Missbrauch - meine Probleme noch viele Jahre später

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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herzschatten
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Missbrauch - meine Probleme noch viele Jahre später

Beitrag Do., 21.04.2011, 19:33

hallo an alle !

ich bin ganz neu hier und ich bin froh dass es so ein forum gibt.
ich bin momentan in einer schweren krise.meine mutter war bis ich 9 war alleinerziehend.ihre erziehung bestand aus vielen vielen schlägen und einsperren und ganz wenig emotionen.als ich 9 war lernte sie meinen späteren stiefvater kennen.er war so anders,plötzlich gab es jemanden der mir zeigte dass er mich gern hat und mich auch oft vor den schlägen und strafen meiner mutter schützte.nach 2 jahren haben die beiden geheiratet und mein stiefvater kam dann gerne zu mir ins kinderzimmer als sie schlief.er hat mich missbraucht.
nach einiger zeit wollte ich dann unbedingt in ein internat.und ich durfte tatsächlich dorthin.damit hatte der missbrauch ein ende.ich habe diese zeit total verdrängt.ich konnte mich einfach nicht mehr daran erinnern.
vor ca. 8 jahren wurde ich krank und ich hatte so einen schock dass nach der diagnose die alten bilder wieder hochkamen.
noch mehr schock!!! ich habe ziemlich schnell mit einer therapie begonnen.3 jahre lang.mein ziel war immer den täter zu konfrontieren und endlich damit aufhören so zu tun als wäre in dieser familie alles in ordnung.
vor ein paar monaten hatte meine mutter einen schlaganfall und dabei kam es mit meinem stiefvater zum eklat und ich endlich ( !!! ) konnte ich ihn konfrontieren.er stritt alles ab.es sei so niemals gewesen.
danach erzählte er es meiner mutter und sie hat mich als lügnerin bezeichnet und diese lügen von mir sind mit nichts auf dieser welt wieder gut zu machen.
sie will mich nie wieder sehen.
dass sie mich nicht mehr sehen will ist ok,aber ich bin keine lügnerin.
ich empfinde ihr verhalten als ungemein grosses unrecht das mir den boden unter den füssen wegzieht.und ich habe das gefühl ich bin total schachmatt gesetzt.ich bin aufs tiefste verletzt,fühle mich hilflos und total überfordert.
was mache ich jetzt? wie kann ich wieder meine lebensqualität zurückbekommen.kann das alles irgendwann mal aufhören?
hat jemand auch so eine erfahrung gemacht? und wie bist du damit umgegangen?

ich hoffe und freue mich auf antworten
herzschatten

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Was kann ich da noch tun ?" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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chandelle
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Beitrag Do., 21.04.2011, 19:46

Hallo herzschatten!

Willkommen im Forum!

Du hast da eine sehr tragische Geschichte und bedauere das zutiefst.

Nun frage ich mal wie lange die Konfrontation her ist?

Möglicherweise warst Du gar nicht stabil genug eine Konfrontation einzugehen. Was hast Du Dir denn erhofft? Ich halte davon wenig und es wird meines Wissens auch nicht unbedingt von Therapeuten gestützt.

Vielleicht hast Du Deine Erwartung selbst bestätigt, was natürlich nicht gut sein kann.

Wie Du schreibst, war Deine Mutter auch gewaltätig von daher war ihre Reaktion nachvollziehbar.

Es ist nicht wichtig (eigentlich) wer Dich Lügner schimpft. Wichtig ist, dass Du weißt, dass Du keine bist. Offenbar hat sich das aber noch nicht ausreichend in Dir verankert.

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herzschatten
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Beitrag Do., 21.04.2011, 20:09

hallo chandelle!

die konfrontation ist vor 3 monaten passiert und es hat mir gut getan.für mich war es eine erleichterung endlich reinen tisch zu machen.
ich habe 8 jahre dazu gebraucht und wie gesagt,es war gut.
seine leugnen war und ist unrelevant für mich.ich weiss und er weiss was passiert ist.
das löst nicht die krise in mir aus.
aber das verhalten meiner mutter.
ja,du hast recht - ihre gewalttätigkeit hat mich dieses verhalten ahnen lassen.sehr sogar !
als sie es mir sagte hat es mich nicht überrascht und trotzdem trifft mich das so unglaublich hart.
weisst du,ich habe mir jahrelang diese situation vorgestellt aber wenn diese dann konkret eintrifft ist alles ganz anders.
und trotzdem...wie gehe ich jetzt damit um?was kann ich tun damit ich endlich abschliessen kann?

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chandelle
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Beitrag Do., 21.04.2011, 20:12

Tja, ich weiß es leider auch nicht. Vielleicht nochmal therapeutische Unterstützung suchen?

Ich habe auch Jahre gebraucht mich irgendwo von der Familie zu lösen, manchmal flammt es noch kurz auf. Meine Genugtuung ist nur diese, dass sie ohne mich sein müssen. Ob ich als Lügnerin betitelt würde? Ich werde mir das jedenfalls nicht antun.

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saffiatou
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Beitrag Fr., 22.04.2011, 12:01

Hallo Herzschatten,

Ich muß sagen, daß ich Deinen Mut udn die Stärke für eine Konfrontation bewundere.
Daß Deine Mutter nicht zu Dir gehalten hat, war, so hart es klingt auch zu erwarten,
denn sie hat Dich ja niemals geschützt, einmal war sie ja selbst gewalttaätig und dann
hat sie Dich auch nie vor dem MB geschützt. Ich denke, sie leugnet es vor sich selbst
und außerdem will sie nicht die Wahrheit sehen, denn dann müßte sie ja auch die Kon-
sequenzen ziehen.

Ich habe nicht den Mut zu einer Konfrontation, habe genau vor diesen reaktionen der
Familie Angst, niemand würde mir glauben, würde als Lügnerin hingestellt, die die Familie
zerstören will. Daher habe ich für mich beschlossen, mit dem Täter und seiner Familie keinen
Kontakt mehr zu haben und zu meinen Eltern nur sehr sporadisch.

Liebe Grüße und schöne Feiertage, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Alcina
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Beitrag So., 01.05.2011, 07:49

Mir fällt spontan ein Zitat ein, von dem ich denke, das bringt es auf den Punkt:

Damit das Opfer den Glauben an eine sinnvolle Ordnung der Welt zurückgewinnen kann, muss es die traumatische Erfahrung mit anderen teilen. Dabei sucht es nicht nur bei den nächsten Angehörigen Hilfe, sondern auch im weiteren Umfeld der Gesellschaft.

Die Reaktion der Gesellschaft hat einen großen Einfluss auf die endgültige Bewältigung des Traumas. Der Riss zwischen Traumatisiertem und der Gesellschaft kann nur gekittet werden, wenn erstens die Gesellschaft das traumatische Ereignis als solches anerkennt, und zweitens die Gesellschaft in irgendeiner Form handelt.

Ist einmal öffentlich anerkannt, dass jemandem Gewalt angetan wurde, muss die Gesellschaft handeln: Sie muss den Verantwortlichen für den Schaden suchen und den Schaden wiedergutmachen. Diese beiden Reaktionen - Anerkennung und Wiedergutmachung - sind notwendig, damit das Opfer wieder an Gesetz und Ordnung glauben kann.

(Aus: "Die Narben der Gewalt" von Judith Herman)

Das ist eins meiner Mantras...auch meine Erzeugerin bezeichnet mich als Lügnerin, dabei ist sie die Bestie.
Dabei liegt der größte Schmerz, viel Wut und Ohnmacht darin, dass man mit dem Erlebten nicht gesehen wird - eben die Anerkennung, die fehlt. Das ist meiner Meinung nach das dicke Gummiband, das einen immer wieder zurückzieht, wenn man nach vorne kommen will.
Was können wir tun.....ich wüsste es gerne.
Ich denke, ein spezielle Trauma-Therapie wäre sehr hilfreich.
Ich wünsche dir....euch alles Liebe und viel, viel Kraft...
Arma in armatos sumere iura sinunt.

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Elfchen
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Beitrag So., 01.05.2011, 09:13

hallo herzschatten

das ist eine harte zeit im leben, aber man kann gestärkt daraus hervorgehen.
herzschatten hat geschrieben:ihre erziehung bestand aus vielen vielen schlägen und einsperren und ganz wenig emotionen
warum musst du mit so einer person denn überhaupt kontakt haben? nur weil sie dich zur welt gebracht hat?
es gibt da zwei seiten in mir. die eine versteht diese menschen aus ihrer zeit heraus. damals gab es wenig einsicht, wenig wissen über den seelenzustand eines kindes. wer weiss, wie ihr eigenes leben gelaufen ist; da liest sich viel frust heraus.
und dennoch glaube ich, dass ein mensch mit etwas empathie niemals sein kind so behandeln würde.
herzschatten hat geschrieben:ass sie mich nicht mehr sehen will ist ok,aber ich bin keine lügnerin.
nein, das bist du nicht! lass dir das nicht einreden! steh zu dir!
herzschatten hat geschrieben:ich empfinde ihr verhalten als ungemein grosses unrecht das mir den boden unter den füssen wegzieht.und ich habe das gefühl ich bin total schachmatt gesetzt.ich bin aufs tiefste verletzt,fühle mich hilflos und total überfordert.
es IST gemein, es IST ein riesiges unrecht!! du bist zu recht verletzt... aber du bist nicht hilflos! du musst fest an dich selber glauben, deine eigenen kräfte mobilisieren, ganz bei dir bleiben.. und du musst dich auch nicht rechtfertigen, das bringt nichts.
deine mutter KANN gar nicht anders handeln, sonst müsste sie ja fehler ihrerseits zugeben.

bleib dir unbedingt selber treu und geh deinen eigenen weg weiter- wenn nötig mit hilfe einer fachperson. ich hab diesen weg vor 20 jahren angefangen, und es war die einzigste möglichkeit, zu überleben.

du schaffst das, glaub an dich!
glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Tamila
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Beitrag So., 01.05.2011, 17:24

Hallo!

Erst mal tut mir das leid, dass deine Mutter die Wahrheit so verdreht.
Das ist aber sehr oft so und sehr üblich und gehört wohl leider zu der ganzen Dynamik.

Kennst du den Film "das Fest"? Für mich war das eine Offenbarung in Sachen Aufdeckung
von Missbrauch. Aber Vorsicht, wenn man nicht stabil ist, ist er etwas schwerer zu verkraften.
Aber ohne Missbrauchsszenen oder ähnlichem. Triggernd ist eher die Wahrheit darin, wie
ein Sohn (erwachsen) erst allein, später mit Hilfe gegen die Ignoranz und die Leugnung des
Missbrauchs einer Familie kämpft. Das Schöne: es hat sich gelohnt!!!!!!
Er hat Filmpreise erhalten und ist mit Handkamera gedreht worden, damit wirkt das Ganze recht
real.
MIr hat das gezeigt, dass das die übliche Dynamik ist und es nicht an uns liegt, den Betroffenen, sondern daran, dass man es nicht glauben und wahrhaben will! für mich ist jedoch das Schlimmste,
dass ich selbst es lange immer wieder vor mir verleugnet habe!

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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münchnerkindl
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Beitrag So., 01.05.2011, 17:28

herzschatten hat geschrieben: aber das verhalten meiner mutter.
ja,du hast recht - ihre gewalttätigkeit hat mich dieses verhalten ahnen lassen.sehr sogar !
Ich denke daß es sinnvoll wäre anzufangen diese Frau mitsamt ihrem widerwärtigen Kerl abzuhaken und aus deinem Leben zu streichen. Sie gehören zum Glück deiner Vergangenheit an.

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jennyfer
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Beitrag So., 01.05.2011, 17:43

Hallo herzschatten,
herzschatten hat geschrieben: ich empfinde ihr verhalten als ungemein grosses unrecht das mir den boden unter den füssen wegzieht.und ich habe das gefühl ich bin total schachmatt gesetzt.ich bin aufs tiefste verletzt,fühle mich hilflos und total überfordert.
Deine Mutter hat es leider geschafft, dir dein Erarbeitetes unter deinen Füßen wegzuziehen. Daher glaube ich, warst du zu dem Zeitpunkt der Konfrontation noch nicht gefestigt genug, um bei dir und deinem Erlebten bleiben zu können. Sie hat deinen `heiligen`Boden kaputtgemacht. Dein Leid verleugnet, und das hat dich umgehauen (schachmatt gesetzt).

Für mich denke ich mir, dass die Sehnsucht nach der `gesunden Mutter, die dir nachträglich helfen und dich unterstützen kann`noch in dir wohnt. Vllt hilft es dir diese zu `verarbeiten`um wirklich alleine (so hart das auch ist) damit klar zu kommen. Einen anderen Weg sehe ich nicht.

Keiner mag `alleine und ausgeliefert`sein, waren das doch schon so viele in ihrer Kindheit. Ich würde genau an dem Thema `bei dir bleiben`arbeiten.

Meine Gedanken
jennyfer
...


b1960
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Beitrag Mo., 02.05.2011, 18:56

Hallo Herzschatten!

Ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du, allerdings habe ich - aus Angst vor genau der von Dir beschriebenen Reaktion des Täters (auch bei mir der Stiefvater, jahrelang - ein Internat gabs für mich leider nicht) - bis heute eine Konfrontation unterlassen. Ich habe immer noch Angst und Schamgefühl vor einer neuerlichen Demütigung, auch wenn er mich trotz allem nicht "umbringen" konnte. Meine Mutter hätte ich gerne befragt, allerdings war das irgendwie nie möglich. Sie schlüpfte mir immer durch irgendeine Lücke davon. Inzwischen ist sie verstorben und eine Aussprache unmöglich geworden. Ihn habe ich "geerbt" und muß ihn, wenn auch nur sporadisch, bis an sein oder mein Lebensende ertragen. Sprechen konnte ich über diese Sache nur in meiner Therapie, die ich mit Glück nach einer schweren Erkrankung (Krebs) und einem nicht erfolgreichen Selbstmordversuch begonnen habe. Ich habe lange gebraucht, an den Kern meiner Probleme zu kommen.

Und obwohl ich diesen Kern heute kenne und in mein Leben irgendwie integriert habe/integrieren mußte, habe ich immer noch Probleme. Heute, je älter ich werde, desto deutlicher tritt hervor, dass es mir die Kehle zuschnürt. Meine Kinder wissen nichts davon und kennen daher einen wesentlichen Teil meiner Person nicht. Für sie bin ich einfach immer wieder eigenartig, wenn es um ihren Opa, jetzt schon Uropa, geht. Ich habe mich entschlossen, neuerlich eine Therapie zu beginnen, weil ich nicht mehr weiter weiß. Meine tiefe Wut und Agression findet keinen Ausgang.

Auch ich bin froh, dass es hier ein Forum gibt, in dem ich sehe, dass mein Problem nicht einzigartig ist, sondern viele trifft. Das hilft mir sehr, auch wenn ich nur sehr selten "meinen Senf" dazu geben will. Falls Du mich persönlich anschreiben willst, kannst Du das gerne: Teile mir das über eine PN einfach mit.

Wie auch immer, ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Wenn Du wirklich etwas für Dich tun willst (was Du dringend solltest - niemand kann ohne Hilfe aus dieser Gasse entkommen, sie wird mit der Zeit zur Sackgasse), dann suche nach einer Therapeutin oder einem Therapeuten.

Liebe Grüße, b1960

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herzschatten
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Beitrag Sa., 07.05.2011, 09:32

hallo an euch!

ich möchte mich für eure worte bedanken.immer wieder und wieder lese ich eure nachrichten.eure worte und gedanken helfen mir sehr und bedeuten mir sehr sehr viel!!!
DANKE !
aber ich bin auch irrsinnig bestürzt dass es so viele betroffene gibt.wieviele gibt es?
wieviele täter gibt es...??? hört das nie auf ?
es wird mir immer klarer dass ich nie eine "mutter" hatte.aber ich hatte die hoffnung darauf.und nun habe ich diese nicht mehr.es ist als ob mir ein schleier weggezogen wurde und ich vollends auf die realität blicke. im grunde betrauere ich diese entgültig verlorene hoffnung !!!
ich weiss dass ich nun meine eigene mutter für mein inneres,sehr verletztes,kind sein muss und ich fange allmählich an zu spüren dass ich sie sein kann und dass ich sie auch sein möchte.
ich habe den film "das fest" während meiner therapiezeit gesehen.damals habe ich mir gewünscht auch reinen tisch zu machen.
tja,nun ist das eingetreten und es ist nicht leicht.ABER...so sehr es mich schmerzt und mich wieder in diese abgründe bringt,so sehr fange ich an eine erleichterung zu fühlen reinen tisch gemacht zu haben.nie mehr wieder so tun als ob...nie mehr wieder mich mit meinem täter an einen tisch zu setzen.
und gaaanz tief in mir fühle ich dass es nun einen abschluss gegeben hat und dadurch kann meine heilung beginnen.
meine "mutter" hat keine kraft mehr über mich.niemand kann mich mehr mundtot machen und mich schachmatt setzen.irgendwo ist da licht !
ich habe auch daran gedacht wieder in therapie zu gehen.ich hatte eine sehr gute therapeutin und ich kann mir immer noch das wesentliche herholen.je mehr tage vergehen desto mehr sehe ich,wie ich schon weiter oben erwähnte,dass ich meine mutterschaft für mich in mir trage.

ja...ich werde und ich will es schaffen !!!

ich wünsche auch euch allen viel viel liebe und kraft !!!!

herzschatten

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HannaSchneider
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Beitrag So., 08.05.2011, 17:22

genau! ich hab mir auch versucht an all den menschen ein beispiel zu nehmen, die trotz einen ganz unglaublichen schlimmen schicksals noch das leben gemeistert haben. wenn man sich an denen orientiert schafft man das auch!

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jennyfer
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Beitrag So., 08.05.2011, 21:25

Liebe herzschatten
herzschatten hat geschrieben:(...)es ist als ob mir ein schleier weggezogen wurde und ich vollends auf die realität blicke. im grunde betrauere ich diese entgültig verlorene hoffnung !!!
Erst durch die Trauerarbeit wurde es mir (zb) möglich aus diesen `Hoffnungen`und `alten Sehnsüchten`aufzutauchen, um mein heutiges Leben in meine alleinige Verantwortung zu stellen. Bei mir wandelten sich meiner Mutter gegenüber nie meine unerfüllten Sehsüchte in Hass (da diese von ihr, was mich betraf, nie befriedigt werden konnten). Hass ist meiner Meinung nach (ich beziehe das jetzt nicht auf dich, sondern schreibe aus mir heraus) eine Art Flucht um diese Sehsüchte und Hoffnungen lebendig begraben zu können. Sie existieren (meiner Meinung nach) trotzdem, doch eben im verborgenen. Daher empfinde ich deine Zeilen, dass du `betrauerst`so wichtig.

meine "mutter" hat keine kraft mehr über mich.niemand kann mich mehr mundtot machen und mich schachmatt setzen.irgendwo ist da licht !
Das freut mich sehr für dich. Auch wenn noch sehr viel Arbeit darin verborgen liegen kann. Erkenntnisse sind ein sehr guter Anfang, wie auch die Gefühle dazu. Deine Therapiegedanken, um nochmals nachzubearbeiten (was jetzt noch geschehen ist) sind ME ein sehr guter Anfang um dir dein Leben weiterhin stabil sicher zu können. In deinen Zeilen lese ich sehr viel Mut und Wille heraus.


Ganz liebe Grüße schicke ich dir.

Und ja, ich sehe es so, es gibt keinen Weg `daraus`sondern einen `Weg damit`.....


jennyfer
...

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