hallo zusammen,
Ich hab beim rum googeln dieses Forum hier enddeckt und habe einige Fragen.
Ich wurde mit 6 Jahren von jemanden aus meiner Familie sexuelle misbraucht und habe dies auch niemanden erzählt, bis ich 14 Jahre alt war und plötzlich Erinnerung hoch kamen.
Ich habe meinen Mut zusammen genommen und es meiner Mutter erzählt, die mir aber wiederum nicht glaubte, um die Person zu schützen.
Nunja ich würde jetzt einfach behaupten, dass ich es gut verdrängt habe und damit leben kann solange ich nicht dran denke.
Zu meiner eigentlichen Frage ich bemerke ein Verhalten an mir was Beziehungen zu Männern angeht... ich bin zurzeit in einer Beziehung, bis jetzt auch die längste 2 1/2 Jahre, nichts desto trotz habe ich dieses Freiheitsverlangen aber in extremen Ausmaßen. Ich bin eine sehr stolze Person und lasse mir nichts sagen, ich mache immer das was ich möchte aber ich habe das Gefühl ich komme nicht zur Ruhe... ich habe Kontakt mit vielen Männern die mir Bestätigung geben die ich auch genieße und fordere. Es mag sein das ich nunmal durch diesen sexuellenvorfall,der auch leider nicht der einzige in meinem Leben ist, quasie ein Knicks weg habe,was Beziehungen zu Männern betreffen.
Sollte ich eine Therapie machen? Kann man solche Vorfälle auch alleine verarbeiten? Ich rede nicht oft über mich und eig. gebe ich auch keine Schwächen zu. Nunja ich denke ich beende die Beziehung, ICH kann nicht lieben und das verdient Niemand.
liebe Grüße
Missbrauch in der Familie
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Hallo Ydnam !
Ich bin selbst ein mißbrauchtes Kind - indessen liegen die Dinge bei mir anders: Täter waren "vor allem" und "unter anderem" beide Eltern und die Taten waren 40 Jahre und länger verdrängt. Diese Verdrängung hat "mein Leben ruiniert", wie man so schön sagt. "Gut verdrängt" gibt es leider nicht.
Denn: Verdrängung ist ein "Abwehrmechanismus" (bestimmt hast Du schon das eine oder andere darüber gelesen), der bestimmte Inhalte - Erinnerungen - von unserem Bewußtsein fernhält, weil unser Bewußtsein zumindest in der aktuellen Situation, in der diese Erinnerunngen entstanden sind, nicht in der Lage ist, sie zu verarbeiten. Sie sind "too much", drohen die psychische Gesamtorganisation zu sprengen und genau deswegen treten die Abwehrmechanismen als "task force" in Aktion.
Durch die Verdrängung und ähnliche, weitere "Awehrmechanismen" wird das Verdrängte aber nicht ausgelöscht - "die Seele hat keinen Ausgang!" Die verdrängte Erinnerung wird lediglich aus dem Bewußtsein ins Unbewußte verschoben. Dort bleibt die verdrängte Erinnerung, die man Trauma nennt, aber nicht untätig, sondern entfaltet - im Unbewußten, wohlbemerkt ! - eine intensive Tätigkeit, um wieder ins Bewußtsein zu gelangen und die unterbliebene Verarbeitung nachzuholen. Das ist der "Wiederholungszwang".
Diesem Drängen setzen sich jedoch weiter die Abwehrmechanismen entgegen und aus diesem "Fingerhakeln" von verdrängtem Trauma auf der einen Seite und Abwehrmechanismen auf der anderen Seite entstehen als "Traumafolgen" alle möglichen psychischen und psychosomatischen Beschwerden, die äusserst schwerwiegend werden können. Bei mir war und ist es eine schwere psychosomatische Hautkrankheit.
Wenn Du also schon weißt, daß es solch ein Trauma gibt, dann empfiehlt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall eine Psychotherapie, deren Ziel es ist, diese unterbliebene Verarbeitung des Traumas nachzuholen. Erst dann hat man "seine Ruhe".
Traumata können auch ohne spezielle Verfahren wie Psychoanalyse oder Hypnose von sich aus "spontan" wieder ins Bewußtsein zurückkehren - aber diese Rückkehr ist in der Regel nicht vollständig. Von den "traumatisierenden" Erinnerungen wird nämlich sehr häufig ein gewisser Teil abgespalten - "dissoziiert". Regelmässig dürfte das derjenige Teil der Erinnerung sein, der uns am allermeisten belastet hatte. Ausserdem "kommt ein Trauma selten alleine". Bei mir tauchten in der Psychoanalyse mehrere Traumata in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge wieder auf: zuerst erinnerte ich wieder eine Inzestbeziehung zu meiner Mutter im Alter von 6-7 Jahren während einer mehrwöchigen Dienstreise des Vaters. Dann kam ein pädosexueller Mißbrauch durch eine Kindergärtnerin, der vorher stattgefunden hatte. Als bisher letztes Trauma wurde erinnert, daß mich beide Eltern - noch vor der Geschichte mit der Kindergärtnerin - zu einer Art Pädo-Gruppensex-Party geschleppt hatten, bei der auch Kinderpornos hergestellt wurden. Und da "normale Pädos" ihre Kinder ja nicht aus heiterem Himmel zu so einem "event" schleppen, kommt sehr wahrscheinlich noch das eine oder andere demnnächst hoch.
(Fortsetzung folgt)
Ich bin selbst ein mißbrauchtes Kind - indessen liegen die Dinge bei mir anders: Täter waren "vor allem" und "unter anderem" beide Eltern und die Taten waren 40 Jahre und länger verdrängt. Diese Verdrängung hat "mein Leben ruiniert", wie man so schön sagt. "Gut verdrängt" gibt es leider nicht.
Denn: Verdrängung ist ein "Abwehrmechanismus" (bestimmt hast Du schon das eine oder andere darüber gelesen), der bestimmte Inhalte - Erinnerungen - von unserem Bewußtsein fernhält, weil unser Bewußtsein zumindest in der aktuellen Situation, in der diese Erinnerunngen entstanden sind, nicht in der Lage ist, sie zu verarbeiten. Sie sind "too much", drohen die psychische Gesamtorganisation zu sprengen und genau deswegen treten die Abwehrmechanismen als "task force" in Aktion.
Durch die Verdrängung und ähnliche, weitere "Awehrmechanismen" wird das Verdrängte aber nicht ausgelöscht - "die Seele hat keinen Ausgang!" Die verdrängte Erinnerung wird lediglich aus dem Bewußtsein ins Unbewußte verschoben. Dort bleibt die verdrängte Erinnerung, die man Trauma nennt, aber nicht untätig, sondern entfaltet - im Unbewußten, wohlbemerkt ! - eine intensive Tätigkeit, um wieder ins Bewußtsein zu gelangen und die unterbliebene Verarbeitung nachzuholen. Das ist der "Wiederholungszwang".
Diesem Drängen setzen sich jedoch weiter die Abwehrmechanismen entgegen und aus diesem "Fingerhakeln" von verdrängtem Trauma auf der einen Seite und Abwehrmechanismen auf der anderen Seite entstehen als "Traumafolgen" alle möglichen psychischen und psychosomatischen Beschwerden, die äusserst schwerwiegend werden können. Bei mir war und ist es eine schwere psychosomatische Hautkrankheit.
Wenn Du also schon weißt, daß es solch ein Trauma gibt, dann empfiehlt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall eine Psychotherapie, deren Ziel es ist, diese unterbliebene Verarbeitung des Traumas nachzuholen. Erst dann hat man "seine Ruhe".
Traumata können auch ohne spezielle Verfahren wie Psychoanalyse oder Hypnose von sich aus "spontan" wieder ins Bewußtsein zurückkehren - aber diese Rückkehr ist in der Regel nicht vollständig. Von den "traumatisierenden" Erinnerungen wird nämlich sehr häufig ein gewisser Teil abgespalten - "dissoziiert". Regelmässig dürfte das derjenige Teil der Erinnerung sein, der uns am allermeisten belastet hatte. Ausserdem "kommt ein Trauma selten alleine". Bei mir tauchten in der Psychoanalyse mehrere Traumata in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge wieder auf: zuerst erinnerte ich wieder eine Inzestbeziehung zu meiner Mutter im Alter von 6-7 Jahren während einer mehrwöchigen Dienstreise des Vaters. Dann kam ein pädosexueller Mißbrauch durch eine Kindergärtnerin, der vorher stattgefunden hatte. Als bisher letztes Trauma wurde erinnert, daß mich beide Eltern - noch vor der Geschichte mit der Kindergärtnerin - zu einer Art Pädo-Gruppensex-Party geschleppt hatten, bei der auch Kinderpornos hergestellt wurden. Und da "normale Pädos" ihre Kinder ja nicht aus heiterem Himmel zu so einem "event" schleppen, kommt sehr wahrscheinlich noch das eine oder andere demnnächst hoch.
(Fortsetzung folgt)
Ich hoffe, Du empfindest es nicht als zynisch, wenn ich Dich dazu beglückwünsche, in relativ jungen Jahren - "mit dem ganzen Leben noch vor sich" - in der Lage zu sein, diese Traumata aufzuarbeiten, so daß Dir mein eigenes Schicksal, nämlich rund 30 Jahre lang "umsonst gelebt zu haben" und heute mit schweren psychischen ("schizoide Störung") und psychosomatische (schwere Akne, Asthma und "sekundäre Geschichten") Beschwerden herumzuwürgen, erspart bleiben wird !
Ich hätte da vielleicht einen brandheißen Tip für Dich, nämlich:
http://mathiashirsch.de/
Hirsch ist Inzest-Spezialist - ich habe zwei seiner Bücher gelesen und einige kleinere Texte in einem Sammelband. Ich bin von ihm sehr angetan. Da seine Praxis in Düsseldorf liegt, könnte er für Dich eventuell erreichbar sein. Hirsch ist schon älter, aber seiner HP nach praktiziert er immer noch. Wahrscheinlich nimmt er keine Neupatienten mehr an, aber könnte Dich vielleicht an einen geeigneten Kollegen weiterempfehlen.
Zur Sexualität möchte ich anmerken, daß ich selbst seit ca. 25 Jahren promiskuitiv-bisexuell lebe - ich bin "Szenegänger". Ich schätze, meine "standesgemäßen" 1000 Sexualkontakte werde ich vollbekommen haben - davon aber höchstens 50-70 Frauen. Diese meine promiskuitive Sexualität wird von mir heute rückhaltlos bejaht, für etwas Gutes und Schönes gehalten - und von meinem eigenen Therapeuten, der ebenfalls ein hochqualifizierter Experte ist, werde ich darin auch ausdrücklich bestätigt. Natürlich ist diese meine Sexualität eine Traumafolge - aber dadurch wird sie nicht schlechter. Sie ist heute im Gegenteil in meine Psychotherapie integriert, wird therapeutisch genutzt. Ausserdem bin ich ja nicht der einzige, der eine solche Sexualität lebt. Sie steht auch emotionalen Beziehungen, Ehe und Familie nicht im Weg. Freilich ist man in der Partnerwahl eingeschränkt, sollte sich auf ebenfalls promiskuitive Beziehungspartner konzentrieren. Die Beziehungen in dieser "Szene" sind meiner Erfahrung nach nicht weniger stabil, als die "normalen" monogamen Beziehungen. Freilich ist es gerade heute in Zeiten von HIV & Co sehr wichtig, die safer-sex-Regeln strikt einzuhalten. Ich mache 2x jährlich eine "Testbatterie", zu Beginn und Ende der "outdoor-saison".
Freilich kann Deine eigene Sexualität etwas anders aussehen - vielleicht etwas weniger "extrem". Aber ich will damit nur zum Ausdruck bringen, daß promiskuitives Sexualverhalten meiner Meinung nach "an sich ok ist".
Ein davon getrennt zu betrachtendes Thema ist die Liebes- und Beziehungsfähigkeit. Die kann durch ein sexuelles Trauma schwer geschädigt sein. Ich selbst halte mich heute für Beziehungsunfähig. Andererseits bin ich nicht der Meinung, daß man für die psychische Gesundheit auf eine solche Beziehung angewiesen ist. Unter meiner Beziehungsunfähigkeit leide ich jedenfalls nicht.
Diese meine Auffassungen, das will ich auch nicht verhehlen, sind nicht nur hier in diesem Forum, sondern auch allgemein eine "Mindermeinung" - die "herrschende Meinung" sieht diese Dinge anders. Da muß ein jeder für sich selbst seine Position definieren und sich - meiner Meinung nach - dabei vor denjenigen hüten, die da meinen, ihre eigene Meinung sei die alleine seelig Machende.
Gruß
Möbius
Ich hätte da vielleicht einen brandheißen Tip für Dich, nämlich:
http://mathiashirsch.de/
Hirsch ist Inzest-Spezialist - ich habe zwei seiner Bücher gelesen und einige kleinere Texte in einem Sammelband. Ich bin von ihm sehr angetan. Da seine Praxis in Düsseldorf liegt, könnte er für Dich eventuell erreichbar sein. Hirsch ist schon älter, aber seiner HP nach praktiziert er immer noch. Wahrscheinlich nimmt er keine Neupatienten mehr an, aber könnte Dich vielleicht an einen geeigneten Kollegen weiterempfehlen.
Zur Sexualität möchte ich anmerken, daß ich selbst seit ca. 25 Jahren promiskuitiv-bisexuell lebe - ich bin "Szenegänger". Ich schätze, meine "standesgemäßen" 1000 Sexualkontakte werde ich vollbekommen haben - davon aber höchstens 50-70 Frauen. Diese meine promiskuitive Sexualität wird von mir heute rückhaltlos bejaht, für etwas Gutes und Schönes gehalten - und von meinem eigenen Therapeuten, der ebenfalls ein hochqualifizierter Experte ist, werde ich darin auch ausdrücklich bestätigt. Natürlich ist diese meine Sexualität eine Traumafolge - aber dadurch wird sie nicht schlechter. Sie ist heute im Gegenteil in meine Psychotherapie integriert, wird therapeutisch genutzt. Ausserdem bin ich ja nicht der einzige, der eine solche Sexualität lebt. Sie steht auch emotionalen Beziehungen, Ehe und Familie nicht im Weg. Freilich ist man in der Partnerwahl eingeschränkt, sollte sich auf ebenfalls promiskuitive Beziehungspartner konzentrieren. Die Beziehungen in dieser "Szene" sind meiner Erfahrung nach nicht weniger stabil, als die "normalen" monogamen Beziehungen. Freilich ist es gerade heute in Zeiten von HIV & Co sehr wichtig, die safer-sex-Regeln strikt einzuhalten. Ich mache 2x jährlich eine "Testbatterie", zu Beginn und Ende der "outdoor-saison".
Freilich kann Deine eigene Sexualität etwas anders aussehen - vielleicht etwas weniger "extrem". Aber ich will damit nur zum Ausdruck bringen, daß promiskuitives Sexualverhalten meiner Meinung nach "an sich ok ist".
Ein davon getrennt zu betrachtendes Thema ist die Liebes- und Beziehungsfähigkeit. Die kann durch ein sexuelles Trauma schwer geschädigt sein. Ich selbst halte mich heute für Beziehungsunfähig. Andererseits bin ich nicht der Meinung, daß man für die psychische Gesundheit auf eine solche Beziehung angewiesen ist. Unter meiner Beziehungsunfähigkeit leide ich jedenfalls nicht.
Diese meine Auffassungen, das will ich auch nicht verhehlen, sind nicht nur hier in diesem Forum, sondern auch allgemein eine "Mindermeinung" - die "herrschende Meinung" sieht diese Dinge anders. Da muß ein jeder für sich selbst seine Position definieren und sich - meiner Meinung nach - dabei vor denjenigen hüten, die da meinen, ihre eigene Meinung sei die alleine seelig Machende.
Gruß
Möbius
-
- Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 265
Ich denke, eine Therapie ist dann sinnvoll, wenn Du leidest, wenn Du etwas verändern willst, weil es "so", wie es gerade ist, nicht mehr geht.
Es gibt viele Menschen, die etwas traumatisches erlebt haben, ohne dass sie deshalb eine Belastungsstörung o.ä. davon tragen. Sie sind soweit gefestigt, dass sie gut auf ihre Resourcen zugreifen können, so dass das Trauma ihnen quasi nicht viel anhaben konnte - dauerhaft gesehen - , auch, wenn es in diesem Moment schlimm war.
Somit musst Du es im Endeffekt selbst entscheiden: Eine Therapie ist nicht dazu da, dich "anzupassen" und beziehungsfähig zu machen, weil sich das eben mal so gehört und es nicht gesellschaftskonform ist.
Sie macht nur dann Sinn, wenn DU sagst: "Ich leide darunter, ich will, dass es anders wird."
Das hier hört sich schon ein bisschen danach an...?:!
Die Entscheidnung liegt also bei Dir und wird Dir niemand hier abhnehmen können...
Alles Gute
Es gibt viele Menschen, die etwas traumatisches erlebt haben, ohne dass sie deshalb eine Belastungsstörung o.ä. davon tragen. Sie sind soweit gefestigt, dass sie gut auf ihre Resourcen zugreifen können, so dass das Trauma ihnen quasi nicht viel anhaben konnte - dauerhaft gesehen - , auch, wenn es in diesem Moment schlimm war.
Somit musst Du es im Endeffekt selbst entscheiden: Eine Therapie ist nicht dazu da, dich "anzupassen" und beziehungsfähig zu machen, weil sich das eben mal so gehört und es nicht gesellschaftskonform ist.
Sie macht nur dann Sinn, wenn DU sagst: "Ich leide darunter, ich will, dass es anders wird."
Das hier hört sich schon ein bisschen danach an...?:!
Auch, dass Du das Ereignis einfach nicht vergessen kannst und es schlimme Gedanken sind, die Du schlecht integrieren kannst, wäre ein Grund für eine Therapie. Wenn es aber so ist, dass Du damit ganz gut leben kannst, und dich das ganze nicht wirklich belastest, zwingt dich auch keiner zu einer Tnherapie.
Die Entscheidnung liegt also bei Dir und wird Dir niemand hier abhnehmen können...
Alles Gute
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