Selbst wenn man den Begriff so verwenden würde würde hier noch immer keine traumatisierende Situation vorliegen.spirit-cologne hat geschrieben: ↑Mo., 14.01.2019, 10:10 Man kann natürlich jetzt hingehen und sagen: Die sind alle traumatisiert, aber dann wird der Begriff Trauma beliebig und verliert an Erklärungswert.
Die "Traumatisierung" (wenn man es so weit fassen würde im Sinne von "Verletzung der Seele") dürfte bereits in der Kindheit erfolgt sein und wurde eben NICHT durch das beschriebene Ereignis hervorgerufen.
Was hier auffällig ist ist das unnatürlich starke Schamerleben welches noch nicht mal aus der "Erfahrung" als solcher rührt sondern durch eine nachträgliche VERMUTUNG ausgelöst wurde. Dh. es besteht noch nicht einmal Sicherheit dahingehend, dass es sich nicht um eine - als harmlos und nicht Scham besetzt empfundene - weibliche Prostituierte gehandelt hat sondern die Scham rührt ja nur aus der Vermutung - unbeabsichtigt - Geschlechtsverkehr mit einem Mann gehabt zu haben.
Warum dieser Verdacht als so beschämend erlebt wird wäre in einer Therapie herauszuarbeiten, aber die Ursache für diese unverhältnismässig starke Reaktion dürfte nicht in der aktuellen Situation zu finden sein sondern schon viel früher in der Lebensgeschichte. Es handelt sich also so oder so - egal welche Definition man anwendet - nicht um eine "Verletzung der Seele" durch das Erlebte sondern das Erlebte traf auf eine bereits verletzte Seele und konnte nur so diese "Pathologie" hervorrufen.