Therapie abgebrochen, was nun?
Therapie abgebrochen, was nun?
Ich habe das Posttraumatische Stresssyndrom diagnostiziert bekommen, eine Essstörung und auch mittlerweile sehr gemilderte Zwänge (Ordnungszwang, Zählzwang). Ich habe meine Therapie abgebrochen, weil ich nicht wusste was ich da noch weiter erzählen sollte und dafür, dass ich jemanden meinen Alltag erzähle fand ich den Preis zu hoch.
Ich habe auch über die Sachen gesprochen, die mir weh tun.
Ich kann sehr wohl mittlerweile darüber reden, aber manchmal Nachts geht es mir sehr schlecht, wenn ich davon träume oder etwas vorfällt und ich triggere. Meine Frage: ich nehme zur Zeit Seroxat 30 mg und gehe zu einer Psychiaterin, macht es SINN eine Therapie fortzusetzen? Ich glaube es wird mich IMMER traurig machen, was mir passiert ist, das war immer schon so und ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass ich dem gleichgültig gegenüber stehe. Ich weiss es einfach... irgendwie. Ich bin übrigens 40.
Mein Trauma waren übelster Kindesmissbrauch mit Gewalt und auch sexuelle Übergriffe meiner Mutter. Das finde ich heute nicht so schlimm, aber die Erinnerung an diese ständigen Angstzustände, die ich damals erlebte, die finde ich schlimm, wenn ich mich an die Angst erinnere oder diese wieder spüre (selten). Wenn ich Bücher darüber lese oder von anderen Leuten ähnliche Schicksale lese, dann geht es mir verdammt dreckig, auch mit Seroxat. Therapie, wenn ja, welche? Traumatherapie? Wie sieht diese aus? Geht das je wieder weg oder wird es immer nur schlimmer? Früher habe ich es verdrängt und ich dachte, ich fahre gut damit, je mehr ich es aufarbeite, umso komischer ist mir. Nur dass ich früher wohl mehr zwängelte und auch anders zu meinen Mitmenschen war und meine Ehe fast daran kaputt ging... Kennt jemand das Gefühl sich von der ganzen Gesellschaft total anders zu fühlen, zu wissen, dass er nicht dazugehört?
Ich weiss nicht, was tun?
Ich habe auch über die Sachen gesprochen, die mir weh tun.
Ich kann sehr wohl mittlerweile darüber reden, aber manchmal Nachts geht es mir sehr schlecht, wenn ich davon träume oder etwas vorfällt und ich triggere. Meine Frage: ich nehme zur Zeit Seroxat 30 mg und gehe zu einer Psychiaterin, macht es SINN eine Therapie fortzusetzen? Ich glaube es wird mich IMMER traurig machen, was mir passiert ist, das war immer schon so und ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass ich dem gleichgültig gegenüber stehe. Ich weiss es einfach... irgendwie. Ich bin übrigens 40.
Mein Trauma waren übelster Kindesmissbrauch mit Gewalt und auch sexuelle Übergriffe meiner Mutter. Das finde ich heute nicht so schlimm, aber die Erinnerung an diese ständigen Angstzustände, die ich damals erlebte, die finde ich schlimm, wenn ich mich an die Angst erinnere oder diese wieder spüre (selten). Wenn ich Bücher darüber lese oder von anderen Leuten ähnliche Schicksale lese, dann geht es mir verdammt dreckig, auch mit Seroxat. Therapie, wenn ja, welche? Traumatherapie? Wie sieht diese aus? Geht das je wieder weg oder wird es immer nur schlimmer? Früher habe ich es verdrängt und ich dachte, ich fahre gut damit, je mehr ich es aufarbeite, umso komischer ist mir. Nur dass ich früher wohl mehr zwängelte und auch anders zu meinen Mitmenschen war und meine Ehe fast daran kaputt ging... Kennt jemand das Gefühl sich von der ganzen Gesellschaft total anders zu fühlen, zu wissen, dass er nicht dazugehört?
Ich weiss nicht, was tun?
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Hm, das was du erlebt hast ist wirklich schlimm.
Wenn du eine Therapie auf Kassenkosten machen willst, warum gehst du nicht in eine auf Behandlung von Traumafolgen spezialisierte psychotherapeutische Klinik?
Mit dem was du erlebt hast brauchst du schon einen Therapeuten der in Traumatherapie firm ist, ich denke dann kann das auch helfen.
Wenn du eine Therapie auf Kassenkosten machen willst, warum gehst du nicht in eine auf Behandlung von Traumafolgen spezialisierte psychotherapeutische Klinik?
Mit dem was du erlebt hast brauchst du schon einen Therapeuten der in Traumatherapie firm ist, ich denke dann kann das auch helfen.
Hat denn niemand sonst Erfahrungen mit den Erinnerungen ettliche Jahre danach und wie es einem gehen kann mit oder ohne Therapie, und wenn mit, ich will wissen, was wirklich hilft. Ich habe kein Vertrauen, dass es mir hilft, wenn ich über die Vergangenheit spreche! Geht es noch jemanden so?
Münchnerkindl, auf KK Kosten ist schwer, weil lange Wartezeit und ausserdem auch extreme Fahrtkosten und Zeitmangel, weil gut 60 km nach Wien und das ist etwas schwer vereinbahr mit meinem Leben momentan.
Was passiert denn so in einer Traumatherapie? Dann frage ich doch mal so, kann mir jemand bitte seine Erfahrung posten mit schlimmen Kindheitstrauma und ob das was geholfen hat? BITTE
Münchnerkindl, auf KK Kosten ist schwer, weil lange Wartezeit und ausserdem auch extreme Fahrtkosten und Zeitmangel, weil gut 60 km nach Wien und das ist etwas schwer vereinbahr mit meinem Leben momentan.
Was passiert denn so in einer Traumatherapie? Dann frage ich doch mal so, kann mir jemand bitte seine Erfahrung posten mit schlimmen Kindheitstrauma und ob das was geholfen hat? BITTE
Liebe Joy,
Sie sagt es kann nur besser werden, wenn das, was einem als Kind angetan wurde, bewusst wird und verarbeitet werden kann. Das funktionniert aber nur, indem man es ausspricht. Das klingt leichter als es tatsächlich ist, da kommen eine Menge Gefühle dazu, doch ich denke einmal angefangen, muss man weitermachen. Verdrängt haben wir das Geschehene ja schon einmal, das war nicht gut, also gibt es nur weitermachen. Es ist schwer, es ist anstrengend, es zehrt an den Nerven, doch ich weiß, es gibt jetzt kein Zurück mehr. Über alltägliche Dinge reden wir in der Stunde eigentlich nur immer kurz. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass ich so alle 3 bis 4 Wochen zu ihr gehe. Bei mir geht es nicht öfter, ich brauch immer viel Nachdenkzeit.
Ich weiß von mir, dass ich zur Zeit nicht klarkäme ohne Thera. Mir hilft es sehr über diese Dinge zu sprechen, manchmal dauert es bis es wirklich in Worte gefasst werden kann, aber irgendwann geht es, Thera hilft da weiter. Und wenn es gar zu schwer ist, wird es aufgeschrieben.
Meine Thera arbeitet mit kognitiver VT, wie Traumtherapie abläuft weiß ich leider nicht.
Ich kann dir nur raten, versuch es. Sprich doch direkt einen Traumatherapeuten darauf an, es gibt doch auch die Möglichkeit eine kostenlose Beratung zu bekommen, da kannst du dann auch fragen, wie das abläuft und was da auf dich zukommt. Was wirklich hilft, kannst du wahrscheinlich nur selber herausfinden.
Ich hoffe ich hab dir ein bisschen helfen können.
liebe Grüße
leise
Ja, dieses Gefühl kenne ich auch. Es war eigentlich immer da, ich gehöre nirgends dazu, ich bin anders, mir ist das was da um mich herum vorgeht fremd, als ob ich in einem Film bin und gar nicht wirklich da.Joy hat geschrieben:Kennt jemand das Gefühl sich von der ganzen Gesellschaft total anders zu fühlen, zu wissen, dass er nicht dazugehört?
Als ich meine Therapie begonnen habe, es ging und Angst-und Panikattacken, wusste ich von SM in der Kindheit noch gar nichts. Das kam erst im Lauf der Zeit heraus, es ist wohl auch noch eine Menge verborgen, ganz tief, doch ich möchte es wissen, ich vertraue meiner Thera da sehr.Joy hat geschrieben:Hat denn niemand sonst Erfahrungen mit den Erinnerungen ettliche Jahre danach und wie es einem gehen kann mit oder ohne Therapie
Sie sagt es kann nur besser werden, wenn das, was einem als Kind angetan wurde, bewusst wird und verarbeitet werden kann. Das funktionniert aber nur, indem man es ausspricht. Das klingt leichter als es tatsächlich ist, da kommen eine Menge Gefühle dazu, doch ich denke einmal angefangen, muss man weitermachen. Verdrängt haben wir das Geschehene ja schon einmal, das war nicht gut, also gibt es nur weitermachen. Es ist schwer, es ist anstrengend, es zehrt an den Nerven, doch ich weiß, es gibt jetzt kein Zurück mehr. Über alltägliche Dinge reden wir in der Stunde eigentlich nur immer kurz. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass ich so alle 3 bis 4 Wochen zu ihr gehe. Bei mir geht es nicht öfter, ich brauch immer viel Nachdenkzeit.
Ich weiß von mir, dass ich zur Zeit nicht klarkäme ohne Thera. Mir hilft es sehr über diese Dinge zu sprechen, manchmal dauert es bis es wirklich in Worte gefasst werden kann, aber irgendwann geht es, Thera hilft da weiter. Und wenn es gar zu schwer ist, wird es aufgeschrieben.
Meine Thera arbeitet mit kognitiver VT, wie Traumtherapie abläuft weiß ich leider nicht.
Ich kann dir nur raten, versuch es. Sprich doch direkt einen Traumatherapeuten darauf an, es gibt doch auch die Möglichkeit eine kostenlose Beratung zu bekommen, da kannst du dann auch fragen, wie das abläuft und was da auf dich zukommt. Was wirklich hilft, kannst du wahrscheinlich nur selber herausfinden.
Ich hoffe ich hab dir ein bisschen helfen können.
liebe Grüße
leise
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Ja, ich habe auch PTBS und würde Dir dringend raten Therapie weiterzumachen. Mir geht es auch schon ein wenig besser.
Falls Du noch fragen hast?
chandelle
Falls Du noch fragen hast?
chandelle
Danke für eure Antworten, das hilft mir etwas weiter. Ich habe mich auf die Suche nach einer Traumatherapeutin in Wien gemacht, mal sehen, habe da 2 angemailt, ob die antworten. Ich muss da was tun, es überkommen mich in immer kürzeren Abständen Bilder aus der Vergangenheit und diese Hilflosigkeit und Angst und ich bekomme es nicht weg. Und dann fange ich an total zu "spinnen" und kann nicht arbeiten oder für jemanden da sein. Am besten geht es mir noch mit dem Hund, der ist, als wenn er es verstehen würde.
Ich kann es nicht aussprechen, ich schäme mich so sehr, ich versuche es mit Ansätzen meinem Mann zu erzählen und doch kann ich es nicht, er weiss es nicht, kann es sich aber vielleicht denken, was so unaussprechbar ist. Dazu kommt, dass ich dann in Weinkrämpfe falle und dann geht garnichts. Ich habe aber das Gefühl, dass es raus muss, da es mich sonst innerlich erstickt. Es ist so, als ob es immer wieder in immer kürzeren Abständen anklopft, ich verscheuche es und bin depressiv und dann wenn es mir besser geht, zack, da kommt es wieder, wie eine Schmeissfliege, die man zig mal vertreibt. Und ich fühle wieder wie damals, die Angst und all diese schlimmen Gefühle kommen hoch als wenn es heute wäre und es schnürt mir wortwörtlich die Luft zum Atmen ab, wie eine Panikattake oder so, ich kann es nicht besser beschreiben. Ich könnte weinen und schreien und gegen die Wand laufen. Ich ertappe mich selbst, wie ich nachts im Schlaf weine. Wenn das so weiter geht, drehe ich durch. Und ich nehme schon ADs, aber die scheinen garnicht zu helfen dabei oder die verschlimmern es sogar, ich weiss es nicht. Nimmt jemand mit PTBS denn Antidepressiva und hilft es euch? Ich habe Angst die abzusetzen, weil wer weiss, wie ich dann drauf bin.
Auch fühle ich mich total unsicher im Umgang mit meiner Tochter, habe Angst was falsch zu sagen oder zu machen. Und ich weiss nicht, wer ich bin, wie ich geworden wäre, wenn all das nicht passiert wäre, damals. Ich kann MICH nicht erkennen, finden, habe keinerlei Gefühl für mich, das ist nicht nur das Gefühl wie ein Alien unter Menschen zu sein, also anders zu sein.
Tut mir leid, dass ich so viel schreibe, ich habe keine Ahnung, wem ich es sagen soll, es versteht mich ja doch kein anderer. Und momentan geht es mir wieder wirklich mies und ich weiss nicht warum. Ich meine, was es ausgelöst hat. Dann könnte ich es ja meiden.
Danke fürs lesen und leise, fühl dich gedrückt von mir
Ich kann es nicht aussprechen, ich schäme mich so sehr, ich versuche es mit Ansätzen meinem Mann zu erzählen und doch kann ich es nicht, er weiss es nicht, kann es sich aber vielleicht denken, was so unaussprechbar ist. Dazu kommt, dass ich dann in Weinkrämpfe falle und dann geht garnichts. Ich habe aber das Gefühl, dass es raus muss, da es mich sonst innerlich erstickt. Es ist so, als ob es immer wieder in immer kürzeren Abständen anklopft, ich verscheuche es und bin depressiv und dann wenn es mir besser geht, zack, da kommt es wieder, wie eine Schmeissfliege, die man zig mal vertreibt. Und ich fühle wieder wie damals, die Angst und all diese schlimmen Gefühle kommen hoch als wenn es heute wäre und es schnürt mir wortwörtlich die Luft zum Atmen ab, wie eine Panikattake oder so, ich kann es nicht besser beschreiben. Ich könnte weinen und schreien und gegen die Wand laufen. Ich ertappe mich selbst, wie ich nachts im Schlaf weine. Wenn das so weiter geht, drehe ich durch. Und ich nehme schon ADs, aber die scheinen garnicht zu helfen dabei oder die verschlimmern es sogar, ich weiss es nicht. Nimmt jemand mit PTBS denn Antidepressiva und hilft es euch? Ich habe Angst die abzusetzen, weil wer weiss, wie ich dann drauf bin.
Auch fühle ich mich total unsicher im Umgang mit meiner Tochter, habe Angst was falsch zu sagen oder zu machen. Und ich weiss nicht, wer ich bin, wie ich geworden wäre, wenn all das nicht passiert wäre, damals. Ich kann MICH nicht erkennen, finden, habe keinerlei Gefühl für mich, das ist nicht nur das Gefühl wie ein Alien unter Menschen zu sein, also anders zu sein.
Tut mir leid, dass ich so viel schreibe, ich habe keine Ahnung, wem ich es sagen soll, es versteht mich ja doch kein anderer. Und momentan geht es mir wieder wirklich mies und ich weiss nicht warum. Ich meine, was es ausgelöst hat. Dann könnte ich es ja meiden.
Danke fürs lesen und leise, fühl dich gedrückt von mir
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Aber stationäre Psychotherapie in einer darauf spezialisierten Klinik müsste auch in Österreich die Krankenkasse zahlen. Da könntest du erst mal Stabilisierungstechniken lernen und dann wenn du stabil genug bist Traumaaufarbeitung in einem geschützten Umfeld.Joy hat geschrieben:
Münchnerkindl, auf KK Kosten ist schwer, weil lange Wartezeit und ausserdem auch extreme Fahrtkosten und Zeitmangel, weil gut 60 km nach Wien und das ist etwas schwer vereinbahr mit meinem Leben momentan.
Das geht auf keinen Fall, bin selbständig, in Therapie stationär = kein Geld. Ausserdem studiere ich noch jetzt auf alte Jahre nebenberuflich und es stehen wieder Prüfungen an. Auf keinen Fall, ich brauche da was ambulantes. Das würde mein Leben umwerfen- sehr negativ die finanziellen und anderen Folgen, das geht garnicht, leider, momentan. Ich habe es mir ja nicht ausgesucht...
Ich würde dir auch raten, dass du dir unbedingt einen Therapeuten suchst, der auf Traumata spezialisiert ist. Und vermutlich war es auch gut, dass du die erste Therapie abgebrochen hast, denn
solange du dich nicht halbwegs stabil halten kannst, kann sowas eher schaden als nutzen. Daher geht es bei einer Traumatherapie normal insbes. anfangs viel um Stabilisierung/Distanzierung, also wie du z.B. mit Flashbacks umgehen kannst oder mit heftigen Gefühlszuständen/Panikattacken/Weinkrämpfen, die du beschreibst. Das scheint erstmal das A und O für dich zu sein, vorher ist an "Aufarbeitung" gar nicht zu denken. Daher finde ich die stationäre Idee, wie sie Müki anspricht auch eine Überlegung wert.
Paroxetin nehme ich ebenfalls... bin mittlerweile von 40mg auf 30 runter und überlege, ob ich mal wieder absetzen soll (weil's vielleicht mittlerweile auch wieder ohne geht, vielleicht ist das aber auch zu mutig, mal sehen). Und ich sag' mal so: Doch, ich denke schon, dass es in den Phasen, in denen es mir echt übel ging, manches abfederte. So dass ich phasenweise selbst um Dosiserhöhung gebeten habe, weil ich schon einen stimmungsaufhellenden, antriebssteigernden und leicht angstlösenden Effekt merkte. Problem: Wenn man, wie ich, auch arg mit "Unruhe" kämpft (für Schlafstörungen gilt evtl. auch ähnliches), dann kann das den Effekt noch verstärken, so dass mir phasenweise noch zusätzlich eine beruhigenderes AD (als Ausgleich) verordnet wurde . Für Notfälle (also ich achte sehr auf sparsamen Einsatz) habe ich auch noch ein Schlafmittel + Beruhigungsmittel daheim. Ist wirklich crazy, also wenn ich in einem Angstzustand hänge, dann habe ich den Eindruck, dass nichtmal mein Beruhigungsmittel viel ausrichten kann... insofern finde ich es echt wichtig, dass man Stabilisierungstechniken lernt.
Edit: Denn:
Ich habe auch über die Sachen gesprochen, die mir weh tun.
solange du dich nicht halbwegs stabil halten kannst, kann sowas eher schaden als nutzen. Daher geht es bei einer Traumatherapie normal insbes. anfangs viel um Stabilisierung/Distanzierung, also wie du z.B. mit Flashbacks umgehen kannst oder mit heftigen Gefühlszuständen/Panikattacken/Weinkrämpfen, die du beschreibst. Das scheint erstmal das A und O für dich zu sein, vorher ist an "Aufarbeitung" gar nicht zu denken. Daher finde ich die stationäre Idee, wie sie Müki anspricht auch eine Überlegung wert.
Traurig machen darf es dich ja auch, aber in eine Depression sollte es dich nicht werfen. Und um gleichgültig gegenüber stehen geht es nicht... sondern eher darum, dass du andere Möglichkeiten finden kannst, mit deinen Emotionen umzugehen, anstelle mit ES, Zwängen, Ängsten zu reagieren. Also schmerzhaft kann das phasenweise schon werden, aber es sollte "aushaltbar" bleiben...Ich glaube es wird mich IMMER traurig machen, was mir passiert ist, das war immer schon so und ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass ich dem gleichgültig gegenüber stehe.
Paroxetin nehme ich ebenfalls... bin mittlerweile von 40mg auf 30 runter und überlege, ob ich mal wieder absetzen soll (weil's vielleicht mittlerweile auch wieder ohne geht, vielleicht ist das aber auch zu mutig, mal sehen). Und ich sag' mal so: Doch, ich denke schon, dass es in den Phasen, in denen es mir echt übel ging, manches abfederte. So dass ich phasenweise selbst um Dosiserhöhung gebeten habe, weil ich schon einen stimmungsaufhellenden, antriebssteigernden und leicht angstlösenden Effekt merkte. Problem: Wenn man, wie ich, auch arg mit "Unruhe" kämpft (für Schlafstörungen gilt evtl. auch ähnliches), dann kann das den Effekt noch verstärken, so dass mir phasenweise noch zusätzlich eine beruhigenderes AD (als Ausgleich) verordnet wurde . Für Notfälle (also ich achte sehr auf sparsamen Einsatz) habe ich auch noch ein Schlafmittel + Beruhigungsmittel daheim. Ist wirklich crazy, also wenn ich in einem Angstzustand hänge, dann habe ich den Eindruck, dass nichtmal mein Beruhigungsmittel viel ausrichten kann... insofern finde ich es echt wichtig, dass man Stabilisierungstechniken lernt.
Seit wann ist das so? Spekulation: Kann es vielleicht mit der Vortherapie zusammenhängen, dass da manches zu ungefiltert aufgewühlt wurde, was du nun mangels Stabilisierung nicht mehr unter dem Deckel halten kannst?Und momentan geht es mir wieder wirklich mies und ich weiss nicht warum. Ich meine, was es ausgelöst hat. Dann könnte ich es ja meiden.
Edit: Denn:
Früher habe ich es verdrängt und ich dachte, ich fahre gut damit, je mehr ich es aufarbeite, umso komischer ist mir.
Und nee, von "Aufarbeitung" kann man nicht sprechen (ist nicht möglich) sofern du dann mit Panikattacken, Weinkrämpfen bzw. mit "Symptomen" (als Selbstschutz mglw.) wie ES, Zwängen oä reagierst bzw. wie früher fühlst... bes. letzteres ist sogar eher kontraproduktiv, da eher eine ständige Reaktivierung der Traumata im Gehirn. "Aufarbeitung" (blödes Wort, finde ich) heißt nicht einfaches darüber reden oder damit befassen... sondern z.B. auch, dass etwas emotional verarbeitet werden kann, und evtl. Bezüge (z.B. emotionale, zeitliche, etc.) hergestellt werden können, etc. Dazu such' dir einen passenden Traumatherapeuten, wie du das ja auch vor hast.Und ich fühle wieder wie damals
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ehrlich gesagt, Du hast mit Deinen Worten mich sehr bestärkt und meinen Tag gerettet. Ich habe die Initiative ergriffen und angerufen, habe einen Termin am Mittwoch bekommen, sie ist auf Traumatherapie spezialisiert und macht auch EMDR und irgendwelche Klopftechniken. Habe mich damit noch nicht auseinandergesetzt, ich lasse es mal auf mich zukommen in der Hoffnung es möge mir besser gehen.
Damit hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen, es sprudelte aus mir manchmal raus oder ich wachte nachts auf weinend oder ich steigerte mich da rein, weil ich daran dachte, wusste und weiss aber nicht, wie damit umzugehen, es ging mir mies, so sehr, dass ich manchmal den leisen Gedanken hatte Schluss zu machen, weil der Schmerz alles übersteigte.
Mein Mann sagte, es bringt nichts, wenn ich darüber rede und dann so fertig bin, ich sagte, es muss raus und er solle mich doch verstehen. Und da hatte er doch Recht irgendwie, was ich nicht nachvollziehen konnte. Ich habe für mich nun beschlossen das wegzupacken, so lange bis ich nicht gelernt habe, damit umzugehen, ich werde es jedenfalls versuchen! Und ich warte ab, wie es mit der Therapie ist. Vielleicht war es echt so, dass diese andere Therapie, die ja eine Spezialistin mehr für Essensstörungen machte, nicht das richtige war, denn Zwänge und Essensstörungen sind nur Symptome der PTBS und die Ursache liegt im Trauma. Wenn man das nicht verarbeitet und damit umgehen kann, dann kann ich schon verstehen, dass es nichts bringt, eine Essensstörung zu therapieren. Dazu muss ich sagen, dass ich früher zwängelte, das hat sich dann in eine Essstörung entwickelt, ich futterte mich fett. Dann bekam ich 2008 dem Magenbypass, nahm ab und essen kann ich nicht mehr in dem Ausmas, somit fällt auch diese Bewältungsstrategie für mich ab und ich habe nichts mehr und es ist schlimm, ich weiss nicht wie damit umzugehen. Wenn ich Stress hatte, habe ich halt gegessen, das geht nicht mehr. Und nun drohe ich innerlich zu zerreissen wenn es wieder drückt in der Seele.
Ich hoffe Du kannst mit Deinen Ängsten mittlerweile umgehen. Ich fühle so sehr mit jedem und könnte schon alleine bei dem Gedanken weinen, dass jemand auch so einen seelischen Schmerz, wie ich, durchlebt. Ich verstehe sehr gut, dass Du das Gefühl hast, Beruhigungsmittel richten nicht viel aus, mir geht es ja auch so mit meinen ADs.
Leider geht dieser Schmerz mit einer Tablette nicht weg..
Liebe Stern, ich danke Dir vielmals für Deine Zeilen und wünsche Dir alles alles Gute!
Joy
Damit hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen, es sprudelte aus mir manchmal raus oder ich wachte nachts auf weinend oder ich steigerte mich da rein, weil ich daran dachte, wusste und weiss aber nicht, wie damit umzugehen, es ging mir mies, so sehr, dass ich manchmal den leisen Gedanken hatte Schluss zu machen, weil der Schmerz alles übersteigte.
Mein Mann sagte, es bringt nichts, wenn ich darüber rede und dann so fertig bin, ich sagte, es muss raus und er solle mich doch verstehen. Und da hatte er doch Recht irgendwie, was ich nicht nachvollziehen konnte. Ich habe für mich nun beschlossen das wegzupacken, so lange bis ich nicht gelernt habe, damit umzugehen, ich werde es jedenfalls versuchen! Und ich warte ab, wie es mit der Therapie ist. Vielleicht war es echt so, dass diese andere Therapie, die ja eine Spezialistin mehr für Essensstörungen machte, nicht das richtige war, denn Zwänge und Essensstörungen sind nur Symptome der PTBS und die Ursache liegt im Trauma. Wenn man das nicht verarbeitet und damit umgehen kann, dann kann ich schon verstehen, dass es nichts bringt, eine Essensstörung zu therapieren. Dazu muss ich sagen, dass ich früher zwängelte, das hat sich dann in eine Essstörung entwickelt, ich futterte mich fett. Dann bekam ich 2008 dem Magenbypass, nahm ab und essen kann ich nicht mehr in dem Ausmas, somit fällt auch diese Bewältungsstrategie für mich ab und ich habe nichts mehr und es ist schlimm, ich weiss nicht wie damit umzugehen. Wenn ich Stress hatte, habe ich halt gegessen, das geht nicht mehr. Und nun drohe ich innerlich zu zerreissen wenn es wieder drückt in der Seele.
Das hat mir meine Psychiaterin auch angeboten und ich denke, ich werde das Angebot dann auch nutzen, wenn es wieder nicht geht, dass ich einschlafe. Meistens "spinne" ich eh nachts. Zur Zeit habe ich nichts ausser das Seroxat und ich wundere mich sehr, dass ich doch so fertig sein kann, Weinkrämpfe habe und ich dachte, das wäre damit nicht möglich. Es werden ja auch andere Gefühle unterdrückt, ich dachte, diese tiefe Traurigkeit wäre nicht möglich, ist sie aber. Ich empfinde es als so heftig, als ob ich nichts einnehmen würde.Paroxetin nehme ich ebenfalls...
Ich hoffe Du kannst mit Deinen Ängsten mittlerweile umgehen. Ich fühle so sehr mit jedem und könnte schon alleine bei dem Gedanken weinen, dass jemand auch so einen seelischen Schmerz, wie ich, durchlebt. Ich verstehe sehr gut, dass Du das Gefühl hast, Beruhigungsmittel richten nicht viel aus, mir geht es ja auch so mit meinen ADs.
Leider geht dieser Schmerz mit einer Tablette nicht weg..
Wie soll ich sowas wissen, wenn ich in eine Therapie gehe, zu einer Psychiaterin, die mich medikamentös unterstützt und ich doofer als zuvor dastehe? Ich habe es abgebrochen, weil ich dachte, das bringt nichts. Und es brachte mich auch nicht weiter, es war, wie gesagt, schlimmer, aber ich dachte, das muss so sein, das gehört dazu, daher auch dementsprechend meine Aussagen.Und nee, von "Aufarbeitung" kann man nicht sprechen (ist nicht möglich) sofern du dann mit Panikattacken, Weinkrämpfen bzw. mit "Symptomen" (als Selbstschutz mglw.) wie ES, Zwängen oä reagierst bzw. wie früher fühlst... bes. letzteres ist sogar eher kontraproduktiv, da eher eine ständige Reaktivierung der Traumata im Gehirn. "Aufarbeitung" (blödes Wort, finde ich) heißt nicht einfaches darüber reden oder damit befassen... sondern z.B. auch, dass etwas emotional verarbeitet werden kann, und evtl. Bezüge (z.B. emotionale, zeitliche, etc.) hergestellt werden können, etc. Dazu such' dir einen passenden Traumatherapeuten, wie du das ja auch vor hast.
Liebe Stern, ich danke Dir vielmals für Deine Zeilen und wünsche Dir alles alles Gute!
Joy
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Hm, durch solche Geschichten destabilisiert sein UND sich so ein forderndes Programm aufladen geht unter Umständen einfach nicht.Joy hat geschrieben:Das geht auf keinen Fall, bin selbständig, in Therapie stationär = kein Geld. Ausserdem studiere ich noch jetzt auf alte Jahre nebenberuflich und es stehen wieder Prüfungen an..
Auch psychische Krankheiten sind echte Krankheiten. Wenn du jetzt zB wegen einem Unfall ins Krankenhaus und die Reha musst für 2 Monate fällst du auch aus, oder? Und wenn du einen Bandscheibenvorfall hattest musst du auch für den Rest deines Lebens auf diese Schwäche Rücksicht nehmen.
Letztlich musst du mit deinem Lebenswandel auf eine Krankheit Rücksicht nehmen und akzeptieren, daß deine Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist und eben NICHT alles geht was eine psychisch gesunde Person gerade eben stemmen kann.
Ich verstehe, was Du meinst, ich weiss nicht, ob das von der Krankenversicherung gedeckt ist, wenn ich stationär behandelt werde, ausserdem habe ich Angst, dass sowas dann irgendwo steht, was mich dann behindern würde, von wegen die ist psychisch krank (was ich ja bin, aber was man so sofort nicht erkennen kann).münchnerkindl hat geschrieben: Hm, durch solche Geschichten destabilisiert sein UND sich so ein forderndes Programm aufladen geht unter Umständen einfach nicht.
Auch psychische Krankheiten sind echte Krankheiten. Wenn du jetzt zB wegen einem Unfall ins Krankenhaus und die Reha musst für 2 Monate fällst du auch aus, oder? Und wenn du einen Bandscheibenvorfall hattest musst du auch für den Rest deines Lebens auf diese Schwäche Rücksicht nehmen.
Letztlich musst du mit deinem Lebenswandel auf eine Krankheit Rücksicht nehmen und akzeptieren, daß deine Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist und eben NICHT alles geht was eine psychisch gesunde Person gerade eben stemmen kann.
Mehr mache ich mir um das Studium Sorgen, da hilft meine Krankheit sowieso weniger, ist eher hinderlich, wenn ich so fertig bin, dann kann ich auch nicht lernen. Ich habe Prüfungen am 5. und 20.11. die ich unbedingt machen möchte. Dann wieder welche im Januar, der Zeitpunkt ist gerade total ungünstig. Warum passiert sowas nicht im Sommer, wenn auch im Beruf kaum was los ist? Und da mein Konto restlos überzogen ist, muss ich funktionieren, arbeiten, anders kommt nur noch eine andere Komponente hinzu, und zwar wo bekomme ich Geld her. Meine Arbeit ist immer ab Herbst und im Winter sehr ... wirtschaftlich, und den Sommer merke ich gerade nun mal extrem.
Ausserdem habe ich auch ohne Hilfe bisher die 40 Jahre geschafft, da wird es wohl auch so gehen, denke ich. Ich werde es schon merken, wenn ich durchdreh
Nein, Spass beiseite, ich versuche es so, ambulant, ich habe schon einen Termin, medikamentöse Unterstützung und einen Mann, der mir auch hilft. Solange es so gehen wird, werde ich es auch so versuchen. Ich merke ja ziemlich genau, wann es nicht geht oder wenn ich etwas ändern muss. Darum schrieb ich ja auch hier rein, weil ich merkte, dass ich da mehr Informationen brauche und vielleicht etwas tun muss. Ich wusste ja nicht wie und was, aber ich habe viel gelesen, nachgedacht, heute Nacht, und mir ist einiges klarer geworden: ja, ich brauche Hilfe, ja, ich muss was tun um diese Zustände zu meistern oder dass diese nicht so schlimm werden. Ich habe auch meiner Psychiaterin eine Botschaft auf AB gelassen, die meldet sich auch zuverlässig, so dass ich da noch andere Unterstützung, ev auch Beruhigungs oder Schlafmittel bekomme. Hat sie beim letzten termin schon angesprochen und auch gesagt, dass wir es nochmal so versuchen mit einer höheren Dosis Seroxat, bin dann auf 30 mg hoch. Der nächste Schritt, mal sehen, was sie dazu sagt. Das klappt schon irgendwie.
Und das Studium ist eine Art Selbsttherapie. Das ist wie wenn einige anfangen zu stricken oder zu malen, ich lerne eben. Es bringt mich auf andere Gedanken, es ist eine Beschäftigung, ausser TV oder was man sonst so machen kann abends oder zwischendurch. Ich habe ja keine Freunde in dem Sinne weil zugezogen nach AT und auch keine Hobbies, die mir Spass machen würden. Ich fange alles an und beende es nie, das war immer schon so. Nur das Studium, das klappt und das ist für mich eine Art Selbstbeweis und etwas, worauf ich stolz bin und es mir Spass macht, ausserdem komme ich somit raus, habe mit anderen Leuten Kontakt, was bei mir auch immer so eine Ding ist. Bin nicht auf die Klappe gefallen, aber sehr kontaktscheu im Umgang mir anderen Leuten, was auch einer der vielen Aspekte der PTBS ist. Ich habe ein besseres Selbstwertgefühl dadurch, da ich ja von mir selber ja eine nicht gerade gute Meinung habe. Darum ist es auch so wichtig, dass ich das, was ich geplant habe, auch schaffe. Ohne weiss ich nicht in was ich versinken würde. Es ist das Einzige ausser Mann und Kind und Hund, was mir etwas bedeutet, wenn ich das nicht mache, weil ich stationär über meine Alte rede... ne, mag ich mir nicht vorstellen Und NOCH schaffe ich es doch.
Da ich ja selber in einer solch ähnlichen Welt wie Du steckte, ist nur der Rat: Kümmere Dich vermehrt um Dich, lege Ruhezeiten ein. Auch wenn der Genuß nicht durchkommt, hilft es nach und nach sich etwas mehr auf Ruhe zu besinnen und Ablenkung im positiven Sinne wie Hobbies, die man sehr gerne pflegte. Das hat mit gut herausgeholfen. Oder mit Kind vielleicht viel rausgehen- Tierpark etc., so dass man sich ganz viel mit neuen Eindrücken füttert.
chandelle
chandelle
Schön, dass du schon einen Termin erhalten hast .
EMDR wird zum jetztigen Zeitpunkt eh noch nicht angezeigt sein, sondern wie gesagt zunächst, wie du dich im Moment besser über Wasser halten kannst. Kannst du in der Tat auf dich zukommen lassen... und EMDR ist ja auch nicht die einzige Möglichkeit, manche arbeiten auch imaginativer.
Halte ich für besser, soweit es dir möglich ist... denn wenn manches immer und immer wieder aktiviert wird, dem du dann hilflos ausgeliefert bist, ist das nicht förderlich. Das ist im Zweifel fürs Gehirn noch eine negative Erfahrung mehr, wenn man dann damit nicht umgehen kann. Mit Verarbeitungsleistung hat das rein gar nichts mehr zur tun, wenn das "Erregungslevel" viel zu hoch ist, geht nicht, und ist sogar eher kontraproduktiv. Auch zu manchem Stundenende lassen dann manche Thera imaginativ einen Tresor vorstellen, vielleicht schon mal was davon (tresorübung) gehört.
Ich wünsche dir alles gute
Joy hat geschrieben:und macht auch EMDR und irgendwelche Klopftechniken. Habe mich damit noch nicht auseinandergesetzt, ich lasse es mal auf mich zukommen in der Hoffnung es möge mir besser gehen.
EMDR wird zum jetztigen Zeitpunkt eh noch nicht angezeigt sein, sondern wie gesagt zunächst, wie du dich im Moment besser über Wasser halten kannst. Kannst du in der Tat auf dich zukommen lassen... und EMDR ist ja auch nicht die einzige Möglichkeit, manche arbeiten auch imaginativer.
Ich habe für mich nun beschlossen das wegzupacken, so lange bis ich nicht gelernt habe, damit umzugehen, ich werde es jedenfalls versuchen!
Halte ich für besser, soweit es dir möglich ist... denn wenn manches immer und immer wieder aktiviert wird, dem du dann hilflos ausgeliefert bist, ist das nicht förderlich. Das ist im Zweifel fürs Gehirn noch eine negative Erfahrung mehr, wenn man dann damit nicht umgehen kann. Mit Verarbeitungsleistung hat das rein gar nichts mehr zur tun, wenn das "Erregungslevel" viel zu hoch ist, geht nicht, und ist sogar eher kontraproduktiv. Auch zu manchem Stundenende lassen dann manche Thera imaginativ einen Tresor vorstellen, vielleicht schon mal was davon (tresorübung) gehört.
Hm, also Gefühle unterdrücken können ADs an sich nicht direkt oder gar völlig abschotten... so nehme ich das zumindest bei mir wahr (und wir haben ja fast das gleiche Medikament. Paroxetin ist der Wirkstoff in Seroxat). Ist bei mir eher eine (leichte) stimmungsaufhellung, gerade depressiven Phasen nahm es vielleicht manche Spitzen... kann es nicht gut beschreiben: besserte damals (als depressiv sehe ich mich eigentlich nicht mehr) die depressive Allgemeinbefindlichkeit=Niedergeschlagenheit, depressiver "Gefühls"sumpf. Ich seh' das für mich eher so, dass es einen aus dem Lot geratenen Serotoninspiegel wieder einpendeln soll... und bei einem, der in Takt ist, sind ja auch alle möglichen Gefühlszustände möglich. Nehme es also unbedingt weiter, wenn der Arzt dir das verordnet hat... denn im Gehirnstoffwechsel sollte es schon etwas ändern. Bestenfalls kannst du andere ADs testen, ob diese auch spürbar besser anschlagen. Also: Etwas Stimmungsauffhellung und Angstlösung merkte ich schon, aber Angst- oder Krisenzustände abfedern, iss nicht (bei mir). Da scheint (wenn's dicke kommt, mittlerweile hat sich das gebessert, also mach' dir nicht noch Gedanken um mich. aber gefeit davor bin ich nicht) selbst Tavor kaum etwas auszurichten. Und in akuten Krisenzuständen (die ADs nicht unbedingt abfedern können), dann eher ein Notfallmedikament, was auch meine Theras (amb., stat.) durchgängig auch so sahen, dass das not-falls besser ist als zu sehr in einem Sog zu hängen, aus dem man noch nicht gut rauskommt.Zur Zeit habe ich nichts ausser das Seroxat und ich wundere mich sehr, dass ich doch so fertig sein kann, Weinkrämpfe habe und ich dachte, das wäre damit nicht möglich. Es werden ja auch andere Gefühle unterdrückt, ich dachte, diese tiefe Traurigkeit wäre nicht möglich, ist sie aber. Ich empfinde es als so heftig, als ob ich nichts einnehmen würde.
Du kanntest es halt nicht anders... aber so gehört das in der Tat nicht, dass es schlimmer wird. Im Trend zumindest nicht... vielleicht mal temporär, wenn Sitzungen mal besonders anstrengend waren. Und genau deswegen achten ja Traumatherapeuten besonders darauf, dass man sich bei allem möglichst stabil halten kann, und man möglichst nicht (so wie früher) regelrecht überwältigt wird. Wenn dem keine Beachtung geschenkt wird, und ein Thera in Kauf nimmt, dass du auch weiterhin alles ungefiltert wie früher erlebst und die gleichen Schutzstrategien greifen (müssen), dann wäre der nicht der richtige für dich. Das soll vielmehr gerade nicht der Fall sein. Wegpacken auf Dauer geht natürlich auch nicht, die psyche sucht sich dann andere Ventile... aber wenn etwas geöffnet wird, dann sollte man nicht davon regelrecht überflutet werden, sondern neue Erfahrungen ermöglicht werden.Und es brachte mich auch nicht weiter, es war, wie gesagt, schlimmer, aber ich dachte, das muss so sein, das gehört dazu, daher auch dementsprechend meine Aussagen.
Ich wünsche dir alles gute
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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