Vater der Freundin bedroht Familie

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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SAnMarino
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Vater der Freundin bedroht Familie

Beitrag Mi., 18.11.2015, 23:17

Hallo zusammen.

Folgendes Problem über das ich mir nun schon seit einiger Zeit Gedanken mache:

Ich und meine Freundin sind nun ein knappes Jahr zusammen und alles passt wunderbar, perfekt. Wir wohnen beide in Wien, haben uns hier kennengelernt und sind ursprünglich von unterschiedlichen Orten außerhalb. Sie fährt auch alle 2 Wochen raus zu ihren Eltern. Das Problem das dort besteht ist ihr Vater der seit 25 Jahren schwerer Alkoholiker ist. Er wirkt, wenn er gerade nichts getrunken hat, ziemlich normal wird allerdings wenn er dann Alkohol in massiven Mengen getrunken (2-3/Woche) hat gegenüber meiner Freundin und deren Mutter gewalttätig. Das bedeutet er kommt nach Hause, beginnt sie zu schlagen und zu würgen und beschimpft sie, sie sei nichts wert und er würde sie irgendwann umbringen.

Jetzt würde man meinen, na gut ruft sie halt sie Polizei. Hat sie auch mehrmals in den letzten Jahren. Dann kommt er für 2-3 Wochen in die geschlossene wo er sämtlichen Therapieversuche verweigert und ist dann wieder draußen. Jetzt hat sich die Mutter eine Eigentumswohnung in der Stadt gekauft um vor ihm wegzukommen. Allerdings fand er die irgendwie die Adresse raus und meinte falls sie vorhat dorthin zu ziehen wird er kommen sie töten.

Meiner Meinung nach müsste man ihn halt für wirklich lange Zeit einsperren wo er dann einfach eine Therapie machen muss und nicht drum rum kann. Die Polizei selbst kann ihn ja nur wegweisen. Die Mutter selbst hat dann aber wieder Angst das er einfach trotzdem kommt und ihr was antut. Ob es ihm wirklich zuzutrauen ist? Ja ich denke schon dass es einfach mal über ihn kommt und etwas fürchterliches passiert. Deshalb will meine Freundin auch nicht dass ich etwas unternehme weil sie eben befürchtet dass alles noch schlimmer wird.

Allerdings ist das natürlich überhaupt keine Lösung und es macht mir Sorgen dass meine Freundin alle 2 Wochen dorthin fahren muss. Andererseits bin ich mir natürlich dessen bewusst dass sie ihre Mutter dort nicht alleine lassen möchte.

Mir und den Leuten mit denen ich darüber gesprochen habe fällt eigentlich keine Lösung ein weswegen ich mich nun hier an dieses Forum wende. Auch wenns nur mal zum aufschreiben für mich gut war bin ich gerne für Anregungen offen.

LG, Michael

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Tintorry
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Beitrag Do., 19.11.2015, 12:13

I came here to have a vast knowledge.


Feenya
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Beiträge: 772

Beitrag Do., 19.11.2015, 15:59

Allerdings ist das natürlich überhaupt keine Lösung und es macht mir Sorgen dass meine Freundin alle 2 Wochen dorthin fahren muss. Andererseits bin ich mir natürlich dessen bewusst dass sie ihre Mutter dort nicht alleine lassen möchte. 
Nein, deine Freundin muss gar nichts. Schon gar nicht sich alle zwei Wochen in den Haushalt ihres gewalttätigen Vaters begeben.
Ihre Mutter ist kein Kind, das durch die eigene Tochter beschützt werden muss. Die Mutter kann sich selber vom Mann lösen und entfernen.

Wenn deine Freundin für ihre Mutter da sein möchte, dann ladet die Mutter an den besagten Wochenenden zu euch nach Wien ein.

Außerdem gibt es für die Mutter noch die Möglichkeit des Frauenhauses. Dort ist sie vor dem gewalttätigen Mann sicher und bekommt auch Hilfe für das Leben danach.
http://www.noe.gv.at/Gesellschaft-Sozia ... euser.html

Außerdem soll sie sich auch dorthin wenden: Selbsthilfegruppen für Angehörige von Alkoholikern http://www.al-anon.at/

Wenn es die Mutter mit Hilfe dieser beiden Stellen nicht schafft vom alkoholkranken Mann wegzukommen, und sie in diesem Leben verharrt, kann deine Freundin auch nichts mehr machen.
Dann ist der Leidensdruck bei der Mutter noch nicht groß genug. Deswegen muss deine Freundin sich nicht auch noch freiwillig in diese Gewalt begeben.

Den Schritt aus dieser Hölle kann nur jeder für sich alleine gehen. Die Mutter, indem sie sich bei anderen Menschen Schutz und Hilfe sucht, und deine Freundin, indem sie der Mutter sagt: "In mein Elternhaus setze ich keinen Fuß mehr. Mutter, bei mir bist du jederzeit willkommen, aber meinem Vater will ich nicht mehr begegnen, solange von ihm Gewalt ausgeht."
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*


Feenya
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Beiträge: 772

Beitrag Do., 19.11.2015, 16:19

Meiner Meinung nach müsste man ihn halt für wirklich lange Zeit einsperren wo er dann einfach eine Therapie machen muss und nicht drum rum kann. Die Polizei selbst kann ihn ja nur wegweisen. Die Mutter selbst hat dann aber wieder Angst das er einfach trotzdem kommt und ihr was antut. Ob es ihm wirklich zuzutrauen ist? Ja ich denke schon ...
Man kann einen Alkoholiker nicht einsperren, und auch nicht zu einer Therapie zwingen. Sobald sich nach "erfolgreicher" Therapie die Türen der Psychiatrie oder Reha hinter ihm geschlossen haben, holt er sich seinen Alk sofort wieder.

Wenn der Mann nicht von sich aus zu einer Therapie bereit ist, hat niemand eine Chance.

Man kann diesen Menschen aber alleine zurück lassen, und sich aus seinem Dunstkreis entfernen.
Wenn er dann allein in seiner Wohnung hockt, keine Frau (die ist im Frauenhaus geschützt), und keine Tochter mehr, dann setzt vielleicht der Verstand wieder ein. Vielleicht merkt er, was er gerade verliert und ist dann bereit mit dem Entzug zu beginnen, und hinterher trocken zu bleiben.

Dazu muss er aber zuerst einmal seine Familie verlieren, damit er den Verlust auch spürt. Dann entscheidet es sich, was mehr Wert in seinem Leben hat. Seine Familie, oder der Alkohol.

Wenn die Entscheidung für den Alkohol fällt, dann wissen die beiden Frauen, wie "wichtig" sie diesem Menschen sind.
Da kann man nur sagen: Alleine haben sie ein wesentlich schöneres und freieres Leben. Warum soll der Ehemann/Vater noch eine Rolle in ihrem Leben spielen? In seinem Leben haben doch Ehefrau und Tochter auch keinen Platz mehr. Da ist die Bier-, Wein- und Schnapsflasche der beste Freund.

Ich wünsche den beiden Frauen aber, dass dieser Mann zur Besinnung kommt.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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