sowas über Mails oder forumsbeiträge zu klären ist nicht möglich und den betroffenen gegenüber auch nicht fair!

[Fiasei]

Ob sich da wer findet? Schliesslich ist das ein heikliches Thema und kein Liebeskummerthema oder wo man grad mal ein Tief hat sondern schon sehr gravierend und die Opfer leiden oft ein Lebenlang drunter!

[Erdbeermütze]

Sorry, ich will dich nicht verletzen, aber ich finde es reichlich naiv von dir. Vielleicht täusche ich mich auch und du hast daran gedacht und hier nur nicht die Informationen hereingestellt. Vielleicht habe ich auch eine falsche Vorstellung was du wissen willst.

Hast du mal drüber nachgedacht, das sowas sehr traumatisierend seien kann? (Ok, jemand der sich dafür meldet wird es warscheinlich wissen, muss aber nicht sein, oder er schätzt sich falsch ein)
Hast du eine entsprechende Ausbildung um es evtl. Aufzufangen oder ist ein Psychologe dabei.
Wo soll das stattfinden? Hasst du geschütze Rahmenbedingungen.
Wer übernimmt die Kosten?
usw.
Kannst du irgendwelche Nachweise erbringen, dass du diese Informationen dafür verwendest. Sprich nachweisen, dass man dir vertrauen kann.

Mich irretiert auch, du schreibst, du machst eine Diplomarbeit zumThema Partnerschaften nach dersexualisierten Gewalt und willst ihre Geschichte aus der Kindheit? Nach meiner Meinung ist es doch egal wie die Geschichte war, es geht doch um Partnerschaften nach sexualisierter Gewalt also um die Auswirkung des Missbrauchs in der Partnerschaft im Erwachsenalter.

Wie gesagt, ich will dir nicht zu nahe trete. Waren nur meine ersten schnellen Gedanken dazu als ich das gelesen habe.

LG
Erdbeermütze

[b1960]

Hallo
Ich bin neu hier im Forum und bin beim Durchsehen der Themen auf diesen Thread gestossen. Ich wundere mich ein wenig über meinen eigenen Mut, hier zu antworten. Ich lebe mit und leide seit mehr als 40 Jahren an diesem Thema. Mein ganzes Leben ist dadurch geprägt. Mehrere Jahre Therapie haben mir geholfen, bewußt damit zu leben und das Thema nicht zu verdrängen. Irgendwann galt ich als "kuriert". Das stimmt aber nicht. Denn es hört nie auf. Mal schlägt es mehr, mal weniger durch. Die Thematik begleitet mich - und vermutlich auch viele andere Betroffenen - ein Leben lang. Ich habe Kinder bekommen und bin jetzt Oma. Die Geburt meiner Kinder löste instinktive Reaktionen aus, die ich nicht einordnen konnte. Heute sehe ich meine Enkelin, dieses wunderbare Zauberwesen, und die alten Gefühle brechen wieder auf. Auch wenn ich heute bewußter damit umgehen kann. Aber Gefühl und Ratio sind zweierlei. Ich bin durchaus der Ansicht, dass man sehr viel mehr darüber sprechen sollte. Ich glaube nicht, dass sich Mißbrauch dadurch erheblich verringern würde: Gelegenheit macht Diebe und Täter/innen gibt es durch alle Gesellschaftsschichten. Ich glaube aber, dass es vielen, die stumm durchs Leben gehen, verängstigt, verzweifelt und unendlich oft blind gegenüber sich selbst und den Auslösern ihrer Verzweiflung, helfen würde, wenn das Thema sachlich und offen verstärkt besprochen würde. Mancher/Manchem würde es vielleicht helfen, die Schwelle in eine Therapie zu überschreiten und sich Hilfe zu holen.
Es ist sicher auch eine Frage, wie an das Thema herangegangen wird. Grundsätzlich sehe ich die Anfrage daher nicht negativ. Wird nicht konkret und sachlich mit dem Thema umgegangen, wird sich die Wut, die sich in Menschen wie mir immer wieder staut und oft auch gegen uns selbst richtet, auf die nächsten Generationen übertragen, ohne dass wir das merken oder wollen. Es wird bei Anlassfällen viel geredet, im konkreten Einzelfall sind aber auch Therapeuten oft überfordert, weil die Erfahrung in dieser Hinsicht fehlt. Erfahrungen Betroffener, richtig aufbereitet, könnten möglicherweise für einen Therapieansatz wichtig sein.

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