Missbraucht...

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Missbraucht...

Beitrag Mi., 19.08.2009, 17:18

Hallo,
tja, wie soll ich anfangen... Ich hab mich in diesem Forum angemeldet um zu sehen, ob ich hier vielleicht etwas Hilfe bekomme. Ich bin 22 und wurde in der Zeit zwischen meinem 4. und 14. Lebensjahr regelmäßig von meinem Brunder angefasst. Kurz vor meinem 14. Geburtstag hat meine Mutter "uns" erwischt. Es war Sylvester und ich durfte das erste mal Alkohol trinken, dementsprechend hab ich das natürlich auch ausgenutzt und habe sehr sehr viel getrunken. Als ich schlafen gehen wollte kam mein Bruder. Er schlief im selben Zimmer, wie meine Schwester und ich. (Weil er nur in den Ferien da war, und wir nicht genug Platz hatten, musste meine Schwester mit bei mir im Bett schlafen und er in ihrem) Er erzählte mir schon lange, dass das alles so sein muss, jeder macht das... Ich war so betrunken. Darum kann ich mich auch nur daran erinnern, dass er ... wollte, mich auszog, und plötzlich eine Hand geflogen kam. Ich weiss nicht ob ich mich gewehrt habe, dass meine Schwester aufgewacht ist und meine Mutter geholt hat, dass mein Bruder sich in der Zeit angezogen hatte, und vor mir stand. Meine Mutter knallte mir ordentlich eine und schrie mich an. Dann schlug mein Bruder plötzlich in die Glastüren vom Schrank und dann war Polizei da.
Ich kam direkt zum Frauenarzt, der schaute alles nach und sagte, da wär kein Mann auf mir gewesen. Dann musste ich eine stundenlange Aussage machen, die ich ohne meine Mutter machte, weil ich konnte das nicht. Erst Nachmittags kamen wir nach hause. Meine Mutter redete mit meinem Bruder ganz normal, mir zeigte sie die kalte Schulter. Er sagte aus, ich hätte ihn angemacht. Ich weiss noch dass eine Freundin bei mir zuhause wartete, (weil Neujahr). Ich war so froh, dass sie da war und ich jemanden hatte, der einfach nur für mich da war; dann sagte meine Mutter als ich auf dem Weg nach oben war; ich würde noch nichtmal Reuhe zeigen.
Naja, von da an bin ich felsenfest der überzeugung, dass ich es hätte verhindern können. Wenn ich doch nur nicht so viel getrunken hätte und einfach nur weiterhin die Vorbildliche gewesen wär, die ich davor immer war. Meine Mutter redete ein Jahr nicht mit mir, obwohl wir im selben haus wohnten. Alle haben mich gemieden.
Irgendwann sind wir in ein anderes Bundesland gezogen, ich dachte, super ein Neuanfang! Hat auch bestens funktioniert, aber kurze Zeit später hat mich alles wieder eingeholt.
Für mich selbst hört sich das alles voll weit hergeholt und doof an.
Ich bekomm Sexuell nichts auf die Reihe, und ich glaub mit jedem Jahr das ich älter werde, wird dieser krankhafte Ekel vor sex etc stärker.
Wie kann ich mir selbst helfen?
LG

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Larfa60
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Beitrag Mi., 19.08.2009, 17:27

Hallo Broken,

erstmal: ich glaube nicht, dass du dir selbst helfen kannst. Ich denke es ist besser, wenn du dir psychologische Hilfe suchst.

Ich kann nur den Kopf schütteln über das Verhalten deiner Mutter. Du bist ganz und garnicht schuld daran, dass dein Bruder sich an dir verging. Du meintest ja auch, dass das schon mit 4 Jahren anfing, also muss er auch ein ganzes Stück älter sein. Wie soll sich ein Mädchen mit 4 Jahren denn vor seinem großen Bruder wehren?
Das was da passierte als du älter warst, in besagter Silvesternacht, war ja nur der Tropfen auf dem heissen Stein. Aber er verging sich ja schon vorher an dir. Was ich mich frage: Was hast du der Polizei erzählt? Wissen die - und auch deine Mutter - dass es schon früher vorkam, dass dein Bruder sich an dir verging?

Für mich klingt das so, als hättest du dementsprechend nichts erzählt. Ich finde es aber wichtig. Deine Mutter weiss ja anscheinend nur von dem einen Mal in besagter Nacht.

Wie ist das Verhältnis zu deinem Bruder jetzt? Hat er danach nochmal Anstalten gemacht? Musste er Konsequenzen befürchten (Polizei)?

Ich finde es wichtig, dass du dir erstmal selbst eingestehst, dass du für NICHTS was da passierte, selbst die Schuld trägst. Erst dann kannst du anfangen, alles aufzuarbeiten.

Ich wünsche dir dafür viel Glück und Durchhaltevermögen. Auch für eventuelle rechtliche Schritte gegen deinen Bruder!!!!!
Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei und würd er in Ketten geboren. - Schiller

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Beitrag Mi., 19.08.2009, 21:17

Hi Kältezeit,
danke für deine Antwort. Ich hab der Polizei damals erzählt, was ich von dem Vorfall noch wusste. Mehr nicht. Ich hatte schon immer Probleme mit meiner Mutter und daher, glaub ich, Angst, dass ich sie ganz verliere. Weil wer will schon ne Tochter, die ihren Bruder anmacht. Welcher übrigens super glaubwürdig ist. Jeder hat ihm geglaubt. Es kam auch nachher zur Gerichtsverhandlung (ein paar Monate später). Allerdings meinte meine Mutter, dass ich nicht aussagen soll, sondern von meinem Zeugnisverweigerungsrecht gebrauch machen soll. Ich glaube, dass sie sich deswegen noch total mit meinem Stiefvater gestritten hatte, der nämlich aussagen wollte. Ich sagte nicht aus, und wurde damals obendrein noch von der Richterin angeranzt; wofür das ganze hier eigentlich veranstaltet werden würde, wenn keiner aussagt.

Vor einem halben Jahr hab ich meiner Mutter alles erzählt, auch dass ich der Meinung bin, dass sie es damals mal gesehen hat... Aber sie sagt stur; Nein. Das kann nicht sein, dass muss ich mir nur eingebildet haben. Darum, woher soll ich denn wissen, ob ich mir nicht bis auf die eine Nacht doch alles nur eingebildet habe? Ist ziemlich doof zu erklären.

Mit meinem Bruder habe ich weiterhin immer Kontakt gehabt. Keine Ahnung warum, aber er hat sich zwei Jahre später immer verhalten als wär nie etwas passiert. Einige Zeit konnte ich auch alles verdrängen, alles war normal, wie in einer normalen Familie. Dann bin ich irgendwann mit 16 ausgezogen zu meinem ersten Freund. Der wusste nichts von alledem. Was auch gut war, denn so konnt ich mich ganz normal verhalten. Irgendwann kams dann durch nen Streit mit meiner Mutter raus, und alle haben mich von da an ganz komisch behandelt.

Rechtlich gegen angehen kann ich nicht mehr. Verjährt. Ausserdem würde ich so noch mehr Streit mit meiner Mutter provozieren, ich weiss nicht ob sie das verkraften würde. Ich kann nicht erklären, warum ich immer noch so abhängig bin, von meiner Mutter. Ist irgendwie komisch.

Danke, das kann ich brauchen!

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Orchidee
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Beitrag Di., 25.08.2009, 18:24

Ich kann dir nur empfehlen, dich schnellstmöglich an eine Psychologin zu wenden und das ganze aufzuarbeiten! Alleine kannst du das nicht bewältigen! Tut mir leid, wenn das Thema mich selbst zu sehr beschäftigt als das ich noch mehr dazu schreiben kann. ... Dir nur alles Gute und dass du es eines tages verarbeiten kannst.

Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern die eigene Angst zu überwinden

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jockel
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Beitrag Do., 27.08.2009, 21:42

Hallo,
ich finde es wichtig das du Freunde hast od irgend etwas wie das Forum wo du deine Gefühle und Gedanken äußern kannst und dir jemand zuhört und dich unterstützt. Es ist wichtig nicht allein zu sein. Es gibt Beratungsstellen wie z.B den Frauennotruf den man aufsuchen kann, wenn man solche Erfahrung wie Du hattest. Du kannst dort mit Ihnen sprechen und Sie helfen dir z.B beim lösen deiner Probleme, od. helfen dir einen Therapeuten zu finden wenn du das möchtest. Den Frauennotruf gibt es in jeder größeren Stadt in Deutschland. Wie das im Ausland ist weiss ich nicht.

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Beitrag Mo., 07.09.2009, 20:21

Hallo,
eine gute Freundin und mein Partner haben mir auch schon gesagt, dass ich es doch mal mit einem Psychologen versuchen soll. Auf die eine Art möchte ich das ja auch, wirklich. Aber auf die andere Art denk ich mir immernoch, dass es so viele andere Menschen gibt, die noch viel schlimmeres durchgemacht haben und damit fertig werden. Ich weiss nicht, wie ich das erklären soll. Manchmal steh ich kurz vorm Zusammenbrechen und denk, ich kann das nervlich alles nicht ertragen. Und dann wieder, nehm ich alles auf die leichte Schulter und kann einige Tage alles vergessen. Zu solchen Zeiten denk ich dann, dass mich so ein Arzt gar nicht ernst nehmen würde. Ich kann zwar mittlerweile ganz gut darüber reden... aber meine Mutter meint zwischenzeitlich eben einfach nur, viele Sachen von damals würden einfach nicht stimmen, das hätte sie ja mitbekommen. Ich würde mir vieles einbilden. Ich weiss mittlerweile selbst kaum noch, was wirklich von all den Dingen ernsthaft passiert ist.

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Delivery
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Beitrag Mo., 07.09.2009, 20:31

Du, wenn er dich nicht ernstnähme, dann wäre er eben der Falsche.
Auch wenn es nicht der Realität entsprechen würde, dann wäre es doch wichtig zu schauen, woher diese Bilder/Gedanken kämen , so oder so.
Falls man dich wiederholt fortschickt mit attestierter "Nichtsvorhandenkeit einer Problematik", das wäre doch auch eine wertvolle Rückmeldung
Mach dir keine Gedanken, ob deine Probleme es wert sind, eine Fachperson zu behelligen. Ueberlass das mal der Person, so wie ich es auch einem Augenarzt überlassen würde, ob das jetzt ne Bindehautentzündung oder um ein Gerstenkorn handelt. Sorry für das hinkende Bild .
Weisst du, einen Therapeuten aufzusuchen ist doch salonfähig wie einen Automechaniker, einen Gynäkologen ect zu konsultieren(gewissermassen gar in der "guten Gesellschaft" sozusagen en vogue). Schau dich doch mal um, welche Ansätze es gibt und vereinbare einen Termin. "Nein" sagen kannst du danach immer noch .
liebe Grüsse

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keri
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Beiträge: 294

Beitrag Fr., 09.10.2009, 19:30

Hallo Delivery,
Ich kann nur zustimmen, das du dich bitte dringend in eine Therapie begeben solltest.
Ich bin auch seit über einem Jahr in Therapeutischer behandlung weil ich seit meinem siebten lebensjahr missbraucht werde und einfach keinen weg raus finde.
Und vor einer anzeige sehe ich aus angst ab weil ich nicht weiss, ob ich das ganze danach ( PROZESS usw ) überstehe.
Mittlerweile fällt es mir leichter darüber zu reden, aber das verdanke ich alles meiner Therapeutin und glaube mir, THERAPEUTEN sind auch nur menschen und es braucht dir auch nicht peinlich zu sein, weil du dort hin gehst.
Es hört sich für mich sehr schlimm an, was du erzählst, weil meine Familie auch so reagiert und mich deshalb IGNORIERT

Ich wünsche dir vom ganzen herzen alles, alles gute und viel glück
Keri

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lingaroni
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Beitrag Fr., 09.10.2009, 21:23

hallo keri
wie kann man 20 jahre lang sexuell missbraucht werden? also mein vater hätte es ja auch versucht als ich noch ein kind war. aber das hab ich mir nicht gefallen lassen. ich wurde so aggressiv und ein richtiger kotzbrocken. und auch heute noch kann mir diese inzestfamilie gestohlen bleiben.

ich muss da meinen vorrednern widersprechen. psychische störung sind auf jeden fall ein karrierekiller. man sollte das nicht an die große glocke hängen.

LG

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keri
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Beiträge: 294

Beitrag So., 11.10.2009, 15:04

hallo lingaroni.

Ich weiss es nicht, wie ich es bis hiere´her geschafft habe ohne etwas zu unternehmen.
es ist mir einfach wahnsinnig peinlich, das es mir passiert ist, bzw passiert. Ich kenne den Täter und kann ihm eigentlich nicht wirklich böse sein. Ich hasse dieses gefühl aber ich komme da nicht raus, so sehr ich es mir auch wünsche. Ich bin seit Juni vorigen jahres in Therapeutischer behandlung und seit anfang september vorigen jahres unter medikamentöser behandlung. Ohne die wär ich glaub ich nicht mehr hier.
Ich habe mich damals komplett zurück gezogen und bis letztes jahr konnte ich meine vergangenheit eigentlich ganz gut verbergen. Aber seit juni letzten jahres kommt mir alles wieder voll hoch als wärs gestern gewesen, und seitdem hat auch der missbrauch wieder begonnen. Ich weiss nicht, ob und wie ich da lebend raus kommen soll.
Ich kann zwar ganz gut mit meiner Therapeutin aber oft wünschte ich mir, ich wär TOT.
Dann hätt ich alles hinter mir und alles wär vorbei.
Diese Qualen , ständige stimmungsschwankungen, das Verstecken, diese todesgedanken und so.

Bitte helft mir!

Keri

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nichtmehrda
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 23:11

Hallo keri!

hab dein posting eben zufällig entdeckt.

ich versteh dich gut, auch bei mir dauerte der missbrauch fast 30 jahre lang (mit unterbrechungen) bis ich endlich wirklich aussteigen konnte. ich war finanziell und mental total abhängig von dieser person. zwar bin ich auch immer wieder dazwischen geflüchtet - allerdings immer wieder in eine beziehung, in der sich das muster fortsetzte und sobald ich aus dieser beziehung rauskam ging der (alte) missbrauch wieder los.
irgendwann ist es mir dann doch endlich gelungen, es zu beenden. ich hab ihm eines tages ins gesicht gesagt, er soll sich schleichen (frag mich nicht, woher ich den mut und die kraft plötzlich hatte!) - und er war offenbar so schockiert, dass ich ihm das ins gesicht gesagt habe, dass er es nie mehr wieder gewagt hat mich anzufassen. (auch wenn er auch weiterhin versucht hat, terror auszuüben, aber dann gelang es mir auch langsam, mich finanziell so weit zu lösen, dass es - mit hilfe meiner ersten länger dauernden psychotherapie - letztlich ganz den ausstieg aus der abhängigkeit von ihm geschafft hab.)

soweit meine vorgeschichte in aller kürze, die ich dir nur erzähle, weil ich dir damit zeigen möchte, dass du nicht allein bist mit deiner geschichte (auch wenn es für einige unverständlich ist) und es dir nicht peinlich sein muss, das alles "zuzugeben". und schon gar brauchst du dich vor dir selbst und auch nicht vor deiner therapeutin schämen. (ja, ich weiss, das hört sich so leicht dahingesagt an, ich versteh dich gut!) aber... wem sonst solltest du dich anvertrauen als ihr???

ich kann deine gefühle gut nachvollziehen. auch und besonders, dass du ihm nicht böse sein kannst - na klar, du gibst ja dir die schuld... damit ist er - auf gut "österreichisch" gesagt - aus dem schneider... was besseres kann ihm ja gar nicht passieren!!!

... gleich gehts weiter - mein posting ist zu lang und muss 2-geteilt werden...
VERGANGENHEIT
ist
wenn es nicht mehr weh tut
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nichtmehrda
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 23:15

... fortsetzung
keri hat geschrieben: Ich habe mich damals komplett zurück gezogen ... Aber seit juni letzten jahres kommt mir alles wieder voll hoch als wärs gestern gewesen, und seitdem hat auch der missbrauch wieder begonnen.
auch das kann ich nachvollziehen. auch bei mir kam jahre später nach (erneuten) sehr schlimmen erlebnissen, die für sich selbst genommen wahrscheinlich schon unter "traumatisierend" durchgehen würden - alles wieder hoch, obwohl ich lange geglaubt hatte, der missbrauch sei längst bewältigt.

trotzdem keri - deine einzige chance, da rauszukommen ist, ehrlich mit dir selbst zu sein! du bist alt genug um verantwortung für dich zu übernehmen und du musst den missbrauch ganz dringend beenden!!!! sonst kann dir wohl auch der beste therapeut der welt nicht helfen. du traumatisierst dich ununterbrochen selbst wieder!!
Ich weiss nicht, ob und wie ich da lebend raus kommen soll.
Ich kann zwar ganz gut mit meiner Therapeutin aber oft wünschte ich mir, ich wär TOT.
Dann hätt ich alles hinter mir und alles wär vorbei.
... und ER hätte gewonnen. WILLST DU DAS WIRKLICH??? Es ist deine entscheidung, klar! - aber überleg dir das gut!!! aber dein leben, das du wirklich noch vor dir hast - ist dann auch vorbei!!! und er lebt und macht genauso weiter. glaubst du im ernst, er macht sich dann vorwürfe??? ändert sich??? klagt sich selbst an??? aber geh, mach dir nichts vor!!!! einen blanken sch... wird er. (und selbst wenn er es tun würde - was würde es für DICH dann noch ändern???)

Keri, du schaffst es, wenn du es wirklich willst!!! es ist (auch nach dem ausstieg) noch eine elendige angelegenheit. und es dauert lang, es tut weiterhin irre weh, du wirst dich noch tausendmal besch... fühlen. du wirst wilde stimmungsschwankungen, immer wieder todesgedanken haben. aber wenn du wirklich was ändern willst, kannst du es!!
ich kenn diese qualen, diese stimmungsschwankungen, depersonalisationen, derealisationen ... finde mich (immer noch, wenn auch nicht mehr ganz so oft) nach stunden (meist immer noch am selben platz) sitzend vor und hab keine ahnung, wo die zeit geblieben ist und was ich getan habe. ich höre die inneren stimmen - sie hämmern in meinem kopf wie ein maschinengewehr... die "kleinen" jammern, die "großen" machen terror, und irgendwo dazwischen steht das, was vom "ich" noch übrig ist und fragt sich, wie es das jemals durchstehen soll.

aber es wird gaaanz langsam weniger, wird leiser. das "ich" wird immer wieder mal ein bisschen zuversichtlicher und macht dann zur sicherheit gleich wieder 2 schritte zurück nachdem es eineinhalb vorwärts gegangen ist. ... verliert wieder den mut - muss wieder "aufgefangen werden" von der thera und ein paar anderen ganz lieben menschen. (und braucht manchmal auch einen ordentlichen "tritt" in den hintern, damit es auch wieder mal aufsteht und doch den nächsten schritt nach vorn probiert)

hast du freund/innen??? irgendwelche bekannten, die dir ein bisschen stabilität geben können??? (die brauchen nicht mal was von alledem zu wissen! im gegenteil! es ist sogar gut einfach mal ganz was anderes zu reden, zu denken. mit leuten zusammen zu sein, die von gar nichts wissen!!!) versuch, dass du regelmäßig unter "echte" leute kommst, nicht nur im forum oder anderswo im cyberspace herumhängst - so wichtig der austausch hier auch ist. (und so verführerisch es auch ist, sich zurückzuziehen von allen sozialkontakten.)
und wenn du dann noch eine therapeutin hast, zu der du schritt für schritt vertrauen fassen kannst, bei der du dich angenommen und sicher fühlst (oder zumindest einige teile von dir - ein paar anteile werden wahscheinlich noch lange rebellieren!), kannst du rauskommen!!! aber die entscheidung musst DU treffen: willst du was ändern, willst du ÜBERLEBENDE werden oder Opfer bleiben. beides ist legitim, beides ist möglich. und du bist - auch wenn du es jetzt nicht sofort schaffst - genauso ok wie wenn du dich anders entscheidest.

aber ich bin (inzwischen) überzeugt, dass es sich lohnt! (wär ich das nicht, hätte ich den ganzen krempel schon lange hingeschmissen!!!!)

ich wünsch dir ganz viel mut und kraft!
momo
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lingaroni
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Beitrag Di., 13.10.2009, 17:10

irgendwann ging es hier um bronx. haben wir die TE jetzt vertrieben, weil sich andere mit ihren problemen reingeschoben haben?

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nichtmehrda
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Beitrag Di., 13.10.2009, 17:33

hi @all...
lingaroni hat geschrieben:irgendwann ging es hier um bronx. haben wir die TE jetzt vertrieben, weil sich andere mit ihren problemen reingeschoben haben?
... das ist richtig, ursprünglich ging es um wen anderen. aber eigentlich sollte es ums thema gehen, denn soweit ich weiss, werden ja auch von seiten des admin immer wieder threads verschoben, weil sie eben wo anders hin passen / dazu passen.
ist wohl eher eine grundsätzliche frage.
und nur, weil sich ein thema für jemanden "erschöpft" hat - oder sie/er einfach nichts mehr selbst schreiben möchte - sollte es meines erachtens doch auch für andere möglich sein zu posten?
oder seh ich da was falsch???
lg momo
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MrN
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 13.10.2009, 19:39

Hallo zusammen,
nein, vertrieben habt ihr xXBrOk3NXx nicht. Sie kann die letzten Beiträge gar nicht gelesen haben, weil sie schon seit über einem Monat nicht mehr im Forum angemeldet gewesen ist.

Hab mir alles bis hier durchgelesen und bin nun etwas erschlagen...
Bitte nehmt es mir nicht übel, daß ich mich zur Sache gerade nicht mehr äußern kann/will.
MrN

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