Hallo Lingaroni,
Danke, ich verstehe nun dein voriges Post besser.
Geh kennst mich doch, hätt ich doch nie gemacht. Das ist der pure Zynismus. Dieser Mensch hat einfach ein gutes, unbeschwertes Leben und ist im Dorf angesehen und gut integriert. Die Tochter dagegen wird "schief" angeschaut, weil ihr Leben halt ein bisschen schräg verläuft ... wo sie doch so anständige Eltern hat ...
... ja
DAS ist eine Schweinerei und schreit zum Himmel
Mein Vater hat bei der Scheidung alles im Haus kurz und klein gehauen.
Ich hätte Angst ihm gegenüber zu treten, obwohl er in der Zwischenzeit ein alter Mann jenseits der 60 sein muss. Mein Vater war nicht selbstgefällig. Er war selbst ein zerrissener Mensch.
Am meisten habe ich aber Angst, dass ich ihm einfach EGAL bin, das ihm das alles einfach vollkommen gleichgütig ist.
Nachsatz: Ich habe noch ein wenig darüber nachgedacht.
Das Schwierige beim Umgang mit mir selbst und mit der Aufarbeitung ist und war, dass Chaos im Kopf geherrscht hat.
Die Sache mit der Rache ist ein 2schneidiges Schwert.
Die Agression muss raus und darf nicht (mehr) runtergeschluckt werden und sollte demjenigen ZURÜCKGEGEBEN werden, dem sie gebührt. (hört sich für mich gerade sehr befreiend an )
Auf der anderen Seite bleiben Rachefeen auf dem Hass sitzen und haben so nie die Chance zu einem normalen Leben zurück zu finden.
Ich denke, dass mir die "Mitte" und "Basis" im Leben sehr oft gefehlt hat. Mir hätte (wahrscheinlich) aus diesem Grund eine schnelle Rache nicht viel geholfen, auch wenn die Idee sehr verlockend erscheint.
Außerdem: Ich konnte die Aggression lange Zeit gar nicht spüren. Erst als ich "weiter" war, merkte ich, was da alles noch an Zorn in mir steckt. Ich schreibe hier im Forum, um Stück für Stück für mich zu begreifen, was das alles für mich bedeutet hat.
Es bedarf wahrscheinlich der eigenen Entwicklung um damit umzugehen und "richtig" rauslassen und auslassen zu können. - Und diese Entwicklung kann man gerichtlich nicht herstellen und verfügen.
Ich könnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es MIR geholfen hätte, wenn mein Vater bestraft worden wäre.
Ich kann die Frage für eine gerechte Ahndung nicht beantworten. Gibt es hier überhaupt soetwas wie Gerechtigkeit?
Thea
Glück ist das, was man täglich tut.