Erkennt ein Therapeut einen Mißbrauch am Verhalten des Patienten?

[Bergwichtl]

Hallo Zusammen,
ich habe schon mehrere Therapien hinter mir, bin jetzt seit über einem Jahr bei meinem jetzigen Therapeuten und wir sind gerade dabei, mein ältestes Problem, den Mißbrauch, anzugehen. Noch weiß er nicht von mir, was mir da auf der Seele brennt, aber nachdem wir jetzt ein großes anderes Problem erstmal versorgt haben, steht der Mißbrauch als nächstes auf meiner Liste. Nun meine Frage: merkt ein Therapeut einem Patienten an, ob er ein MIßbrauchsopfer ist? Ich frage das, weil ich das Gefühl habe, daß mein Therapeut sich absichtlich etwas "dumm" stellt, damit ich mit der Sprache rausrücke. Im Moment verlaufen die Stunden so, daß ich verklemmt auf der Couch sitze, ihm nicht in die Augen sehen kann und ununterbrochen weine. Heute hatte ich mir fest vor genommen, ihm davon zu erzählen, aber die Scham und die Angst hat gewonnen und so hab ich überwiegend geschwiegen, obwohl ich es gern los geworden wäre.
Es gibt ja doch gewisse Verhaltensmuster, die auf Erlebnisse schließen lassen, meint ihr, daß ich mich ohne Worte damit offenbare?

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[shesmovedon]

Nein, es lässt nichts auf Missbrauch schließen. Viele Symptome und Verhaltensweisen können sonstwoher rühren. Du musst da schon mit der Sprache rausrücken.

[ExtraordinaryGirl]

Wie das explizit mit Missbrauch ist, weiss ich nicht - bei mir haben TherapeutInnen allerdings aus Symptomen (und Andeutungen ...) schon ziemlich präzise abgeleitet, was ich erlebt habe.

Aber das Wissen alleine hilft gemäß meiner Erfahrung nicht. Darüber reden schon.

[Bergwichtl]

ja, natürlich werde ich mit ihm darüber reden...aber ich brauch wohl noch etwas Zeit. Ich wollte nur wissen, ob er vielleicht durch mein Verhalten schon eine Vorahnung hat. Er ist etwas speziell, daher würde ich es ihm zutrauen, daß er mich aus der Reserve locken will.

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[shesmovedon]

Wie gesagt, ich würde nicht davon ausgehen! Es ist fatal auf Grund von irgendwelchen Symptomen oder Verhaltensweisen auf Missbrauch zu schließen, deshalb machen das seriöse Therapeuten auch nicht.

[Bergwichtl]

ok. Das beruhigt mich etwas. Das hat mich sehr beschäftig, zumal ich jetzt leider erst übernächste Woche wieder bei ihm bin und noch nicht weiß, wie ich das bis dahin schaffen soll. Habe schon genug damit zu kämpfen, daß er ein Mann ist .

[Pianolullaby]

Klar kann man eine Ahnung als Therapeut haben, nur sagt man es nicht. Gewisse verhalten wie dissozieren sind ziemlich typisch

[shesmovedon]

DIssoziieren kann man auch bei vielen anderen Störungen.....

[Pianolullaby]

Ja aber trotzdem Kette typisches Zeichen, gnadenlos daher doch man kann schon eine Ahnung haben, sagt aber in der Regel nichts davon zum Pat

[candle.]

Ja aber trotzdem Kette typisches Zeichen, gnadenlos daher doch man kann schon eine Ahnung haben, sagt aber in der Regel nichts davon zum Pat

Ich finde, du hast nicht Unrecht. Hier geht ja kaum wer wegen einer kleinen Lebenskrise in Langzeittherapie. Irgendwie ist hier doch jeder irgendwie mißbraucht worden. Wo soll da das große Rätsel sein?

candle

[Pinguin Pit]

Ich habe mir irgendwann zum Ende hin von meiner Therapeutin ihre Berichte an den Gutachter geben lassen, deshalb weiß ich, dass sie es vor mir gewusst hat, ich hatte das alles abgespaltet.

Symptome, Verhaltensweisen und gewisse Aussagen waren für sie wegweisend, sie hat es aber für sich behalten und darauf gewartet, bis ich es selbst sagen konnte.

[Kimba&Blacky]

Nein, Verhaltensweisen können auch auf andere Krankheiten/Symptome hinweisen. Außerdem ist es wahrscheinlich auch nochmal ein Unterschied, um welche Art von Missbrauch es sich handelt.
Aber man es nicht sicher feststellen.

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