Gewalt in der Beziehung

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Eisenstange
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Beitrag Di., 08.10.2019, 21:44

Leider musste ich es hier hinein setzen, weil ich kein weiteren Thread öffnen kann. Ich hoffe es ist ok

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rainyday
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Beitrag Di., 08.10.2019, 22:29

Hallo liebe Eisenstange,

Vergewaltigung ist leider genau das richtige Wort dafür. Egal ob es ein Fremder oder ein "Freund" ist. Nein ist nein, er hat deine Grenzen ignoriert. Dass du dich nicht massiver gewehrt hast, kann man dir nicht vorwerfen.

Liebe Grüße
rainy
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?


theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 05:31

Ich denke, überhaupt in einer Beziehung bräuchte es (moralisch) nichtmal ein verbales Nein, weil man doch klar zwischen Lust und Abwehr unterscheiden können müsste, wenn man sich gut kennt!
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Eisenstange
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 07:26

Vielen Dank für eure Antworten,

Rainyday: es fällt mir nur sehr schwer es so zu sehen, irgendwie nehme ich ihn immernoch in Schutz. Einmal hat er sich entschuldigt und von einer selbstanzeige gesprochen, dann habe ich ihn getröstet und ich gesagt er soll sich jetzt keinen Kopf mehr machen. Aber das war wohl nur eine Aufforderung für das nächste mal. Vergewaltigung hat auch die Psychologin gesagt. Ich weiß nicht warum es mich so sehr beschäftigt, nach so vielen Jahren.

Theweirdeffekt: ja da hast du recht, normalerweise müsste man das erkennen. Aber er hat von mir ein nein und sogar Abwehr bekommen. Ich verstehe es nicht

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nulla
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 07:30

Liebe Eisenstange,

ich sehe das auch als Vergewaltigung.
theweirdeffekt hat geschrieben: Mi., 09.10.2019, 05:31 Ich denke, überhaupt in einer Beziehung bräuchte es (moralisch) nichtmal ein verbales Nein, weil man doch klar zwischen Lust und Abwehr unterscheiden können müsste, wenn man sich gut kennt!
Das ist ein interessanter Gedanke, den ich mich selbst nie so zu denken getraut hätte, obwohl das genau mit meinem eigenen Gefühl übereinstimmt. Vielleicht ist es eine individuelle Sache, wie man sich die eigene Beziehung wünscht und gestaltet. Aber es macht mich sehr nachdenklich.

LG
nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)


theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 08:45

Ich finde Vergewaltigungen in Beziehungen sind vom Gefühl her sowieso ein schwieriges Thema. Einfach deshalb, weil es kein "Fremder" ist, sondern der "Partner" (für den man sich entschieden hat). Ein Mensch den man (wahrscheinlich) liebt, ein Mensch der einem selbst sagt, dass er dich liebt.

Wie sollte das rein "logisch" zusammen passen? Ein liebender Vergewaltiger oder ein vergewaltigender Liebender? Schließt sich das nicht aus? Das alles macht es, finde ich schwierig, zu sagen: Ja, das war eine Vergewaltigung.

Wäre es ein Fremder gewesen, würdest du es dann Vergewaltigung nennen? Wenn du Nein sagst? Nur weil man schon miteinander geschlafen hat, hat niemand automatisch ein "Anrecht" darauf.
nulla hat geschrieben: Mi., 09.10.2019, 07:30 obwohl das genau mit meinem eigenen Gefühl übereinstimmt.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass zwischen rationalen Erklärungen, warum man kein "Recht" hat sich so und so zu fühlen und dem Gefühl für sich, immer das Gefühl gewinnt.

LG
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Eisenstange
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 16:33

Theweirdeffekt:
Ja genau das ist auch mein Problem, ICH habe mir diesen Freund ausgesucht und wollte nicht wahrhaben was geschehen ist. Denn dann ist man ja in gewissen Grad selber Schuld, weil man ihn nicht verlassen hat. Ich habe ihm jetzt einen Brief geschrieben mit einer E-Mail Adresse, will wissen was er zu diesen thema sagt. Weiß nicht ob ich eine Antwort erhalten werde. Aber ich habe Angst


theweirdeffekt
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 17:03

Das bist du aber auf keinen Fall! Du hast dir (so vermute ich) jemanden ausgesucht mit dem du glücklich sein wolltest, der dir guttut, dich respektiert und liebt. Jemand dem du Vertrauen kannst. Und ER, ganz allein ER, hat dieses Vertrauen missbraucht. Daran trägst du keine Schuld.

Ich kann dir nur den Tipp geben: mach dich und deine Gefühle unabhängig von seiner Bewertung des Geschehenen. Die meisten TäterInnen sehen sich selbst NICHT als VergewaltigerIn (das würde das Selbstbild möglicherweise nicht ertragen). Das kann man immer wieder in Zeitungen/Berichten verfolgen ala "nein, ich? Ich war das nicht". Ich hab mal wo gelesen, dass bei den TäterInnen ähnliche Muster ablaufen, wie bei den Opfern (Verdrängung, Verleugnung, sich fragen ob man es nicht "falsch" interpretiert hat etc.). Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber es erklärt für mich dieses Abstreiten.

Was ich damit sagen will: Sollte er nicht so reagieren, wie du es dir erhoffst, fang auf keinen Fall an, dich und deine Gefühle in Frage zu stellen. Eine Verarbeitung ist ohnehin schwer und das erschwerts noch zusätzlich.

Er hatte nicht das "Recht" dazu. Niemals. Auch nicht als Partner. Er hat dein Vertrauen missbraucht. Punkt.

Alles Gute
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montagne
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 23.11.2019, 03:01

Es ist irrelevant, was er dazu zu sagen hat. Du hast klare verbale und Körper Zeichen gesetzt, dass du nicht willst und er hat es trotzdem getan. Das ist Vergewaltigung oder juristisch zumindest sexuelle Nötigung.

Es gibt auf Täterseite tatsächlich viele Gründe, warum jemand so etwas tut. Manch einer weiß genau was er tut. Ein anderer ist nicht in der Lage Grenzen anderer zu erkennen, auch dann nicht, wenn sie überdeutlich gesetzt werden.

Aber auch das ist sekundär. Wir sind Erwachsene. Jeder trägt die Verantwortung für das, was er tut.
amor fati

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