Freund missbraucht - wie ihn unterstützen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Spes1985
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Freund missbraucht - wie ihn unterstützen?

Beitrag Di., 23.04.2019, 21:19

Hallo zusammen
Habe lange überlegen müssen mich hier anzumelden weil ich immer dachte das ich allein damit klar komme aber scheinbar ist das doch schwieriger als gedacht

Und zwar geht es darum das mein Freund sexuell missbraucht wurde
Wir sind jetzt 2 Jahre zusammen und er hat es mir auch nur unter größtem Druck und mehreren kleinen Trennungen überhaupt sagen können
Mittlerweile denke ich sogar das es fast vollständig verdrängt war bzw. Denke ich das nicht nur er sagt es auch so

Einerseits war ich erleichtert erstmal das es irgendeinen Grund gab ..aber als mir bewusst wurde was dieser Grund wirklich bedeutet , hab ich sogar Schuldgefühle entwickelt und denke mir selbst heute nochmal , hättest du mal nicht so nachgebohrt .
Es waren wohl mehrere Male , vom eigenen Vater , jedoch ohne geschlechtsverkehr wie er sagt
Zeitlich eingrenzen kann er es aber nicht

Der Hauptgrund warum ich überhaupt darauf gekommen bin , war weil er sich sexuell irgendwie auffällig und „unnormal „ benahm
Da könnte ich euch zig bespiele nennen
Und zunächst war das ja auch nur und erst nach Monaten ein Verdacht

Nun ja
Ausgesprochen ist es aber weder er noch ich wissen damit umzugehen
Bei ihm ist es so das er eine Therapie komplett ablehnt und das unser Ursprungsproblem ( der Sex) dadurch verständlicherweise sich nicht plötzlich in Luft aufgelöst hat
Ich habe ihn ganz konkret gefragt was er sich von mir wünscht ob ich beim sex etwas beachten soll , ob ich dieses oder jenes tun oder lassen soll er hat alles verneint und sagte bleib einfach wie bisher dann wäre es für ihn am einfachsten

Und daraus ergeben sich für mich nun eine Menge Probleme
Ich hoffe das was ich jetzt aufzähle kommt nicht zu egoistisch rüber aber um ihm eine Unterstützung sein zu können muss ich selbst erst einmal grade stehen

Er selbst hat halt kaum bis nie Lust
Die wenigen Male wo er diese Lust hat sind Mega anstrengend aus mehreren Gründen
Er kommt sehr früh
Er selbst hat kaum phantasien oder wünsche das heißt wir machen nur was ich möchte
Mal sagt er das er erniedrigt werden möchte dann wiederum das er führen möchte , aber sobald ich anhand seines Verhaltens denke das er jetzt dieses oder das andere möchte ist es falsch
Ich muss euch nicht sagen das unser Sex darunter sehr leidet
Da er mir aber auch keinerlei Hinweise gibt wie ich ihn in der Situation selbst Bzw davor oder danach helfen könnte , bin ich ratlos
Der andere Punkt ist natürlich der das wenn immer nur ich ankomme und Lust habe , und wir dann das machen was ich möchte ich mir wie ein missbraucher vorkomme .
Ist das verständlich ?
Ich will ihm helfen und ihm zur Seite stehen aber er hat es mir gesagt und möchte nun am liebsten den Deckel wieder zu machen und gut ist

Dann kommt noch hinzu das er sich nachts zum einschlafen immer dort unten anfasst
Teilweise im Halbschlaf aber teilweise auch wenn er wissen müsste das ich wach bin
Aus seiner kurzen Erzählung von damals habe ich raus hören können das das ähnlich abgelaufen sein muss
Nur das derjenige der sich befriedigt hat halt damals sein Vater war
Das ist zutiefst verstörend für mich

Ich bin mit meinem Latein echt am Ende
Ich weiß das er mich liebt und ich sehe das er leidet er wiederum sagt wenn ich das Thema nicht ständig ausgraben würde , wäre der Sex auch wieder anders
Aber die Wahrheit ist das er immer schwierig war

Hat jemand Erfahrung damit ?
Bin ich da zu sehr auf mich bedacht?
Wie kann ich ihm helfen ohne das er sich ständig noch kleiner und als Opfer fühlt?

(Hinweis Admin: Betreffzeile etwas präzisiert, damit man schon in der Themenübersicht sieht, worum es geht.)

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candle.
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Beitrag Di., 23.04.2019, 21:40

Hallo Spes1985 und Willkommen!
Spes1985 hat geschrieben: Di., 23.04.2019, 21:19 Der Hauptgrund warum ich überhaupt darauf gekommen bin , war weil er sich sexuell irgendwie auffällig und „unnormal „ benahm
Ich frage mich da gerade was den Mann dann so attraktiv gemacht hat, dass es zu einer Beziehung gekommen ist. Ich habe das mal ähnlich mit einem Mann erlebt und das erstreckt sich ja weitgehend auf alle Lebensbereiche, die eben auch nicht recht funktionieren, was ja kein Wunder ist.

Und ich verstehe wie du dich fühlst, aber er ist jetzt eben ein erwachsener Mann wo es ja theoretisch auf einer anderen Ebene abläuft.

Machen kannst du da wohl wenig, wenn er dir nie klar signalisiert was er braucht. Deine Möglichkeit ist dann wohl nur das so erstmal zu akzeptieren oder dich zu trennen. Drängen bringt da nichts. Und durch deine Liebe heilen ist auch eher ein Mythos als Realität.

Er muß irgendwie selber auf die Idee kommen sich helfen zu lassen.

LG candle
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Pianolullaby
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Beitrag Di., 23.04.2019, 21:43

Hallo Spes.
Erstmal Herzlich Willkommen und schön dass Du Dich so dafür interessierst dass es Deinem Partner wieder besser gehen kann.
Leider ist sexueller Missbrauch sehr individuell, was schwierig macht Dir einen konkreten Vorschlag zu machen.

Ich selber habe ebenfalls über lange Zeit Mb erlebt, und ja auch mir fällt es oft schwer Lust zu emmpfinden.
Bei mir aus dem Grund, weil mir gesagt wurde, ich dürfe es nicht so empfinden. Dass Euer Leben darunter leidet
ist für mich gut nachvollziehbar. Was ich sagen würde ist, dass Du Dich nicht als Missbraucher fühlen musst.

Das bist Du nicht, so lange nicht, als das Du etwas tun würdest, was er nicht möchte.
Nur weil Du Lust empfindest, bist du noch lange kein Täter.

Aber es ist halt wirklich schwer, gerade wenn die Erinnerungen neu wieder ins Gedächtnis kommen,
da ist man sehr oft überfordert, und weiss vllt nicht mal was man fühlt, weil entweder zu viele Gefühle aufeinmal oder gar keine Gefühle da sind. Das sind Mechanismen die es Deinem Partner erlaubt haben, überhaupt als Kind einen Umgang damit zu finden, und eben nicht durchzudrehen.

Das wirst Du akzeptieren müssen. Und ich glaube dass Du das auch kannst und willst.
So lange dass er keine Therapie möchte, ist das halt sein Umgang. Ich denke er hat Angst, dass nochmehr hoch kommt.
oder ihn die Gefühle überfluten könnten. Das ist sehr schwer auszuhalten

Was ich Dir vorschlagen würde ist, dir selber für Dich einen Therapeuten zu suchen wenn Du nicht schon einen hast.
Vllt kann er Dir halt auch besser erklären, wie Du seine Symptome deuten kannst, uvm. Und wenn er merkt, dass du mit jemandem sprechen kannst, er sich vllt auch mehr öffnen kannst.
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Spes1985
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Beitrag Mi., 24.04.2019, 00:19

@ candle

Danke dir für deine Antwort


Ich weiß das man mich für das was ich nun schreibe „ verurteilen „ könnte aber ich wage es trotzdem mal
In den ersten Wochen war ich einfach nur glücklich und froh ihn kennen gelernt zu haben ,die Zeit mit ihm war schön da habe ich es mir mit Sicherheit auch noch schön geredet das es eben nicht so das wahre war was ich sexuell mit ihm erlebte
Und als die erste Verliebtheit vorbei war und ich merkte das sich nicht viel ändert und es ansprach waren es zu nächst anstehende Prüfungen , dann Umzugsstress , dann immer wieder andere Dinge , von denen ich dachte und auch die Hoffnung hatte das wenn das und das und das erst weg ist dann aber ..

So kam es das er für mich als Partner trotzdem in frage kam und ich immer an ihm festhielt.
Natürlich hat sich das auch auf andere Bereiche ausgewirkt , fühlte mich unattraktiv , wurde launischer , mäkelte rum weil ich mit der Situation im Bett so unzufrieden war /bin

Was mich bis heute sehr positiv stimmt ist das es in allen anderen Bereichen in den wir Differenzen hatte, immer weiter ging , wir uns als paar weiter entwickelt haben und auch ich viel dazu lernen musste / durfte

Das mir ab einem gewissen Punkt die Hände gebunden sein dürften ist mir bewusst aber manchmal wirft er mir eben vor ich wäre so verbohrt eine Lösung zu finden das ich befürchte zu unsensibel geworden zu sein und man überspitzt formuliert nur noch Sex Sex Sex hört

Im Moment ist es sehr schlimm und wir reden über Trennung
Er sagt er wüsste keine Lösung und ich sollte „ ihn einfach machen lassen „


@ pianolullaby

Danke auch dir das du mich an deiner Sicht teilhaben lässt

Richtig , ich denke man kann nicht von einem Missbrauch auf alle schließen und sagen das ging bei mir nicht also lass das oder so ähnlich
Es sind alles individuelle Schicksale wo keines dem anderen gleicht und was dem einen gut tut ist für den nächsten nicht auszuhalten

Genau das ist aber das was ich mir momentan wünschen würde und was mich so quält
Das ich einfach gar nicht weiß wie ich Überhaupt noch damit umgehen soll
Zumal ich ja auch schon einiges ausprobiert habe
Vom damit konfrontieren , bis gar nichts mehr sagen , einfach nur massieren ohne Erwartungen , oder konkrete wünsche meinerseits äußern ..Geduld haben , druck machen ..
Ich bin hilflos weil nichts zu etwas führt
Ich würde sogar monatelang gar keinen Sex haben wenn es ihm hilft aber er sagt für ihn ist alles ok ..ich würde es nur zu einem Problem machen !

Ja ich habe tatsächlich schon überlegt selbst eine Therapie zu machen weil ich leide.
Unabhängig von ihm fühle ich mich als Frau einfach nicht mehr wahrgenommen , mein Selbstbewusstsein hat halt auch gelitten und manchmal sehe ich seinen Schmerz regelrecht wenn er redet und so kalt und herzlos wird
Das bricht mir doppelt das Herz
Weil er mich grad sicher nicht stützen kann

Ich hatte es immer positiv gewertet das er es mir irgendwann dann doch gesagt hat aber dieses Problem ist auch erst in dieser Beziehung entstanden
Er hatte es bis hierhin gut verdrängen können
Insofern bin ich für ihn immer die Übeltäterin weil ich das alles hochgeholt habe und es ihm „davor ja gut ging „
Und diesen Punkt glaube ich ihm
Weil er es mit vielen Dingen kompensiert hat
Sein Entgegenkommen besteht immer entweder darin in einem Gespräch Besserung zu geloben oder aber mit mir zu schlafen

Auch hier wieder dieser ekelhafte Beigeschmack er Macht es nur weil ich es grade thematisiert habe
Danke das du mir nochmal sagst das ich keinen Grund habe mich zu fühlen als würde ich ihn missbrauchen aber leider leider fühlt es sich so an ..

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theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 24.04.2019, 09:48

Sowas ist harter Tobak, aber ich kann sein Verhalten gut nachempfinden. Ich wurde nicht jahrelang mb, es hat schon eine Vergewaltigung gereicht, um mein Sexleben auf den Kopf zu stellen, für mich und alle Partner danach. Das ist für Beide Partner einfach unglaublich anstrengend und mühsam.

Fakt ist leider: wenn er es nicht angehen will, bzw. Wohl eher es derzeit noch nicht kann, kannst du gar nichts machen. Ich würde mich an deiner Stelle, auch einfach beraten lassen. Mir selbst Hilfe organisieren, vielleicht beim psychosozialen Dienst etc. Dann kannst du zumindest für dich mal deine Gefühle sortieren, was dich vielleicht etwas entlastet.

Ps: niemand außer dem Täter/der Täterin hat Grund sich schuldig zu fühlen!!

Alles Gute
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candle.
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Beitrag Mi., 24.04.2019, 11:58

theweirdeffekt hat geschrieben: Mi., 24.04.2019, 09:48 für mich und alle Partner danach. Das ist für Beide Partner einfach unglaublich anstrengend und mühsam.
Das ist jetzt wirklich nicht gemein gemeint, aber wieso versucht man es dann immer wieder mit Partnern, wenn man selber merkt, dass bei einem da extreme Schwierigkeiten sind? Ja, das ist anstrengend, wieso einen Partner nicht davor auch "schützen" bzw. ohne leben bis man stabil ist?

Ich hatte ja auch einige Jahre plötzlich Probleme und habe mich dazu entschieden keine neue Partnerschaft einzugehen. Und das war gut so. Heute ist das Problem weitgehend verschwunden.

LG candle
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theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 24.04.2019, 12:14

Hmm, ja du hast recht, dass ist eine gute Frage. Wahrscheinlich das Befürfnis nach Liebe und der Glaube tatsächlich auch alles soweit aufgearbeitet zu haben. Mit dem jetzigen Partner funktionierts gut, da wurde es aber auch bereits zu Beginn thematisiert.

Wann hast du gewusst, dass dus verarbeitet hast? Bei mir kommt zwischendurch immer wieder mal was hoch, was angeschaut werden will. Ich bin bei einem tollen Psychotherapeuten, der mir da auch gut reflekieren hilft. Keine Beziehung für (in meinem Fall) mehreren Jahre hätte ich mir aber auch nicht vorstellen können.

Von dem her bewundernswert candle, dass du das für dich gut geschafft hast. Dafür war ich vielleicht zu egoistisch oder das Bedürfnis nach Liebe war zu hoch. Oft plant man ja Beziehungen auch nicht und das Verliebtheitsgefühl abstellen, ging dann auch nicht mehr.

LG
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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 24.04.2019, 17:10

candle. hat geschrieben: Mi., 24.04.2019, 11:58
Ich hatte ja auch einige Jahre plötzlich Probleme und habe mich dazu entschieden keine neue Partnerschaft einzugehen. Und das war gut so. Heute ist das Problem weitgehend verschwunden.

LG candle
weil eben nicht jeder wie Du ist, und nicht jeder es gleich handhabt, und handhaben kann.
Man kann ja trotzdem sich eine Beziehung wünschen. Und auch nicht jede Frau reagiert darauf gleich.
Also nicht in jeder Beziehung muss es so laufen.

Von daher würde ich eher darauf setzen, sich selbst für sich Hilfe zu suchen im Umgang damit.
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candle.
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Beitrag Mi., 24.04.2019, 19:18

theweirdeffekt hat geschrieben: Mi., 24.04.2019, 12:14 Wann hast du gewusst, dass dus verarbeitet hast?
Ich weiß nicht was ich hätte verarbeiten sollen. Ich bin jetzt kein Mißbrauchsopfer in diesem Sinne. Ich hielt das eher für eine Symptomatik bei PTBS bzw. Depression, wenn man eh auf Rückzug ist.
Oft plant man ja Beziehungen auch nicht und das Verliebtheitsgefühl abstellen, ging dann auch nicht mehr.
Ehrlich gesagt sind bei mir gar keine Verliebtheitsgefühle mehr aufgetaucht, sehr gefühlstaub und komplett zurückgezogen. Wenn du kaum noch Menschen um dich hast und zurückgezogen lebst, kann man sich so oder so nicht verlieben mangels Gelegenheit. :lol:

Vielleicht muß man das auch einfach mit dem Aspekt der Diagnose und deren klassischen Beschwerdebild betrachten?

Einen Partner gleich in seine "Beschwerden" einzuweihen hätte ich mich eh nie getraut bzw. auch nicht daran geglaubt geliebt zu werden. Oft habe ich beobachten dürfen, dass Beziehungen zu Bruch gingen so wie sich der "erkrankte" Partner erholt hatte- gilt auch für körperliche Erkrankungen. Der/die Hilflose ist es nicht mehr und somit stirbt der "Aufgabenbereich" des Partners/In.

Aber so ganz eng sehe ich es dann auch wieder nicht. Es kann ja auch gut klappen. Es ist immer eine Frage der "geistigen Beweglichkeit" oder wie ich es nennen soll, ob man sich dann auch wirklich einlassen kann.

LG candle
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leonidensucher
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Beitrag Mi., 24.04.2019, 20:57

sorry, be " unter größtem druck" war ich raus. Beim leichten drüberlesen wurde es nicht besser. Lass ihn in Ruhe, fertig aus. Seine Geschichte, Seine Entscheidung, Sein tempo. Das. geht. Dich. nichts. an. Zum Rest: solange Du nicht ausgebildete Sexualtherapeutin bist, solltest Du einfach akzeptieren, dass Du ihn weder heilen noch ändern kannst, und folglich Deine Konsequenzen ziehen. Bist Du unglücklich in der Beziehung? Beende sie. Kannst Du das Thema Sex ausklammern? Dann tue dies auch. Ganz einfach.
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rainyday
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Beiträge: 290

Beitrag Mi., 24.04.2019, 21:17

Spes1985 hat geschrieben: Mi., 24.04.2019, 00:19 Insofern bin ich für ihn immer die Übeltäterin weil ich das alles hochgeholt habe und es ihm „davor ja gut ging„
Wenn man allein ist, kann man sich gut einreden, es sei alles in Ordnung. Die eigenen Defizite begegnen einem meist erst in Begegnung/Beziehung mit anderen. Damit muss man rechnen.
Solange bei ihm kein Leidensdruck vorhanden ist, der stark genug ist, etwas ändern zu wollen, wird er sich nicht damit konfrontieren.
Sorge für dich...

Viele Grüße
rainy
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?


theweirdeffekt
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Beitrag Do., 25.04.2019, 05:47

@candle, da hast du wohl recht. Und eine Frage davon, ob man auch die Rückresonanz (im Sinne der mglws. Überforderung des Partners) verträgt. Alles nicht so einfach. Ich glaub aber, dass tiefe Verbindungen nur eingegangen werden können, wenn die schlimmen Dinge/Schattenseiten auch Platz finden und akzeptiert werden.

Demnach hat die TNin nun den Sachverhalt am Tisch und ist verständlicherweise erst mal überfordert. Darum würd ich auch eine Beratung in Anspruch nehmen, um mich selber zu sortieren.
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Spes1985
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Beitrag Do., 25.04.2019, 11:28

Danke für eure Beteiligung

Hatte vorhin eure Beiträge schon durchgelesen komme aber erst jetzt zum antworten
Es kam ja die Frage auf warum man sich dann überhaupt immer wieder Partner sucht wenn das Problem bekannt ist
Denke das hat @theweirdeffek ganz gut beantwortet
Das mag natürlich jeder anders für sich handhaben Beziehungen zb erstmal aus dem Weg zu gehen , den Partner einzuweihen etc. aber ich zb leide auch unter größten Verlustängsten die ich in meiner singlezeit auch wunderbar im Griff hatte ..bis es jemanden gab den ich hätte verlieren können
Und Menschen die Angst vor Zuviel Nähe haben denen geht es auch immer solange gut , solange Ihnen niemand zu nahe kommt
Beziehungen sind ein Spiegel und unter sehr guten Umständen kann man in einer Beziehung auch weiter wachsen
Man hat auch immer die Hoffnung das dieser Partner diese Ängste nicht auslöst oder mit seiner Liebe ...usw ..
Denke das hat auch wenig mit dem Alter oder der Reife zu tun .
Man wünscht sich insgeheim immer einen Menschen bei dem die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten nicht da sind / toleriert werden oder man mit seiner Hilfe daran arbeiten kann

@ leonidensucher dein Post hat mich ein bisschen aufgewühlt
Weil er soviel Wahrheit enthält ? Vermutlich schon
Und es ist sehr gut möglich das ich eines Tages wirklich gehe weil ich erkenne das ich eben nicht das Maß aller Dinge bin und er eben nicht kann oder will

Trotzdem bin ich nicht ganz bei dir wenn du fragst ob ich sexualtherapeutin bin oder ohne Sex leben kann

Egal bei welchem Thema ich kann meinen Partner auch eine Hilfe sein ohne in dem Bereich Fachkompetenzen aufzuweisen
oder komplett meine Bedürfnisse zu verleugnen
Es geht um mir genau um das dazwischen
Aber so einfach es manchmal auch gesagt ist : wenn du es nicht ändern kannst dann geh ..
Ja natürlich werde ich es niemals ändern können
Kann das denn irgendwer ?

Das Thema ist schwierig
Ich merke beim Schreiben schon wie oft ich etwas lösche und mich rechtfertige für den Wunsch einem Menschen jetzt eben nicht den Rücken zu kehren auch wenn es schwer ist
Rechtfertigen vor allem vor mir selbst weil ich selbst nicht mehr unterscheiden kann zwischen frommen Wunsch ihn zu unterstützen und übergriffigkeit
Deshalb aber schreibe ich genau hier und bequatsche es nicht mit meinen Freundinnen

Er flieht momentan nur noch
Verbal , körperlich ..das tut weh
Und obwohl ich ihn manchmal einfach gehen lassen möchte damit er wieder vergessen darf , glaube ich damit noch mehr Schaden anzurichten
Doch es geht nicht nur um ihn
Ich muss in diesem ganzen Gefühlschaos eben auch schauen was mir gut tut

Aktuell ist es bei uns sehr sehr schwierig so das ich mal wieder den Rückzug antreten muss und ihn tatsächlich wieder einmal „machen lassen „ muss

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Sehr
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Beitrag Do., 25.04.2019, 13:17

Wenn er nicht bereit ist, es aufzuarbeiten bzw. das mit Dir zu machen, dann ist das so und du solltest es akzeptieren und ihm nicht weiter deine Hilfe aufdrängen.
Insgeheim versuchst du in erster Linie dir selbst zu helfen, indem du an ihm rum werkelst aber so läuft das nicht. Vielleicht ist er es satt sich ständig zu wiederholen, so folgt der Rückzug. Ist ja auch nicht einfach, für dich nicht - ich denke aber für ihn noch weniger.
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Beitrag Do., 25.04.2019, 13:44

Hallo

@ sehr

Ja du hast vollkommen recht ,momentan möchte und kann er sich nicht mehr damit auseinandersetzen .
Er sagt zwar das er es möchte aber er läuft wirklich weg , nicht nur geistig , er geht auch wirklich ,egal wo wir grad sind ..deshalb habe ich beschlossen das ich ihn damit nun in Ruhe lasse
So wie es momentan ist laugt es beide nur unnötig aus
Und erzwungene Gespräche , Erkenntnisse die eher meine sind als seine , das bringt alles nichts
Klar habe auch ich mit Sicherheit schon Fehler in dieser Hinsicht gemacht ,aber genau deshalb bin ich ja auch hier .
Wenn die größte Hilfe für ihn (momentan ) ist das ich bleibe ohne ihn zu irgendwas zu „drängen „ dann ist auch das eine Erkenntnis für mich

Und es stimmt schon ein bisschen das ich damit natürlich auch mir helfen will .
Ich bin schon fähig auch mein eigenes Verhalten dahingehend zu reflektieren , deshalb auch Danke für Deinen Post

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