Freundin vom Vater missbraucht

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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CeramicStraight230
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Freundin vom Vater missbraucht

Beitrag So., 15.11.2009, 21:58

Ich habe folgendes Problem, ich habe zwei sehr gute Freundinnen. Und bei wurden in der frühen Kindheit von ihren Vätern missbraucht.
Die Eine(20) wurde sogar richtig von ihrem Vater vergewaltigt. Bei ihr kommen die Erinnerung immer schubweise und dann haut es sie immer komplett aus ihrem Leben. Sie verkriecht sich zu Hause und ist so am Ende. Zum Glück ist ihr Freund immer verständnisvoll und für sie da.
Bei der Anderen(19) weiß ich leider nicht genau was passiert ist, nur das da was war. Ihr ganzen Leben ist dadurch beeinträchtigt, sie denkt z.b. das sie nur eine Last für mich ist, wenn sie mir das erzählt und das es besser wäre wenn sie gar nicht mehr da wäre, iwo weit weg. Und sie ist immer richtig fertig. Gestern war wieder so eine Situation, da war sie intim mit ihrem Freund und ist danach ins Bad gegangen und hat geweint, hatte fast einen Nervenzusammenbruch. Zum Glück war ich da und konnte für sie da sein. Aber ich weiß auch nicht, genau was ich am besten machen kann, außer für sie da sein, ihr deutlich klar machen das ich IMMER für sie da bin, egal was auch ist, egal wann, egal wo und das sie mir 100% vertrauen kan
Wie geh ich am besten damit um? Ich selbst musste den Schock überwinden, dass so was wirklich passiert, nicht irgendwo sondern genau hier bei mir...ich versuche vor den beiden immer stark zu sein, aber manchmal kann ich nur mit mitweinen. Aber ich hab Angst ihnen zu zeigen wie sehr mich das verletzt, die beiden leiden zu sehen. Angst, dass sie mir das nicht antun wollen und nicht mehr mit mir darüber sprechen wollen. Angst, sie könnten sich was antun.
Kann mir jemand helfen?

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keri
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Beitrag So., 15.11.2009, 22:49

Hallo.

Es ist sicher sehr schwer, auf die beiden einzugehen und auch, dass das ein Schock für dich war!!
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, sei für sie da wenn sie dich brauchen. Versuch ihnen das auch zu vermitteln, so sehen sie, das sie dir auch in dieser hinsicht vertrauen können Aber auch du musst nicht stark sein. Ich zum beispiel fühle mich trotzdem auch verstanden, wenn meine freundin mit mir mitweint.
Versuch aber auch bitte, immer gut bei dir zu bleiben.
Das glaube ich dir, das du angst um deine Freundinnen hast, dass sie sich etwas antun.
Ich weiss, das so etwas immer sehr schwer ist, mit jemanden darüber zu sprechen, aber du darfst dich bitte nicht für deren leid verantwortlich fühlen, auch wenn sich das jetzt sehr hart anfühlt für dich. Leider weiss ich nicht, wo genau du wohnst, aber versuch mal nachzu googlen, ob in deiner nähe eine Beratungsstelle für Sexuell missbrauchte Frauen ist. Oder auch ein Kriseninterventionszentrum oder einen Psychologischen notdienst. Auch da können sie dir sicher helfen, wenn es akkut wird. Mir hat das sehr geholfen. Die beraten auch angehörige und Freunde.
Ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen!
Bitte schreibe weiter, wei es bei dir läuft.

Keri

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CeramicStraight230
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Beitrag Mo., 16.11.2009, 00:19

Hey Keri, danke für deine Antwort.

Das hat mir sehr geholfen. Es ist gut zu wissen, dass ich nicht stark sein muss, um für die beiden da sein zu können. Trotzdem habe ich Angst ihnen damit Schuldgefühle zu geben, dass sie mich damit reinziehen.
Bei der einen ist es so, dass sie mir erzählt hat, dass sie öfter solche Zusammenbrüche hat und das eigentlich immer heimlich mit sich selbst ausmacht, weil sie niemanden damit belasten möchte. Sie denkt auch es wäre besser, wenn sie mir das niemals erzählt hätte und es am besten ist es zu verstecken. Wobei ich da gleich gesagt habe, dass sie mir alles erzählen kann, wenn sie es denn möchte. Aber es ist schwer ihre Verzweiflung zu sehen. Oft hat sie mir heute auch die Frage gestellt, warum sie nicht einfach ein normales Leben haben kann. Ich weiß manchmal nicht was ich ihr dann sagen soll, weil die richtig Antwort darauf gibt es nicht.
Ein weiterer Punkt, dass sie sich selber nicht sicher ist, was es war. Sie meinte es ist wie ein schlechter Traum. Desewegen weiß sie nicht , wie sie mit ihrem Vater umgehen soll. Und ich weiß es im Gegenzug natürlich auch nicht. Das ist ganz schwer, vorallem für sie. Soll sie ihm böse sein, darauf ansprechen, es lassen, es verdrängen,....

Ich hab eine Frage, was genau du damit meinst:
Versuch aber auch bitte, immer gut bei dir zu bleiben.
Liebe Grüße

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keri
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Beiträge: 294

Beitrag Mo., 16.11.2009, 11:40

Mit : VERSUCH ABER AUCH BITTE , GUT BEI DIR ZU BLEIBEN , meine ich, das du aber auch auf dich gut achten musst, damit es dir wirklich nicht zuviel wird oder du dann gar auch die schuld bei dir suchst.
Das ist sehr wichtig!!!
Ich meine, ich hab leicht reden, weil es mir nicht anders geht, aber ich versuche, dir meine Erfahrungen so gut weiter zu geben, wie es mir möglich ist.
Hast du die beiden, oder zumindest die eine, die sich dir schon anvertraut hat, mal auf eine Therapie angesprochen, oder zumindest mal gemeinsam mit dir eine beratungsstelle aufzusuchen???
Dort können sich auch angehörige, freunde, bekannte RAT holen, was ich auch für sehr wichtig finde!!
Versuch bitte mal nachzugooglen. Ansonsten kann ich auch versuchen, etwas halbwegs passendes zu finden.
Aber ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, das ich am anfang auch keine Therapie wollte, aber jetzt sehr froh darüber bin, das ich diese Chance bekommen habe und sie nutzen darf.
Bitte schreib weiter

Schicke dir ganz viel kraft und durchhaltevermögen
keri

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