Mich von einer Polizeibehandlung gedemütigt zu fühlen..

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

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S.Wortschatz
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Mich von einer Polizeibehandlung gedemütigt zu fühlen..

Beitrag Mi., 26.01.2011, 19:00

Ich würde die Erfahrung, die ich hier mitteile,
und durch die ich mich seelisch angegriffen, verletzt, gedemütigt fühle,
zu gerne aus meinem Gedächtnis löschen.

Denn wenn die Erfahrung mich in der Erinnerung flutet,
dann sorgt das mithin für Pein und Scham,
dem Gefühl der Ohnmacht und der Traurigkeit
und der Erkenntnis, eine Dummheit begangen zu haben,
mich in rein guter Absicht an die Polizei gewendet zu haben.


Ich hatte mal...
...ein positives Bild von der Polizei gehabt
Gerne kooperiert, geholfen, Zivilcourage gehabt


Dann passierte vor etwa eineinhalb Jahren das was ich in knappen Ausführungen zu fassen suche:

In der Stadt zu Fuß auf dem Heimweg
Autoschlüssel gefunden
Nach Polizeistreife Ausschau gehalten
Polizeistreife herangewunken
Autoschlüssel übergeben

So weit, so gut...!

Selbst als Tatverdächtiger (!) behandelt worden
Taschenkontrolle über mich ergehen lassen müssen
Feinwaage zum Vorschein gekommen
Durchsucht worden
5 Gramm Cannabis zum Vorschein gekommen
In Handschellen genommen worden

So mit Polizeiwagen zur Wache verfrachtet worden
Cirka 15 bis 20 Minuten in einem Glaskasten-Raum in Handschellen ausharren müssen
Von dort gesehen dass eine Polizeibeamtin am PC meine Bankkarte in ein Lesegerät steckte
Über diesen vermutlichen Eingriff in meine Privatsphäre nicht in Kenntnis gesetzt worden

Dann in einen gekachelten Raum geführt worden
Mich ganz nackt ausziehen müssen
Die Polizisten hatten sich Handschuhe übergezogen
Mich wieder anziehen dürfen

Nicht wieder an den Ausgangspunkt gebracht worden
Aus der Wache entlassen worden
Von dort den Heimweg antreten

Heute muß ich sagen...
ein Negatives Bild von der Polizei inne zu haben,
Angst, Panik oder Beklemmung zu verspüren, wenn/wann immer ich Polizei sehe


Immernoch Ohnmacht-Gefühle, Scham und Traumata wegen der Handschellen-Fesselung
Besonders wegen der Nötigung zum Nacktmachen, - sein
Und durch die gesammte Behandlung durch die Polizei, deinem Freund und Helfer

Die Staatsanwaltschaft wollte noch 100 Euro von mir
Runtergehandelt auf 60 Euro
Runtergehandelt auf 6 Sozialstunden für Suppenküche für Obdachlose&Arme

Ich möchte nicht (mehr länger) kriminalisiert werden !
Ich würde die beschriebene Erfahrung gerne aus meinem Gedächtnis löschen.

Ich möchte nicht mehr länger unnütz und unfair kriminalisiert werden.
Alltäglich habe ich Angst, dass das wieder geschehen kann.

Die Zeit, die seit diesem beschriebenen Tag verstrichen ist, der Abstand,
hat mir in meiner Aufarbeitung geholfen,
aber ich möchte mir diese Geschichte von der Seele schreiben.

Und heute habe ich eine Petition an das Parlament unterzeichnet,
Cannabis-Konsumenten endlich nicht mehr länger zu kriminalisieren.
Denn ich bin der Überzeugung : Per Gesetz werden ganz normale Menschen
über Gebühr bzw. ungebührend stigmatisiert und in ihren Grundrechten verletzt.

S.Wortschatz
Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Do., 27.01.2011, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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geronimos secret
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 21:56

Hallo S.Wortschatz,

ich kann dich gut verstehen, denn ich hatte auch mal eine unerfreuliche Begegnung mit der Polizei. Die Polizei "Dein Freund und Helfer" ist eben nicht immer dein Freund. Man denke da nur an den schrecklichen Polizeieinsatz bei "Stuttgart 21", wo die Staatsgewalt friedlichen Demonstranten mit Wasserwerfern das Augenlicht genommen hat.
Und auch bei dir ist es so, dass da, wo du helfen wolltest, du selbst zum Ofer geworden bist. Das ist tragisch. Die Polizisten hätten dein Auto nicht durchsuchen dürfen (wenn ich das als juritischer Laie überhaupt beurteilen kann). Nun hat man aber Drogen bei dir gefunden und ich frage mich:
Und heute habe ich eine Petition an das Parlament unterzeichnet,
Cannabis-Konsumenten endlich nicht mehr länger zu kriminalisieren.
Denn ich bin der Überzeugung : Per Gesetz werden ganz normale Menschen
über Gebühr bzw. ungebührend stigmatisiert und in ihren Grundrechten verletzt.
warum der Konsum von Cannabis zu deinen "Grundrechten" gehören soll?! Man kann hierbei in extenso über das pro und con der Legalisierung von Cannabis streiten, aber ein Grundrecht Drogen zu konsumieren? Ich weiß nicht....
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 22:21

geronimos secret hat geschrieben: aber ein Grundrecht Drogen zu konsumieren? Ich weiß nicht....

Naja, Alkohol "darf" ja auch konsumiert werden Und der ist noch dazu giftig und macht viele Leute aggressiv.

ich würde jetzt nicht, wenn ich was illegales in der Tasche habe mich einem Polizisten nähern oder sonstwie auffallen.

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geronimos secret
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 22:36

Naja, Alkohol "darf" ja auch konsumiert werden Und der ist noch dazu giftig und macht viele Leute aggressiv.
Ja, deswegen schrieb ich doch, dass das nichts mit einer Diskusion über die Legalisierung von Cannabis zu tun hat. Ich persönlich hätte nichts gegen eine Legalisierung von Cannabis, ich hätte aber auch nichts gegen ein Verbot von Alkohol. Mir ging es um etwas ganz anderes. Die Grundrechte gehören zu den vornehmsten Rechten des Menschen. Dazu gehören seine Würde, die Meinungsfreiheit, das Recht auf Unversehrtheit etc..
Mir leuchtet nicht ein, warum das Recht Drogen zu konsumieren, die nachweislich schädlich sind, diesem Grundrechtskataolog zugefügt werden sollen...?
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Fiasei
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Beitrag Do., 27.01.2011, 14:52

@ S. Wortschatz
Autoschlüssel gefunden
Nach Polizeistreife Ausschau gehalten
Polizeistreife herangewunken
Autoschlüssel übergeben

Selbst als Tatverdächtiger (!) behandelt worden
Taschenkontrolle über mich ergehen lassen müssen
Betäubungsmittelwaage zum Vorschein gekommen
Durchsucht worden
5 Gramm Cannabis zum Vorschein gekommen
In Handschellen genommen worden
Ein netter Zug von dir, dass du die Autoschlüssel abgegeben hast, aber ganz ehrlich, wenn du weißt du bist selber kriminell (eben weil du Cannabis eingesteckt hattest) dann forder ich doch das nicht herraus...
Entweder lass ich den Schlüssel liegen - zu meinen eigenen Schutz oder ich bring das Cannabis weg von mir und gehe dann zur Polizei. Das du dich nackt ausziehen musstest, resultiert wahrscheinlich daraus, dass sie auf Nummer sicher gehen wollten, ob du nicht noch wo anders Drogen versteckt hast. Was ich aber in deiner Situation nun mal nicht so arg empfinde da du Drogen mithattest!
Manchmal vermögen 1000 Worte es nicht wieder gut zu machen, was ein einziges unbedachtes Wort zerstört hat


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S.Wortschatz
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Beitrag Do., 27.01.2011, 15:25

Ein netter Zug von dir, dass du die Autoschlüssel abgegeben hast, aber ganz ehrlich, wenn du weißt du bist selber kriminell (eben weil du Cannabis eingesteckt hattest) dann forder ich doch das nicht herraus...0

Es war bodenlose Naivität, Leichtsinn und Dummheit von mir, wohl war,
töricht war das, und diese Fehleinschätzung tut mir im wahrsten Sinne des Wortes selbst leid -
Dass ich kriminell bin, sah ich nicht ein und ich sehe es heute auch nicht so.

Ich sehe mich nicht als kriminellen Bürger,
viel mehr als einen verfolgten diskriminierten kriminalisierten Bürger.

Die Taschen-Durchsuchung und vieles weitere war für mich nichts anderes als
Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts, meines Alters, meiner Neigung/Überzeugung,
meines sozialen Status.


Ein anderer wäre aufgrund seines Erscheinungsbildes und gesellschaftlichen Standes
an meiner Stelle nicht durchsucht worden - davon bin ich überzeugt. Und sowas kränkt.

Wenn ich im Supermarkt Tabak, einen Wein meines Vertrauens oder Kalorienbomben kaufe,
erwarte ich auch nicht Leibesvisitation, Handschellen klicken und mich als Opfer
bzw. Betroffener einer wahrscheinlich legalen Geiselnahme.

Vom moralischen Standpunkt gesehen ist die Verfolgung von Konsumenten
für mich Ausdruck einer ungerechten Politik und Justiz.

Unsere Politiker, Schauspieler, Schriftsteller, Prominente, Musiker und
ganz allgemein Mitmenschen - vielleicht du und jedenfalls ich -
sind für mich nicht sodann Kriminelle,
wenn sie Drogen konsumieren oder konsumiert haben.
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:

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Schneekugel
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Beitrag Do., 27.01.2011, 15:50

Falls mal wieder sowas ist, wirf den Schlüssel einfach in einen Postkasten. Wird zumindest bei uns in Österreich gerne gemacht, wenn man was findet, aber keine Zeit oder Lust hat um zur Polizei zu gehen, es aber auch nicht liegenlassen möchte. (Schlüssel, Geldbörse usw...)

Wenn du dich noch etwas über Vorurteile aufregen willst, lade ich dich herzlich ein nach 10 Stunden Baustelle in staubigen Klamotten bei der Wiener Edeleinkaufsstrasse in die dortigen Nobelsupermärkte einkaufen zu gehen. Exakt jedes einzelne Mal ist der Security rein zufällig immer an meine Kassa geschlendert. -.- Wer kann schon sagen ob ich mir nebst Suppengrün und Leberknödel vielleicht noch heimlich ein Päckchen Knorr-Rindssuppe einstecken will.

Ansonsten dürfte der Polizei bei euch echt langweilig sein. Die Gegend aus der ich komme ist eigentlich ziemlich verschrien für ihre zahlreichen Kiffer, als ich mal den Stiefsohn eines Polizisten ansprach warum eigentlich kaum je was passiert, obwohl das auf Festen recht offen gehandhabt wird, wurde mir das mit dem Begriff der "kriminellen Energie" im Gegensatz zum erwartendem Aufwand erklärt.

Würden sie anfangen wirklich ernste Razzien zu machen würden sie vermutlich an die 500 Privatwochenendkiffer kriegen, von denen die meisten ganz normal arbeiten und das Zeug selbst im Garten oder daheim anbauen im kleinem Rahmen anbauen und gegenseitig tauschen. Da somit auch keine "kriminelle Energie" vorhanden ist in dem Sinn von Beschaffungskriminalität, agierende Drogenbanden usw... hättest du nichts erreicht, ausser das zuständige Gericht, das diese 500 Leute dann bearbeiten müsste, für ein halbes Jahr durch Überlastung lahmzulegen. Also das die da wegen 5g son Gedöns machen. O_o

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 11:15

Lieber S.Wortschatz,
Die Taschen-Durchsuchung und vieles weitere war für mich nichts anderes als
Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts, meines Alters, meiner Neigung/Überzeugung,
meines sozialen Status.
Magst du das vielleicht näher erläutern?! Welche "Erkennungsmerkmale" gäbe es da bei dir?!


Wenn es denn so ist,
Ein anderer wäre aufgrund seines Erscheinungsbildes und gesellschaftlichen Standes
an meiner Stelle nicht durchsucht worden - davon bin ich überzeugt. Und sowas kränkt.
kann ich deine Kränkung gut verstehen. Sieht man dir deinen Drogenkonsum in irgendeiner Weise an?!
Wenn ich im Supermarkt Tabak, einen Wein meines Vertrauens oder Kalorienbomben kaufe,
erwarte ich auch nicht Leibesvisitation, Handschellen klicken und mich als Opfer
bzw. Betroffener einer wahrscheinlich legalen Geiselnahme.
Das ist natürlich richtig und man kann daher auch trefflich über die Gestzgebung im Betäubungsmittelrecht streiten. ich selbst wäre da auch für eine konsequentere Umsetzung der Rechtssituation, was bedeutet, dass man entweder auch Nikotin (übrigens die am süchtig machenste Substanz, gefogt von kokain und heroin) und Alkohol verbietet oder Cannabis legalisiert. Andererseits muss es ja irgendwo eine "Grenze" geben. Und die sieht nun mal zur zeit so aus, dass Cannabis nicht legal ist.

Und nur weil
Unsere Politiker, Schauspieler, Schriftsteller, Prominente, Musiker
Drogen konsumieren, heißt das ja noch lange nicht, dass deswegen Drogen gut sind. Diese Menschen sind in der Regel ziemlich kaputt - vor allem psychisch.
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Fiasei
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 11:24

@ S.Wortschatz
Ich sehe mich nicht als kriminellen Bürger,
viel mehr als einen verfolgten diskriminierten kriminalisierten Bürger.
Du siehst es so, dass Gesetz aber nicht!

Und nur weil irgendwelche Stars Drogen nehmen oder sich die Seele aus dem Leib kotzen, ist es noch lange kein Vorbild, sondern soll doch eher abschreckend sein.
Die Taschen-Durchsuchung und vieles weitere war für mich nichts anderes als
Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts, meines Alters, meiner Neigung/Überzeugung,
meines sozialen Status.
Das ist ne Einbildung von dir, weil du dir nicht eingestehen willst, dass du kriminell bist, das ist alles! (Und das bist du nun mal, wenn du Cannabis bei dir hast, egal wie das nun wer auffasst und welche Einstellungen die Menschen zu dem Thema haben)!
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Ive
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 11:47

Probleme mit Autoritäten, würde ich das nennen ... ICH, ICH, ICH - das kleine Ich bläst sich auf und will keine Macht abgeben. Machtlosigkeit ist eines der miesesten Gefühle, in der Tat.

Interessant zum Titel: Manchmal braucht auch der heutige Mensch ein bisschen von dem, was heute ziemlich out ist: Demut. Freiwillig eine Prise davon verhindert, dass man sich, wie im Titel geschrieben, gleich geDEMÜTigt fühlen muss. Damit kann man dann auch ertragen, dass man sich einfach mal in die vorgegebenen Regeln einordnen - von unterordnen wollen wir gar nicht reden - muss ...

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Beitrag Fr., 28.01.2011, 12:03

hm, also ich finde jetzt nicht, dass die polizei sich da i-wie mies benommen hätte. im grunde genommen haben sie nur ihren job gemacht. als ich die überschrift gelesen hab, hab ich gedacht du hättest zu unrecht ne anzeige, prügel oder sonstwas bekommen. dabei war das nur eine ganz normale verhaftung mit LV...da is doch nix dabei...immerhin hattest du ja auch drogen dabei...war also gerechtfertigt...

ich glaub eher, dass es dich gestört hat, dass du entdeckt wurdest und dich über dich selbst ärgerst.
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Schneekugel
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 12:32

im grunde genommen haben sie nur ihren job gemacht
Sei mir nicht böse, aber du findest wirklich es ist die Aufgabe der Polizei dich zu filzen und zu durchsuchen, wenn du einen aufgefundenen Schlüssel bei ihnen abgeben willst? ^^

Klar ist es Aufgabe der Polizei tätig zu werden, wenn sie jetzt bei jemandem Cannabis finden, aber es ist sicher nicht ihre Aufgabe bei jedem Cannabis zu suchen der einen Schlüssel abgibt.

Zu dem übrigem Halbwissen der Vorposter die vermutlich mal aus Qualitätsmedien wie der "Bild" übernommen wurden, betreffend "du bist eben kriminell" daher war das gerechtfertigt: Der Besitz von geringen Mengen Cannabis zum Zweck des Eigenkonsums gilt als geringe Ordnungswidrigkeit, wie leichte Geschwindigkeitsübertretung mit dem Auto, Schwarzfahren, Verstoss gegen das Copyright in kleinem Rahmen (wie z.B. die typischen Kopien aus Büchern die man sich als Schüler oder Student macht) usw..., das Haus verlassen ohne Ausweis, bei Rot über die Fußgängerampel zu gehen usw...

Also wenn das Begehen von Ordnungswidrigkeiten ernsthaft in euren Augen dazu führen sollte, das der die Ordnungswidrigkeit begehende Kriminelle verstärkt von der Polizei im Auge behalten sollte, dann kann man nur hoffen, dass es noch genug Ex-Stasimitarbeiter gibt, die in der Lage sind diese glorreiche Institution in eurem Sinne wieder aufzubauen, schließlich muss ja jeder einzelne kriminelle Bürger auch ordentlicht überwacht werden der je bei Rot über die Strasse ging. ^^

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Ive
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 12:38

Hier lässt sich einmal mehr beobachten, dass es bei derartigen Themen keine objektive Sicht der Dinge gibt, sondern jeder die Situation von SEINER Wirklichkeit her betrachtet - und wertet.

Ist also wohl mehr Persönlichkeitssache, wie und ob man damit fertig wird bzw. umgehen kann.

Nebenbei: Ohne Gesetze würden wir noch wie im Wilden Westen leben (und selbst der hatte welche, und zwar härtere als wir heute); dazu muss man nicht unbedingt die Stasi bemühen ... Womit ich NICHT meine, dass alle Gesetze für alle gleich sinnvoll sind. Sie aber für jeden einzelnen, mehr als es ohnehin schon durch tausend Sonderregelungen gemacht wird, dessen Vorstellungen entsprechend anzupassen, wäre eventuell ein bisschen viel verlangt.

Denn dann wären Justiz und ausführende Organe nichts weiter als Pappkameraden, und man könnte gleich sämtliche Regeln fürs möglichst reibungslose Zusammenleben - denn nichts anderes sollen Gesetze ja sein - abschaffen.

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Fiasei
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 12:57

@ Schneekugel
du bist eben kriminell" daher war das gerechtfertigt: Der Besitz von geringen Mengen Cannabis zum Zweck des Eigenkonsums gilt als geringe Ordnungswidrigkeit
Fakt ist, er hat gesetzeswidrig gehandelt, und gesteht es sich nicht ein!

@ S.Wortschatz

Hast du die Polizei in irgendeiner Weise provoziert???
Manchmal vermögen 1000 Worte es nicht wieder gut zu machen, was ein einziges unbedachtes Wort zerstört hat

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 13:14

@Schneekugel:
Sei mir nicht böse, aber du findest wirklich es ist die Aufgabe der Polizei dich zu filzen und zu durchsuchen, wenn du einen aufgefundenen Schlüssel bei ihnen abgeben willst? ^^
ich finde auch, dass das ist ein großer Schritt, der in diesem Fall überhaupt nicht nachvollziehbar ist.

Dennoch bleibt es ein Verstoß gegen das Bezäubungsmittelgesetz, auch wenn Du versuchst das hiermit:
Zu dem übrigem Halbwissen der Vorposter die vermutlich mal aus Qualitätsmedien wie der "Bild" übernommen wurden, betreffend "du bist eben kriminell" daher war das gerechtfertigt: Der Besitz von geringen Mengen Cannabis zum Zweck des Eigenkonsums gilt als geringe Ordnungswidrigkeit, wie leichte Geschwindigkeitsübertretung mit dem Auto, Schwarzfahren, Verstoss gegen das Copyright in kleinem Rahmen (wie z.B. die typischen Kopien aus Büchern die man sich als Schüler oder Student macht) usw..., das Haus verlassen ohne Ausweis, bei Rot über die Fußgängerampel zu gehen usw...
zu relativieren. Ich fühle mich auch durchaus nicht angesprochen, weil ich sehr wohl weiß, dass 5g (was auch immer) in die Kategorie "Eigenbedarf" fallen. Trotzdem "hinkt" dein Vergleich, weil am Drogenkonsum und somit auch dem Konsum von Cannabis, ein ganzer Rattenschwanz von Straftatbeständen hinzukommt, weil die Beschaffung, d.h. der Kauf und Verkauf strafrechtlich durchaus relavant ist (und damit keine ordungswidrigkeit). Und irgendwoher muss der Stoff ja gekommen sein.
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