Hallo.
Also erstmal: Ich bin neu in diesem Forum, und kenne es, da ich vor einigen Jahren große Drogenprobleme hatte (wozu ich gleich noch was sagen werde) und mir damals etwas Hilfe auch hier geholt habe.
Naja, der Grund wieso ich schreibe:
In meiner Familie sind schon seit Generationen psychische Störungen wie Depressionen, SvV, Drogen-, Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, Essstörungen und Suizidfälle etc. vorhanden (wobei ich unverantwortlich finde da noch Kinder zu bekommen).
Nun besteht meine Familie "nur" noch aus Mutter, Oma, Onkel, meinen Geschwistern und mir. Also, älterer Bruder (24), ältere Schwester (19) und meine kleine Schwester, M, wegen der ich hier schreibe, 12 Jahre alt.
M lebt im Moment mit meiner Mutter und meiner älteren Schwester.
Ich war immer wirklich stolz auf sie. Sie geht im Moment auf ein Gymnasium und lernt sehr viel für die Schule und sie raucht nicht (was bei uns schon fast ein Wunder ist, mit 12 noch nicht rauchen), sie ist wirklich ein Bildhübsches Mädchen mit einem guten Herz. Doch sie ist nicht glücklich. Ich habe nie wirklich viel Hoffnung darein gesetzt, dass sie einestages "anders" wird als wir alle. Ich sehe ihr schon seit ca. einem Jahr an, dass sie depressiv ist. Sie zieht sich auch völlig zurück, sitzt den ganzen Tag im Zimmer und isoliert sich fast komplett.
Noch um ein bisschen über ihre Persönlichkeit zu sagen: Sie hört Metall, ist Chaotisch und träumt von Piercings und Tattoos, ist auch etwas aggressiv aber total sensibel.
Vor einigen Jahren habe ich mich ziemlich stark geritzt und trage immernoch tiefe Narben mit mir.
Und vor ein paar Tagen kam M dann zu mir und sagte sie wolle am Abend mit mir sprechen. Ein paar stunden später kam sie dann und fragte erst wie dass so ist, ob ich manchmal wegen meiner Narben dumm angeguckt werde oder ob ich mir dumme Sprüche und Kommentare anhören muss. Ich wusste sofort worum es ging und fragte sie ob wir nicht jetzt sprechen wollen. Ok, wir saßen auf der Chouch und sie bekam kein Wort, nur Tränen raus. Ich drückte sie fest an mich und weinte mit ihr.
Sie hat sich geritzt.
Sie ist sehr sensibel, daher hatte ich Angst was falsches zu sagen oder fragen. Ich ging es sehr vorsichtig an und wir spachen darüber.
Dabei habe ich herraus bekommen:
Sie ritzt sich täglich und weint dabei, aber fühlt sich gut. Es tut schrecklich weh aber sie will unter keinen Umständen aufhören.
Dann schlug ich ihr vor die Wunden zu desinfizieren und sie mit Kortison einzucremen, weil sie dann ja schneller verheilen (bis jetzt machen wir es jeden Tag so), ok.
Sie zog ihre Hose aus. Und, oh mein Gott, so schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt!
Die Wunden fangen von den Hüftknochen an und gehen bis auf die Mitte ihrer Oberschenkel, sie tragen jewails ca. 5mm - 1cm abstand voneinander und sind etwa 2-3mm tief. Also es sieht echt schlimm aus! Sowie ich diese Wunden kenne, dauert es Monate bis sie verheilen und sie tun schrecklich weh! M sagte selbst, es tut so weh bei jedem Schritt, dass sie kaum noch laufen kann!
Beim eincremen sagte ich ihr dann, dass ich nicht nichts tun kann, dass sie ein Problem hat und Hilfe braucht! Sie antwortete mit der Frage "soll ich jetzt bereuen dass ich dir vertraut habe?"
Also, es ist echt schlimm! Wie schon gesagt, bei mir in der Familie kommt soetwas öfter vor und ich habe bis jetzt immer richtig reagiert und das getan was ich tun konnte, und ich wusste oft schon nicht mehr weiter und war oft schon verzweifelt, aber diesesmal ist es anders!
M ist jünger als ich und ich bin ihre einzige ansprechpartnerin, die einzige der sie vertrauen kann, mit der sie redet! Gleichzeitig fühle ich mich verantwortlich für sie und da man meine Mutter nicht als gute Mutter bezeichnen kann, bin ich fast die einzige, die sich richtig um sie sorgt! Ich versuche auch immer so viel Zeit wie möglich für sie zu haben, was im Moment leider nicht sehr einfach ist, mache mit ihr Hausaufgaben und spreche viel mit ihr!
ich glaube es ist dass, was mich dazu bewegt hier rein zu schreiben!
Ich stehe sozusagen zwichen ihrem Vertrauen und ihrer Gesundheit!
Ich denke moralisch korreckt zu entscheiden, wäre mich auf die Seite ihrer Gesundheit zu stellen, wobei es ja vielleicht nichteinmal was bringen würde. Sie ist eindeutig gegen jede Hilfe und sie wollte nur jemanden der sie versteht! Und wenn ich es jetzt erreichen würde, dass sie z.B. in eine Psychatrie o.ä. kommt, wird vielleicht alles nur noch schlimmer und sie wird mich immer dafür hassen!
Also dass könnte ich ihr nicht antun weil sie ja wie schon gesagt fast nur mich hat!
Ich weiss wirklich nicht ob ich einfach warten soll und es evtl. irgendwann von alleine aufhört (wobei dann ja auch nicht das Problem einfach so weg wäre), oder ob ich sie zur Hilfe "zwingen" soll, was ja auch unter vertrauensmissbrauch fallen würde, oder ob ich mich noch jemand anderem anvertrauen sollte etc.
Ich wäre über jede Antwort wirklich sehr Dankbar!
MfG
(Hinweis Admin: Beitrag anonymisiert - im PT-Forum bitte KEINE REALNAMEN verwenden! Betreffzeile präzisiert. Bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln).... Danke.)
Meine Schwester ritzt sich - wie kann ich ihr helfen?
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Hallo Viola,
ich wuerde vorschlagen, du wendest dich an jemanden ausserhalb eurer Familie, um dir Hilfe und Unterstuetzung zu holen. Es ist ja nicht einfach, dabei zuzusehen, wie sich jemand selbst verletzt.
Da musst du auf dich selbst achten. Such dir jemanden, bei dem Schweigepflicht unterliegt.
Was deine Schwester angeht, sei fuer sie da, wenn du kannst, was Wunden etc angeht, aber mach auch klar, dass das kein gesundes Verhalten ist, auch wenn sie es vielleicht bei euch in der Familie so sieht. Dass du ihr da sozusagen nicht helfen kannst. Und versuche, dich nicht auf Manipulationen a la "bereuen des Vertrauens" einzulassen. Du musst nicht ihrer Meinung sein, aber kannst trotzdem fuer sie da sein.
Und, ja, das ist alles furchtbar kompliziert und schwierig umzusetzen. Weiss ich aus eigener Erfahrung.
Alles Liebe und viel Kraft
Goldbeere
ich wuerde vorschlagen, du wendest dich an jemanden ausserhalb eurer Familie, um dir Hilfe und Unterstuetzung zu holen. Es ist ja nicht einfach, dabei zuzusehen, wie sich jemand selbst verletzt.
Da musst du auf dich selbst achten. Such dir jemanden, bei dem Schweigepflicht unterliegt.
Was deine Schwester angeht, sei fuer sie da, wenn du kannst, was Wunden etc angeht, aber mach auch klar, dass das kein gesundes Verhalten ist, auch wenn sie es vielleicht bei euch in der Familie so sieht. Dass du ihr da sozusagen nicht helfen kannst. Und versuche, dich nicht auf Manipulationen a la "bereuen des Vertrauens" einzulassen. Du musst nicht ihrer Meinung sein, aber kannst trotzdem fuer sie da sein.
Und, ja, das ist alles furchtbar kompliziert und schwierig umzusetzen. Weiss ich aus eigener Erfahrung.
Alles Liebe und viel Kraft
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There is a crack in everything
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Leonard Cohen
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Liebe viola,
Also,am besten ist es,wenn du deiner Mutter davon erzählst.Sollte das nicht gehen,dann ist es sehr wichtig,dass du zu deiner Hausärztin/deinen Hausarzt gehst und ihr/ihn das Problem schilderst.Sie/er kann dir dann weiterhelfen und sie wissen was zu tun ist.
Es sit wirklich wichtig,dass du dir Hilfe suchst.Wenn du versuchst das alleine zu lösen,dann würdest du dir viel zuviel aufbürden.
Es kann gut sein,dass deine Schwwester unter Depressione leidet.
Auch ich habe mich geritzt gehabt und mich isoliert etc..Ich litt/leide unter Depressionen.Und wie es sich herausliest,scheint das bei euch in der Familie zu liegen..denn Depressionen können auch erblich bedingt sein.
Wenn sie Metal hört..ich weiß ja nciht wieviel ihr dieser bedeutet,dann kannst du unter anderem sagen,dass die Metalheads sich nciht selbst zerstören.."Alexi Laiho" zum Beispiel von "Children Of Bodom" hatte sich auch mal geritzt gehabt..doch er hat dann damit aufgehört,weil ihm bewusst geworden ist,dass er sich damit nur selbst schadet.. er hat angefangen seinen Schmerzen einen namen zu geben..er hat sich etwas anderes gesucht..er spielt Gitarre und verarbeitet so einiges. (...)
ich habe mcih auch selbst verletzt gehabt,um den innerlichen,scheinbar unerträglichen Schmerz erträglich zu machen.
Vielleicht hat sie etwas erlebtes nicht verarbeitet..oder..es kann auch gut sein,dass sie in der Schule gemobbt wird.Dies in Erfahrung zu bringen wäre äußerst wichtig.
Holt euch Hilfe...sie hat dir vertraut und dies bedeutet nicht,dass du schweigen und abwarten sollst,bis vielleicht etwas schlimmeres passiert..NEIN..sie hat dir vertraut,und das musst du nutzen...ihr wird schon bewusst werden,dass du ihr dadurch nicht schadest...
Es war schon sehr wichtig und richtig,dass du dich hier gemeldet hast.Es ist richtig,dass du etwas unternehmen wirst..das wird sie auch ncoh früh genug realisieren..sie weiß sicherlich,wie sehr du sie liebst.
Wenn du magst,dann schreibe ruhig weiter.
Alles Liebe
DeafeningSilence
Ich höre auch Metal.viola069 hat geschrieben:Noch um ein bisschen über ihre Persönlichkeit zu sagen: Sie hört Metall, ist Chaotisch und träumt von Piercings und Tattoos, ist auch etwas aggressiv aber total sensibel.
Also,am besten ist es,wenn du deiner Mutter davon erzählst.Sollte das nicht gehen,dann ist es sehr wichtig,dass du zu deiner Hausärztin/deinen Hausarzt gehst und ihr/ihn das Problem schilderst.Sie/er kann dir dann weiterhelfen und sie wissen was zu tun ist.
Es sit wirklich wichtig,dass du dir Hilfe suchst.Wenn du versuchst das alleine zu lösen,dann würdest du dir viel zuviel aufbürden.
Es kann gut sein,dass deine Schwwester unter Depressione leidet.
Auch ich habe mich geritzt gehabt und mich isoliert etc..Ich litt/leide unter Depressionen.Und wie es sich herausliest,scheint das bei euch in der Familie zu liegen..denn Depressionen können auch erblich bedingt sein.
Dann sage ihr,dass sie es hätte bereuen können,wenn sie dir nicht vertraut hätte..denn sien hat ein ernsthaftes Problem,und da du dir Sorgenmachst, möchtest du nich schlimmeres verhindern.viola069 hat geschrieben:"soll ich jetzt bereuen dass ich dir vertraut habe?"
Wenn sie Metal hört..ich weiß ja nciht wieviel ihr dieser bedeutet,dann kannst du unter anderem sagen,dass die Metalheads sich nciht selbst zerstören.."Alexi Laiho" zum Beispiel von "Children Of Bodom" hatte sich auch mal geritzt gehabt..doch er hat dann damit aufgehört,weil ihm bewusst geworden ist,dass er sich damit nur selbst schadet.. er hat angefangen seinen Schmerzen einen namen zu geben..er hat sich etwas anderes gesucht..er spielt Gitarre und verarbeitet so einiges. (...)
ich habe mcih auch selbst verletzt gehabt,um den innerlichen,scheinbar unerträglichen Schmerz erträglich zu machen.
Vielleicht hat sie etwas erlebtes nicht verarbeitet..oder..es kann auch gut sein,dass sie in der Schule gemobbt wird.Dies in Erfahrung zu bringen wäre äußerst wichtig.
Holt euch Hilfe...sie hat dir vertraut und dies bedeutet nicht,dass du schweigen und abwarten sollst,bis vielleicht etwas schlimmeres passiert..NEIN..sie hat dir vertraut,und das musst du nutzen...ihr wird schon bewusst werden,dass du ihr dadurch nicht schadest...
Nein,sie wird nicht einfach so in eine Psychiatrie kommen.Wenn du dir Hilfe beim Hausarzt suchst,dann wird er/sie die weiteren wichtigen Schritte einleiten..höchstwahrscheinlich wird der Arzt sie dann auch sprechen wollen..habe keine Angst.viola069 hat geschrieben:Und wenn ich es jetzt erreichen würde, dass sie z.B. in eine Psychatrie o.ä. kommt, wird vielleicht alles nur noch schlimmer und sie wird mich immer dafür hassen!
Es war schon sehr wichtig und richtig,dass du dich hier gemeldet hast.Es ist richtig,dass du etwas unternehmen wirst..das wird sie auch ncoh früh genug realisieren..sie weiß sicherlich,wie sehr du sie liebst.
Auf keinen Fall solltest du warten...das hört nicht einfach so von alleine auf.viola069 hat geschrieben:Ich weiss wirklich nicht ob ich einfach warten soll und es evtl. irgendwann von alleine aufhört
Wenn du magst,dann schreibe ruhig weiter.
Alles Liebe
DeafeningSilence
"Man muss zu dem erwachen,was wirklich existiert,um zu verstehen,was nicht existiert. Kann jemand etwas nicht begreifen,soll es deshalb aber nicht als -Leere- oder -Nichts- bezeichnet werden;Unverständnis ist einfach eine Form der Unwissenheit."
Hallo Viola,
es ist gut, daß Du Dich hier gemeldet hast.
Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Natürlich mußt Du Deiner kleinen Schwester helfen. Und das geht nur, wenn Du sie dazu bringen kannst, sich in eine Therapie zu begeben.
Ob es dazu sinnvoll ist, es zuerst der Mama zu sagen, das mußt Du selbst überlegen. Vielleicht ist ja gerade die Mama das Problem, und wenn das so wäre, dann wäre ein solches "Petzen" ein echter Vertrauensbruch. Ganz bestimmt muß Eure Mutter davon erfahren, was Deine kleine Schwester sich selbst antut. Aber es könnte besser sein, wenn Dein Schwesterchen vorher zu einem Psychotherapeuten Vertrauen gefaßt hat. (Das ist natürlich eine Wunschvorstellung meinerseits. So wie die Dinge stehen, ist keine Zeit zu verlieren, um medizinische Hilfe zu holen. Das mit dem Vertrauen kann hingegen lange, lange dauern. Dennoch wäre es gut, wenn Deine kleine Schwester zuerst einmal ein wenig Verständnis von unerwarteter Seite erfährt, bevor sie sich den unvermeidlichen Vorwürfen in der Familie stellt.)
Du hast dafür eigentlich ganz gute Karten:
Deine Schwester vertraut Dir - sie hat sich an Dich gewandt, weil sie weiß, daß Du auch so etwas hinter Dir hast. Also kann sie auch akzeptieren, wenn Du ihr erzählst, wie wenig gut Dir das getan hat, und daß man es ohne therapeutische Hilfe kaum schaffen kann, wenn man bereits so gegen seinen eigenen Körper aufgebracht ist, daß man selbst Hand anlegt, um sich zu verstümmeln. Du kannst ihr erzählen, wie Du es geschafft hast, da wieder raus zu kommen und was Dir dabei am meisten geholfen hat. Und Du kannst ihr unmißverständlich sagen, daß sie bald wirklich nicht mehr laufen können wird, wenn sie so weiter macht. Und dann muß der Doktor sowieso kommen und die Sache fliegt dann erst recht in der Familie auf.
Es sit also keine Frage mehr des "ob", sondern nur noch des "wie" Deine kleine Schwester sich jemandem anvertrauen kann, der ihr hilft. Du kannst ihr selbst die Entscheidung lassen, ob zuerst zur Mama oder zum Arzt. Dann fühlt sie sich evtl. von Dir respektiert und ernst genommen. Das wäre gut so... Anderenfalls mußt Du selbst einen Arzt für Deine Schwester holen und das solltest Du ihr auch direkt sagen. Es wäre "unterlassene Hilfeleistung" und damit ein strafbares Delikt, wenn Du es nicht tätest. Vermutlich wird Dich Dein Schwesterchen ja nicht in solche Schwierigkeiten bringen wollen und deshalb eher Deinem Drängen nachgeben.
Den ersten Schritt hat sie ja überhaupt schon selbst getan, indem sie Dich um Rat gefragt hat. Damit ist es ja bereits heraus und kann nun nicht mehr "unter den Teppich gekehrt" werden. Das ist anerkennenswert. Damit kannst Du ihr ein wenig Mut zusprechen, damit sie aus freien Stücken sich helfen läßt.
Ich kann natürlich nicht sagen, ob Deine Schwester sich von Dir zu etwas überreden lassen wird. Falls nicht, mußt Du unverzüglich handeln und kannst nur hoffen, daß später in der Psychtherapie Deine Schwester begreift, wie sehr Du Dich für sie eingesetzt hast. Auch das finde ich anerkennenswert.
Mit den besten Grüßen und Wünschen
MrN
es ist gut, daß Du Dich hier gemeldet hast.
Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Natürlich mußt Du Deiner kleinen Schwester helfen. Und das geht nur, wenn Du sie dazu bringen kannst, sich in eine Therapie zu begeben.
Ob es dazu sinnvoll ist, es zuerst der Mama zu sagen, das mußt Du selbst überlegen. Vielleicht ist ja gerade die Mama das Problem, und wenn das so wäre, dann wäre ein solches "Petzen" ein echter Vertrauensbruch. Ganz bestimmt muß Eure Mutter davon erfahren, was Deine kleine Schwester sich selbst antut. Aber es könnte besser sein, wenn Dein Schwesterchen vorher zu einem Psychotherapeuten Vertrauen gefaßt hat. (Das ist natürlich eine Wunschvorstellung meinerseits. So wie die Dinge stehen, ist keine Zeit zu verlieren, um medizinische Hilfe zu holen. Das mit dem Vertrauen kann hingegen lange, lange dauern. Dennoch wäre es gut, wenn Deine kleine Schwester zuerst einmal ein wenig Verständnis von unerwarteter Seite erfährt, bevor sie sich den unvermeidlichen Vorwürfen in der Familie stellt.)
Du hast dafür eigentlich ganz gute Karten:
Deine Schwester vertraut Dir - sie hat sich an Dich gewandt, weil sie weiß, daß Du auch so etwas hinter Dir hast. Also kann sie auch akzeptieren, wenn Du ihr erzählst, wie wenig gut Dir das getan hat, und daß man es ohne therapeutische Hilfe kaum schaffen kann, wenn man bereits so gegen seinen eigenen Körper aufgebracht ist, daß man selbst Hand anlegt, um sich zu verstümmeln. Du kannst ihr erzählen, wie Du es geschafft hast, da wieder raus zu kommen und was Dir dabei am meisten geholfen hat. Und Du kannst ihr unmißverständlich sagen, daß sie bald wirklich nicht mehr laufen können wird, wenn sie so weiter macht. Und dann muß der Doktor sowieso kommen und die Sache fliegt dann erst recht in der Familie auf.
Es sit also keine Frage mehr des "ob", sondern nur noch des "wie" Deine kleine Schwester sich jemandem anvertrauen kann, der ihr hilft. Du kannst ihr selbst die Entscheidung lassen, ob zuerst zur Mama oder zum Arzt. Dann fühlt sie sich evtl. von Dir respektiert und ernst genommen. Das wäre gut so... Anderenfalls mußt Du selbst einen Arzt für Deine Schwester holen und das solltest Du ihr auch direkt sagen. Es wäre "unterlassene Hilfeleistung" und damit ein strafbares Delikt, wenn Du es nicht tätest. Vermutlich wird Dich Dein Schwesterchen ja nicht in solche Schwierigkeiten bringen wollen und deshalb eher Deinem Drängen nachgeben.
Den ersten Schritt hat sie ja überhaupt schon selbst getan, indem sie Dich um Rat gefragt hat. Damit ist es ja bereits heraus und kann nun nicht mehr "unter den Teppich gekehrt" werden. Das ist anerkennenswert. Damit kannst Du ihr ein wenig Mut zusprechen, damit sie aus freien Stücken sich helfen läßt.
Ich kann natürlich nicht sagen, ob Deine Schwester sich von Dir zu etwas überreden lassen wird. Falls nicht, mußt Du unverzüglich handeln und kannst nur hoffen, daß später in der Psychtherapie Deine Schwester begreift, wie sehr Du Dich für sie eingesetzt hast. Auch das finde ich anerkennenswert.
Mit den besten Grüßen und Wünschen
MrN
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Denke es ist so ziemlich alles gesagt worden.
Möchte betonen, dass es sehr wichtig ist, dass sie eine Vertrauensperson (dich) hat, sei menschlich (gut) zu ihr zeige Empathie und versuche sie dazu zu bringen zu einem Arzt/Therapeuten gehen zu wollen. Versuch sie zu verstehen, geh auf sie ein....
"[...] Und wenn nicht jetzt, wann dann?"
LG Mio
P.S.: bis vor kurzem hab ich mich auch geritzt (geschlagen,verbrannt,gestochen usw.) und war einige zeit "alleine" damit, bis ich mich meinen freunden ( <- das müsste eigentlich in der einzahl stehen *trauriges lächeln* ) anvertraut habe, sobald es mir besser ging habe ich initiative ergriffen alles in den griff zu bekommen. bin in eine sport-ag meiner schule gegangen und da nette leute (auch mädchen ) kennengelernt und bin im moment recht ausgeglichen.... naja manisch, aber das ist immerhin besser als depressiv! :D (oder wenigstens mal eine gute abwechselung)
Möchte betonen, dass es sehr wichtig ist, dass sie eine Vertrauensperson (dich) hat, sei menschlich (gut) zu ihr zeige Empathie und versuche sie dazu zu bringen zu einem Arzt/Therapeuten gehen zu wollen. Versuch sie zu verstehen, geh auf sie ein....
"[...] Und wenn nicht jetzt, wann dann?"
LG Mio
P.S.: bis vor kurzem hab ich mich auch geritzt (geschlagen,verbrannt,gestochen usw.) und war einige zeit "alleine" damit, bis ich mich meinen freunden ( <- das müsste eigentlich in der einzahl stehen *trauriges lächeln* ) anvertraut habe, sobald es mir besser ging habe ich initiative ergriffen alles in den griff zu bekommen. bin in eine sport-ag meiner schule gegangen und da nette leute (auch mädchen ) kennengelernt und bin im moment recht ausgeglichen.... naja manisch, aber das ist immerhin besser als depressiv! :D (oder wenigstens mal eine gute abwechselung)
"I´m just a soul whose intentions are good, oh Lord please don´t let me be misunderstood"
"It´s not always black,
sometimes it´s white
inside!"
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