Dermatillomanie? Autoaggression im Gesicht

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Hideki Ryuga
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 19:59

Bina hat geschrieben: Ich habe meiner Therapeutin heute davon erzählt...irgendwie war mein Leidensdruck zu groß heute.
Super , dass du dich überwinden konntest, kannst sehr stolz auf dich sein, der erste Schritt ist immer der schwierigste.
Bina hat geschrieben: Sie ging auf das Problem an sich eigentlich kaum ein, wir sprachen aber die ganze Stunde darüber, wie ich denn den momentanen Druck für mich vielleicht etwas geringer machen könnte und so die Sache lindern...fand ich an sich ja auch ganz sinnig nur fällt es mir noch schwer, das Ganze in die Tat umzusetzen.
Das geht auch nicht von heute auf morgen, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Setz dich nicht zusehr unter Druck, mit etwas Geduld wirst du deinen Weg finden, davon bin ich überzeugt.
Bina hat geschrieben: Es ging darum, beim Lernen weniger perfektionistisch zu sein...eine Sache, die man eben nicht von heute auf morgen abstellen kann.
Ah der liebe Perfektionismus, mein bester Freund und zugleich mein größter Feind. Würde mich persönlich interessieren, wie sich dein Perfektionismus beim Lernen äußert.
Bina hat geschrieben: Prinzipiell halte ich "Ursachen beheben" aber für eine gute Sache und werde nun mal versuchen, für mich selbst den Druck zu senken...muss mir nur noch was überlegen, wie ich das anstelle...
Du scheinst den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, jetzt musst du nur noch auf dem Weg bleiben und dann wirst du das Problem auch in den Griff bekommen. Wie fühlst du dich damit, dass du dich heute deiner Therapeutin anvertraut hast? Wie ist sie in deinen Augen damit umgegangen?
"Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen." - Walter Moers

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Bina
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 20:38

Zum Thema Perfektionismus beim Lernen: Ich tue mir schwer damit, auf Lücke zu lernen bzw. für ein Fach die Unterlagen nur einmal durchzulesen...in meinem Studiengang also ziemlich lästig, wenn man all zu perfektionistisch ist. Ich habe in den ersten Semestern in Prüfungszeiten häufig 10-12h gelernt und das ist jetzt irgendwie Maßstab...ich weiß, ich kann das leisten und bin dann sauer, wenn ich es nicht leiste in Situationen wie jetzt aktuell, wo eben die Zeit eigentlich für die Anzahl und den Umfang der Fächer rein objektiv schon viel zu kurz ist. Auch bei Situationen wie gestern, wo ich den ganzen Tag bis abends um 9 vor offenem Buch saß und nur vor mich hingestarrt habe, um 9 dann anfange und dann konsequent bis nachts um 2 noch Seiten durchackere, bleibt die Wut...es ist immer der Gedanke da, dass ich in der Zeit bis 9 abends ja auch was hätte machen können und nichts gemacht habe...mir kommt es dann vor als hätte ich nur eine Zeile geschrieben...nachmittags 5-6 Stunden ackern gibt mir wesentlich mehr das Gefühl, was geschafft zu haben als wenn ich abends/nachts die gleiche Zeit dransitze.
Wie äußert sich das mit dem Perfektionismus denn bei dir?

Wie meine Therapeutin mit dem Thema umgegangen ist:
Ich bin über die Stelle im Gesicht ziemlich schnell drüber weggehuscht eben aufgrund der Angst, dass sie da ständig draufschaut...hatte es so ein bisschen "abgetan" (nicht im Sinne, dass ich darüber nicht reden möchte, sondern "Jaja...das ist davon, wo ich selbst auf mich wütend war und im Gesicht wieder bearbeitet habe" und habe dann weiter meine Wut geschildert). Sie ging dann speziell auf die Verletzungen im Gesicht auch nicht ein. Ich habe sie zwar eigentlich immer und eigentlich auch immer trotz Schminke noch gut sichtbar (für meine Begriffe), aber ich frage mich, ob sie dem irgendwann mal Bedeutung beigemessen hatte...heute schien sie es auch schlichtweg als Kanalisierung der Wut/Spannung und somit als weiteren SVV-Mechanismus zu sehen. Insgesamt kam nun der Vorschlag, Antidepressiva zusätzlich zur Therapie zu nehmen...wovon ich alles andere als begeistert bin zumal ich vor einem Jahr gerade meine 10 Monate Antidepressiva beendet hatte (hatte sie damals vorgeschlagen und mir kam es entgegen...angefangen hatte eine andere Therapeutin die Sache mit den Antidepressiva bei einem Erstgespräch). Insofern weiß ich nicht wirklich, was ich von dem allen halten soll. Hab mich heute ziemlich in die Enge gedrängt gefühlt von ihr, was meine ganze Thematik angeht mit Perfektionismus, Lernen, etc. ...so á la "Jetzt machen Sie doch mal einfach dies, das und jenes...ist doch nicht so schwer...lassen Sie einfach mal alle 5 gerade sein..." ...wenn das mal so einfach wäre! Irgendwann hab ich's dann aufgegeben, zu sagen, dass ich sie durchaus verstanden habe, mir das rein rational auch plausibel ist, ich mir aber schwer tue, es umzusetzen. Ich werde es versuchen bzw. versuche manches schon, aber es braucht eben seine Zeit und es fällt mir schwer.

Bina

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Hideki Ryuga
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 21:07

Bina hat geschrieben:Zum Thema Perfektionismus beim Lernen: Ich tue mir schwer damit, auf Lücke zu lernen bzw. für ein Fach die Unterlagen nur einmal durchzulesen...in meinem Studiengang also ziemlich lästig, wenn man all zu perfektionistisch ist. Ich habe in den ersten Semestern in Prüfungszeiten häufig 10-12h gelernt und das ist jetzt irgendwie Maßstab...ich weiß, ich kann das leisten und bin dann sauer, wenn ich es nicht leiste in Situationen wie jetzt aktuell, wo eben die Zeit eigentlich für die Anzahl und den Umfang der Fächer rein objektiv schon viel zu kurz ist. Auch bei Situationen wie gestern, wo ich den ganzen Tag bis abends um 9 vor offenem Buch saß und nur vor mich hingestarrt habe, um 9 dann anfange und dann konsequent bis nachts um 2 noch Seiten durchackere, bleibt die Wut...es ist immer der Gedanke da, dass ich in der Zeit bis 9 abends ja auch was hätte machen können und nichts gemacht habe...mir kommt es dann vor als hätte ich nur eine Zeile geschrieben...nachmittags 5-6 Stunden ackern gibt mir wesentlich mehr das Gefühl, was geschafft zu haben als wenn ich abends/nachts die gleiche Zeit dransitze.
Wie äußert sich das mit dem Perfektionismus denn bei dir?
Beziehen sich die 10-12h auf einen Tag? Wenn ich fragen darf, was studierst du denn? Bis nachts um 2 könnte ich nicht aufbleiben, ansonsten würde ich in der Früh nie aus dem Bett kommen. Bei mir haben die meisten Antidepressiva Müdigkeit als Nebenwirkung. Ich bin kein wirklicher Freund von solchen Medikamenten, habe schon so viel ausprobiert, wirklich geholfen hat kaum ein Medi. Ständig nur Nebenwirkungen. Also wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich an deiner Stelle darauf verzichten, wobei du vielleicht ganz anders auf solche Medikamente reagierst wie ich. Ich würde mir das ganze an deiner Stelle gut überlegen. Weißt du schon welche Antidepressiva du nehmen solltest?

So ich muss jetzt unbedingt ins Bett, sonst komme ich morgen nicht raus. Ich schreibe dir morgen nach der Schule einige Zeilen zu meinem Perfektionismus. Was genau interessiert dich? Allgemein wie sich der Perfektionismus bei mir äußert oder konkret im Fall Schule bzw. Lernen?
Bina hat geschrieben: ...lassen Sie einfach mal alle 5 gerade sein...
Der Lieblingsspruch meines Therapeuten. 5 ist nicht gerade und wird auch nie gerade sein.
"Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen." - Walter Moers

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Bina
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 21:52

Hideki Ryuga hat geschrieben:Der Lieblingsspruch meines Therapeuten. 5 ist nicht gerade und wird auch nie gerade sein.
Den werde ich am Mittwoch mal bringen, glaube ich

Zu deiner Frage mit den Antidepressiva: Ich hatte 'mal 10 Monate Sertralin...sollte eigentlich fit machen...mich hat's hundemüde gemacht, sodass ich es abends anstatt wie jeder normale Mensch morgens genommen habe...ansonsten habe ich da vor allem anfangs und beim Absetzen ziemliche Nebenwirkungen gespürt von Durchfall über Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel...und es hat mich soweit gedämpft, dass ich von den Emotionen her kaum mehr was wahrgenommen habe. Dinge, die mich sonst total mitgenommen hatten, waren mir plötzlich ziemlich egal...dass so ein Zustand für eine Therapie allerdings dienlich ist, wage ich stark zu bezweifeln. Insgesamt bin ich allerdings kein Freund von diesem Zeugs.

Hab dir außerdem eine PN geschrieben

Bina

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Methodman
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 18:14

Ich hab die temporäre Lösung für das Problem gefunden, oder wenigstens ein Mittel um die Spuren zu beseitigen... Ich denke, dass man diese Störung besser von Innen behandeln kann, wenn sie sich äusserlich etwas verbessert hat.... Und zwar brauch man dazu die reine Kieselerde von Huebner, Balsam steht auf der Verpackung, findet man in Apotheken und Reformhäusern. Dazu einen gewöhnlichen Fön(klingt absurd, ja, aber Not macht erfinderisch) und eine Feuchtigkeitscreme (ich verwende Cicalfate von Avéne). Kieselerdegel dünn auftragen, fönen bis diese weisslich und trocken wird, dies 3 mal wiederholen. Nach 3 mal Creme auftragen und einige Minuten einwirken lassen (als dünn auftragen). Diesen Ablauf so oft wiederholen, bis Wunden völlig verblasst sind......

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