Meine Mutter lässt sich gerade scheiden und es ist ein Rosenkrieg. In der Ehe gab es sehr viel Gewalt und es ist ein Wunder, dass die Mutter noch lebt. Nun ermittelt auch noch die Kriminalpolizei, weil der Mann behauptet hat, er wäre nie gewalttätig gewesen, sondern sie und weil er abstreitet, sie vergewaltigt zu haben.
Bei der Kripo musste die Mutter ihre ganze Lebensgeschichte erzählen. Sie wurde in ihrer Kindheit missbraucht und später von ihrer Verwandten als Sexsklavin in ein Zimmer eingesperrt. Diese Verwandte hat dann fremde Männer zur minderjährigen Mutter reingeschickt und dafür Geld kassiert. Einer der Männer hat ihr zur Flucht verholfen. Seit sie bei der Kripo diese Geschichte erzählt hat, erzählt sie sie mir regelmäßig und weint dann. Die Mutter hat bereits eine Psychotherapie gemacht und die Therapeutin kennt ebenfalls die ganze Lebensgeschichte. Die Therapeutin ist nun vor Gericht als Zeugin geladen.
Die Scheidung dauert nun schon 6 Monate. Die Mutter hat vom Gericht das Recht erhalten, außerhalb der Wohung zu wohnen. Nun hat ihr Mann schon das zweite Mal dafür gesorgt, dass sie ihren Job verliert - wo sie auch gewohnt hat. Es ist aber nur eine Vermutung, weil sie am Vortag noch vom Chef gelobt wurde und am nächsten Tag bereits den Arbeitsplatz verlassen musste, ohne dass ein Grund genannt wurde (so sagt es die Mutter). Sie weint ständig und hat mehrfach gesagt, sie sei krank und gehöre eigentlich ins Krankenhaus. Sie weint alle 5 Minuten, wenn wir uns treffen. Wenn wir telefonieren ist sie im selben Gespräch extrem aggressiv (sie schreit hysterisch herum) und ein paar Minuten später weint sie plötzlich, dann schreit sie wieder, dann weint sie wieder. Ich halte das nicht für normal und es nervt mich - so tragisch das klingt - ungeheuerlich. Ich frage mich nun, ob das eine psychische Störung oder ein Trauma oder sonst was ist und was ich tun kann.
Da meine Mutter nun ohne Arbeit und Wohnung war, bat sie mich um Hilfe. Ich habe ihr dann telefonisch einen Platz im Frauenhaus besorgt, weil sie gedroht hat, zu ihrem Verwandten zu ziehen. Von diesem Verwandten hat sie mir davor erzählt, dass er Telefonterror bei ihr macht und Geld von ihr will (weil er glaubt, dass sie nach der Scheidung reich sein wird; es gibt auch einiges Vermögen). Laut ihrer Angabe hat er sie täglich 30 Mal angerufen. Ich traf die Mutter dann am Bahnhof und wollte sie zum Frauenhaus bringen und dann meinte sie plötzlich, sie hätte an einem anderen Ort einen Arbeitsplatz. Ich glaubte ihr und lies sie also abreisen. Am nächsten Tag rief sie mich an und war dann plötzlich bei diesem Verwandten in der Wohnung, wo sie nun wohnt. Laut ihr sagt er dauernd zu ihr, dass er Geld will. Sie weint bei jedem Anruf und weint nun auch noch, weil der Mann dauernd Geld von ihr will. Angeblich hat er für sie einen Job besorgt und als sie im Hotel, wo der Job gewesen wäre, ankam, wusste keiner von ihr und so musste sie als Notlösung zu ihrem Verwandten ziehen (der zufällig im selben Ort wohnt).
Ich schreibe "angeblich", weil meine Mutter schon lange (ca. 20 Jahre) eine seltsame Gewohnheit hat: Sie erzählt eine Geschichte und am nächsten Tag erzählt sie sie ein wenig anders. Am übernächsten Tag erzählt sie sie wieder ein bisschen anders. Sie registriert selbst gar nicht, dass sie dieselbe Geschichte permanent verändert. Ich weiß also nicht, ob der Verwandte tatsächlich Geld von ihr will und warum sie, wenn es dort angeblich eine Jobzusage gab, denn nicht vorher in diesem Hotel angerufen hat. Ich vermute, dass es gar nie einen Job gab, sondern dass sie gezielt zu ihm hinfuhr. Ich weiß auch nicht, wieso sie zu einem Verwandten fährt, der davor Telefonterror gemacht hat. Mir leuchtet auch nicht ein, wieso der Verwandte mitten im Scheidungsprozess - wo meine Mutter Geldnot hat - Geld von ihr will. Ich weiß also nicht, ob ihre Angaben stimmen. Fest steht nur: Wenn ich sie anrufe, weint sie, weil sie bei diesem Verwandten ist und weil sie keine Arbeit und Wohnung hat. Ins Frauenhaus will sie nicht, weil sie angeblich Angst vor den Psychologinnen hat. Sie war dort schon einmal und sagt, dass sie nach den Gesprächen mit den Psychologinnen fix und fertig war und das nicht noch einmal aushält. Ich habe am Bahnhof in ihrer Anwesenheit nochmals im Frauenhaus angerufen und die haben mir gesagt, sie kann über Ostern bleiben, ohne dass sie etwas erzählen muss. Danach müsste sie aber erzählen was eigentlich los ist. Nach diesem Gespräch meinte die Mutter plötzlich, sie hätte einen Job in einem anderen Ort.
Was soll ich mit ihr tun? Kann ich sie ins Krankenhaus bringen? Sie ist derzeit extrem instabil und ich mache mir große Sorgen. Zu mir in die Wohnung darf sie auf keinen Fall, denn mein Verhältnis zu ihr war immer schlecht, sie hat mich misshandelt und schikaniert und ich würde ihr nie ein Geheimnis anvertrauen. Trotzdem kann ich diesen Zustand nicht mehr mitansehen.
Missbrauch - Gewalt - und seltsames Verhalten
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Du hast recht, so kann es nicht bleiben!
Ich glaube hier wäre eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus angebracht- das ist ja eine Horrorgeschichte! Dort kann ihr professionell geholfen werden.
Erkundige dich doch mal unverbindlich und lass dich beraten.
Wünsch dir ganz viel Kraft!
Gruß, Miri
Ich glaube hier wäre eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus angebracht- das ist ja eine Horrorgeschichte! Dort kann ihr professionell geholfen werden.
Erkundige dich doch mal unverbindlich und lass dich beraten.
Wünsch dir ganz viel Kraft!
Gruß, Miri
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"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain
"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain
Danke für den Rat! Ich werde mich erkundigen.
Ich habe mich nun erkundigt. Meine Mutter könnte statt ins Frauenhaus auch ins Frauenzentrum bzw. ins Dowas gehen und es gibt sogar eine Therapie auf Krankenschein. Ich war nun auch extra im Gewaltschutzzentrum um mir Informationen zu holen. Allerdings ist meine Mutter nun nicht mehr erreichbar und so habe ich ihr die Infos per SMS senden müssen. Das Letzte, was ich von ihr hörte: Sie ist jetzt böse auf mich, weil ich mich in ihren Prozess (als Zeugin) "eingemischt" habe und sie "ins Frauenhaus stecken" wollte, anstatt zu mir in meine Wohnung. In Wahrheit hat sie mich gebeten, als Zeugin aufzutreten, ich habe ihr Geld gegeben, weil sie gesagt hat, sie hätte kein Geld und nichts zu essen, ich habe ihr ein Handy geschenkt, sie zum Essen eingeladen, usw. Ich wollte sie auch nicht ins Frauenhaus tun, sondern lediglich verhindern, dass sie auf der Straße steht bzw. zu diesem komischen Verwandten fährt. Bei unserem letzten Telefonat meinte sie, sie hätte jetzt wieder Kontakt zu ihrer anderen Tochter und dieser gehe es nun schlecht. Die ander Tochter war auch als Zeugin vor Gericht, hat dort gelogen und wurde überführt. Nun weint sie blöd herum und schleimt sich bei der Mutter ein, indem sie so tut, als sei sie zur Falschaussage gezwungen wurden (von ihrem Vater). In Wahrheit hätte sie als Angehörige die Aussage verweigern können. Meine Mutter war immer so: Wenn sie mit der anderen Tochter streitet, ruft sie mich an. Wenn ich sie anrufe und sie streitet mit der anderen Tochter gerade nicht, wimmelt sie mich ab und meldet sich nicht mehr. Bis vor Kurzem hat sie mit der anderen Tochter noch gestritten (da sie wusste, dass diese falsch aussagen würde), nun hat sie ihr aber verziehen und damit redet sie nichts mehr mit mir. Dieses Schema existiert schon 15 Jahre. Ich habe meinen Teil für sie getan und tue ab jetzt nichts mehr für sie. Sie weiß, welche Hilfseinrichtungen es gibt. Mit dem Geld, das ich ihr damals gab (sie weinte hysterisch am Telefon und sagte, dass sie gleich verhungern müsste, weil sie kein Geld habe) hat sie sich um 100,-- neue Schuhe gekauft (hat sie mir selber erzählt und es war ihr nicht einmal peinlich). So viel zum Thema "verhungern". Von mir bekommt sie jedenfalls kein Geld mehr. Ich habe ihr geholfen und den Rest muss sie nun selber schaffen. Wenn sie die Hilfseinrichtungen nicht beansprucht, dann ist sie selber Schuld.
Sie wollte übrigens auch noch, dass ich diesen Verwandten (der Telefonterrorist) anrufe und ihm mit der Polizei drohe. Ich habe nichts dergleichen gemacht, denn sie ist ja freiwillig bei ihm und hatte zu diesem Zeitpunkt auch Geld, sodass sie sich ein Zimmer nehmen hätte können und nicht zu ihm gehen hätte müssen. Außerdem gibt es ja einige Hilfseinrichtungen für Frauen, sodass sie nie obdachlos hätte sein müssen.
Sie wollte übrigens auch noch, dass ich diesen Verwandten (der Telefonterrorist) anrufe und ihm mit der Polizei drohe. Ich habe nichts dergleichen gemacht, denn sie ist ja freiwillig bei ihm und hatte zu diesem Zeitpunkt auch Geld, sodass sie sich ein Zimmer nehmen hätte können und nicht zu ihm gehen hätte müssen. Außerdem gibt es ja einige Hilfseinrichtungen für Frauen, sodass sie nie obdachlos hätte sein müssen.
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Weißt Du was, stecke Dich da wirklich nicht mehr rein, auch wenn es schwerfällt. Deine Mutter wird schon irgendwie klarkommen. Beschimpfen lassen mußt Du Dich wirklich nicht!
candle
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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
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