alte Muster neu durchschauen

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Fritz
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alte Muster neu durchschauen

Beitrag Di., 26.02.2008, 19:11

Hallo Raziel,

da ich unseren Austausch fruchtbar finde, einen neuen Thread. Natürlich dürfen auch andere Menschen mitdiskutieren...
Raziel hat geschrieben:@fritz
In jeder Lebenslage gibt es Situationen, in denen du ausgenutzt wirst. Auf viele davon kann man sich nicht vorbereiten und manche Erfahrungen muss man einfach selbst machen. Unglücklicherweise macht man einige Erfahrungen nur einmal oder man hat länger was davon, als einem lieb ist. Besonders in Zeiten von Liquid Extasy, oder wie das Zeug heisst.
ja, das Liquid Extasy - wurde mir mal in die Cola geschüttet. Glücklicherweise habe ich nur Cola getrunken und wusste, dass Cola garantiert nicht so wirkt - und dann bin ich ganz schnell gegangen und das halbe Getränk stehen lassen. Am nächsten Tag bin ich zur Polizei gegangen und die haben mich nicht ernst genommen ("Achwas, hier gibt es doch gar keine Drogenszene! Kann ja gar nicht sein!" Von diesem Liquid Extasy hatten die noch nie was gehört ).
Das Spielchen kenne ich aber auch andersrum. Ein paar Kumpels von früher haben in der Disko auch gerne mal einen ausgegeben, nicht weil sie die Frauen abschleppen wollten, sondern um erstmal mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Das Ganze ging dann so 3-5 Runden, dann musste ihre Gesprächspartnerin auf's Klo und schon war sie weg, was besonders frustrierend war, wenn das Interesse gerade größer wurde.
Vielleicht hatten diese Frauen Angst, dass sich Deine Kumpels sich eine Bettgeschichte erkaufen wollten. Diese Angst ist bei manchem Männern ja begründet.
Ja, und er meinte, er will sich nur ausheulen und mich nicht abschleppen und dafür hat er mir dann den Alk spendiert (das kam ihn billig, ich vertrag nicht soviel). Und je länger er "geheult" hat, desto mehr hab ich getrunken.
Also, auch auf die Gefahr hin, jetzt gleich eine verbale Breitseite verpasst zu bekommen, aber ich hab nie verstanden, wie Frauen nur auf diese dösige Masche reinfallen können. Ich musste mir (wohlgemerkt oft von Frauen) immer anhören, daß ich doch viel zu lieb bin und Frauen ja eher auf die harten Typen stehen (die sind einfach interessanter), lassen sich aber dann von solchen Luschen einwickeln und das, obwohl sie nach Eigenaussage die Tricks der Kerle sowieso schnell durchschauten, da Männer ja generell zu plump beim Anmachen sind.
Das behauptet nicht jede Frau - ich zumindest nicht.... Ok, manche Männer sind wirklich plump, das stimmt - doch würde ich das nicht verallgemeinern wollen.
Da konnte man echt vom Glauben abfallen. Nur die Masche "Ich wusste schon bei unserer ersten Begegnung, das du was besonderes bist" ist noch dämlicher.
*lach* ich hab mal einem Jungen, der jünger war als ich (ich war ca. 13 und er wohl 8, das weiss ich nicht mehr genau) einen anonymen Liebesbrief geschrieben, sehr blümig und kitschig, den ich nicht ernst meinte - und der Arme hat noch Wochen später versucht, rauszufinden, wer F. ist. Das tat mir dann ja auch leid. Aber aufgeklärt habe ich es nicht... Ich hoffe, er konnte diesen Brief irgendwann verbrennen.
Tja, ich wurde auch vor Fremden gewarnt - aber in der Familie war ich auch nicht sicher. Wie sollte ich lernen, welche Aussagen stimmen???
Indem die Eltern erstens mit einer Stimme sprechen, zweitens ihrem Kind frühzeitig beibringen, seinen Kopf zu benutzen und drittens ihm auch zugestehen, bestimmte Fehler selbst zu machen.
Nun, damals war ICH das Kind und mein Vater hat die Grenzen überschritten, während meine Mutter mich vor FREMDEN Männern gewarnt hat. Welche Chance hatte ich als Kind zu durchschauen, was abgeht? Wenn ich nicht einmal meiner eigenen Wahrnehmung glauben darf.
Wenn ich jetzt Kinder hätte, würde ich es hoffentlich anders machen, doch so genau weiss ich das auch nicht.
Oder es so zu machen wie meine Tante bei mir, die mir schon als Kind gepredigt hat, das ich später sowieso mal Frauen betrügen, ausnutzen und wegschmeissen werde, nicht weil ich schon Anzeichen dafür gezeigt hätte, sondern weil ich ein männliches Kind bin und Männer ja eh nichts anderes können und da brauche ich auch gar nichts gegen machen, das ist den Männern so angeboren. Ist ein klasse Gefühl, als Kind zu hören, daß man später mal unausweichlich ein A...loch wird.
Dann weisst Du ja, wovon ich rede. Als Kind hat man keine Chance, wenn einem ein merkwürdiges Gedankengut vorgesetzt wird.
Man liest sich
Raziel
Na hoffentlich
Fritz

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Raziel
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Beitrag Mi., 27.02.2008, 21:10

Bin dabei, Fritz

Auch, wenn's der 2. Versuch ist. Gestern hat mich mein Browser aus der Leitung gekickt. Da hatte ich gerade eine ellenlange Mail an dich abschicken wollen, die sich dann natürlich ins Datennirvana verabschiedete.
ja, das Liquid Extasy - wurde mir mal in die Cola geschüttet. Glücklicherweise habe ich nur Cola getrunken und wusste, dass Cola garantiert nicht so wirkt - und dann bin ich ganz schnell gegangen und das halbe Getränk stehen lassen. Am nächsten Tag bin ich zur Polizei gegangen und die haben mich nicht ernst genommen ("Achwas, hier gibt es doch gar keine Drogenszene! Kann ja gar nicht sein!" Von diesem Liquid Extasy hatten die noch nie was gehört ).
Na, fabelhaft. Die Polizei, dein Freund und Helfer.

Was ich mir übel vorstelle, ist der Gedächnisverlust, da du ja einen kompletten Filmriss erleiden sollst. Da wachst du irgendwann auf, hast null Ahnung über die letzten Stunden, fühlst dich sauschlecht, ekelst dich vielleicht sogar vor Berührungen, vor allem von Männern und weißt nicht mal, warum eigentlich. Das stelle ich mir schlimmer vor als eine "bewusste" Vergewaltigung.

Darum hab ich auch immer ein bischen Schiss, wenn meine Freundin in die Disko geht.
Vielleicht hatten diese Frauen Angst, dass sich Deine Kumpels sich eine Bettgeschichte erkaufen wollten. Diese Angst ist bei manchem Männern ja begründet.
Es waren schon einige Schürzenjäger in meinem damaligen Freundeskreis dabei, aber denen ging es in erster Linie um Freundinnen. Darin lag ja gerade das Statussymbol. Ich hab allerdings auch Mädchen kennengelernt (ca. 15-17jährige und mit DEN Ansichten fällt es mir schwer sie als Frauen zu bezeichnen), die sich tatsächlich kaum Geld mitnahmen, weil sie in der Disko ja schon von irgendwelchen Jungs verköstigt werden, die sich etwas von ihnen erhoffen, aber eben nicht bekommen. Das war aber lange vor Liquid Extasy.
Das behauptet nicht jede Frau - ich zumindest nicht.... Ok, manche Männer sind wirklich plump, das stimmt - doch würde ich das nicht verallgemeinern wollen.
Ach, was waren das damals noch für Zeiten, wo sich das weibliche Geschlecht stundenlang darüber ausliess, wie blöd doch die Männer sind, weil sie es angeblich immer mit der gleichen Masche versuchten (also in der Art "Ey, Baby, wie wär's mit uns?") und das sie (die Frauen) sowieso viel cleverer sind und ihre Tricks ohnehin alle durchschauen würden. Und dann kommt da jemand an, der ihnen von seiner schlimmen Kindheit vorheult und prompt werden die weich. Einmal könnte ich ja noch verstehen, aber manche hat es mehrmals erwischt.

Und erstmal über Sex zu diskuttieren.....!
Nun, damals war ICH das Kind und mein Vater hat die Grenzen überschritten, während meine Mutter mich vor FREMDEN Männern gewarnt hat.
Darf ich fragen, was damals vorgefallen ist?
Welche Chance hatte ich als Kind zu durchschauen, was abgeht? Wenn ich nicht einmal meiner eigenen Wahrnehmung glauben darf.
Keine! Das ist ja das Schlimme. Mir hat damals nur geholfen, das ich meine Umgebung selbst erforschen musste und auch eine gewisse Portion Sturheit, wenn es um Belehrungen geht. Sonst wäre aus mir wahrscheinlich auch ein Looser geworden, der glaubt, das ein "richtiger" Kerl seinen Mann in jeder Kneipe zu stehen hat und das Frauen sowieso nur für das eine gut sind.
Dann weisst Du ja, wovon ich rede. Als Kind hat man keine Chance, wenn einem ein merkwürdiges Gedankengut vorgesetzt wird.
Ja leider. Vor allem, wenn dieses Gedankengut einem schmerzlichen Ereignis entspringt. Meiner Tante haben die Probleme mit ihrem damaligen Mann wohl ziemlich mitgenommen (verständlich, obwohl sie einen gehörigen Anteil daran hatte) und liess sich allzu gerne dazu hinreissen, ihren Mann mit allen Männern gleichzusetzen. Könnte die Reaktion ja verstehen, wenn sie sie für sich behalten hätte oder nur in erwachsener Runde kundtat. Tat sie aber leider nicht. Komischerweise sprach sie ihren eigenen Sohn von diesen Vorwürfen gänzlich frei.

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Beitrag Mi., 27.02.2008, 21:40

Raziel hat geschrieben:Bin dabei, Fritz

Auch, wenn's der 2. Versuch ist. Gestern hat mich mein Browser aus der Leitung gekickt. Da hatte ich gerade eine ellenlange Mail an dich abschicken wollen, die sich dann natürlich ins Datennirvana verabschiedete.
Das kenne ich... Böses Internet!
Was ich mir übel vorstelle, ist der Gedächnisverlust, da du ja einen kompletten Filmriss erleiden sollst. Da wachst du irgendwann auf, hast null Ahnung über die letzten Stunden, fühlst dich sauschlecht, ekelst dich vielleicht sogar vor Berührungen, vor allem von Männern und weißt nicht mal, warum eigentlich. Das stelle ich mir schlimmer vor als eine "bewusste" Vergewaltigung.
Ich habe nur wenig davon getrunken und bin gleich abgehauen - ja, das ist wirklich übel. Ich weiss das zwar nur aus anderen verdrängten Geschichten (aus der Kindheit), aber wenn es plötzlich von einem Tag auf den anderen passiert, ist es wahrscheinlich noch schlimmer, ich war ja dran "gewöhnt", dass Männer eklig sind (für mich - nicht falsch verstehen, bitte).
Darum hab ich auch immer ein bischen Schiss, wenn meine Freundin in die Disko geht.
Sie weiss hoffentlich, dass sie ihr Getränk nicht unbeaufsichtigt stehen lässt? (ich wusste es nicht - aber danach hatte ich ein gutes Gespühr)
Es waren schon einige Schürzenjäger in meinem damaligen Freundeskreis dabei, aber denen ging es in erster Linie um Freundinnen. Darin lag ja gerade das Statussymbol.
Ooops, ich dachte, die Mädels brauchen einen Freund als Status-Symbol... So gross sind die Unterschiede ja gar nicht.
Ich hab allerdings auch Mädchen kennengelernt (ca. 15-17jährige und mit DEN Ansichten fällt es mir schwer sie als Frauen zu bezeichnen), die sich tatsächlich kaum Geld mitnahmen, weil sie in der Disko ja schon von irgendwelchen Jungs verköstigt werden, die sich etwas von ihnen erhoffen, aber eben nicht bekommen.
Da war ich anders drauf, lieber habe ich einen Jungen eingeladen (die meisten konnten das allerdings nicht ab), und konnte dann selbst bestimmen (dass ich nichts weiter möchte...)
Ach, was waren das damals noch für Zeiten, wo sich das weibliche Geschlecht stundenlang darüber ausliess, wie blöd doch die Männer sind, weil sie es angeblich immer mit der gleichen Masche versuchten (also in der Art "Ey, Baby, wie wär's mit uns?") und das sie (die Frauen) sowieso viel cleverer sind und ihre Tricks ohnehin alle durchschauen würden. Und dann kommt da jemand an, der ihnen von seiner schlimmen Kindheit vorheult und prompt werden die weich. Einmal könnte ich ja noch verstehen, aber manche hat es mehrmals erwischt.
Ich bin "nur" einmal reingefallen, das war allerdings einmal zuviel...
Und erstmal über Sex zu diskuttieren.....!
Wie meinst Du das jetzt? Ich diskutiere besonders gern mit Schwulen drüber (ok, da ist klar, dass es nur eine Diskussion ist), reden darüber ist klasse, aber deswegen möchte ich es nicht mit jedem tun.
Nun, damals war ICH das Kind und mein Vater hat die Grenzen überschritten, während meine Mutter mich vor FREMDEN Männern gewarnt hat.
Darf ich fragen, was damals vorgefallen ist?
Ich war wohl 5 oder 6 oder jünger - ist auch egal, wann genau, es war auf jeden Fall zu früh! Oral... und ich hab heute noch Probleme mit nackten Männern (allerdings nicht am FKK, da ist es ok für mich).
Komischerweise sprach sie ihren eigenen Sohn von diesen Vorwürfen gänzlich frei.
Ja, der eigene Sohn kann ja kein Täter werden - geht ja gar nicht... Das nennt man elterliche Logik... Die ganze Welt ist schlecht, nur meine Kinder sind gut.

LG
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Beitrag Do., 28.02.2008, 17:24

@Fritz
ich war ja dran "gewöhnt", dass Männer eklig sind (für mich - nicht falsch verstehen, bitte).
Keine Sorge! Meine Mutter meinte einmal, daß ihr Leben von fünf Männern geprägt ist. Drei davon waren Reinfälle, die anderen beiden sind ihre Söhne. Was die ersten drei angeht, kann ich das nur bestätigen.
Sie weiss hoffentlich, dass sie ihr Getränk nicht unbeaufsichtigt stehen lässt? (ich wusste es nicht - aber danach hatte ich ein gutes Gespühr)
Wissen tut sie es schon, aber man kann ja nicht wissen, wie schnell so etwas vonstatten geht. Vor allem, wenn die Täter zu zweit sind.
Ooops, ich dachte, die Mädels brauchen einen Freund als Status-Symbol... So gross sind die Unterschiede ja gar nicht.
Naja, sagen wir mal so: Eine Freundin kann man vorzeigen (=nachweisen) und das war zumindest während der Schulzeit wichtig. Etwas übertrieben ausgedrückt machte es quasi den Jungen zum Mann. Das bedeutete allerdings auch, das nicht immer die große Liebe dabei mit im Spiel war, sondern es auch um das eigene Ansehen ging.

Ein ONS hingegen war zwar nicht verpöhnt aber unvorteilhaft, denn die Kumpels, die man damit beeindrucken wollte, waren ja nicht dabei, als es passierte. Man musste ihn also praktisch nachweisen. Außerdem macht es einfach keinen guten Eindruck, wenn man erzählt, man hat der "Angebeteten" etwas vorgeheult oder eben vorgeheuchelt, um sie rum zu kriegen. Ganz zu schweigen davon zu behaupten, man hatte feurigen Sex gehabt und dann rauskommt, daß man sie nur nach Hause gebracht hat.

Du siehst also, es war in meinem Freundeskreis auch nicht alles Gold was glänzte. Andererseits gab es damals zumindestens einen gewissen - sagen wir mal - "Ehrenkodex". Nur, wenn man die Frau so von sich überzeugen konnte, das sie wirklich freiwillig mitmachte - sei es als Freundin oder für eine Nacht - beeindruckte das auch dessen Kumpels. Jungs dagegen, die auf offenkundige Manipulationen setzen mussten (z. B. rumheucheln etc. oder eben Teufelszeug wie heutzutage Liquid Extasy), hatten einen ziemlich schweren Stand. Im günstigsten Fall galten sie als Luschen.
Und erstmal über Sex zu diskuttieren.....!
Wie meinst Du das jetzt? Ich diskutiere besonders gern mit Schwulen drüber (ok, da ist klar, dass es nur eine Diskussion ist), reden darüber ist klasse, aber deswegen möchte ich es nicht mit jedem tun.
Die liefen nicht selten nach demselben Schema ab. Männer haben ja keine Ahnung von Sex, können ja nur rein-raus, aber sind zu feige, darüber zu sprechen. Wir Frauen sind da ganz anders. Uns macht das nichts aus. Wir können uns stundenlang über Dinge unterhalten, bei denen den Männern die Ohren glühen würden.

Aber sprich die einmal (auch in vertrauter Runde) auf konkrete Aspekte an ("stört dich bei der Penetration die Stimulierung der Klitoris?", "Was hälst du von Dirty Talk?" etc.). Dann konntest du schnell sehen, WESSEN Ohren glühten und wer anschließend von sich gab "ähh... nun, ja...ähh... also, über sowas redet man doch nicht!".

Heute geht es natürlich schon wesentlich lockerer zu, aber damals war es einfach amüsant, solch eine Diskussion mitzuverfolgen.
Ja, der eigene Sohn kann ja kein Täter werden - geht ja gar nicht... Das nennt man elterliche Logik... Die ganze Welt ist schlecht, nur meine Kinder sind gut.
Heute kenne ich die Motive, die dahinter steckten und sie ärgern mich höchstens noch situationsbedingt kurz. Aber damals als Kind hab ich das gehasst. Meine Tante hat ja nicht nur ihren Sohn in den Himmel gehievt, sondern im gleichen Masse alle anderen Kinder runtergemacht. Besonders aus meiner Familie, da wir so ein bischen als das schwarze Schaf innerhalb der Verwandtschaft gelten. Heute machen mir solche Diffamierungen nichts mehr aus, vor allem wenn ich mir ansehe, was aus meinen Cousins und Cousinen geworden ist.

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Beitrag Do., 28.02.2008, 20:08

Raziel hat geschrieben:Keine Sorge! Meine Mutter meinte einmal, daß ihr Leben von fünf Männern geprägt ist. Drei davon waren Reinfälle, die anderen beiden sind ihre Söhne. Was die ersten drei angeht, kann ich das nur bestätigen.

Sie hatte keine guten Erfahrungen mit ihren Partnern - das ist traurig, allerdings auch ein wenig eine Generationsfrage (wobei nicht alle Männer aus der Generation Reinfälle bedeuteten, es war nur sehr weit verbreitet).
Wissen tut sie es schon, aber man kann ja nicht wissen, wie schnell so etwas vonstatten geht. Vor allem, wenn die Täter zu zweit sind.
Sie sind wahrscheinlich zu zweit. Einer, der ablenkt und der andere, der es reintut, war zumindest bei mir so. Inzwischen trinke ich mein Getränk aus, bevor ich auf die Tanzfläche gehe - und ich habe eh meine Lieblingslocations... Einem Typen habe ich mal gezeigt, dass dort aufgepasst wird, der ist nicht wiedergekommen. Ich glaub, der hat der Frau was gegeben - fast hätte er mich verprügelt... Nur weil ich ihm auf die Schulter getippt habe (sie wollte aufs Klo und er hat sie nicht vorbeigelassen, nach meinem Tippen konnte sie vorbei).
Naja, sagen wir mal so: Eine Freundin kann man vorzeigen (=nachweisen) und das war zumindest während der Schulzeit wichtig. Etwas übertrieben ausgedrückt machte es quasi den Jungen zum Mann. Das bedeutete allerdings auch, das nicht immer die große Liebe dabei mit im Spiel war, sondern es auch um das eigene Ansehen ging.
Mädchen mit Freund galten auch als besonders erwachsen - so groß ist der Unterschied also wirklich nicht.
Ein ONS hingegen war zwar nicht verpöhnt aber unvorteilhaft, denn die Kumpels, die man damit beeindrucken wollte, waren ja nicht dabei, als es passierte. Man musste ihn also praktisch nachweisen. Außerdem macht es einfach keinen guten Eindruck, wenn man erzählt, man hat der "Angebeteten" etwas vorgeheult oder eben vorgeheuchelt, um sie rum zu kriegen. Ganz zu schweigen davon zu behaupten, man hatte feurigen Sex gehabt und dann rauskommt, daß man sie nur nach Hause gebracht hat.
Über ONS wurde bei den Mädels nicht gesprochen... Ich weiss nicht, was passiert wäre.
Du siehst also, es war in meinem Freundeskreis auch nicht alles Gold was glänzte. Andererseits gab es damals zumindestens einen gewissen - sagen wir mal - "Ehrenkodex". Nur, wenn man die Frau so von sich überzeugen konnte, das sie wirklich freiwillig mitmachte - sei es als Freundin oder für eine Nacht - beeindruckte das auch dessen Kumpels. Jungs dagegen, die auf offenkundige Manipulationen setzen mussten (z. B. rumheucheln etc. oder eben Teufelszeug wie heutzutage Liquid Extasy), hatten einen ziemlich schweren Stand. Im günstigsten Fall galten sie als Luschen.
Das klingt gut und lässt hoffen, dass noch mehr Jungs das so sehen...
Wie meinst Du das jetzt? Ich diskutiere besonders gern mit Schwulen drüber (ok, da ist klar, dass es nur eine Diskussion ist), reden darüber ist klasse, aber deswegen möchte ich es nicht mit jedem tun.
Die liefen nicht selten nach demselben Schema ab. Männer haben ja keine Ahnung von Sex, können ja nur rein-raus, aber sind zu feige, darüber zu sprechen. Wir Frauen sind da ganz anders. Uns macht das nichts aus. Wir können uns stundenlang über Dinge unterhalten, bei denen den Männern die Ohren glühen würden.
Hast Du Dich zwischenzeitlich umgewandelt???
Heute geht es natürlich schon wesentlich lockerer zu, aber damals war es einfach amüsant, solch eine Diskussion mitzuverfolgen.
Ich hab mich mal mit einem (Hetero)kumpel im Beisein eines Schwulen über das Fisten unterhalten. Wir hatten beide keine Ahnung, hatten nur theoretisches Wissen, aber die Reaktion des Schwulen war so köstlich. Er war so richtig schön geschockt.
Ja, der eigene Sohn kann ja kein Täter werden - geht ja gar nicht... Das nennt man elterliche Logik... Die ganze Welt ist schlecht, nur meine Kinder sind gut.
Heute kenne ich die Motive, die dahinter steckten und sie ärgern mich höchstens noch situationsbedingt kurz. Aber damals als Kind hab ich das gehasst. Meine Tante hat ja nicht nur ihren Sohn in den Himmel gehievt, sondern im gleichen Masse alle anderen Kinder runtergemacht. Besonders aus meiner Familie, da wir so ein bischen als das schwarze Schaf innerhalb der Verwandtschaft gelten. Heute machen mir solche Diffamierungen nichts mehr aus, vor allem wenn ich mir ansehe, was aus meinen Cousins und Cousinen geworden ist.
Das wundert mich nicht - die Kronsöhne und -töchter durften wahrscheinlich alles...
Für meine Mutter war ich auch brav, bis ich ausgezogen bin - und dann waren natürlich andere Schuld, dass ich mich gegen sie stellte. Ihre brave Tochter kann doch gar keine Aggressionen haben...

Fritz


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Beitrag Fr., 29.02.2008, 23:09

@Fritz
Sie hatte keine guten Erfahrungen mit ihren Partnern - das ist traurig, allerdings auch ein wenig eine Generationsfrage (wobei nicht alle Männer aus der Generation Reinfälle bedeuteten, es war nur sehr weit verbreitet).
Was das angeht, war meine Mutter ihrer Zeit ohnehin weit voraus. Obwohl sie nach traditionellem Rollenmuster erzogen wurde (Typ katholische Arbeiterfamilie), war sie schon immer sehr eigenständig. Sie hätte auch ohne (Ehe)Mann glücklich werden können (oder lebensfähig gewesen, was ja damals auch noch eine Rolle gespielt hatte). Und ich kann ohne Schwierigkeiten sagen, das ich - trotz ihrer Fehler und Unzulänglichkeiten - sehr froh bin, daß sie meine Mutter ist. Von meinen "Vätern" kann ich das sicher nicht sagen. Nun lebt sie seit etwa 20 Jahren ohne Partner. Dafür ist unsere Familie näher zusammen gerückt.
Sie sind wahrscheinlich zu zweit. Einer, der ablenkt und der andere, der es reintut, war zumindest bei mir so.
Schön zu hören, daß es dich nicht erwischt hat. Kann sowas auf den Tod nicht ab und jeder "geglückte" Fall ist da ziemlich deprimierend.
Inzwischen trinke ich mein Getränk aus, bevor ich auf die Tanzfläche gehe - und ich habe eh meine Lieblingslocations...
Was sicherlich auch eine wichtige Rolle spielt. In meiner Heimatstadt gab es mal eine inoffizielle Rangliste aller bekannten Locations. Sie waren nach der Schwierigkeit unterteilt, bei Frauen zu landen. Die Unterschiede zwischen dem ersten und dem letzten Platz waren gravierend, nicht nur was die besagte Schwierigkeit anging, sondern auch bzgl. der Leute, die dort verkehrten.
Mädchen mit Freund galten auch als besonders erwachsen - so groß ist der Unterschied also wirklich nicht.
Es kommt wohl auch stark auf das soziale Umfeld an. In meinem damaligen Freundeskreis waren vor allem Jungs aus Durchschnittsfamilien, also nicht-armen Familien mit weitgehend intakten Verhältnissen. Man hat zusammen Fußball gespielt oder vor dem Computer abgehangen. Und man hat sich eben für Mädchen interessiert. Dabei blieb es zwar schon jedem selbst überlassen, wie er "Interesse" definiert. Aber eine feste Freundin stand vom Ansehen her meist höher im Kurs. Klar spielte auch das Aussehen eine wichtige Rolle, denn man ging davon aus, das schöne Frauen sehr begehrt waren. Man musste also schon entweder mächtig Eindruck hinterlassen oder einfach nur alles im richtigen Augenblick richtig gemacht haben, das sie sich gerade für ihn interessiert.

ONS waren nur für die beeindruckend, die bis dahin noch keinen Sex hatten und das auch nur zu Anfang, da man immer unter Verdacht stand zu übertreiben oder - noch schlimmer - harmlose Geschichten als ONS zu verkaufen. Man kannte es ja von sich selbst. Damit prahlte man eben nicht, man hatte sie einfach. Praktisch nach dem Motto "Ein Gentleman geniesst und schweigt".
Andererseits gab es damals zumindestens einen gewissen - sagen wir mal - "Ehrenkodex".
Das klingt gut und lässt hoffen, dass noch mehr Jungs das so sehen...
Es ist der schwierige Weg. Und wie gesagt ging es auch viel um das männliche Ansehen ("je schwieriger die Aufgabe, desto ruhmreicher der Sieg", um es mal etwas blumig auszudrücken). Es ging aber auch um eine gewisse Portion Respekt, in diesem Fall um Respekt vor Frauen. Es gab natürlich auch damals schon Männercliquen, wo es darauf ankam, möglichst viele Frauen "durchzubolzen". Da sah dann aber auch meist das soziale Umfeld entsprechend aus. Diese Grenze soll sich ja heute mehr und mehr auflösen.
Die liefen nicht selten nach demselben Schema ab. Männer haben ja keine Ahnung von Sex,
Hast Du Dich zwischenzeitlich umgewandelt???
Ja, ganz schön sogar, wobei es bei mir eher ein umgekehrtes Problem gab. Meine Aufklärung fand (nicht immer ganz freiwillig) praktisch mit Pornofilmen statt. Von der klassischen Aufklärung von wegen "Bienen & Blumen" hat mir erst meine Freundin erzählt.
Ich hab mich mal mit einem (Hetero)kumpel im Beisein eines Schwulen über das Fisten unterhalten. Wir hatten beide keine Ahnung, hatten nur theoretisches Wissen, aber die Reaktion des Schwulen war so köstlich. Er war so richtig schön geschockt.
Glaub ich gerne. Ein schwuler Ex-Arbeitskollege von mir wurde mal von einer weiblichen Aushilfe gefragt, wie bei Homosexuellen denn der Sex abläuft. Antwort: "Ja wie? Wir können auch Sex haben?"

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Beitrag Sa., 08.03.2008, 21:58

In der letzten Woche war ich in einem Prozess - jetzt bin ich wieder da
Raziel hat geschrieben:@Fritz
Was das angeht, war meine Mutter ihrer Zeit ohnehin weit voraus. Obwohl sie nach traditionellem Rollenmuster erzogen wurde (Typ katholische Arbeiterfamilie), war sie schon immer sehr eigenständig. Sie hätte auch ohne (Ehe)Mann glücklich werden können (oder lebensfähig gewesen, was ja damals auch noch eine Rolle gespielt hatte). Und ich kann ohne Schwierigkeiten sagen, das ich - trotz ihrer Fehler und Unzulänglichkeiten - sehr froh bin, daß sie meine Mutter ist. Von meinen "Vätern" kann ich das sicher nicht sagen. Nun lebt sie seit etwa 20 Jahren ohne Partner. Dafür ist unsere Familie näher zusammen gerückt.
das ist gut, dass Du über Deine Mutter froh bist. Nur schade, dass Du in Deiner Familie kein gutes männliches Vorbild hattest.
Inzwischen trinke ich mein Getränk aus, bevor ich auf die Tanzfläche gehe - und ich habe eh meine Lieblingslocations...
Was sicherlich auch eine wichtige Rolle spielt. In meiner Heimatstadt gab es mal eine inoffizielle Rangliste aller bekannten Locations. Sie waren nach der Schwierigkeit unterteilt, bei Frauen zu landen. Die Unterschiede zwischen dem ersten und dem letzten Platz waren gravierend, nicht nur was die besagte Schwierigkeit anging, sondern auch bzgl. der Leute, die dort verkehrten.[/quote]
Und die Frauen? Wussten diese das nicht, wo sie was erwarten können?
Klar spielte auch das Aussehen eine wichtige Rolle, denn man ging davon aus, das schöne Frauen sehr begehrt waren. Man musste also schon entweder mächtig Eindruck hinterlassen oder einfach nur alles im richtigen Augenblick richtig gemacht haben, das sie sich gerade für ihn interessiert.
"hässliche" Jungs hatten bei den Mädchen auch schlechtere Karten...
ONS waren nur für die beeindruckend, die bis dahin noch keinen Sex hatten und das auch nur zu Anfang, da man immer unter Verdacht stand zu übertreiben oder - noch schlimmer - harmlose Geschichten als ONS zu verkaufen. Man kannte es ja von sich selbst. Damit prahlte man eben nicht, man hatte sie einfach. Praktisch nach dem Motto "Ein Gentleman geniesst und schweigt".
ich bin mal ins Zimmer meiner Brüder geplatzt (war doch dunkel!) während bei uns ne Party lief - und hab dann einen von den beiden dabei überrascht. Mann, war mir das peinlich!
Es ist der schwierige Weg. Und wie gesagt ging es auch viel um das männliche Ansehen ("je schwieriger die Aufgabe, desto ruhmreicher der Sieg", um es mal etwas blumig auszudrücken). Es ging aber auch um eine gewisse Portion Respekt, in diesem Fall um Respekt vor Frauen.
Ich glaube, in dem Alter wird viel mehr auf Äusserlichkeiten wert gelegt als später - sicher schätzt man auch später noch Schönheit am anderen Geschlecht, doch andere Werte treten mehr in den Vordergrund. Was nützt mir ein superschöner Adonis, der menschlich einfach nur ein Arsch ist? Damals kam es irgendwie mehr auf den Schein an.
Es gab natürlich auch damals schon Männercliquen, wo es darauf ankam, möglichst viele Frauen "durchzubolzen". Da sah dann aber auch meist das soziale Umfeld entsprechend aus. Diese Grenze soll sich ja heute mehr und mehr auflösen.
Wie meinst Du das? Dass jetzt alle Jungs- und Männercliquen viele Frauen "durchbolzen" wollen?
Ja, ganz schön sogar, wobei es bei mir eher ein umgekehrtes Problem gab. Meine Aufklärung fand (nicht immer ganz freiwillig) praktisch mit Pornofilmen statt. Von der klassischen Aufklärung von wegen "Bienen & Blumen" hat mir erst meine Freundin erzählt.
Gut, dass Du rechtzeitig eine Freundin hattest, die Dir auch den Blümchen-Sex erklärt hat. Ich hatte mal einen Freund, er war Mitte 30, ich seine erste Freundin - und er kannte nur Pornos, wollte allerdings davon weg. Da ich selbst bei dem Thema nicht ganz unbefangen bin, konnte die Beziehung nur schief gehen. Er konnte sich nicht zärtlich annähern und ich bin dann auf Abstand gegangen.
In einem Punkt jedoch war die Beziehung super - und das vermisse ich auch: Wir waren grundehrlich zueinander. Auch was unsere Schattenseiten anging. Das habe ich vorher und auch hinterher in keiner Beziehung erlebt. Das vermisse ich auch etwas - weiss allerdings mit meinem Ex bringt es nichts, gerade weil wir in denselben Themen (es gab noch mehr) konträre Probleme hatten (und wahrscheinlich noch haben).

LG
Fritz


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Beitrag Mo., 10.03.2008, 22:38

@Fritz
das ist gut, dass Du über Deine Mutter froh bist. Nur schade, dass Du in Deiner Familie kein gutes männliches Vorbild hattest.
Naja, die wenigen die als Vorbild hätten in Frage kommen können, habe ich viel zu selten gesehen und ich vermute mal, dass sie diese Rolle auch nicht wirklich einnehmen wollten. Unsere Familie galt und gilt auch heute noch in gewisser Hinsicht als das schwarze Schaf unserer Verwandtschaft (oder sagen wir besser als Randgruppe). Das liegt vermutlich daran, das sich meine Mutter damals hat scheiden lassen und daraus auch noch als Verliererin hervorgegangen ist. Das damals finanzielle Aspekte überhaupt keine Rolle gespielt haben, war dabei wohl irrelevant.
Und die Frauen? Wussten diese das nicht, wo sie was erwarten können?
Wegen den Locations? Natürlich wussten sie das. War ja keine reine Männerdomäne. In erster Linie besagte diese Rangliste auch nur, welches Niveau die jeweilige Location hatte und welchen Typ Mann/Frau man dort antraf. Manche Diskos/Kneipen waren reine Aufreisserschuppen, wo es nur um's "dübeln" ging, in anderen hätte nicht mal ein Ferrari vor der Tür ausgereicht, um die Dame zu beeindrucken.
"hässliche" Jungs hatten bei den Mädchen auch schlechtere Karten...
Mmmh... das hängt vermutlich auch mit der Persönlichkeit zusammen. Wenn der Charakter interessant ist, kann man auch über das Aussehen hinwegsehen, zumindestens bis zu einem gewissen Grad.
ich bin mal ins Zimmer meiner Brüder geplatzt (war doch dunkel!) während bei uns ne Party lief - und hab dann einen von den beiden dabei überrascht. Mann, war mir das peinlich!
Sowas ähnliches kenne ich auch. Ein damaliger Kumpel von mir durfte mal bei einem Untermieterkollegen (war ein Mehrfamilienhaus, wo Dach und Keller untervermietet wurden) den Fernseher abbauen, während selbiger gerade mit seiner Freundin höchst intim wurde. Ihnen schien es zumindestens nichts auszumachen und was tut man nicht alles, um einen Videoabend zu retten.
Was nützt mir ein superschöner Adonis, der menschlich einfach nur ein ar*** ist? Damals kam es irgendwie mehr auf den Schein an.
Stimmt, kann ich bestätigen. Mag auch daran liegen, das man zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss, was bzw. wen man will. Außerdem bekommt man von den Kumpels ja auch den ein oder anderen Floh ins Ohr gesetzt, was wiederrum das Interesse weckt.
Wie meinst Du das? Dass jetzt alle Jungs- und Männercliquen viele Frauen "durchbolzen" wollen?
Ich bin die meiste Zeit in einer Kleinstadt aufgewachsen (umgeben von Wald, viele 3-4 Zimmerwohnungen, wenig Attraktionen aber gute Verkehrsanbindung zur naheliegenden Großstadt). Hier wohnten vor allem Familien mit kleinen bis mittleren Einkommen, die sich und ihre Kinder vom Trubel der Großstadt entfernen wollen, ohne ganz auf dessen Möglichkeiten verzichten zu müssen. Als ich zur Handelsschule später in die Innenstadt musste, wurde ich auch mit Leuten aus den sozialen Brennpunkten konfrontiert. Wenn man denen so zuhörte, bekam man schnell den Eindruck, das sich ein richtiger Mann nur dadurch definiert, mit wievielen Frauen er schon geschlafen hat (allein die Anzahl ist wichtig). Und das man natürlich jederzeit einen F... bekommt, wenn man es will.

Natürlich lässt sich das nicht ausschliesslich auf den Wohnort festlegen, aber ich hätte damals nie gedacht, das allein die Umgebung für die soziale Entwicklung so eine Rolle spielen kann.
Gut, dass Du rechtzeitig eine Freundin hattest, die Dir auch den Blümchen-Sex erklärt hat.
Naja, es ging im wesentlichen nur um die Geschichte und die hat sie mir erzählt, als wir in Sachen Sex schon ein eingespieltes Team waren. Zudem hatte sie zum Zeitpunkt, als wir uns kennenlernten, selbst nur unwesentlich mehr Erfahrung als ich und ich war damals noch Jungfrau.

Ich denke aber auch, wenn man respektvoll miteinander umgeht, kann man viele "Unzulänglichkeiten" erkennen und beheben. Wir haben z. B. schon immer viel miteinander geredet und ausgetauscht. So war es uns wohl auch möglich, das wir nach 10 Jahren noch immer harmonisch und liebevoll miteinander umgehen, obwohl wir in nicht wenigen Dingen so verschieden sind, das manche uns vermutlich keine 6 Monate gegeben hätten.

Man liest sich
Raziel
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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