Hi!
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich hoffe, jemand von euch kann mir einen Tipp geben. Ich, männlich, fühle mich als Opfer psychischer Gewalt. Ich glaube auch, dass meine Partnerin psychologische Hilfe bräuchte. Sie lehnt aber alles ab, auch Paartherapie etc. Meine Verlobte sieht das natürlich anders
Das Problem ist derzeit ganz massiv. Sie ist schwanger, da verzeiht man ja vieles, ihr Verhalten ist aber nicht wesentlich anders als vorher, nur tritt es halt noch massiver auf.
• Sie ist ein Minenfeld. Ein falsches Wort und sie tobt, auch in Gegenwart unseres 3jährigen Sohnes
• Ich bringe mich stark zu Hause ein, mache sicher annähernd 50% oder mehr vom Alltagshaushalt (putzen, einkaufen etc.) und Kinderbetreuung (ziehe mit dem Kleinen am Wochenende, wenn wir nichts vorhaben, immer allein um die Häuser, damit sie sich erholen kann. In der Früh zum Kindergarten bringen und abends bettfertig machen sind ausschließlich meine Aufgaben). Außer in den 40 Stunden, in denen ich arbeite natürlich. Dennoch wirft sie mir vor, alles allein machen zu müssen
• Sie hat enorme Stimmungsschwankungen. Beispiel: Da ich handwerklich echt sehr ungeschickt bin, konnte ich die Kastentür nicht so richten, dass sie nicht schleift. Ich: „Ich hol am Donnerstag meinen Vater, der kann das besser.“ Sie: „Passt voll, machen wir so.“ Heute Nacht wache ich um 4 Uhr morgens auf, weil sie tobt und rumkeift. Sie hat versucht, das selbst zu richten, auch nicht geschafft und wirft mir Faulheit, Gleichgültigkeit vor und außerdem sei es eine Gemeinheit, dass sie das machen müsse, noch dazu während einer Schwangerschaft.
• Gegenargumente nimmt sie als Angriff. Wenn ich sage: „Ich arbeite 40 Stunden. Ich kann am Wochenende nicht alles machen – Haushalt, Putzen, Sachen richten und mit dem Kind unterwegs sein, um Dir Freiraum zu schaffen“ kriege ich bald darauf den Vorwurf, ich habe gesagt, sie müsse alles machen, weil ich 40 Stunden und sie nur 16 arbeitet. So in der Art sind die Umdeutungen.
Könnte endlos fortfahren, aber ich denke, man sieht das Bild.
Meine Verlobte ist sehr jähzornig, sie hatte auch keine einfache Kindheit. Sie ist auch keinesfalls „machthungrig“ oder „sadistisch“ per se, wie man es von Männern oft hört, wenn sie psychische Gewalt ausüben. Vielmehr kommt sie mir wie ein verletztes Kind vor, das in den Garten geht und Ameisen zertritt. Mein Eindruck ist vor allem, dass sie nicht belastbar ist. Es gibt Phasen, da weint sie 2mal die Woche, wenn ich von der Arbeit heimkomme, weil der Alltag mit unserem (sehr lebhaften) Erstgeborenen so anstrengend sei, während ich in meiner Karenz "locker" Kind und Haushalt geschafft hab, es also durchaus machbar ist.
Kurz, sie ist keinesfalls faul oder so, sie macht sehr viel, vertieft sich in Planung welche Kinderkleidung wir brauchen etc. Aber sie kennt ihre eigenen Grenzen nicht, und das umso weniger, als ihre Grenzen sehr viel schneller erreicht sind als beim Durchschnittsmenschen, soweit zumindest mein Eindruck.
Gleichzeitig hat sie dauernd Schuldgefühle, z.B. weil der Kleine Probleme mit einem Zahn hat und sie selbst auch Zahnprobleme hat – d.h. sie hat Schuldgefühle, dass sie ihm schlechte Gene vererbt hat. Also ob man sich seine Gene aussuchen könnte…
Zu anderen ist sie allerdings sehr freundlich und höflich, auch in der Arbeit. Lässt sich dann oft enorm aus, aber Ziel ihrer Zornausbrüche und Anschuldigungen bin also ausschließlich ich.
Zur besseren Einordnung: Inhaltlich hat sie mit Vorwürfen teilweise auch recht, das sehe ich schon so. Ich bin sehr bequem und lasse schon mal was unrepariert oder erledige Dinge am letzten Drücker. Es treffen also sehr genauer und planvoller Charakter (sie) und gelassener Chaot (ich) aufeinander. Da kann sie ja auch mal sauer werden. Aber was da abgeht hat – für mich – nichts mehr mit normalem Partnerschaftskonflikten zu tun.
Daher meine Frage: Ergibt sich da ein bekanntes Krankheitsbild? Ist sie psychisch angeschlagen? Wie sollte man da reagieren?
Danke und liebe Grüße!
Psychische Gewalt
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Ich sehe auf den ersten Blick keine Gewalt, sondern lediglich eine Beziehung, die anstrengende Konflikte mit den klassischen Themen (Hausarbeit, Kindererziehung, Zeitmanagement) aufweist.
Ein Gewaltopfer ist jemand, der sich nicht gegen die Gewalt wehren kann (und deshalb zum Opfer wird). Welche Möglichkeiten ergeben sich denn für dich, die Situation entweder zu ändern oder sich ihr zu entziehen?
Diagnosen des Partners werden weder hier noch woanders (also auch nicht von Fachleuten) seriös erfolgen können. Es würde dir auch gar nichts nützen, wenn dir hier jemand sagt: "Sieht aus wie Diagnose F..." - du bist ja auch nicht ihr Therapeut, der sich passende Interventionen überlegen müsste, sondern du bist ihr Partner mit eigenen Macken, Wünschen und Grenzen. Wo die genau sind und ob und wie die zu deiner Partnerin passen, wirst du selbst erkennen, wenn du dich traust...
Ein Gewaltopfer ist jemand, der sich nicht gegen die Gewalt wehren kann (und deshalb zum Opfer wird). Welche Möglichkeiten ergeben sich denn für dich, die Situation entweder zu ändern oder sich ihr zu entziehen?
Diagnosen des Partners werden weder hier noch woanders (also auch nicht von Fachleuten) seriös erfolgen können. Es würde dir auch gar nichts nützen, wenn dir hier jemand sagt: "Sieht aus wie Diagnose F..." - du bist ja auch nicht ihr Therapeut, der sich passende Interventionen überlegen müsste, sondern du bist ihr Partner mit eigenen Macken, Wünschen und Grenzen. Wo die genau sind und ob und wie die zu deiner Partnerin passen, wirst du selbst erkennen, wenn du dich traust...
Danke für Deinen Beitrag. Deiner Bewertung kann ich nicht folgen - "wehren" oder "gehen" kann ja grundsätzlich jeder, auch Frauen, die vom Partner windelweich geprügelt werden. Dort würde man sowas aber nicht sagen, vermute ich Auch dass tägliche Abwertungen und unberechenbare Wutanfälle ganz normaler Beziehungskonflikt sind, will ich eigentlich nicht hoffen - für alle Menschen, die in Beziehungen sind.
Was nicht heißt, dass Du nicht recht haben könntest und ich ein Mimöschen bin. Darüber werd ich nachdenken.
Was nicht heißt, dass Du nicht recht haben könntest und ich ein Mimöschen bin. Darüber werd ich nachdenken.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Hallo Obis,
was versprichst du dir denn von nem "Krankheitsbild", das vielleicht bei deiner Partnerin vorliegt?
Das ändert doch nix an ihrem Verhalten an sich dir gegenüber. Höchstens an deiner Haltung ihr gegenüber.
Aber ich denk nicht, dass du mit Verständnis und Nachsicht, Erdulden und Ertragen und "Liebe" recht viel weiterkommst mit ihr.
Du fühlst dich von ihr psychisch vergewaltigt - und da frag ich mich dann schon : Warum erträgst du das nach wie vor weiter?
Wenn einen jemand vergewaltigt, kann ja wohl von "Liebe" keine Rede mehr sein.
Ich seh das so : Es gibt immer einen, der "macht" - und einen, der machen läßt.
Im Prinzip seh ichs so wie isabe : Von "echter" psychischer Gewalt seh ich hier auch nichts, denn du bist ihr nicht hilflos ausgeliefert oder hast keine andere Optionen, mit ihr und ihrem Verhalten umzugehen.
Ich seh eher sowas wie "Abhängigkeit" und bei dir zu wenig Selbstwert, denn sonst würdest du dir einen solchen Umgang mit dir schlichtweg verbitten. Oder, wenn das nichts bringt, dann eben gehen.
Da sie nicht bereit ist, in irgendeiner Art an sich und an eurem Miteinander zu arbeiten, hast du da wenig Chancen, an ihr was zu ändern.
Das alles mit ner "schwierigen Kindheit" zuzudecken und zu entschuldigen find ich ein bissl zu "billig".
Wenn es nach dem ginge, müßte ich selber sowas wie eine Massenmörderin sein.
Ihre Kindheit liegt jetzt hinter ihr, sie ist erwachsen - und damit verantwortlich für das, was sie tut oder nicht und wie sie es tut.
Dass sie dabei Hilfe braucht : kein Thema! Aber es einfach auf dem Rücken ihrer Umwelt "auszutoben" geht halt nun auch nicht ohne entsprechende Reaktionen dieser Umwelt.
was versprichst du dir denn von nem "Krankheitsbild", das vielleicht bei deiner Partnerin vorliegt?
Das ändert doch nix an ihrem Verhalten an sich dir gegenüber. Höchstens an deiner Haltung ihr gegenüber.
Aber ich denk nicht, dass du mit Verständnis und Nachsicht, Erdulden und Ertragen und "Liebe" recht viel weiterkommst mit ihr.
Du fühlst dich von ihr psychisch vergewaltigt - und da frag ich mich dann schon : Warum erträgst du das nach wie vor weiter?
Wenn einen jemand vergewaltigt, kann ja wohl von "Liebe" keine Rede mehr sein.
Ich seh das so : Es gibt immer einen, der "macht" - und einen, der machen läßt.
Im Prinzip seh ichs so wie isabe : Von "echter" psychischer Gewalt seh ich hier auch nichts, denn du bist ihr nicht hilflos ausgeliefert oder hast keine andere Optionen, mit ihr und ihrem Verhalten umzugehen.
Ich seh eher sowas wie "Abhängigkeit" und bei dir zu wenig Selbstwert, denn sonst würdest du dir einen solchen Umgang mit dir schlichtweg verbitten. Oder, wenn das nichts bringt, dann eben gehen.
Da sie nicht bereit ist, in irgendeiner Art an sich und an eurem Miteinander zu arbeiten, hast du da wenig Chancen, an ihr was zu ändern.
Das alles mit ner "schwierigen Kindheit" zuzudecken und zu entschuldigen find ich ein bissl zu "billig".
Wenn es nach dem ginge, müßte ich selber sowas wie eine Massenmörderin sein.
Ihre Kindheit liegt jetzt hinter ihr, sie ist erwachsen - und damit verantwortlich für das, was sie tut oder nicht und wie sie es tut.
Dass sie dabei Hilfe braucht : kein Thema! Aber es einfach auf dem Rücken ihrer Umwelt "auszutoben" geht halt nun auch nicht ohne entsprechende Reaktionen dieser Umwelt.
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Naja, ich glaube halt, wenn es ein typisches "Krankheitsbild" gibt, kann ich sie in ihren selbstkritischen Momenten vielleicht doch zum Andenken einer Therapie anstoßen...
Danke für Deinen Beitrag jedenfalls. Und was Trennung betrifft: Das ist schwer, wenn man sehr an den Kindern hängt, die Gerichte die Kinder aber automatisch der Frau zusprechen und dem Mann nur ein gelegentliches Besuchsrecht. Zum Glück wurde in Deutschland jetzt erstmals das paritätische Modell judiziert. Jetzt muss ich nur noch 3 Trillionen Jahre warten, dann kommt das auch nach Österreich...
Danke für Deinen Beitrag jedenfalls. Und was Trennung betrifft: Das ist schwer, wenn man sehr an den Kindern hängt, die Gerichte die Kinder aber automatisch der Frau zusprechen und dem Mann nur ein gelegentliches Besuchsrecht. Zum Glück wurde in Deutschland jetzt erstmals das paritätische Modell judiziert. Jetzt muss ich nur noch 3 Trillionen Jahre warten, dann kommt das auch nach Österreich...
Na na na, ganz so tragisch ist das nicht.
Mir wurde mein Sohn schon vor rund 20 Jahren gegen dem Willen der Mutter zugesprochen.
Man braucht halt schon wichtige Gründe und ein Kämpferherz sowie Ausdauer, aber es ist möglich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Musst halt etwas tun dazu
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