Wo beginnt der Missbrauch?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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metropolis
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 09:23

Findest Du das denn gut? Also ich bekomme da Grummeln im Bauch, wenn ich denke mir würde das so passieren.
Natürlich ist das nicht gut, wenn sich meine Mutter aus einer Art Feigheit heraus nicht direkt an mich wenden kann. Bei ihr ist man immer auf Spurensuche, wie sie gerade wirklich denkt. Trotzdem bin ich froh ein bisschen was erfahren zu haben, auch wenn es nur über Dritte ist. So weitergehen soll es natürlich nicht.

Deshalb denke ich, ist es mit dieser Freundin ein leicht heisses Pflaster. Zu wem steht sie eigentlich enger in Verbindung? Wenn Ihr beide Schutz und Zuwendung bei dieser Frau sucht, wird es irgendwann Gift geben, wenn diese Frau oder einer von Euch Dreien sich nicht positionieren kann.
Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Es ist zwar eine komplizierte Konstellation, aber unter Kontrolle.
Früher war es noch eine tickende Bombe.
Meine Freundin ist in meinem Alter und hat seit frühster Kindheit mit mir um meine Mutter konkurriert. Sie "liebte" meine Mutter abgöttisch, weil sie so eine Mutter nie hatte. Ich war immer schrecklich eifersüchtig und gekränkt, vor allem weil meine Freundin in Dreiergespächen immer zu meiner Mutter hielt.
Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen und zum Glück sind wir alle erwachsener geworden.
Meine Freundin buhlt nun nicht mehr um die Gunst meiner Mutter, weil sie mit ihrer eigenen Vergangenheit Frieden geschlossen und mittlerweile auch kapiert hat, dass meine Mutter nicht so perfekt ist wie sie ihr immer erschien.
Meine Freundin hat mir auch gesagt, dass es kindisch von ihr gewesen sei, in Gegenwart meiner Mutter immer zu ihr gehalten zu halten, wo sie doch immer mich verteidigt hat, wenn ich nicht dabei war.
Sie ist tendenziell mehr auf meiner Seite. Wenn ich dabei bin, fällt es ihr schwer das zu zeigen. Aber ich weiß, dass ich sie nicht an meine Mutter verlieren werde.
Mittlerweile stellt sie sich mehr zwischen die Stühle und ist auch mal auf meiner Seite. Und meine Mutter braucht sie irgendwie als Sprachrohr, weil sie sich allein nicht traut.

Wieso willst Du kein Gespräch mit Deiner Mutter beim Therapeuten? Da gäbe es ja diese Konstellation nicht. Dein Therapeut ist eiindeutig für DICH da.
Tja, ich weiß gar nicht wen von beiden ich zuerst vorm anderen schützen will.
Einerseits meine Mutter, die dort in einem Raum ist, wo sie auf der Anklagebank zu sitzen scheint und keinen Anwalt an ihrer Seite hat. Mein Therapeut hat schließlich eine sehr eineitige Sicht von unserem Familienleben, wie soll er da neutral bleiben.

Andererseits will ich meinen Thera vor meiner Mutter schützen. Sie die ihn abwertet, die nichts von Therapie hält und nicht versteht, welche Leistung hinter seiner Tätigkeit steckt. Sie soll ihn nicht mit ihren harten Schalen in die Enge treiben. Ich will meinen sicheren Raum nicht verseuchen.

LG metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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candle
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 09:40

Hey metropolis!

Huiii, Du legst hier aber fette Eier auf das Parkett. Ich weiß nicht wirklich wie Du Dich damit fühlst, aber ich bekomme immer mehr Bauchweh, wenn ich das lese.
metropolis hat geschrieben:
Es ist zwar eine komplizierte Konstellation, aber unter Kontrolle.
Wer hat denn Deiner Meinung nach die Kontrolle? Und ist es überhaupt gut freundschaftliche Beziehungen kontrollieren zu müssen. Ist man da nicht unfrei in einer Freundschaft?
Meine Freundin buhlt nun nicht mehr um die Gunst meiner Mutter
Ich sage jetzt frech: Und sie tut es doch!!! Wenn Du mal in Dich reinhorchst. Wenn dem so wäre, würde sie die Beziehung zu Deiner Mutter niederlegen- für Dich da sein. Tut sie aber nicht. Sie mischt sich immer noch ein.

An Deiner Stelle würde ich jetzt, auch wenn es Dir sehr schwer fällt eine Entscheidung für Dich forcieren oder Du brichst die Freundschaft langsam ab... hmmmm schwierig, aber so geht es nicht weiter. Deine Mutter heult sich doch dort nur aus, sucht Bestätigung wie toll sie doch ist. Das wird ihr Deine Freundin geben... Und Du bleibst irgendwo des Weges hängen.
Andererseits will ich meinen Thera vor meiner Mutter schützen
Na na, der braucht doch keinen Schutz!!!

Aber ich kann Dir sagen wie es mir ging als man meine Mutter einladen wollte: Meine Mutter würde sich so verkaufen als hätte sie nichts falsch gemacht. Sie hätte geheult, wehklagt und die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dem Therapeut gegenüber hätte ich das Gefühl bekommen, dass er mich für schuldig und einen schlechten Menschen hält... und sofort. Es gibt dazu viele Gedanken...

Ich denke, Du hast einfach Angst. Das ist verständlich. Es kommt viel in Fluss bei Dir, und Du merkst das auch, ABER Du merkst auch, dass es nicht so läuft wie Du es Dir vorgestellt hast, oder?

PS: Jeden willst Du schützen? Vor Dir? Ich denke, es hat sich in Dir noch nicht verinnerlicht, dass Du allein Dich selber schützen mußt. Es wird noch ein langer Weg sein bis Du zu der Erkenntnis kommst.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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metropolis
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:02

Ach candle,
was meinst du, was ich schon für eigenartige Konstellationen durchstehen musste, man siehe nur die "Männergeschichten". Da ist das für mich irgendwie auch nicht mehr so tragisch.
Ich bin eigentlich recht entspannt, was diese Freundin betrifft, wir sind einen langen Weg miteinander gegangen und ich habe immer wieder versucht sie loszuwerden. Und nun scheinen wir endlich mal eine ehrliche Basis gefunden zu haben. Wenn dann doch nicht, dann nicht. Nee meine Freundin bereitet mir kein Bauchweh mehr, eher meine Mutter..

Ich sage jetzt frech: Und sie tut es doch!!! Wenn Du mal in Dich reinhorchst. Wenn dem so wäre, würde sie die Beziehung zu Deiner Mutter niederlegen- für Dich da sein. Tut sie aber nicht. Sie mischt sich immer noch ein.
Bei dir schwingt ne Menge Wut mit, merke ich grade.
Aber ich bin momentan froh dass sie sich einmischt und ein guter Mediator ist, weil sowohl ich als auch meine Mutter Vertrauen zu ihr haben. Ich weiß, das kannst du bestimmt nicht so stehen lassen.
An Deiner Stelle würde ich jetzt, auch wenn es Dir sehr schwer fällt eine Entscheidung für Dich forcieren oder Du brichst die Freundschaft langsam ab... hmmmm schwierig, aber so geht es nicht weiter. Deine Mutter heult sich doch dort nur aus, sucht Bestätigung wie toll sie doch ist. Das wird ihr Deine Freundin geben... Und Du bleibst irgendwo des Weges hängen.
ach Gott, die Freundschaft gleich abbrechen, das Haus brennt doch noch nicht. relax.
Ich glaube, momentan benutzt meine Mutter meine Freundin nicht vorrangig um sich Bestätigung zu holen, sondern um ihre Tochter zu verstehen ohne die direkt ansprechen zu müssen. Denn meine Freundin hält wie gesagt zu mir, wenn ich nicht anwesend bin und erklärt ihr meine Sichtweise (nicht dass ich das nicht selbst könnte, aber naja)

Andererseits will ich meinen Thera vor meiner Mutter schützen
Na na, der braucht doch keinen Schutz!!!
Doch, doch, der ist schon sensibler als er zeigt. Ich habe da halt einen Beschützerinstinkt. (Mal sehen was er heute dazu persönlich sagt, wenn ich ihm erzähle, dass meine Mutter kommen wollen würde)

Aber ich kann Dir sagen wie es mir ging als man meine Mutter einladen wollte: Meine Mutter würde sich so verkaufen als hätte sie nichts falsch gemacht. Sie hätte geheult, wehklagt und die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dem Therapeut gegenüber hätte ich das Gefühl bekommen, dass er mich für schuldig und einen schlechten Menschen hält... und sofort. Es gibt dazu viele Gedanken...
So was wäre bei mir auch zu befürchten. Meine Mutter in der Verteidigungshaltung, die Ausreden über Ausreden parat hat und jegliches Fehlverhalten von sich weist.
Ich denke, Du hast einfach Angst. Das ist verständlich. Es kommt viel in Fluss bei Dir, und Du merkst das auch, ABER Du merkst auch, dass es nicht so läuft wie Du es Dir vorgestellt hast, oder?
Das ist es nie, und das ist das schwierigste was man in seinem Leben akzeptieren muss. Für sich selbst und für die anderen.

LG
metropolis
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candle
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:10

So, nun weiß ich nichts zu sagen.

Du bist noch nicht soweit. Das ist OK.

An Deiner Stelle würde ich aber mit dem Therapeuten reden, dass Du glaubst ihn schützen zu müssen. Wenn Du so feinfühlig bist und glaubst, er sei so sensibel, dann finde ich es auch sehr seltsam. Du analysierst andere und findest zu Dir selber keinen Zugang. Wie machst Du das? Kennst Du ihn privat?

Im Nachhinein betrachtet, finde ich Deine Freundin als Mediator immer weniger geeignet. Sie ist in Deinem Alter, sie ist nicht neutral, und ob sie die Sicht einer erwachsenen Frau überhaupt versteht, ziehe ich auch in Frage. Sie müßte ja "überreif" und neutral sein um Euch zu helfen.

Vielleicht versuchst Du mal mit deiner Freundin eine Vereinbarung insofern, dass Ihr NICHT mehr über Deine Mutter redet. Ich habe sowas mal erfolgreich durchgeführt.

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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:22

metropolis hat geschrieben: Ich will meinen sicheren Raum nicht verseuchen.
Eine sehr krasse Aussage, die mir eben noch ins Auge stach. Umso verwunderlicher, dass Du hinter der Seuche hinterherläufst, und sie Dir immer wieder zuziehst.

Aber ich verstehe diesen derzeitigen Status. Mir ging es nicht anders.

Du bist also im Fluss... weiter so!

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metropolis
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:32

Ok vielleicht finden wir gerade nicht zueinander und du weißt nicht mehr was du dazu sagen sollst. Das wird wohl daran liegen, dass ich die aktuelle Thematik hier nicht als Problem reingestellt habe, für das ich eine Lösung brauche, sondern eine Berichterstattung über einen weiteren Teilerfolg.
An Deiner Stelle würde ich aber mit dem Therapeuten reden, dass Du glaubst ihn schützen zu müssen.
Mach ich sowieso. Er weiß auch um meinen Beschützerinstinkt und dass ich ihn für so "schwach" halte, dass ich ihn schonen will. Er weiß da wahrscheinlich auch nicht so richtig was er mit mir machen soll. Gegen meine Versuche, seine Analytikerin zu werden, kann er sich kaum wehren, außer indem er nichts privates preisgibt, aber selbst das hilft nichts.
Wenn Du so feinfühlig bist und glaubst, er sei so sensibel, dann finde ich es auch sehr seltsam. Du analysierst andere und findest zu Dir selber keinen Zugang. Wie machst Du das? Kennst Du ihn privat?
Über den Zugang zu mir kann ich mich momentan nicht beschweren, das Problem ist wohl eher, dass ich nach wie vor an einem stärkeren Zugang zu ihm arbeite.

Privat kennen wir uns gar nicht. Meine Deutungen über seine Gefühle entspringen einzig und allein unseren Sitzungen und wie er sich dort verhält.
Im Nachhinein betrachtet, finde ich Deine Freundin als Mediator immer weniger geeignet. Sie ist in Deinem Alter, sie ist nicht neutral, und ob sie die Sicht einer erwachsenen Frau überhaupt versteht, ziehe ich auch in Frage. Sie müßte ja "überreif" und neutral sein um Euch zu helfen.
Aber schau, deine "mütterliche" Freundin war ja auch keine bessere Alternative. Schiefgehen kann es doch immer.
Neutral ist meine Freundin bestimmt nicht. Aber jemanden der bedingungslos zu mir hält kann ich bei solchen Gesprächen nicht gebrauchen. Und dieses Streitgespräch ist nunmal so positiv verlaufen, dass ich im Moment einfach nicht sehe, warum sie ungeeignet sein soll.
Vielleicht versuchst Du mal mit deiner Freundin eine Vereinbarung insofern, dass Ihr NICHT mehr über Deine Mutter redet. Ich habe sowas mal erfolgreich durchgeführt.
Ich kann ja deine Kritik verstehen. Man sollte solche "Dreiecksbeziehungen" vermeiden. Aber im Moment sehe ich noch keinen Anlass irgendetwas zu unterbinden. Falls die Geschichte so weitergeht, dass meine Mutter immer wieder Dinge mit meiner Freundin bespricht, die eigentlich an meine Adresse gehen sollten, werde ich nochmal drüber nachdenken.

LG metropolis
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:36

candle hat geschrieben:
metropolis hat geschrieben: Ich will meinen sicheren Raum nicht verseuchen.
Eine sehr krasse Aussage, die mir eben noch ins Auge stach. Umso verwunderlicher, dass Du hinter der Seuche hinterherläufst, und sie Dir immer wieder zuziehst.
Naja, aber eigentlich eine Aussage, die du verstehen kannst. Du hast ähnlich gehandelt und vielleicht auch gedacht. So schwach und erziehungsbedürftig meine Mutter auch ist. Sie ist und bleibt auch immer eine Bedrohung. Sonst würde ich jetzt nicht so weit von ihr weg wohnen.

Aber du weißt auch, dass Kontaktabbruch und völlige Verbannung nicht mein Weg ist. Bei deinen Ratschlägen schimmert dies jedoch immer wieder durch.

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candle
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:45

metropolis hat geschrieben: Aber du weißt auch, dass Kontaktabbruch und völlige Verbannung nicht mein Weg ist. Bei deinen Ratschlägen schimmert dies jedoch immer wieder durch.
Das liest Du leider völlig falsch.

Nun, Deine Analyse des Therapeuten wird Dich nicht weiterbringen, weil Du es nicht faktisch wirklich kannst. Du hast keine Ausbildung in Psychotherapie. Für Dich ist es eher eine Kontrollhaltung, denke ich. Wenn Du glaubst, was der andere denkt und fühlt, hast Du ihn vermeintlich unter Kontrolle. Mir zeigt es aber Deine absolute Hilflosigkeit.

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metropolis
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:53

Nun, Deine Analyse des Therapeuten wird Dich nicht weiterbringen, weil Du es nicht faktisch wirklich kannst. Du hast keine Ausbildung in Psychotherapie. Für Dich ist es eher eine Kontrollhaltung, denke ich. Wenn Du glaubst, was der andere denkt und fühlt, hast Du ihn vermeintlich unter Kontrolle. Mir zeigt es aber Deine absolute Hilflosigkeit.
Da hast du absolut recht. Und obwohl ich mir dessen bewusst bin, löst es mein Problem nicht...Doch mich zu zwingen es unterlassen bringt rein gar nichts.

Danke für deine Antworten, candle
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Beitrag Mo., 14.09.2009, 10:58

Unterlassen mußt Du auch gar nichts.
Aber vielleicht immer mal reflektieren wohin es Dich an dem Tag gebracht hat. So in kleinen Schritten erforschen, ob Deine Handlung von Erfolg gekrönt war oder nicht.

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klara00
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 14.10.2009, 20:33

hallo,
mir ist so etwas änliches passiert, das was mir geholfen hat ist eine therapie bzw. mach eine familienaufstellung. so kannst du den eckel und die emotionen besser verarbeiten.
das was ist dir passiert ist auch eine form von missbrauch, es waren sachen die du nicht wolltest nur wenn man ein kind ist weiß man nicht was falsch uns richtig ist.

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Beitrag Sa., 02.01.2010, 21:42

Der Status quo meiner Vergangenheitsaufarbeitung mit meiner Familie:

Eine weiterführende Aussprache mit meiner Freundin als Unterstützung hat zu Weihnachten nicht stattgefunden. Meine Freundin kam zwar zu Besuch, aber meine Mutter war nicht zu Hause. Irgendwie war ich auch nicht wirklich heiß auf so ein Gespräch, weil ich momentan mit meiner Mutter so gut klarkomme, das ich kein Bedürfnis verspüre.

Meine Freundin erklärte mir jedoch in einer ruhigen Minute, wie wichtig es für mich und meine Mutter sei, uns endlich auszusprechen. Ihre Argumente leuchteten ein.

Sie erzählte mir weiterhin wie sehr sich meine Mutter bemüht, mich zu verstehen und mich zu beschützen. Anscheinend ist im Gespräch zwischen meiner Mutter und meiner Freundin (meine Schwester und der LG auch anwesend)mehr besprochen worden als gedacht: sie ergriff für mich Partei meiner Schwester und dem LG gegenüber, sie war verzweifelt und den Tränen nahe mit den Worten: ich habe das Gefühl dass ich bei "metropolis" als Mutter gar nichts richtig gemacht habe.

Da merke ich dann wieder, dass ich noch mal mit ihr sprechen muss, denn ich glaube natürlich nicht, dass sie alles falsch gemacht hat. Ihr mitzuteilen wie ich mich meine Kindheit erlebt habe ist nun mal nicht das gleiche wie meiner Mutter den Schwarzen Peter zuzuschieben. Ach es sind einfach noch so viele ungesprochene Dinge.

Also zumindest kann ich mir gewiss sein, dass meine Mutter mich anhören wird. Allerdings habe ich gemerkt dass dieser starke Drang Schuld von sich zu weisen, wenn es brenzlich für sie wird, immer noch stark ausgeprägt ist. Als ich sie nach den Krankenhausaufenthalten im Säuglingsalter fragte, begann sie gleich sich zu verteidigen. Es wäre ja nicht ihre Schuld gewesen, gegen die ungünstigen Besuchszeiten konnte sie nichts tun. Dabei habe ich derartiges niemals behauptet.
Erstaunlich dabei auch, dass sie vorgibt, sich nicht an besagte Krankenhauszeit zu erinnern. Sie wisse von damals nix mehr. Ich blieb allerdings hartnäckig und stellte konkrete Fragen. Und siehe da, sie weiß noch sehr genau, was passiert war.

Naja, dafür ist es mit meiner Schwester aber ab und zu schwierig. Da hat es mal richtig gekracht vor Weihnachten. Sie hat bei meiner Mutter eine hervorragende Verdrängungsschule genossen. Mit Vergangenheitsspitzen kann sie zwar gut werfen, wenn ich dann allerdings nachfrage was sie damit meint und versuche mit ihr zu reden, kommt von ihr: Du solltest nicht immer in der Vergangenheit wühlen, sondern es auch mal gut sein lassen. Manchmal scheint es mir als würde meine Schwester die alte Rolle meiner Mutter übernehmen, jetzt wo sich meine Mutter ändert. Ihr fällt es auch schwer, meine Mutter zu sehen wie sie mich verteidigt. (Was sie nicht weiß: meine Mutter verteidigt meine Schwester vor mir, wenn sie nicht dabei ist) Und wer hat dieses Geheimnis gelüftet? Meine Freundin...

Nix weltbewegendes, aber wir sind weiterhin auf einem guten Weg
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