Wie mit -für einen selbst schwierigen- Fragen vom Kind umgehen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

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Egal...
Helferlein
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Beitrag Di., 20.10.2015, 21:25

Danke für eure Antworten! Und vielen Dank kaja für deine Erfahrung! Mich berührt sehr wies für dich war und wie deine Eltern es gemacht haben und ihr alle damit umgegangen seid..danke fürs erzählen.:´)

So würd ich das auch gern hinbekommen, dass sie weiß sie darf alles fragen und es ist ok und völlig normal wenn sie sowas wissen will.

Ja das hab ich ihr auch erzählt, wies war als sie in meinem Bauch war und was es für ein Gefühl war sie zu spüren..da kann ich das, nur das positive erzählen weils das auch wirklich gab neben allem schlimmen, da bin ich halt dann auch authentisch es berührt mich immer noch dran zu denken wie ich das erste mal dann positive Gefühle für sie hatte, sie überhaupt das erste mal als eigenen kleinen menschen wahrgenommen hab, als mein Baby..das kann ich ihr alles erzählen und da find ichs auch nicht schlimm das negative wegzulassen..ich hab auch von jedem Lebensjahr von ihr ein Fotobuch gemacht und in dem ersten sind auch Ultraschlallbilder von ihr drin und die und Fotos von nach der Entbindung hab ich mit ihr auch schon angeschaut und erzählt.

Ja es ist auch kein Dauerthema, für mich ist es nur iwie die ganze Zeit da weil ich weiß solche Fragen können jetzt dauernd kommen und in dem Moment hab ich dann keine Zeit mehr zu überlegen.

Und ich finds völlig legitim dass sie lernt dass es unterschiedliche Arten von Familie gibt und es auch zwei Mütter geben kann oder eben alleinerziehende, ich glaub das Problem was ich damit hab ist dass sie damit dann auf die Idee kommt weiterzufragen.

Ja somethingmagic, vor der Frage hab ich unendlich Angst..also klar auch davor dass sie sie dann wirklich stellt aber schon allein auch davor dass sies denkt, dass sie merkt sie kann nicht nur von mir sein..ich würd mir so wünschen es könnte für immer so bleiben dass sie weiß dass sie meine Tochter ist und das wars, da gibts nicht mehr..sie ist genau richtig so wie sie ist und sie soll nie was anderes denken müssen.
Das Problem mit solchen Ausreden (zerstritten, deshalb kein Kontakt mehr mit einem Vater) ist dass sie sie durch ihr ganzes Leben begleiten werden und sie später immer mehr dazu fragen wird wenn es so verschwommen ist und wir sie immer weiter anlügen müssen..ganz allgemein sehe ich es wie kaja, ein Kind hat ein Recht darauf seine Herkunft zu kennen und ich möchte sie auch nicht anlügen..aber in dem Fall geht die Wahrheit aber Lügen wird auf Dauer auch nicht funktionieren..und klar, das wird noch lange hin sein bis sie sich damit kritisch und hinterfragend auseinandersetzt aber mit dem was wir ihr jetzt dazu sagen legen wir den Grundstein dafür, damit hat das so unglaublich viel Bedeutung für ihr ganzes Leben..dabei sollte es gar keine haben, es hat nichts mit ihr zu tun sie ist nur meine Tochter und sie ist immer gut und richtig.

Wie gesagt, mir gehts nicht dadrum ihr eine altersgerechte Aufklärung vorzuenthalten und ich wünsch mir auch dass sie einen ganz normalen und neugierigen Umgang mit diesem ganzen Thema haben kann, mir macht ANgst was das dann bei ihr für weitere Fragen auslöst und was das für sie (und für mich) bedeutet.

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mio
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 9268

Beitrag Di., 20.10.2015, 21:42

Hallo Egal,

ich finde Du hilfst ihr am meisten, wenn Du für sie die Liebe die in Dir ihr gegenüber ist (trotz allem was es für Dich bedeutet) spürbar machst und ich finde das tust Du, für mich liest es sich sehr schön und berührend wie Du den Kontakt zwischen Euch da beschreibst, auch wenn er vielleicht nicht immer "Bilderbuch" ist und sein kann.

Ich kann auch Deine Sorge sehr gut verstehen und finde es auch wirklich schwierig. Im Moment ist sie sicher noch zu klein und im Moment kannst Du sie wahrscheinlich auch noch ablenken ohne sie anlügen zu müssen, aber eines Tages wird der Moment kommen. Mich würde das schon überfordern ohne das ich selbst beteiligt bin, Respekt also wieviel liebevolle Gedanken Du Dir machst und wie sehr Du trotz allem das Beste für Deine Kleine willst und versuchst.

Hast Du schon mal überlegt mit einem Kinderpsychologen zu sprechen? Nicht, um die Kleine in Therapie zu schicken, sondern um Dich einfach beraten zu lassen dahingehend, wie eine Fachperson das sieht und was diese für welche Altersstufe empfehlen würde? Eventuell würde sich so ja zumindest ein Teil der Fragen und Sorgen in Dir diesbezüglich klären lassen.

Lieben Gruss,

mio

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Myhre
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Beiträge: 572

Beitrag Mi., 21.10.2015, 12:00

Liebe Egal,
meine Mutter hat mir im volltrunkenen Zustand erzählt,dass ich durch eine Vergewaltigung gezeugt wurde.Da war ich so sieben Jahre alt.
Ich weiss also aus eigener Erfahrung,dass das eine schwierige Sache ist...aber es war nur so schwer,weil meine Mutter mich nicht lieben kann.
Du liebst dein Kind und ich liebe meine Kinder...das sind andere Grundvorraussetzungen.
Irgendwann kannst du offen sein und die wichtigste Information hat da dein Kind schon:
Du hast sie lieb! Trotz allem oder gerade deswegen...und das zählt am meisten.
Alles Gute
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi


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Egal...
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Beiträge: 103

Beitrag Mi., 21.10.2015, 12:03

Danke mio! Mh ja das mach ich, ihr die Liebe zeigen wenn sie da ist..und es tut mir so leid dass es nicht immer so ist, dass ich ihr das nicht immer geben kann.

Mh ja drüber nachgedacht schon, also ob ich meine Therapeutin (Kinder- und Jugendlichentherapeutin) nochmal kontaktiere und eine Stunde nehme um zu fragen was da für meine Tochter am besten ist..zu nem neuen könnte ich glaube ich auf keinen Fall gehen, ich müsste ja die Umstände erzählen um die Fragen stellen zu können und das kann ich nicht, die Therapeutin weiß das zumindest schon wenn auch nicht direkt von mir..aber ich weiß nicht wie ich das schaffen soll, ich verbinde so viel negatives mit ihr und konnte am Schluss nicht mal mehr über was ganz normales mit ihr reden, jede Stunde war nur noch schrecklich..ich weiß nicht ob das jetzt anders wär.. ich weiß ich müsste es können, es ist meine Verantwortung damit umgehen zu können und es geht um sie und ist wichtig..ich hass mich auch dafür dass ich da so blöd bin..

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 21.10.2015, 17:08

ich finde, du machst dir sehr weitgehende und liebevolle Gedanken, wie du dieses für dich so traumatische Thema deiner kleinen Tochter am besten vermittelst. Das ist sehr verantwortungsvoll und reif von dir -- alle Achtung!!

Ich denke, dass du da auf einem sehr guten Weg bist.

Fragen nach der Herkunft von Babys, nach deren Entstehung und nach der eigenen Herkunft / Zugehörigkeit kommen nie auf einmal. So kann ich ir vorstellen, dass du auch mit den Fragen deiner Tochter mitwachsen wirst.
Und nicht vergessen: auch in der Schule wird das Thema Familie und Herkunft nicht mehr so rigoros eindimensional behandelt wie noch vor 20 Jahren.

Weißt du, viele Kinder machen die Erfahrung, dass sie mit einem einzelnen Elternteil aufwachsen. Das ist halt so, und es muss nicht schlimm sein, solange sie sich geliebt fühlen. Viele Kinder machen aber auch die Erfahrung, mit 2 Elternteilen, aber vernachlässigt und lieblos aufzuwachsen in einer vergifteten oder gleichgültigen Atmosphäre.

Deie Tochter kann glücklich sein, so eine liebevolle Mama zu haben, die sich ernsthaft und sensibel Gedanken um ihre Erziehung macht


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Egal...
Helferlein
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Beiträge: 103

Beitrag Fr., 23.10.2015, 19:28

Hi leuchtturm und Myhre,

oh Myhre, ich hatte deinen Post gar nicht gesehen, vielen dank fürs schreiben!..und fürs erzählen von deiner Erfahrung!
Mh ja ich liebe sie sehr aber es gibt leider schon Momente, da kann ichs nicht fühlen, da hab ich nur negative Gefühle und auch wenn mein Kopf weiß, die gelten eigentlich nicht ihr, in dem Moment fühlt sichs so an..
Kann ich dich was fragen? Ich weiß nicht ob nicht allein das fragen schon blöd ist und es ist ja schon sehr viel, dass ihr sowas überhaupt erzählt und schreibt, das hab ich bei kaja schon gedacht..also ich frags mal und ich versteh aber total, wenn du dazu nichts sagen möchtest..wodran hast du gemerkt dass deine Mutter dich nicht liebe konnte? Hast du das auch schon gemerkt bevor sie dir das mit dem Bösen gesagt hat? Und erinnerst du dich auch an schöne Sachen mit ihr?
Hättest dus lieber nicht gewusst wo du herkommst also von was? Es tut mir so leid nur zu lesen wie dus erfahren hast..

Danke auch dir leuchtturm fürs schreiben!
Mh ja, wahrscheinlich kommen die meisten Fragen wirklich erst in Zukunft iwann und viel von dem was ich grad denk ist im Moment noch nur in meine Kopf..danke fürs sagen, wenn ich da so drinne bin in den Gedanken dann fühlt sich das so an als müsste ich ihr gegenüber damit jetzt schon umgehen und als würde sie die ganzen Fragen in meinem Kopf schon in den nächsten Monaten alle stellen..das machts so aussichtslos, weils besonders auf die eine Frage keine Antwort gibt aber auch nicht antworten nicht geht..es tut mir so unendlich leid dass ich ihr da von Anfang an so eine Hypothek mitgegeben hab..
Danke für deine Worte!:´)

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Myhre
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weiblich/female, 40
Beiträge: 572

Beitrag Sa., 24.10.2015, 07:30

Liebe Egal,
ich freu mich,dass dir die Worte etwas sagen konnten.
Meine Mutter konnte mich nicht streicheln oder umarmen ...sie hat auch nie sagen oder zeigen können,dass sie mich mag oder liebt.
Ich hätte es lieber nicht wissen wollen.
Mein jüngster Sohn ist auch aus einer VG entstanden und ich werde es ihm nicht sagen.Ich liebe ihn und wollte ihn trotzdem.
Das ist mir wichtig und daran soll er nie zweifeln.
Ganz liebe Grüsse Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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