Natürlich ist das nicht gut, wenn sich meine Mutter aus einer Art Feigheit heraus nicht direkt an mich wenden kann. Bei ihr ist man immer auf Spurensuche, wie sie gerade wirklich denkt. Trotzdem bin ich froh ein bisschen was erfahren zu haben, auch wenn es nur über Dritte ist. So weitergehen soll es natürlich nicht.Findest Du das denn gut? Also ich bekomme da Grummeln im Bauch, wenn ich denke mir würde das so passieren.
Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Es ist zwar eine komplizierte Konstellation, aber unter Kontrolle.Deshalb denke ich, ist es mit dieser Freundin ein leicht heisses Pflaster. Zu wem steht sie eigentlich enger in Verbindung? Wenn Ihr beide Schutz und Zuwendung bei dieser Frau sucht, wird es irgendwann Gift geben, wenn diese Frau oder einer von Euch Dreien sich nicht positionieren kann.
Früher war es noch eine tickende Bombe.
Meine Freundin ist in meinem Alter und hat seit frühster Kindheit mit mir um meine Mutter konkurriert. Sie "liebte" meine Mutter abgöttisch, weil sie so eine Mutter nie hatte. Ich war immer schrecklich eifersüchtig und gekränkt, vor allem weil meine Freundin in Dreiergespächen immer zu meiner Mutter hielt.
Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen und zum Glück sind wir alle erwachsener geworden.
Meine Freundin buhlt nun nicht mehr um die Gunst meiner Mutter, weil sie mit ihrer eigenen Vergangenheit Frieden geschlossen und mittlerweile auch kapiert hat, dass meine Mutter nicht so perfekt ist wie sie ihr immer erschien.
Meine Freundin hat mir auch gesagt, dass es kindisch von ihr gewesen sei, in Gegenwart meiner Mutter immer zu ihr gehalten zu halten, wo sie doch immer mich verteidigt hat, wenn ich nicht dabei war.
Sie ist tendenziell mehr auf meiner Seite. Wenn ich dabei bin, fällt es ihr schwer das zu zeigen. Aber ich weiß, dass ich sie nicht an meine Mutter verlieren werde.
Mittlerweile stellt sie sich mehr zwischen die Stühle und ist auch mal auf meiner Seite. Und meine Mutter braucht sie irgendwie als Sprachrohr, weil sie sich allein nicht traut.
Tja, ich weiß gar nicht wen von beiden ich zuerst vorm anderen schützen will.Wieso willst Du kein Gespräch mit Deiner Mutter beim Therapeuten? Da gäbe es ja diese Konstellation nicht. Dein Therapeut ist eiindeutig für DICH da.
Einerseits meine Mutter, die dort in einem Raum ist, wo sie auf der Anklagebank zu sitzen scheint und keinen Anwalt an ihrer Seite hat. Mein Therapeut hat schließlich eine sehr eineitige Sicht von unserem Familienleben, wie soll er da neutral bleiben.
Andererseits will ich meinen Thera vor meiner Mutter schützen. Sie die ihn abwertet, die nichts von Therapie hält und nicht versteht, welche Leistung hinter seiner Tätigkeit steckt. Sie soll ihn nicht mit ihren harten Schalen in die Enge treiben. Ich will meinen sicheren Raum nicht verseuchen.
LG metropolis