Missbrauch aber keine Erinnerung daran?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Shirly23
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Missbrauch aber keine Erinnerung daran?

Beitrag Mi., 16.01.2008, 15:54

Da ich mir jetzt viele Beiträge über Missbrauch durchgelesen haben und auch einen Fall dabei hatte... wo (mir fällt jetzt das thema nicht ein) als Kind missbraucht wurde.. aber sich bis er jetzt im stattlichen alter war, an nix erinner konnte. Erst durch die Therapie fetzenhaste erinnerungen kamen.

Ich fange mal so an.
Mein Kindheit verlief eigentlich sag ich mal turoblent aber schön.
Geboren wurde ich in Tirol.
Wir hatten einen Skibetrieb in Seefeld.
Aufwachsen in den Bergen schöners gibts ja nicht.
Dann kam das schlimme erwachen. Uns wurde das Haus weggenommen
(näher will ich eingehen, zu traurige erinnerung)

So... Meine Eltern, Oma , meine Schwester und ich hatte kein Dach mehr über dem Kopf.. Ich war dortmal 6 jahre alt.
Ich kann mich genau daran erinnern.
Ich weis noch genau wo jedes Zimmer war.. wie alles aussah.. wir wir die sachen packten und in Tirol keine Wohnung fangen.

Zwangsweise mussten wir nach NÖ übersiedeln.
Mittlerweile zog ich schon das 5te mal um

Dort hatten sich meine Eltern wieder eine „ Kegelbahn“ (wirtshaus) neu aufgebaut.
Meine Eltern waren sehr oft betrunken, streiteten nur.. waren kurz vor der scheidung.
Ich war dortmals 12 jahr.

Oft musst ich auf meine Eltern warten…. Nachts.. es war schon oft nach 12.
Ich musst zusehn wie meine Eltern sich „zugesoffen“ haben. Sich nicht mehr auskannten.
Ich kann ich an eine Szene gut erinnern.

Es war so ne art Heurigenstand im freien.
Da es schon wieder so spät war…… und meine Eltern an der Theke sich amüsierten
Schlief ich 10 meter weiter auf einer Bank im dunklen.
Auf einmal kamen 2 Männer. 1er davon war ein bekannter oder verwandter.. ich weis es nicht mehr genau.
Ich rühte mich kein Stück… ich hatte angst….
Er zog mir den Schuh aus… Ich tat so als würde ich schlafen und nix merken.
Beide männer lachte und einer von beiden sagte :“ Zieh ihr doch die Hose aus“!
Ich bekam Panikzustände könnte mich aber nicht rühren.
Als er an meiner Hose rumzährte…. Fing ich wie wild an zu treten und zu schrein.
Meine Eltern hörten mich nicht.. es war an der Theke zu laut……
Ich schmies den Tisch samt Gläser darauf um vor lauter Panik ( schwerer massiver heurigentisch)…….

… von diesem zeitpunkt an weiss ich einfach nicht mehr was danach passiert ist!
Haben mich meine Eltern gehört????
Ich weis es nicht.

Meine Eltern waren immer gut zu mir.
Ich bin jetzt 23.
Habe egal in welcher Situation sofort ein „schlechtes“ gewissen.
Mir tut jeder und alles leid.
Habe extreme aggressionen gegen Männer.
Egal ob jung oder Alt.
Burschen in meinen alter dürfen mich gar nicht ansprechen da ich gleich richtig böse werde … vor ältern Männer hab ich gänzlich angst.
Alkoholisierten Menschen oder Männer weiche ich aus.
Alles was mit alkohol zutun hat meide ich.
Ich reagiere sehr aggresiv auf alkoholisierte Menschen.
Meide sogar meine Eigene Verwandtschaft wenn sie Trinken oder nur darüber reden.

Das gleiche ist auch bei Sex.. ich kann über dieses Thema einfach nicht reden, geschweigeden zuhören. Ich verschwinde immer sofort.

Das macht es meinen Freund sehr schwer wo er mich auch sehr leid tut.
Immer wenn er mich fragt was den los sei… „ ich weiss es nicht… ich weiss es wirklich nicht.
Ich sehne mich so nach zärtlichkeit… mag aber nicht berührt werden.
Es ist mir unangenehm.. ich fühle mich bedroht.
Bekomme keine Luft.. will einfach in ruhe gelassen werden.

Die einzige Zuflucht die ich habe sind meine Tiere…. Diese Zärtlichkeit ist für mich angenehm die ich auch suche.
Ich vertraue ihnen blind.


Einerseits will ich meinen Freund vertrauen… andereseits kann ich es nicht oder will ich es auch nicht.. ich lasse mir immer egal was kommt ein „ hintertürchen“ offen.

Ich habe angst meinen Freund zu verlieren. Panische Angst….
Ich reagieren ihm sehr oft aggressiv gegenüber….
Unser gemeinsames leben dreht sich nur um autos… da fühle ich mich sehr nahe ihm gegenüber.

Das klingt alles so blöd.

Ich weis… mein freund will auch meine zuneigung.
Ich kann ich ja nicht mal zeigen das ich ihn liebe… obwohl ich das tu.
Ich tu ihm damit fürchterlich weh.
Wenn er weint kann ich ihn nicht tröstet. Aber er tut mir leid.

Ich kann mich bei ihm einfach nicht fallen lassen obwohl er alles erdenkliche für mich tun würden.
Wenn ich ihn schon meine Liebe nicht aussprechen kann oder zeigen, versuche ich es ihm anders zu zeigen.
Kaufe ihn die Geschenke die er sich wünscht zum Geburtstag.. egal wie teuer…
Oder überrasche ihn mit einen süssen stofftier….

Ich will in nicht weiter weh tun.. was soll ich machen
Wir zicken uns gegenseitig nur noch an.
Wenn er mich frag was los is hab ich keine Antwort darauf weil ich es nicht weiss.
Und wenn er zärtlich wird blocke ich ab.

Warum bin ich nur so schräg???

Es tut mir einfach nur so leid
Ich weiss das er mich nicht betrügen würde… aber ich will ihm einfach auch das geben was er sich wünscht…
Das mir der Hund das liebste sei
Sagst du oh Mensch sei Sünde
Der Hund bleibt mir im Sturme treu
Der Mensch nicht mal im Winde.

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yuna
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 20:22

Hi Shirly!

So schön scheint deine Kindheit nun doch nicht gewesen zu sein.

Vielleicht anfangs, ja, aber durch Schicksalsschläge, die deine Familie erlitten hat, hat sich das Blatt wohl gewendet. Deine Eltern eröffneten eine Kegelbahn und ertränken ihre Sorgen und Ängste im Alkohol, ohne auch nur einen Moment zu überlegen, was sie ihren Kindern damit antun.

Es ist durchaus möglich, dass du an dem besagten Abend von diesen Männern missbracht wurdest. Kein Mensch erinnert sich gern an so eine schreckliche Tat. Viele reagieren dann mit Verdrängung. Sie wissen zwar, dass etwas nicht stimmt, aber was es ist, kommt oft nur durch eine Therapie zum Vorschein.
Es tut sehr weh, wenn man sieht, dass die eigenen Eltern nicht merken, dass das Kind in Gefahr schwebt.

Es ist ganz natürlich, dass du eine Abneigung gegen alkoholisierte Menschen hast. Du hast selbst gesehen, was Alkohol anrichten kann. Du hast auch eine gewisse Gefühlskälte entwickelt. Du hast Angst, eine körperliche Nähe aufzubauen. Ich deute das so, dass du dich fürchtest, dass er dich genauso im Stich lassen könnte, wie es damals deine Eltern getan haben. Solange du eine gewisse Distanz bewahrst, kann dir so etwas nicht noch einmal geschehen. Ist es so?

Menschen, die traumatische Erlebnisse hatten, suchen häufig Zuflucht bei Tieren, weil es die einzige Nähe ist, die sie ohne Angst aufbauen können.

Hast du mit deinem Freund bereits über deinen Verdacht gesprochen? Wenn nicht, dann solltest du es dringend tun. Er wird dir sicherlich zur Seite stehen und Verständnis haben. Du merkst ja selbst, dass es so nicht weitergehen kann. Mit teuren Geschenken kannst du unmöglich deine Zuneigung ersetzen.

Du solltest unbedingt über eine Therapie nachdenken, denn nur so kommst du hinter die Geschehnisse dieser einer Nacht. So kannst du das Problem am Schopfe packen, es verarbeiten und ohne Angst leben, verlassen oder verletzt zu werden.

LG

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tee-ei
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 20:41

Hallo Shirly,

Es klingt vielleicht blöd, aber ich kann das was du schreibst durchaus nachvollziehen. Also ich sag dir einfach mal was ich denke, obwohl ich wirklich keine Psychologin bin.

Dass du so aggressiv auf Alkohol reagiert kann auch damit zusammenhängen, dass die Geschichte mit deinen Eltern vielleicht nach dem Umzug nicht mehr so toll verlaufen ist. Deine Eltern haben auch getrunken, sich gestritten und hatten sicher nicht viel Zeit für dich. Außerdem haben sie dich nicht gehört, als du Hilfe brauchtest.
Ich weiß, es fällt schwer, die Eltern für etwas anzuklagen. Bei mir war das auch so, die Eltern sind doch die lieben Menschen und immer gut gewesen. Ich fühlte mich auch immer total schlecht, als ich gemerkt habe, dass ich es meinen Eltern sehr übel nehme, dass sie mich als Kind nicht beschützt haben. Ob deine Eltern nun wirklich Schuld haben oder nicht, ein ungutes Gefühl bleibt und du musst es erstmal zulassen. Auch du darfst wütend sein, nur so wirst du wieder einen gesunden Zugang zu ihnen finden. Nur so kannst du ihnen wirklich von Herzen verzeihen, das gilt übrigens für alle Bereiche. Zum Verzeihen gehört auch das Zulassen, dass es einmal schlimm war.

Wenn du sagst, du kannst dich an nichts mehr erinnern, wie schaut das dann genau aus? Hattest du diese Szene immer präsent und fehlt dir nur ein Teil der GEschichte, oder konntest du dich erst an diese Szene auch nicht erinnern?? Es ist schlimm wenn einem Teile der eigenen GEschichte fehlen, bei mir ist das auch. ABer siehs mal so, dein Unterbewusstsein schützt dich ja auch. Wenn du nach und nach an dem was geschehen ist arbeitest, dann wird dir mit der Zeit einiges klarer werden.

Was deinen Freund und überhaupt den Umgang mit Menschen betrifft. Es ist schwer, ich weiß. Es hört sich wie meine letzte Beziehung an, nur dass ich damals noch jünger war. Das Wichtigste ist, dass du ganz ganz viel mit deinem Freund redest. Siehs mal so, vielleicht fallen dir Beziehungen auf Grund deiner Vorgeschichte schwerer, vielleicht wird es viele Beziehungen und Freundschaften geben die nicht gelingen, aber wenn du dann Beziehungen - egal welcher Art - zu Menschen aufbauen kannst, in denen du wirklich reden und du selbst sein kannst, dann sind das die wertvollsten und wunderbarsten Beziehungen. Dein Freund weiß ja nicht, was los ist, er KANNS ja gar nicht wissen. Versuch mit ihm zu reden, erzähl ihm alles, wenn er dich liebt wird er dich verstehen.
Ich wollte bis jetzt in all meinen Beziehungen die Coole sein, alle sind gescheitert, du brauchst eine gute Basis, voll Vertrauen und Ehrlichkeit - auch wenns schwer zu finden ist.

Und nochwas: versuche dich und deine Geschichte so anzunehmen. Klingt banal ist aber sehr schwer.

Ich wünsch dir alles Gute


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Shirly23
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Beitrag Do., 17.01.2008, 20:48

Danke Helferlein und tee-ei


Zu meiner Geschichte... ich kann mich wie gesagt genau an die Szene erinnern,immer und immer wieder gleich.. jedoch was danach geschah fällt mir einfach nicht ein.
ich ziehe das ganze auch selber etwas in lächerliche weil ich denke sowas kann mich ja gar nicht passiert sein. Meine Eltern haben mich sicher gehört. Aber wenn ich so nachdenke... warum reagiere ich dann in gewissen situationen so dermassen aggressiv und abwesen`? Als hätte ich kein Herz?!


Meine Eltern gebe ich auch in dieser Zeit keine Schuld auch wenn sie sehr oft nicht zuhause waren.. es sehr oft um 3 uhr früh das telefon geläutet hat.. ich mit meiner schwester ( wir waren im gleichen alter) sich nicht ans telefon trauten... weil... wer kann das sein oder was ist passiert?
Oft waren betrunkene am telefon oder mein Vater hatte einen autounfall.....
Ich bin ihnen deswegen auch überhaupt nicht böse... jedoch wenn beide etwas trinken zu einen anlass und es vielleicht etwas übersehn... geh ich meistens.
Mein Vater wird zwar immer lustig... doch ( auch jetzt erst bei seinen 50er) war er so dermassen betrunken das es mir das Herz zerrissen hat ihn so zu sehen. Mir standen die tränen in den Augen....
Ihn so hilflos zu sehn und ich kann nichts machen. Alle lachen ... und ich steh dort und seh meinen Vater wie er dort dorkelt und sich nicht mehr auskennt.

Meine Mutter hingegen wird wenn sie zuviel trinkt ( ich möchte auch erwähnen das meine Eltern KEINE alkoholiker sind) sie sehr sehr stängerisch und gemein wird.
Ich weiche ihr meistens aus oder unsere begegnung endet in einen fürchterlichen streit.

Selber habe ich auch immer ein Schlechtes Gewissen... meine ELtern gegenüber sowieso sehr stark,
Ich rufe oft 5 mal am Tag an... mich zu entschuldigen weil ich vielleicht am vortag etwas ungut drauf war.

Meinen Freund hatte ich glaub ich diese Szene schon einmal erzählt.. ( weiss es jetzt aber nicht genau)
aber eher mehr ins lächerliche gezogen...
Ich nehms wahrscheinlich selber nicht wirklich ernst....
Wenn was passiert wäre... verdräng ich es vielleicht und finde mich damit ab????!!!
Ich möchte auch gar nicht meine eltern fragen ob sie mich in der besagten nacht rufen gehört haben? Habe angst das die Antwort NEIN ist.. sie wissen gar nix davon.

Ich habe auch Angst mit meinen Freund darüber zu reden weil ich denke er nimmt mich gar nicht ernst und zieht mich ins lächerliche damit....
Keine Ahnung....

Ja das mit den Tieren kann ich nur bestätigen... ob ich absichtlich die nähe suche weiss ich nicht.
Ich fühle mich ihnen einfach näher... wie soll ich sagen...
Ich vertrau ihnen einfach... sie geben mir einfach das Gefühl wirklich gemocht zu werdne.
Das mir ihre liebe nicht vorgespielt wird.

Vielleicht is das ganze Keine Sexueller missbrauche.. sondern vielleicht nag ich einfach so an der vergangenheit das ich einfach keinen schlussstrich ziehen kann.
Vielleicht auch ein missbrauch von Alkohol.. nicht mir gegenüber sonst meine Eltern so zu sehn?
Ich weis das meine Eltern ne harte zeit hatten, deshalb bin ich ihnen auch gar nicht böse...
nur heute will ich sie einfach nicht mehr trinken sehn.

Oft überkommt mir eine innerliche Traurigkeit wo ich am lieben nur heulen würde....
Dann flüchte ich mich zu meine Tieren.. besonders zu meinen 2te Hund den Rüden und erzähl ihm alles... Er ist ein besonders guter tröster.... Er versteht mich.
Mir tut auch der Verlust einen Tieres mehr weh als der Verlust eines Menschen.
Das mir der Hund das liebste sei
Sagst du oh Mensch sei Sünde
Der Hund bleibt mir im Sturme treu
Der Mensch nicht mal im Winde.

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Ashana
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 14:08

Liebe Shirley,
bei mir gibt es auch ein Missbrauchsthema aus der Kindheit und so habe ich mich von Deinem Beitrag angesprochen gefühlt.
Ich bin jetzt 49.
Ab und zu habe ich auch über das Missbrauchsthema gesprochen, ab wenn, dann habe ich es so wie´Du eher ins Lächerliche gezogen oder so in der Art"Ich hatte auch einmal einen Beinbruch"

Vor 4 Jahren hatte ich das erste Mal Panikattacken und begann dann bald mit einer Psychotherapie.
Da kamen dann erstmal wieder die Missbrauchsgeschichten als Emotion hoch.
Heuer war ich 2 Monate in einer psychosomatischen Klinik in Wein und durch das erzählen, der anderen Teilnehmer, bekam ich sehr viele Flashbacks (Bilder von früher, die mit dem Missbrauch zu tun hatten)

Was ich dabei noch nie richtig ausgelebt habe ist "WUT", eben weil ich mir immer dachte: "Na und, ist ja nichts Schlimmes passiert, es gibt ärgeres"

Doch, dadurch dass gewisse Bilder immer wieder kommen, so wie Du es ja auch beschreibst, hat man das Thema einfach nicht abgeschlossen.
ich würde es "Trauma" nennen.
Google mal bei: Posttraumatische Belastungssyndrom
Ich habe dort sehr viele Erklärungen gefunden, warum ich so bin, wie ich bin.

Ich kann Dir nur wirklich raten, Therapie zu machen, bei Dir sind noch nicht so viele Jahre vergangen als es bei mir sind, denn da häuft sich dann immer mehr zusammen.

Wo wohnst Du jetzt? könnte Dir eine gute Ärztin sagen.
Alles Liebe Dir
Ashana

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Shirly23
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 20:59

Hallo Ahana


Danke für deine tolle antwort.
Weisst du .. nur das problem an der ganzen sache ist.. das ich mir so einen therapie nicht leisten kann.
Und rein nur wegen einer vermutung???

Naja wut hab ich ja reichlich in mir.... wobei ich es meinen Freund nich einfach machen.
ich dachte mir des öfteren es läge vielleicht an der Pille.

Und wie soll ich das bei ner Therapie sagen?
Ich vermute was.. oder ich glaube.. der denkt ja ich hab nen dachschaden

und wenn ich das in angriff nehmen würde.. denkt meine Familie von mir das ich echt net mehr ganz dicht bin.
Ich will nicht das sich jemand so etwas über mich denkt.

Ich hab bis jetzt immer die starke.. beständige dargestellt.. Habe immer die kontrolle behalten
Ich will nimanden die bestätigung geben das ich es doch nicht geschafft habe oder das ich doch nicht so stark bin. Die Kontrolle will ich nicht abgeben.

Ich komme aus der Nähe Wiener neustadt.

ich du verstehst wie ich das meine.
Es klingt alles so dämlich und unrealistisch...

lg Shirly
Das mir der Hund das liebste sei
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Shirly23
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 21:14

Noch dazu kommt... was ich selber für das schlimmste problem habe mit dem ich zu kämpfen habe, was auch bei mir sehr viel mit kontrolle zutun hat....

ich habe wahnsinnige verlustängest...

Angst die Arbeit zu verliefen
Angst... das Haus zu verlieren
Angst das mir wer mein geliebtes auto stiehlt oder wegnimmt, reinfährt oder was weiss ich
Angst das meine Hunde davonlaufen oder sie mir weggenommen werden.
(obwohl ich für die nur das beste tuhe)

ich rechne echt zwanghaft jeden Tag 5 mal mind. meinen Kontostand durch.. um zu sehn ob ich ja nicht in schulden gerade ... und wenn ich mir mal etwas kaufe hab ich gleich ein schlechtes gewissen weil das geld hätte ich mir auch sparen können falls mal schlechte zeiten kommen.

Ich habe Angst meine Eltern zu enttäuschen... obwohl ich was ich von mir behaupten kann ein tolles wissen im meinen Fachbereich habe... ich mir sehr viel selber gelernt habe was für ein Mädchen sag ich jetzt mal so sehr unttypisch ist.
Ich sehr viele alleine machen kann ohne die Hilfe eines Mannes... weil ich eben diesen Bereiche sehr gut beherrsche. Viele beneiden mich darum.. ich sage immer ;"von einen anderen Menschen oder Mann sollte man sich NIE abhängig machen."
Ich kann einfach die kontrolle nicht abgeben.

deshalb sagen aus sehr viele zu mir.. ich bin sehr burschenhaft.
Von mir kann man alles haben .. nur diesen Typischen Mädchengeschichten das ist für mich die hölle...
ich fülle mich da sehr unwohl..
Aber nicht so das ich sage ich stecke im falschen körpern.. um gottes willen nein
Ich bin stolz eine Mädchen oder frau zu sein.. stolz zu sein das ich anders bin.. das ich nicht schwach bin... Stark eben.
Das mir der Hund das liebste sei
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Der Hund bleibt mir im Sturme treu
Der Mensch nicht mal im Winde.


yuna
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 21:55

Hi Shirly!

Zitat:
Und wie soll ich das bei ner Therapie sagen?
Ich vermute was.. oder ich glaube.. der denkt ja ich hab nen dachschaden

Es gehen viele Menschen aufgrund einer bloßen Vermutung zum Therapeuten und in vielen Fällen. Natürlich kannst du es so sagen, wie es hier schreibst. Therapeuten sind dafür da solchen Vermutungen nachzugehen. Er wird mit sicherheit nicht denken, dass du nen dachschaden hast. Es gibt übrigens Mittel und Wege eine Therapie zu finanzieren, aber ich kenne mich nicht so gut damit aus.

Zitat:
und wenn ich das in angriff nehmen würde.. denkt meine Familie von mir das ich echt net mehr ganz dicht bin.
Ich will nicht das sich jemand so etwas über mich denkt.

Du musst es deiner Familie ja nicht erzählen und außerdem, kann es dir ganz egal sein, was die denken, wenn sich dein jetztiger Zustand verbessert hat. Es gibt so viele Menschen hier, die eine Therapie machen. Ich finde solche Menschen klasse, die alles tun, um wieder ein ganz normales Leben führen zu können.

Zitat:
Ich hab bis jetzt immer die starke.. beständige dargestellt.. Habe immer die kontrolle behalten
Ich will nimanden die bestätigung geben das ich es doch nicht geschafft habe oder das ich doch nicht so stark bin. Die Kontrolle will ich nicht abgeben.

Du hast die starke dargestellt, das ist der richtige Ausdruck, aber wie fühlst du dich tief in dir? Nach so einem Vorfall passiert es auch, dass man die Kontrolle auch mal verliert und das ist total natürlich.
Du willst die Bestätigung niemanden geben, dass du was nicht geschafft hast? Du wirst doch wohl noch was für dich tun dürfen, oder? Das heißt ja nicht gleich Kontrolle abgeben. Die Meinung der anderen sollten dir doch völlig am Allerwertesten vorbeigehen, es geht hier um dein Wohlbefinden und vor allem um dein Leben, vergiss das nicht.

Zitat:
ich habe wahnsinnige verlustängest...

Angst die Arbeit zu verliefen
Angst... das Haus zu verlieren
Angst das mir wer mein geliebtes auto stiehlt oder wegnimmt, reinfährt oder was weiss ich
Angst das meine Hunde davonlaufen oder sie mir weggenommen werden.
(obwohl ich für die nur das beste tuhe)

Ich denke diese Verlustängste haben auch mit deiner Vergangenheit zu tun... du hast immerhin mitbekommen, wie deine Familie beinahe zu Grunde gegangen wäre.

Zitat:
Ich habe Angst meine Eltern zu enttäuschen...

Warum solltest du deine Eltern enttäuschen? Du bist ihr Kind, sie werden immer stolz auf dich sein, egal was du tust.

Zitat:
Ich bin stolz eine Mädchen oder frau zu sein.. stolz zu sein das ich anders bin.. das ich nicht schwach bin... Stark eben.

Bitte, bitte, mach dir nicht weiter vor stark zu sein. Schwäche zu zeigen ist auch ein Zeichen von Stärke.

LG


yuna
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weiblich/female, 27
Beiträge: 888

Beitrag Fr., 18.01.2008, 21:57

Ich habe im ersten Satz was vergessen:

und in vielen Fällen, stellen sich die Vermutungen als wahr heraus.

Sry

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Ashana
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Beiträge: 14

Beitrag Sa., 19.01.2008, 14:38

Liebe Shirley,
Du wohnst in Wr. Neustadt, ich in Wien.
ich habe seit 3 Jahren Therapie auf Krankenkasse-ich zahle nichts.
http://www.psyonline.at/
Schau mal auf diesen link, da kannst Du detailliert alle Psychotherapeuten anzeigen, die in Deiner Nähe sind und wo freie Plätze sind.

Du verurteilst Dich, weil Du ein "vages Erlebnis" hattest? Liebe Shirley, Du hast meiner Meinung nach einige Begleiterscheinungen wie z. B. "Ängste" die vermutlich auf Deine Kindheitserlebnisse (auch mit den Eltern) zurück zu führen sind.

Da braucht Du absolut keine Bedenken haben, dass Dich ein Arzt oder Therapeut nicht ernst nimmt.
Könnte Dir, wenn Du willst in Wien eine gute Ärztin nennen.

Was Du machst oder tust brauchst Du überhaupt niemanden erzählen, auch Deinen Eltern nicht.
lg
Ashana

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Shirly23
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Beitrag Mo., 21.01.2008, 07:40

Danke Ashana.

Ich werde mir die Netseite gleich mal ansehn
Wr. Neustadt wär mir lieber da ich nicht so weit fahren will und kann.

ich melde mich dann noch.
danke dir lieb für den tipp
Das mir der Hund das liebste sei
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sela
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Beitrag Do., 30.07.2009, 07:25

Hallo,

mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Thema, und ich weiß nicht ob ich mir das alles nur einbilde oder ob da wirklich etwas dran sein könnte. Ich habe vor einigen Jahren bereits eine stationäre Langzeittherapie gemacht, allerdings wegen Drogen und Alkoholabhängigkeit. Auf meine Kindheit wurde darin weniger eingegangen, weil ich mich daran kaum erinnern kann. Nun wurde ich vor einiger Zeit rückfällig, habe aber bereits den Absprung wieder geschafft und mich nun für eine erneute Psychotherapie entschieden. Allerdings läßt mir seit einiger Zeit ein Thema keine Ruhe, ob ich evtl. sex. mißbraucht wurde. Es gibt etwas das ich als ca. 13 jährige (ich weiß nicht mehr genau wie alt ich war) sehr oft gemacht habe, ich hatte einen übertriebenen Drang mich selbst zu befriedigen, u.a. - das ist mir jetzt überaus peinlich - aber man ist hier ja anonym, ich hatte damals eine Katze, die meine Genitalien ..., aber ohne das ich sie gezwungen habe - ihr könnt euch sicher vorstellen was ich meine, ich kann das einfach nicht aussprechen, weil mir das so sehr peinlich ist. Das ging aber über das "Ausprobieren" hinaus, versteht mich bitte nicht falsch, dieser Drang hat dann wieder aufgehört, und das ist auch nie wieder vorgekommen, so was würde ich niemals machen als Erwachsene, das war nur damals eine kurze Zeit als Kind/Jugendliche. Zur gleichen Zeit fing ich mit dem Stehlen an, immer wieder, bis zu dieser Therapie, danach war Schluß. Alkohol und Drogenexzesse, bis zur Therapie. Dann hatte ich dieses Verhalten, das ich, wenn ich Männern gegenüber saß, ihnen ständig auf das Geschlechtsteil schauen mußte, und nur mit allergrößter Mühe das irgendwie verhindern konnte. Ich hatte zwichen dem 16. und dem 23. Lebensjahr unzählige sexuelle Kontakte, was mir einen ziemlich schlechten Ruf eingebracht hat. Eine richtige feste Beziehung hatte ich nie. Mich würde interessieren ob dieses Verhalten auf einen Mißbrauch in meiner Kindheit deuten könnte oder ob für dieses Verhalten eine "verletzte Seele ohne sex. Mißbrauch ausreichen" würde. So, jetzt ist es endlich raus Ich hab das noch nie angesprochen und ich trau mich ehrlich gesagt noch nicht dies bei der Therapeutin anzusprechen, hatte erst eine Sitzung, aber es läßt mir einfach keine Ruhe und weiß nicht ob ich überreagiere oder ob da was dran sein könnte, ich kann mich auf jeden Fall kaum erinnern an meine Kindheit.

Vielen Dank fürs Zuhören
LG

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Aneurysm
Helferlein
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weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Do., 30.07.2009, 08:17

Hast du eine konkrete Idee bezüglich eines sexuellen Missbrauchs in deiner Kindheit?
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

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sela
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weiblich/female, 34
Beiträge: 5

Beitrag Do., 30.07.2009, 08:30

Nein leider nicht, ich hab kaum Erinnerungen an meine Kindheit, nur dieses Verhalten von mir, speziell auf die Sexualität und dem Stehlen usw., ich finds nicht "normal" ... kann man so etwas denn wirklich verdrängen und ein relativ "normales" Leben führen, wie es bei mir nach der Therapie war, also bis jetzt?

Danke
LG
sela

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Aneurysm
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Do., 30.07.2009, 09:33

Ich denke, man kann es tatsächlich verdrängen. Auch ich habe so einiges aus meiner Kindheit verdrängt, was auch in 3 Jahren Therapie nie hochkam. Erst 4 Monate nach Beendigung der Therapie kamen plötzlich wieder sehr viele Erinnerungen hoch, weswegen ich jetzt erneut in Therapie bin.

Ob dein Verhalten auf einen sexuellen Missbrauch hindeutet, kann ich nicht beurteilen. Es kann durchaus sein, muss es aber eben nicht...

Vielleicht solltest du diesen Gedanken mal in der Therapie besprechen, auch wenns schwer fällt. Sonst schreib deiner Thera einen Brief/email.

Liebe Grüße

Aneu
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

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