Wie Berührungen genießen lernen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Einsiedlerin
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 20:26

Ja meine Freundin hats sicher gut gemeint ... aber mir war dann auch klar, dass sie keine Ahnung vom Reitlehren hat. Ich würde ihr keine Schuld geben, hätte ja selber auch drauf bestehen können, mich herunter zu lassen. - War in dem Augenblick vermutlich zu überwältigt vom ganzen Erleben da, als dass ich vernünftig gehandelt hätte.
Sie hatte das Pferd glaub ich schon an einem langen Seil. Jedenfalls klopfte sie mit einer Peitsche in die Luft. Vielleicht hab ich aber auch wirklich sehr blöd getan. - Und es war genauso wie Du sagst - bin dem Pferd ständig ins Kreuz gefallen .... Kann ihm nur weh tun.
Jedenfalls weiß ich jetzt, dass ich bei so was Zeit brauche.
Und mir tat das Pferd auch leid - nebst mir .
Aber immerhin hab ich die positive Erfahrung gemacht, ganz schön lange auf einem unplanmäßig herumhopsenden Pferd geblieben zu sein

Naja, das mit der Pferde-Arbeit. - Geht vielleicht nicht grad um den einen saftigen Grasbuschen ...
sondern darum, dass wir Menschen uns das Recht herausnehmen, die Pferde uns untertan zu machen.
Das ist der Unterschied zwischen Pferdehaltung und Katzenhaltung. - Der Mensch dressiert das Pferd
- die Katze den Menschen
Was würde ein Pferd tun, wenn es in freier Natur einem Menschen begegnet? Sagen wir mal, ein zahmes Pferd. - Würde es zum Menschen gehn und WOLLEN, dass der ihm was anschafft ?? Sehen Pferde das als Spiel, das ihnen Spaß macht? (versteh wirklich wenig von Pferden, aber wenn wir noch länger herumreden, überleg ich mir den intensiveren Kontakt ernsthaft)

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 21:38

Einsiedlerin hat geschrieben:
Naja, das mit der Pferde-Arbeit. - Geht vielleicht nicht grad um den einen saftigen Grasbuschen ...
sondern darum, dass wir Menschen uns das Recht herausnehmen, die Pferde uns untertan zu machen.)

Naja, das ist ein gegenseitiges Geschäft, wenn das Pferd artgerecht gehalten und qualfrei und tiergerecht ausgebildet und nicht überfordert wird.

Das Pferd bekommt Schutz, Nahrung, ärztliche Versorgung. Der Mensch bekommt die Arbeitsleistung.

Finde ich ein faires Geschäft.

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Nena-Marie
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 08:03

Ich antworte dir auf dein letztes Post an mich, auch wenn Müncherkindel schon darauf geantwortet hat.
Einsiedlerin hat geschrieben:ich könne es mal bürsten und so und dann auch die Hufen reinigen. Machte ich alles und fand es sehr schön, dass es alles einfach mitmachte und vermutlich auch genoss.
Bis daher liest es sich als eine tolle Sache. Das ganze Drumherum gehört auch mit dazu, sogar das Ausmisten und Füttern (sich um die Haltung eines Pferdes kümmern) - Beziehung auch über die Versorgung entstehen lassen.
Dann gings los - ich setzte mich hinauf und meine Kollegin führte das Pferd über eine Stunde lang durch die Gegend. Es war sehr schön!
Auch dies liest sich sehr schön. Ruhig in die Bewegung mit einbringen, alles sehr langsam angehen. Spüren wie man getragen wird usw.
In der Koppel gab sie also die Befehle und das Pferd machte die verschiedenen Schritte, Trab und noch was und am Ende sollte ich im Galopp mit ihm reiten. Doch dachte ich, ich tu so blöd, dass mein Gewicht dem Pferd bestimmt weh tun muß und auch das Pferd tat so blöd, dass ich alle Mühe hatte, im Sattel zu bleiben
.

Die Verantwortung trug da deine Freundin. Und es war verantwortungslos. Sobald du dich im Schritt an der Longe sicher fühlst, kann sie dir erklären was `der leichte Sitz ist`in dem am ehesten vermieden wird, dass du dem Pferd in den Rücken fällst. Du lernst die Bewegung im Trab unter dir zu spüren, und wirst so langsam `dahin`geführt. (alles geschieht unter dir, auch wenn du noch nicht reiten kannst) Das Pferd wird in der Vorwärtsbewegung kaum gestört, und der Reiter wird nicht herumgeworfen und verunsichert. Erst wenn dies gut und sicher geht, das Pferd ruhig ist, und du es dir zutraust, gleitest du allmählich ein wenig weiter in den Sattel - um die Bewegungsabläufe eines Pferdes besser spüren zu können, damit ihr in der Bewegung dann eins werdet. Du das Pferd nicht störst, und das Pferd dich nicht herumstößt, durch die oft heftigen Trabbewegungen.

Erst wenn dies alles geht, und noch ganz lange geübt wird, und alles sicher geht, wird allmählich gelernt seinen Körper als Kommando fürs Pferd einzusetzen. (Körpergewicht ganz leicht verlagern, Muskeln anspannen, die Bewegung des Pferdes leicht verstärken, oder verzögern (ohne ihm dabei weh tun zu müssen). Wenn ein Reiter geübt ist, das linke Bein ein ganz wenig nach hinten verlagert, mit dem rechten Bein leicht Druck ausübt (bei manchen Pferden reicht es wenn die Waden angespannt werden) - du dich ganz leicht mit dem Oberkörper nach rechts verlagerst (kaum zu sehen, wenn das Pferd gut ausgebildet wurde) dann galoppiert es vom Stand aus versammelt im Rechtsgalopp an, und geht am Zügel (es gibt dem Zügel nach, und es kann somit im Galopp wie mit einer Gummiverbindung (kein Ziehen, zerren, davonlaufen vom Pferd) mit zwei Fingern und dem geringen Körpereinsatz geritten werden. (nach dem es ordnungsgemäß aufgewärmt und gelockert wurde)

Damit möchte ich dir nur zeigen, es gibt auch gute Wege reiten zu lernen. Wie du es geschildert hast, ist es gewaltsam dir und dem Pferd gegenüber abgelaufen.
Oder vielleicht versteh ich auch aus genau DEM Grund ihre Sprache kaum, weil ich mich zu wenig einlasse ??
Es ist ein gegenseitiges herantasten, wenn jemand reiten lernen möchte. Der neue Reiter ist angespannt, das Pferd ist angespannt, da eben nicht alles so läuft, wie es laufen soll. Daher ist ein gesundes Heranführen für Mensch und Tier wichtig. Meiner Meinung nach beginnt alles bei der Stallarbeit sowie Pferdepflege, und geht dann weiter zum Aufsatteln, Aufzäumen, alleine zur Weide führen, (ein geübtes Pferd) selber an die Longe zu nehmen, bis hin zum selber longiert zu werden. Dies anfangs so, wie ich es ganz oben beschrieben habe. Im leichten Sitz (manche sagen auch Jagdsitz) um durch die ganze Vorarbeit, und das erste Reiten die Bewegungen des Tieres zu verstehen, spüren, und seine eigenen Bewegungen dem Pferd erstmals anpassen zu können.


Vllt kannst du jetzt sehen, dass es auch einen schonenden, gesünderen Weg geben kann. Deshalb meine etwas genauere Erklärung.

Liebe Grüße
Nena

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Nena-Marie
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 08:13

Nachtrag,

es gibt ja auch das Therapiereiten. Die Pferde werden am Anfang von einer erfahrenen Person geführt, und man reitet mit einem Bauchgurt und Rückenauflage fürs Pferd. Am Bauchgurt (ist wie ein einfacher Voltigiergurt) kann man sich sehr gut an zwei großen, stabilen Bögen festhalten, und sitzt auf einer sehr weichen Unterlage. Doch leider ist dies sehr sehr teuer. (habe jedoch schon mal gelesen, dass zum Teil auch die KK bezahlt, ist jedoch eher selten) Für meinen Sohn kostete es vor Jahren 300 Schilling für 20 Minuten im Kreis führen. (und das zwei Mal die Woche, daher 2400 im Monat/habe es darum auch schnell wieder beendet) Wie es heute mit den Kosten ausschaut, dass weiß ich leider nicht.

Nena

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Einsiedlerin
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 08:30

Hallo Nena,
das hört sich ja reichlich kompliziert an !
Also, klar ersichtlich, dass so was mehr Zeit bekommen möchte.
So mit Gurt würd ich nicht so wollen. Ich meine, wenn man lange Zeit langsam mit dem Pferd gehen kann, hat man schon viel gemacht. Gelegenheit zum Gegenseitig-Kennenlernen. Sollte dann halt nicht passieren, dass man zufällig diese Bewegungen macht, welche dem Pferd signalisieren - Galopp

Danke für die Info
Einsiedlerin

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Nena-Marie
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 08:46

Hallo, es gibt natürlich verschiedene Reitweisen. Vllt wäre auch Westernreiten etwas für dich .

Lg Nena (die jetzt los muss)

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Beitrag Mo., 23.01.2012, 08:52

Das war sogar Westernreiten

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