Mein schwerer Fehler

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Mein schwerer Fehler

Beitrag Di., 13.10.2009, 20:47

Im Zuge meiner Aufarbeitung möchte folgendes Mitteilen, bei dem vor 20 Jahren die "Dr. -Spiele" über die Stränge geschlagen haben. Es is so abgelaufen: Drei Kinder, davon zwei Geschwister und ich haben zusammen Dr. Spiele gemacht. Was in diesem Alter als normaler Reifeprozess gilt. Doch eines Tages wurde meine Sexualtität aktiv und ich vollzog eine sexuelle Handlung. Eine Coitus ähnliche Handlung. Ein "echter" Coitus mit eindringen des Penis in die Vagina, habe ich nicht getan. Wir Kinder ( Ich spreche bewusst von Kindern ) waren weit unter dem 14ten Lebensjahr. Bis dato wurde der Übergriff nicht thematisiert. Ich bin sehr reuemütig. Ich selbst wurde in diesem Zeitraum, vor dem eigentlichen Übergriff auf einen Geschwisterteil selbst Opfer durch sexuelle Handlung sowie dem zugängig machen von Hardcore-Pornografischen Materials. Im Zuge meiner Aufbereitung meines eigenen Missbrauchs und aufräumens meines Lebens, habe ich mich bei einem Geschwisterteil für die Handlungen entschuldigt und bereut diese zutiefst. Ich schrieb darüber, dass die Dr. Spiele zu weit gegangen sind und man das hätte verhindern müssen. Ich berichtete das ich das Geschwisterteil (bei dem er sich Entschuldigt hatte) die Klitoris mastubiert habe. Das Geschwisterteil war erstaunt
denn es wusste nichts über die an ihm geführte Masturbation. Das Geschwisterteil befragte den anderen Geschwisterteil, der einen sexuellen Missbrauch bejahte.

Die Problematik an diesem Fall ist:

Wie alle Beteiligten waren unter 14 Jahre. Der Fall geschah vor mehr als 20 Jahren. Wie ist diese Situation in Hinblick auf Opfer-Täter - Opfer zu bewerten? In dieser Situation ist es besonders problematisch da ich selbst von einem zu diesem Zeitpunkt älteren Missbraucht wurde.

Mir drängen sich viele Fragen auf. Auch Ängste. Auch die Frage, kann ich mich selbst jemals wieder im Spielgel ansehen, nachdem ich das getan habe? Ich war selbst ein Kind und war mir dessen, was ich tat, nicht bewusst. Erst in den letzten Jahren, da ich beruflich mit Überlebenden aus sexuellem Missbrauch arbeite, habe ich mir das vor Augen geführt. Ich werde diesen Beruf nicht mehr Ausüben können. Es geht nicht. Nicht aus dem Grund, Phantasien zu haben (dies ist absolut nicht der Fall) sondern weil ich mich schäme und einfach nicht mehr kann. Ich kann nicht mehr. Diese Schuld über all die Jahre. Ich war doch selbst noch ein Kind. Wie kann ich damit umgehen? Die Mutter des Opfers sprach mit meiner Schwester und drohte mich umzubringen. Ist es denn verwunderlich? Habe ich das vielleicht nicht verdient? Denn damit werde ich meine ganze Familie verlieren. Ich weiss es. Ist diese Straftat verjährt? Wie verhält es sich mit dem Alter des Täters zu dieser Zeit? Mit welchen Folgen haben alle beteiligten zu rechnen? Sollte ich mich selbst Anzeigen?

Wie kann ich damit umgehen? Die Mutter des Opfers sprach mit meiner Schwester und drohte mich umzubringen. Ist es denn verwunderlich? Habe ich das vielleicht verdient? Denn damit werde ich meine ganze Familie verlieren. Ich weiss es.

...

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:07

Hallo Menalux!

Ich habe deinen Beitrag gelesen und du wechselst die Personalpronomen in rascher Abfolge, wodurch manche Stellen für mich nicht ganz klar sind.
Eine Coitus ähnliche Handlung.
Darunter kann ich mir nur das Reiben des eigenen Geschlechtsteils an dem Geschlechtsteil deines damaligen Gegenübers bzw. eine andere Form der Penetration(z.B.mit dem Finger oder einem Gegenstand) vorstellen.

Wie alt wart ihr alle zu diesem Zeitpunkt?
Passierten diese Dinge einvernehmlich und freiwillig?

Da du ein Kind warst, warst du nicht schuldfähig und damit stafunmündig.
Dass du dennoch unter Schuldgefühlen leidest, kann ich verstehen.
Aber ich würde nicht von Missbrauch sprechen, schließlich warst du Kind und als solches in keiner Machtposition. Selbst wenn du Gewalt angewendet hättest, was aus deinem Berich nicht hervorgeht,würdest du keine Schuld(im juristischen Sinne)tragen.

Solche schuldhaften Verstrickungen, wie du sie beschreibst, werden sehr oft beschrieben.
Du selbst äußerst ja auch :
Ich selbst wurde in diesem Zeitraum, vor dem eigentlichen Übergriff auf einen Geschwisterteil selbst Opfer durch sexuelle Handlung sowie dem zugängig machen von Hardcore-Pornografischen Materials.
Ich berichtete das ich das Geschwisterteil (bei dem er sich Entschuldigt hatte) die Klitoris mastubiert habe. Das Geschwisterteil war erstaunt
Sprichst du da von dir? Wer ist "er"?

Darf ich dich fragen, wer dich zu diesem Zeitpunkt missbrauchte? Weißt du es denn selbst?


Du schreibst einerseits, dass sich das Opfer nicht an deinen Übergriff erinnern konnte, als du es darauf angesprochen bzw. dich entschuldigt hast.
Einige Stellen später meinst du :
Die Mutter des Opfers sprach mit meiner Schwester und drohte mich umzubringen.
Wie hat die Mutter des Opfers davon erfahren?


Liebe Grüße


Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:12

%

Wann hast du zuletzt mit der Person, an welcher du die sexuelle Handlung ausgeführt hattest, gesprochen?
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:26

Pippi Langstrumpf hat geschrieben:%

Wann hast du zuletzt mit der Person, an welcher du die sexuelle Handlung ausgeführt hattest, gesprochen?
mit dieser person, habe ich zufällig kontakt bekommen, da sie mich in einer online-community gefunden hatte. wir schrieben über unser leben und ich gratulierte ihr zu ihrem sohn. sie solle ihm all die liebe und zuneigung angedeihen lassen, die sie von ihrer mutter nie bekommen hatte.

ferner schrieben wir darüber, was alles schlecht in unseren elternhäusern war. und über den mist, den wir gebaut hatte. so z.b. auch die dr. spiele. dies triggerte in mir und ich musste mich bei ihr für die handlungen als kind, entschuldigen. es war mir wichtig, da ich mein leben generell ordnen möchte und solche sachen erledigt haben will. ein reines gewissen kann ich nicht mehr haben, aber ängste dadurch weniger.

zuletzt habe ich vor etwa 3 tagen die letzte mail geschrieben mit dem auf die doktorspiele bezugnehmenden inhalt, dass ich sie masturbiert habe und wohl sex mit ihrer schwester hatte. aus heutiger sicht, sehe ich das als sex oder sexuelle handlung. wobei das penetrieren nicht statt fand.

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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:27

die mutter hat dies durch die ältere tochter erfahren, nachdem ich ihr dies in einer mail mitgeteilt hatte.

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:29

Passierte all das damals sozusagen im Einvernehmen mit den anderen Beteiligten?
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:31

Wie gehen die anderen mit diesen Ereignissen um?
Besonders die Person, mit der du geschlechtsverkehr-ähnlichen Kontakt hattest... wie sieht sie das?
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:45

Pippi Langstrumpf hat geschrieben:Wie gehen die anderen mit diesen Ereignissen um?
Besonders die Person, mit der du geschlechtsverkehr-ähnlichen Kontakt hattest... wie sieht sie das?
die situation ist klar. mein wortlaut in der mail war in etwa folgender: .. ich hatte dich masturbiert und wohl mit deiner schwester sex. ich schäme mich sehr dafür.

meine schwester sagt: wenn sich das bewahrheitet, dass ich einen sexuellen missbrauch.... ich möchte es nicht schreiben...

die jüngere der beiden sagte nie etwas. sie wurde damit von ihrer älteren schwester konfrontiert, sie brach laut aussage in tränen aus. ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass das nie zwischen den geschwistern thematisiert wurde. denn sie hatten ein schlechtes elternhaus. maden in der wohnung, käfer etc. überall müll. ich erinnere mich dumpf an die ständing wechselnden männer der mutter, die sex auch vor den augen der kinder hatten. bzw. sehr sexualisiert waren.

ich habe grob nachgerechnet, ich war zu diesem zeitpunkt 11 max 13.

wie die person das sieht, mit der ich geschlechtsverkehrähnlichen kontakt hatte, weiss ich nicht.
aussage der älteren tochter war: wie, du hast es bei mir unten gemacht? daran kann ich mich gar nicht erinnern.

wie soll ich damit umgehen?

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:51

Was mir noch nicht klar ist: Als das damals passierte, passierte es da "einvernehmlich"?
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
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Beitrag Di., 13.10.2009, 21:59

also wenn du mich so fragst ob es laut definition "einvernehmlich" war. nein. ich habe sich nicht gefragt und sie hat auch nicht nein gesagt. über ein schuldgefühl, war ich mir damals nicht bewusst, auch nicht darüber, dass man dieses tut. ich glaube, das man damals noch nicht einmal wirklich nachgedacht hat, was man da tut. da es eine bizarre mischung aus neugierde und eregtheit vor dem seltsam unbekannten war.

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 13.10.2009, 22:01

Warum bezeichnest du selbst die Vorfälle als Missbrauch?
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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Beitrag Di., 13.10.2009, 22:05

weil sie mich seit jahren plagen und es nicht richtig ist, sowas zu tun. vorallem, wenn diejenige 5 jahre jünger ist. es ist unrecht gewesen. ich weiss, wie mich die masturbation dieses typen angeekelt hat.

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