Hallo,
vor zwei Tagen hat mein Freund mir leider etwas sehr verstörendes aus seiner Kindheit erzählt. Alles ausgelöst durch etwas, das unser Sexualleben betrifft. Es ist so, dass er von Anfang an, gewisse Praktiken nicht wirklich von sich aus machen wollte und wenn ich ihn darauf ansprach, hat er mir immer versichert, er habe damit kein Problem, er habe nur nie wirklich positive Rückmeldungen bekommen. Da es bereits häufiger Thema war, er aber nie aktiv von sich aus etwas getan hat, habe ich irgendwann geglaubt, dass er sich nicht richtig zu mir hingezogen fühlt.
Das kurz als Vorgeschichte.
Nun sind wir mittlerweile fast 2 Jahre zusammen und das Thema kam erneut auf. Irgendwie kam es dann dazu, dass er mir folgendes sagte und diese Worte wummern seitdem in meinem Kopf und ich kann nicht mehr von diesen Gedanken ablassen: „Ich erzähle dir jetzt etwas, das nur zwei Leute wissen. Als ich klein war, musste ich immer den S.... meines Bruders in den Mund nehmen. Vielleicht kann ich das mit dir deswegen nicht und habe so ein gestörtes Verhältnis zu ihm.“
Das ganze unter Tränen und ich war selbst so unter Schock, dass ich mich kaum an seinen Wortlaut erinnere.
Ich wusste und weiß überhaupt nicht damit umzugehen. Ich habe nur vorsichtig ein bisschen nachgefragt und dabei kam heraus, dass er damals etwa 6 war oder zumindest aber im Grundschulalter, mein Freund ist mittlerweile 29 und sein Bruder 31.
Er hat es so formuliert, dass er quasi als „Gegenleistung“, wenn er bei seinem Bruder schlafen wollte, diese Sache machen musste.
Seitdem kann ich nicht aufhören, darüber nachzudenken. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit, ich hab immer wieder seine Worte im Kopf und könnte heulen.
Die Situation ist so komplex. Einerseits bin ich so sauer auf seinen Bruder. Andererseits war sein Bruder selber noch ein Kind. Ich kenne auch nicht die ganze Geschichte seines Bruders. Woher kennen Kinder solche Praktiken?
Ich fand ihn sowieso schon immer speziell und er hat auch einen eigenartigen Umgang mit ihm und mein Freund fühlt sich auch -zurecht- häufig von ihm ausgenutzt. Unter anderem schuldet sein Bruder ihm hohe Geldsummen und unterschlägt ihm teilweise einfach Anteile. Egal, darum soll es nicht gehen.
Mein Freund macht immer alles für seinen Bruder und ich ärgere mich auch immer darüber. Weil er bis heute in einer fordernden Art, unmögliche Sachen von ihm verlangt.
Ich fühle mich mit dem, was mein Freund mir erzählt hat total überfordert und kann natürlich mit niemandem darüber sprechen, obwohl ich das dringende Bedürfnis danach habe. Ich musste gestern Abend auch vor ihm weinen, aber er wusste nicht wieso und ich habe auch nichts gesagt, weil ich ihn nicht weiter damit konfrontieren möchte, denn es ist wahrscheinlich sehr schmerzlich darüber zu reden oder nachzudenken. Er sagte auch, dass die Erinnerung erst vor 2-3 Jahren wieder aktiv wurde.
Ich möchte ihm auch nicht offen zeigen, wie belastend das für mich ist und, dass ich die ganze Zeit daran denken muss. Ich möchte nicht, dass die Sache durch die Wahrnehmung einer Dritten Person für ihn noch schlimmer wird.
Eigentlich weiß ich überhaupt nicht was ich tun soll. Vielleicht kann sich jemand vorstellen, wie er mit dieser Situation umgehen würde?
Freund von seinem Bruder sexuell missbraucht
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 22
- Beiträge: 1
- Werbung
Hallo Randomquest,
ich würde damit anfangen, das Gefühschaos auseinander zu dröseln. Gefühl für Gefühl aufschreiben, weil man einen besseren Überblick bekommt.
Und mir Fragen stellen: Was brauche ich jetzt? Was wünsche/erhoffe ich mir? Was macht mir am meisten Angst?
Whale
ich würde damit anfangen, das Gefühschaos auseinander zu dröseln. Gefühl für Gefühl aufschreiben, weil man einen besseren Überblick bekommt.
Und mir Fragen stellen: Was brauche ich jetzt? Was wünsche/erhoffe ich mir? Was macht mir am meisten Angst?
Whale
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2125
Sprich doch mti dem sorgentelefon? Dort hast du Menschen mti denen du anonym sprechen kannst, ein Forum hilft da nur bedingt.
..:..
-
- Helferlein
- , 64
- Beiträge: 62
Hallo Randomquest,
über Unrecht in der Welt können wir traurig sein, auch wenn uns dieses schlechte Tun nicht selbst direkt betrifft. Das zeigt nur, dass Du sehr sensibel bist und sehr mitfühlend. Das ist gut, finde ich.
Jedoch können wir die Vergangenheit nicht ändern. Von daher finde ich es sehr wichtig, dass sich unsere Gedanken nicht "immer" um das Vergangene drehen, sondern dass wir uns auf die Gegenwart und Zukunft konzentrieren, um das Gute zu suchen und zu tun. So nehme ich an, dass Du nicht ständig an die Müllansammlung denkst, die Du in Deinem Leben schon entsorgt hast, sondern dass Du den Müll des heutigen Tages ebenfalls entsorgst und ansonsten Gutes anstrebst, ohne an den Müll von gestern auch nur zu denken.
Sollte Dein Freund Probleme haben, seine schlechten Erlebnisse mit seinem Bruder zu entsorgen, empfehle ich ihm die Einschaltung eines Therapeuten. Was ich beunruhigend fände, wäre - wenn er auf jede Bitte seines Bruders, jede Aufforderung etwas zu tun, eingeht, egal wie schlecht sie ist. Da würde ich die Frage stellen: Warum tut Dein Freund das?
Könnte es sein, dass er eine ungesunde emotionale Bindung an seinen Bruder hat? Könnte man von einem emotionalen Abhängigkeitsverhältnis sprechen? Die Erkenntnis, dass es so ist oder sein könnte, müßte jedoch Dein Freund haben. Es reicht nicht, wenn Du der Meinung bist, dass die Beziehung zu seinem Bruder "ungesund" ist. Und wenn Dein Freund zu dieser Einsicht kommen sollte, dann sollte er die Beziehung verändern. Schafft er das nicht aus eigener Kraft, würde ich auch hier empfehlen, dass von ihm ein Psychologe oder Therapeut hinzugezogen wird. Zu diesem Schritt könntest Du ihn ermutigen.
LG, Nordrheiner
über Unrecht in der Welt können wir traurig sein, auch wenn uns dieses schlechte Tun nicht selbst direkt betrifft. Das zeigt nur, dass Du sehr sensibel bist und sehr mitfühlend. Das ist gut, finde ich.
Jedoch können wir die Vergangenheit nicht ändern. Von daher finde ich es sehr wichtig, dass sich unsere Gedanken nicht "immer" um das Vergangene drehen, sondern dass wir uns auf die Gegenwart und Zukunft konzentrieren, um das Gute zu suchen und zu tun. So nehme ich an, dass Du nicht ständig an die Müllansammlung denkst, die Du in Deinem Leben schon entsorgt hast, sondern dass Du den Müll des heutigen Tages ebenfalls entsorgst und ansonsten Gutes anstrebst, ohne an den Müll von gestern auch nur zu denken.
Sollte Dein Freund Probleme haben, seine schlechten Erlebnisse mit seinem Bruder zu entsorgen, empfehle ich ihm die Einschaltung eines Therapeuten. Was ich beunruhigend fände, wäre - wenn er auf jede Bitte seines Bruders, jede Aufforderung etwas zu tun, eingeht, egal wie schlecht sie ist. Da würde ich die Frage stellen: Warum tut Dein Freund das?
Könnte es sein, dass er eine ungesunde emotionale Bindung an seinen Bruder hat? Könnte man von einem emotionalen Abhängigkeitsverhältnis sprechen? Die Erkenntnis, dass es so ist oder sein könnte, müßte jedoch Dein Freund haben. Es reicht nicht, wenn Du der Meinung bist, dass die Beziehung zu seinem Bruder "ungesund" ist. Und wenn Dein Freund zu dieser Einsicht kommen sollte, dann sollte er die Beziehung verändern. Schafft er das nicht aus eigener Kraft, würde ich auch hier empfehlen, dass von ihm ein Psychologe oder Therapeut hinzugezogen wird. Zu diesem Schritt könntest Du ihn ermutigen.
LG, Nordrheiner
Wenn der Mensch gleichgültig wird, besteht keine Hoffnung mehr, dass er das Gute wählen kann. Das Leben kann sehr schön sein. Jedoch setzt es voraus, dass wir den Sinn unseres Lebens erkennen.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 13 Antworten
- 2720 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Feenya
-
- 12 Antworten
- 2589 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Miss_Antroph
-
- 14 Antworten
- 5345 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von blade
-
- 26 Antworten
- 4599 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Ratlosigkeit
-
- 2 Antworten
- 1870 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Wolken159