Hallo, Forum.
Nach der Scheidung hatte ich neue Gesellschaft gesucht, denn ich hatte keine mehr.
Ich lernte ein paar Leute kennen, die letztlich an ihrer Heroinsucht gestorben waren, aber diese Sucht und ihre Beschaffungskriminalität immer sauber verheimlicht hatten.
Mit denen hatte ich folgende Erfahrungen: sie waren im mittleren Alter, und voller Energie, aber ohne Geld. Also hatte man mich angepumpt, mit dem Versprechen, es zurückzuzahlen, was aber nie geschah.
Der 1. Fall: Um mir das Geld zu klauen, hatten die (2 Weiber) immer dieselbe Strategie. Sie spielten mir vor, befreundet zu sein, und etwas zusammen zu unternehmen. Das habe ich auch gemacht, und es war eigentlich auch ziemlich unterhaltsam, allerdings nicht besonders sinnvoll für das weitere Leben.
Der Lebensgefährte von der einen hatte mir später mal verraten, dass die beiden (Weiber) immer Rohypnol und Diazepam einstecken hätten, aus einem Einbruch in einer Arztpraxis.
Das aber erst, nachdem es das erste mal passiert war.
Der erste Fall: Wir gingen zu Fuß ca. 2 km zu einer Faschingsveranstaltung gegen 18 Uhr, und standen dann im Saal an der Theke. Die beiden Frauen standen neben mir, und ich kann mich noch an das zweite kleine Bier erinnern. Danach war absoluter Blackout. Ich kam erst wieder zu mir, als ich merkte, dass ich vor der Kneipe stand, und es war zwischen 3 und 4 Uhr in der Nacht, die Uhr hatten sie mir gelassen, aber das Geld geklaut. Alle waren schon weg, das halbe Dorf war an mir vorbeigelaufen, und die Veranstaltung war längst beendet. Die Häuser waren dunkel. Vorne war noch eine Telefonzelle, aber ich hatte nicht mehr die Idee, einen Rettungsdienst oder die Polizei zu rufen.
Die Entscheidung war dann, zu Fuß zurückzugehen, wieder 2 km, in diesem Zustand.
Dachte, du wirst ja schon wieder hinkommen, wo du hergekommen bist. Aber das war gar nicht so einfach. Mir war damals nicht klar, welche Schlafmittel man mir heimlich verabreicht hatte. Ich war ja nicht besoffen, denn das konnte ich gar nicht sein.
Unterwegs, auf halber Strecke, in der Nacht, hielt ich mich an Zäunen der Häuser fest, aber die Beine versagten, und ich knallte mehrmals auf den Bürgersteig, bis ich zerrissen und blutig war. Damals hatte ich noch kein Handy. Es ist etwa 20 Jahre her.
Dann schaffte ich es zu einem Spielplatz, auf dem eine Bank stand, und erholte mich etwas, kam aber in die Versuchung, mich dort hinzulegen und einzuschlafen. Aber es war zu kalt, und der letzte Überlebenswille trieb mich an, die 500 m noch weiterzugehen.
Zu Hause angekommen, schleppte ich mich mit letzter Kraft die Treppe hoch, zerlumpt wie ich war, und schmiss mich auf die Couch. Nach 3 bis 4 Tagen wurde mir klar, was passiert war.
Aber keiner interessierte sich dafür.
Der 2. Fall: Einmal trafen wir uns in der Dorfkneipe, dann kamen 2 Typen dazu, und setzten sich links und rechts neben mich. Nachdem ich jedem ein Bier ausgegeben hatte, verließen sie alle die Kneipe, erhobenen Hauptes, und ich blieb wieder total benebelt zurück. Dann schleppte ich mich an die Theke und bezahlte, aber der Wirt hielt mich für besoffen, wurde handgreiflich und schmiss mich hinaus. Keine Zeugen für eine Anzeige.
Der 3. Fall: In einer Szenekneipe in der Nachbarstadt traf ich die beiden Weiber wieder, und nach dem ersten Bier hatte ich wieder einen Blackout. Ich kam wieder zu mir, als ich in einem Wartehäuschen gegenüber saß, und wieder war es mitten in der Nacht. Das Geld war natürlich auch wieder weg. Wahrscheinlich hatten sie mich zu zweit die Treppe hinuntergeschleppt, und behauptet, ich wäre total besoffen.
Wie ich dann zurückgekommen bin, weiß ich heute auch nicht mehr, vielleicht hatte ich ein Taxi gerufen.
Fazit: solche Erlebnisse haben mir weniger ausgemacht, als das, was ich früher im Berufsleben mitgemacht hatte. Sie gehören für mich eher in die Kategorie Spaß, Übermut und Dummheit, sowie eigene Gefahr.
Schlimmer war allerdings die Reaktion oder Nichtreaktion und das Unverständnis der Gesellschaft, die einen umgab und umgibt. D.h., es gibt immer Tendenzen, anderen Schaden zuzufügen, aber die Hilfsbereitschaft vom Rest ist dann gleich Null.
Deshalb ist meine Hilfsbereitschaft für andere auch zum großen Teil abgestorben.
Gruß tr.
KO-Tropfen, Erfahrungsbericht
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Aus 2 Ereignissen, bei denen ja für andere durchaus der Eindruck bestehen konnte, dass du nur besoffen warst in einer Umgebung, in der die anderen wohl auch nicht nüchtern waren, würde ich noch nicht den Schluss ziehen, dass es niemanden gibt, der hilfsbereit ist.
Obwohl ich auch schlimme Erfahrungen gemacht habe, konnte ich bisher erleben, dass es mehr hilfsbereite Menschen gibt als Ignoranten.
Vielleicht solltest du dir eine andere Umgebung suchen und besser auf dich achten?
Obwohl ich auch schlimme Erfahrungen gemacht habe, konnte ich bisher erleben, dass es mehr hilfsbereite Menschen gibt als Ignoranten.
Vielleicht solltest du dir eine andere Umgebung suchen und besser auf dich achten?
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
Franz Kafka
Danke für die Antwort.Malia hat geschrieben: ↑Do., 19.11.2020, 18:09 Aus 2 Ereignissen, bei denen ja für andere durchaus der Eindruck bestehen konnte, dass du nur besoffen warst in einer Umgebung, in der die anderen wohl auch nicht nüchtern waren, würde ich noch nicht den Schluss ziehen, dass es niemanden gibt, der hilfsbereit ist.
Obwohl ich auch schlimme Erfahrungen gemacht habe, konnte ich bisher erleben, dass es mehr hilfsbereite Menschen gibt als Ignoranten.
Vielleicht solltest du dir eine andere Umgebung suchen und besser auf dich achten?
Eine andere Umgebung hatte ich schon immer, und das hier war nur eine Episode mit diesen Leuten. Auf mich aufpassen konnte ich auch schon immer ganz gut, nur muss ich zugeben, dass mir damals auch wirklich alles egal war, was mir passierte. Ich hatte das Interesse, herauszufinden, wie die breite Gesellschaft wirklich ist und sich zusammensetzt, und seitdem wusste ich es. Mir war so etwas vorher, als ich in der Stadt lebte, nie passiert, und nachher auf dem Dorf auch nicht mehr, nachdem diese Leute sich selbst vernichtet hatten. Sie konnten es halt nicht abwarten.
Und da konnte ich denen auch nicht mehr helfen, auch wenn ich ihren damals gerne mit etwas Geld ausgeholfen hatte, das sie dann doch wieder für irgendwelche Drogen vertickt hatten. Ich hatte der Andrea sogar mal mein Auto zur Verfügung gestellt, als wir gezeltet hatten.
Mit diesen Leuten war es nie langweilig, und ich vermisse die und diese Zeit schon etwas. Allerdings war es nur ein Teil meines Lebens, und ich hatte mich mal in dieses Milieu hineingewagt, um zu sehen, was es heißt "take a walk on the wild side". Erinnert mich irgendwie an Woodstock. Aber ich frage mich, warum so manche wirklich nur ein freies Lebensgefühl haben können, wenn sie unter Drogen stehen. Die können sie ja selber nehmen, aber auch andere heimlich damit zu betäuben, ist doch etwas übergriffig.
Gruß tr.
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anderen heimlich k.o. Tropfen oder andere Drogen zu verabreichen ist nicht "etwas übergriffig", das ist komplett indiskutabel und schwere Körperverletzung.
Dass dir sowas passiert ist tut mir leid und das ist schlimm!
Aber: Das ist weder ein Beleg dafür dass sowieso nie jemand hilft noch dafür dass doch Drogen so toll sind
Dass dir sowas passiert ist tut mir leid und das ist schlimm!
Aber: Das ist weder ein Beleg dafür dass sowieso nie jemand hilft noch dafür dass doch Drogen so toll sind
Was ich nicht kapiere: wie haben die beiden Frauen das dreimal geschafft?
Das erste Mal, logisch... man geht nicht davon aus, dass eine Ausgehbekanntschaft einem Dogen ins Bier kippt. Aber warum hast du die beiden auch nur in die Nähe deines Getränks gelassen danach?
Vielleicht kennst du folgenden Spruch:
„fool me once shame on you - fool me twice shame on me“
Das erste Mal, logisch... man geht nicht davon aus, dass eine Ausgehbekanntschaft einem Dogen ins Bier kippt. Aber warum hast du die beiden auch nur in die Nähe deines Getränks gelassen danach?
Vielleicht kennst du folgenden Spruch:
„fool me once shame on you - fool me twice shame on me“
Durch pure Hinterlist, weibliche Logik. Das war eine ausgefeilte Strategie von denen, und die hatten sie anscheinend zur Gewohnheit gemacht, und sie war erfolgreich. Die hatten alle eine Art Ehrenkodex, so dass sie keinem Außenstehenden verraten durften, um was es eigentlich geht.Sadako hat geschrieben: ↑Fr., 20.11.2020, 16:53 Was ich nicht kapiere: wie haben die beiden Frauen das dreimal geschafft?
Das erste Mal, logisch... man geht nicht davon aus, dass eine Ausgehbekanntschaft einem Dogen ins Bier kippt. Aber warum hast du die beiden auch nur in die Nähe deines Getränks gelassen danach?
Vielleicht kennst du folgenden Spruch:
„fool me once shame on you - fool me twice shame on me“
In die eine, die super aussah, war ich schon ein bisschen verliebt, aber sie war offenbar nur verliebt in meinen Geldbeutel. Beim 2. Event war die dritte gar nicht dabei. Bei den beiden war ich oft zu Besuch, und da hatten wir uns immer wunderbar verstanden.
Komischerweise passierte so etwas nur, wenn wir gemeinsam auswärts unterwegs waren.
Wir hatten einige Zeit miteinander verbracht, an verschiedenen Orten. Es ging aber nur ums Geld, und das brauchten sie für die Drogen.
Warum dreimal? nun, beim ersten mal war es mir egal, beim zweiten mal wurde ich misstrauisch, und beim dritten mal wusste ich bescheid. Dann war es aber zu spät, diese Ereignisse rückgängig zu machen.
Das alles ist lange her, wie gesagt, und ich wollte es nur als Diskussionsansatz einbringen.
Gruß tr.
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