In der Kindheit einmalig missbraucht - Verarbeitung wie

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Krang2
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Beitrag Do., 18.04.2013, 11:56

@Zwiebel,
was für eine Art von Therapie hast du gemacht, und wie lange hat sie gedauert?

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Zwiebel
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Beitrag Fr., 19.04.2013, 13:39

Hallo Krang2,

mein Therapeut ist Verhaltenstherapeut mit zusätzlicher Ausbildung in Gesprächstherapie, Traumatherapie und EMDR.

Um die traumatischen Ereignisse zu erinnern (ich hatte es 40 Jahre vergessen, kam nach und nach zum Vorschein, als ich wegen anderer Dinge bereits ca. 30 Stunden Therapie hinter mir hatte) und dann so zu bearbeiten, dass sie weder Alpträume noch Flashbacks verursachen, sondern eben als Erinnerung abgelegt werden, hat bei mir vier Jahre gedauert. Parallel dazu wurde allerdings noch mehr angesprochen und bearbeitet. Ich hatte es zwar als Erlebnis vergessen, es hatte jedoch Einfluss auf mein weiteres Leben. Vertrauen zu haben, z.B. .

Als die ersten Erinnerungen aufkamen, riet er mir zu einem Klinikaufenthalt mit anschließender Fortführung der Therapie bei ihm. Hätte ich machen sollen, hätte es mir leichter gemacht. WIE schwierig es zu verarbeiten ist, hatte ich unterschätzt.

Gruß

Zwiebel



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Henrike76
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 12:28

Hallo Zwiebel,

das hört sich doch hoffnungsvoll an, was Du dort in der Therapie geleistet hast.

Bei welchem Thera warst Du denn für EMDR und Traumatherapie (gerne auch als PN)?

"kam nach und nach zum Vorschein, als ich wegen anderer Dinge bereits ca. 30 Stunden Therapie hinter mir hatte) und dann so zu bearbeiten, dass sie weder Alpträume noch Flashbacks verursachen, sondern eben als Erinnerung abgelegt werden, hat bei mir vier Jahre gedauert."

Ich glaube ähnlich lange werde ich auch brauchen trotz der stat. Traumatherapie, die nun hoff. kommt. Ich hoffe aber, dass ich die aufdeckende PT der letzten 1,5 Jahre da weitgehend dazu zählen darf!

Diese Kurzzeit-Heilungsberichte mit "3-4 Stunden EMDR und die Traumata waren geheilt" sehe ich doch als etwas schwierig an.

Habe ja auch diese ätzenden Alpträume, die wurden aber erst stärker (bzw. ich erinnere diese besser, weil ich nicht mehr so lange schlafe) seit ich nun diese PTBS habe.

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Zwiebel
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 19:03

Hallo Henrike,

alles Gute für deine stationäre Therapie!

Wer wie lange für die Bearbeitung seiner Traumatas braucht, kann sicher nicht pauschal beantwortet werden. Das geht schließlich vom Lokführer, der einen Selbstmörder auf den Gleisen gar nicht sehen konnte bis zu jahrelagem vielfachem Mißbrauch eines Kindes. Wichtig ist, sich der hilfsbedürftigkeit bewusst zu werden. Ob Lokfüherer oder (inzwischen erwachsenes) missbrauchtes Kind. Hilfe annehmen - gar nicht so selbstverständlich, gerade auch bei Opfern! ich kann nur jedem Opfer raten, sich Unterstützung zu holen. Egal wie schwer es wird, egal wie lange es dauert - alles besser als vorher!!!!

Gruß
Zwiebel



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Henrike76
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Beitrag Fr., 03.05.2013, 11:26

Hallo zwiebel,

danke für Deine aufmunternden Worte.

"ich kann nur jedem Opfer raten, sich Unterstützung zu holen. Egal wie schwer es wird, egal wie lange es dauert - alles besser als vorher!!!!"

Grundvoraussetzung für prof. Hilfe ist aus meiner Sicht eine bedingunglose Anerkennung der Situation des verratenen Kindes!
Das musste ich leider auch anders erleben.

Typische Sprüche der Therapeuten:
1) Da waren nicht die Erzeuger dran schuld, sondern Staat, Kirche und Gesellschaft
2) Haben sie früher ADHS gehabt, dann waren Sie ein schwieriges Kind, das mildert die Gewalt der "Eltern" ab
3) in 1 Klinikaufenthalt (11 Wochen) gab es genau 1 Thera-Gespräch, in dem auch nix aufgearbeitet wurde
4) Man kann die Traumata nicht nachbearbeiten, das ist viel zu gefährlich
5) in 2 Suchtbehandlungen waren Traumata gar kein Thema (das waren aber auch keine Psychologen o.ä.)

Ich glaube ich habe da aber auch keine glückliche Hand bisher gehabt. Die traurige Kindheit wurde fast immer komplett ausgeblendet!

Deshalb gebe ich aber nicht auf und suche (bzw. finde) nun Traumatherapeuten.

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Krang2
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 11:20

Wenn ich so lese, daß ihr stationäre Therapien und zig Stunden bei verschiedenen Therapeuten hattet oder noch vor euch habt, und selbst dann noch nicht alles gelöst ist..... dann stirbt in mir noch die letzte Hoffnung, mit einer Therapiestunde alle sechs Wochen irgend was zu reißen.

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Henrike76
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 12:06

Hallo Krang2,

es war wirklich nicht meine Absicht irgend jemandem den Mut für die Therapie zu nehmen.

Manchmal geht der Gaul wegen der Enttäuschung über all den alten Käse mit mir durch! ich entschuldige mich nochmals ausdrücklich dafür.

Im Prinzip sind heute viel bessere Therapie-Standards da für die Traumatherapie, bzw. früher gab es da in Dtld. nix!

Es sind aber heute noch viele Theras unterwegs, die auf Basis von Studienkenntnissen der 70er und 80er Jahre rummurksen!
Den Eindruck habe ich aber sowas von gewonnen!

Ich meine dass für schlimme Kindheitstraumata nur spezielle Fachkräfte geeignet sind! Das müssen keine sexuelle Übergriffe gewesen sein!

Und besonders wichtig, von jeder Therapie nen ausführlichen Bericht verlangen (auch wenn der extra kostet!).

Im Kern waren es auch in meiner Fa. nur wenige Fachingenieure, die selbständig Fachseminare und Zertifikate machten! Das habe ich dann im Urlaub gemacht, weil die hohlen Vorgesetzten das nicht zahlten!
Ich glaube nicht dass das im Psychobereich wesentlich besser ist (eher noch bekloppter).

Sei herzlich gedrückt von mir und schreibe kurz ob ich es etwas besser erklärt habe und Du wieder Mut hast!

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