Sexualisiertes Verhalten

[stern]

Ich erinnere NICHTS!!! Das ist ja das Problem. Nun weiß ich nicht, ob das mit 8 Jahren nun durchkommt, aber das paßt überhaupt nicht mit meinen derzeitigen Bildern und Träumen zusammen.

Jetzt mal abgesehen davon, dass mich der Widerspruch den Caro andeutete auch ziemlich irritiert:

Ich weiß nicht, ob diese Spurensuche zur Rekonstruktion von Geschehenem für dich sonderlich förderlich ist?

Da ich mich zwangsläufig allein auf "Spurensuche" befinde und mir oft o. g. Begriff über den Weg gelaufen ist, frage ich mich, ob man darüber etwas "Geschehenes" rekonstruieren kann?

Denn wie schon mehrmals im Thread gesagt: Es ist heikel, sich rein über aktuelle Träume, Symptome, Bilder oder was auch immer ein verlässliches Bild über Geschehenes machen. Klar gehören Symptome oder belastende Momente in einer Therapie angesprochen... nur ob das Hinweise sind, die eine 1:1 Rekonstruktion möglich machen, iss die andere Frage. I.d.R. nämlich nicht. Ich versuche das zumindest so zu halten (im ganz weiten Sinne): Was da iss (z.B. an Gefühlen, Gedanken, Träumen, Erinnerungen, etc.) iss da. Und was nicht, das eben nicht. Erzwingen kann ich da nix.

Zu intensive Beschäftigung mit irgendetwas (was auch immer) tut mir ferner auch nicht zwangsläufig gut.

Oder neulich hatte ich in 3 folgenden Nächten etwas geträumt, in dem es jeweils um haargenau das gleiche Thema ging (allerdings anhand dreier unterschiedlicher realer Geschehnisse, die traumtyp. allerdings auch mit allerlei wirrem, teils phantasiertem Zeugs gemixt waren). Zufall? Nö, weil das Thema i.w.S. mal wieder einen Streifzug durch einen vorangegangene Therapie machte... und mich wohl weiterbeschäftigte. Ich kann es aber so halbwegs einordnen, weil ich ich weiß, welche realen Geschehnisse ich da wohl (mal wieder) in abgewandelter Form wohl in Träume eingebaut habe.

Oder kennst du das nicht: Du führst spät abends so kurz vor dem Schlafengehen noch ein x-beliebiges, ganz normales Gespräch... und dann träumst du davon, aber so verzerrt, dass du Gesprächsinhalte so in Träume einbaust als hättest du das erlebt - obwohl das nicht der Fall war? Will heißen: Sei vorsichtig mit Traumdeutung. Wenn dich etwas heftig beschäftigt, finde ich es jedenfalls nicht sooo verwunderlich, dass du das auch in deine Träume nehmen kannst... nur iss ein Traum i.d.R. keine 1:1 Konstruktrion für Geschehenes (meine zumindest nicht nicht).

Da wo ich einen Termin habe, in diesem Institut, die sind zum Glück auf alles spezialisiert. Ich denke schon, dass sich da das passende finden läßt.

Gut!

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[candle]

Hallo nochmal!

Jetzt mal abgesehen davon, dass mich der Widerspruch den Caro andeutete auch ziemlich irritiert:

Da weiß ich gerade nicht was Du meinst, weil ich Caro gesperrt habe, gehe ich auch auf ihre Beiträge nicht ein.
Ich dachte es ist klar, dass ich danach schaue, ob VORHER schon etwas gewesen ist. Da weiß ich nichts im jüngeren Alter. Das hatte ich bereits altersmäßig eingegrenzt.

Ich weiß nicht, ob diese Spurensuche zur Rekonstruktion von Geschehenem für dich sonderlich förderlich ist?

Ich muß gar nicht wissen was genau war, sondern OB da schon was war.

Wenn dich etwas heftig beschäftigt, finde ich es jedenfalls nicht sooo verwunderlich, dass du das auch in deine Träume nehmen kannst... nur iss ein Traum i.d.R. keine 1:1 Konstruktrion für Geschehenes (meine zumindest nicht nicht).

Die Träume waren zuerst da bevor ich mich mit dem Thema beschäftigt hatte, nicht umgekehrt. Ich habe jetzt auch Ruhe davor. Die Deutung stammt vom Therapeuten, den ich die Träume damals mitgeilt habe. Dazu gibt es eigentlich 2 Deutungen: 1. Sexueller Mißbrauch. 2. Loslöseprozess vom Vater. Natürlich beschäftigt mich beides, weil ich natürlich bei beidem mit der Vergangenheit konfrontiert werde. Also: Das eine ist das eine, das andere sind im Moment meine Gedanken und Gefühle dazu- und das sicher auch nicht nur in eine Richtung.

candle

[stern]

Vorweg: du brauchst auf nichts einzugehen...

Den Widerspruch meinte ich, der mich [auch] irritierte.

Und der sexuelle Übergriff, den ich genau erinnere war ja schon mit 8 Jahren. candle

Ich erinnere NICHTS!!! Das ist ja das Problem.

Ansonsten:

Ich muß gar nicht wissen was genau war, sondern OB da schon was war.

Ich vermute mal, dass andersherum ein Schuh draus wird: Wenn du weißt, ob was war, dann weißt du vermutlich auch, was war, aber sei's drum...

Was erhoffst du dir davon, wenn du das klären könntest?

[candle]

Was erhoffst du dir davon, wenn du das klären könntest?

Dass es mir wieder gut geht. Dieser Zustand ist ja erst seit etwa einem dreiviertel Jahr.

Ich glaube langsam, dass man hier etwas verdrehen mag. Der Vorfall mit 8 Jahren wird von mir erinnert in allen Einzelheiten.

Es gab ein traumatisches Ereignis im Alter von 2 Jahren, welches ich NICHT erinnert habe. Man hatte es mir erzählt. Deshalb ist natürlich die Frage, ob ich im frühkindlichen Alter noch ein traumtisches Erlebnis hatte.

Wenn das noch nicht deutlich geworden ist, mag ich da auch nicht weiter darauf eingehen.

candle

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[stern]

Ich glaube langsam, dass man hier etwas verdrehen mag.

Ich ?Weiß Gott nicht... sondern wie gesagt: Ich hatte hier ein Verständnisproblem

Es gab ein traumatisches Ereignis im Alter von 2 Jahren, welches ich NICHT erinnert habe.

Soweit reichen Erinnerungen normal auch nicht zurück. Insoweit ist es also auch nicht ungewöhnlich, wenn du dich nicht erinnerst... und zum Rekonstruieren: Wie gesagt: Ich würde mich an einen Traumatherapeuten wenden.

[candle]

Soweit reichen Erinnerungen normal auch nicht zurück.

Meine schon, ja ich weiß, die Therapeuten sagten schon, dass es aussergewöhnlich bei mir ist.

Aber es gibt Ereignisse, die ICH weiß, die es nicht auf Fotos gibt etc. falls die Idee kommen sollte, dass ich da SO rekonstruiert habe. Es ist in meinen Kopf.

candle

[candle]

Hallo nochmal!

Dieses Thema ist für mich völlig aus dem Kopf entschwunden. Es werfen sich ganz andere Fragen auf. Nun ja, meine Gehirnwindungen sind unergründlich, aber es ist für mich gut einfach mal wieder zu leben und zu machen und nicht so viel zu denken.

Viele Grüsse!
candle

[sonnige zukunft]

hi,
du bist wieder hier, candle!

sonnige zukunft

[Josie]

Hallo Candle,

ich betrete den Thread mal aus einem anderen Blickwinkeltürchen:

Mir fiel so mit ca. 19, als ich mich im Studium mit Missbrauchsthemen beschäftigte, auf, dass ich selber typische Symptome an den Tag legte (nicht sexuelle, andere). Ich konnte/kann mich auch an keinen Missbrauch erinnern. Und ich habe viel gegrübelt, was/wer das sein könnte, da es so offensichtlich war....

Die Lösung kam viele, viele Jahre später: meine Mutter hat mir (nach Jahrzehnten des Schweigens!) anvertraut, dass sie ab ihrem 7. Lebensjahr von einem Lehrer (70ig!!!!) sexuell missbraucht wurde. Sie hat sich in all den Jahrzehnten NIE jemandem anvertraut!

Also, in unserem Fall war es wohl so, dass ich selber (nach eingehender Nachforschung) nicht missbraucht wurde, dass mir meine Mutter aber unbewusst wohl einige Täter-Opfer-Muster (sie hatte es ja nicht anders gekonnt) "mitgegeben" hat.

Und: ich kenne noch ein anderes Kind, das sich gerne sehr freizügig (zuhause!) gibt und fast "lasziv" tanzt (nur in den eigenen 4 Wänden!) , obwohl sie nie dergleichen bei uns oder im Fernsehen gesehen hat: meine Tochter.
Keine Ahnung, wo das herkommt, wir staunen selber, seitdem sie 3 ist und sich zur Musik bewegt, was da bei ihr abgeht?!?!?
(im Falle unserer Tochter ist es aber nicht besorgniserregend, aber trotzdem verwunderlich)

Beste Grüße und: viel Erfolg für deine Nachforschung(en)!

Josie

P.S.: meine Mama ist inzwischen in therapeutischer Behandlung (endlich, nach Jahrzehnten!) und diese hat gesagt, dass ein Großteil dieser missbrauchten Kinder nur deshalb missbraucht werden konnten/können, weil die verantwortlichen Erwachsenen nicht in der Lage sind, das Kind ausreichend zu schützen und zu stärken. Ein Kind, das Vertrauen in die eigene Familie hat, würde sich nämlich einer Bezugsperson anvertrauen können und von den schrecklichen Geschehnissen erzählen. Nicht bei allen, sagte sie, aber bei einem Großteil liegt es an der Familienkonstellation, die die besch**ssenen Täter "riechen": da ist ein Opfer, das sich nciht wehren kann und das auch keine Hilfe von starken Erwachsenen bekommt :(((

[Josie]

P.S.P.S.: ausserdem finde ich es auch gut, dass du wieder da bist, auch wenn ich manchmal durchaus unter deiner ruppigen, egozentrischen Schreib-Art gelitten habe. Und Herrn Fellners Worte zu deiner Rückkehr finde ich sehr passend: also, auf ein Neues!

LG,

[candle]

Hallo Josie!

Ja, Du hast Recht! Von diesen traditionellen "Vererbungen" von Geschehnissen habe ich nun auch oft gehört. Nur ist es so, dass ich mich ja immer nur auf mich beziehen wollte, in der Schuldfrage. Immer wenn es in der Therapie um die Eltern ging, hatte ich das Gefühl in den Hintergrund zu rücken. Es war für mich erstmal schwer zu kapieren, dass die ja Teil und Ursprung des ganzen sind und zwangsläufig in die Therapiegespräche gehören. Das macht mir den Weg neu frei.

Ich kenne viel aus der Vergangenheit meiner Mutter und die Erziehung in sexueller Weise war schlicht nicht vorhanden bzw. wurde nur negativ personenbezogen dargestellt. Das finde ich jetzt ganz grauselig so Kinder aufwachsen zu lassen, wenn man als Kind schon permanent in die Sexualität der Eltern einbezogen wird.

Die Vorwürfe meiner Mutter können tatsächlich eine Verschiebung ihrer eigenen Geschichte auf mich sein- mal schauen. Das ist jetzt nicht der wichtigste Punkt gerade auf meiner Liste.

candle

[Josie]

Hallo Candle,

ok!

Alles Gute auf Deinem Weg,

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