Der Künstler
Deine Worte fielen in mich hinein
und erblühten zu einer Sommerwiese voll Poesie.
Deine Gedanken spielten eine Klaviatur
die die Töne meiner Seele erklingen ließ.
Deine Hände malten Regenbogen an meinen Himmel
in den buntesten Farben Deiner Stimmungspalette.
Wirst Du
die Verse Deiner Lyrik ergriffen deklamieren?
den Harmonien Deiner Komposition andächtig lauschen?
die Schönheit Deines Bildes versunken betrachten?
Oder wirst Du Dich umdrehen und gehen,
weil Deine Werke vollendet sind?
Erkennungssmoment
Du macht mich lachen
Du machst mich denken
Du machst mich fühlen
in mich hinein.
Mit Dir kann ich fliegen
mit Dir kann ich tanzen
mit Dir kann ich spielen
aus mir heraus.
Dich möchte ich wissen
Dich möchte ich wecken
Dich möchte’ ich entfalten
über Dich hinaus.
L(i)eben
ich habe mich
an der Sonne verbrannt
und
im Mondlicht verloren
ich wurde
von stürmischen Fluten umwogen
und
von sanften Wellen umspielt
ich bin
mit Ikarus geflogen
und
mit Pegasus galoppiert
so geht L(i)eben
Wandlung
viel wird gesprochen
vom „sich selber suchen“
oder besser noch: „sich finden“
wenn ich mich
aber dann
gefunden hab
bin ich dann
ganz und gar fertig
mit mir?
viel lieber
stehe ich
vor dem Kleiderschrank
meiner Seele
und entscheide
mich jeden Tag neu:
wie mag ich mir
heute
gefallen?
Sehnsucht
Wenn man die Farbe des Windes sehen kann
und weiß, wie das Sternenlicht klingt.
Wenn man die Tränen hören kann
und weiß, wie das Lachen schmeckt.
Wenn man den Regenbogen spüren kann
Und weiß, was der Mond erzählt.
Sehnsucht
in letzter Zeit aus der Feder geflossen...
in letzter Zeit aus der Feder geflossen...
Nicht was man erlebt, sondern wie man empfindet, was man erlebt, macht das Schicksal aus. (Marie von Ebner-Eschenbach)
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Befreiung
Vielleicht ist es die Intensität, die zur Vorsicht gemahnt.
Zu viel macht Angst, auch wenn es das Schöne ist.
Vielleicht gerade dann.
Mauern suggerieren Schutz.
Und seien es Fassaden aus Papier.
Fassaden sind eine Lebensdevise, die Schonung verspricht.
Und Gemessenheit.
Aber wäre das wahrhaftig?
Was ich fühle, das weiß ich schon. Wie ich handle, noch nicht.
Ich mache mich auf den Weg, den Vorschlaghammer zu suchen,
um ihn Dir mit einer roten Schleife daran zu überreichen.
Halte ihn in der Hand und zögere noch, ihn herzugeben.
Das hält in mir zumindest die Illusion aufrecht, Einfluss zu haben.
In Wirklichkeit schaue ich bereits
aus einem Fenster meines Potemkinschen Dorfes
und erfreue mich ängstlich staunend und mit großen Augen
am Anblick Deiner Bedeutung.
Verfassung (oder Gefühle?)
Sie sind ganz still
mit ihren Rufen
Wollen suchen
Und nicht finden.
Den Halt gesucht
Verlor’n gewollt
Den Sinn gefühlt
Doch nicht gedacht.
Befangen frei
und tränenfroh
Haben Angst
Und finden’s schön.
Worte
Worte
Niemals an Dich.
Niemals für Dich.
Niemals über Dich.
Doch
Immer sprechen sie zu Dir.
Immer bist Du darin.
Worte
Der Wunsch nach einer Illusion?
Jemand, der meinen Schutz durchbricht
ohne die Seele anzugreifen.
Der für mich da ist
ohne, dass er mich besitzen will.
Der Geborgenheit mir gibt
ohne mein Ich zu ersticken.
Der mich allein sein lässt
ohne mich allein zu lassen.
Der seine Grenzen steckt
ohne die meine zu überschreiten.
Der aus dem Gleichgewicht mich bringt
ohne mich fallen zu lassen.
Zu dem ich aufseh’n kann
ohne mich selber klein zu machen.
Der mich als Rose liebt
doch den die Stachel nicht erschrecken.
Dem ich mich gern erklären mag
weil er nicht alles wissen will.
Der mich nicht braucht
obwohl ich ihm nach einem Tag schon fehle.
Bei dem ich mich nicht geben muss
sondern ich selbst sein kann.
Der nicht von Liebe spricht
und nicht mal mein Empfinden kennt.
Zu dem ich immer wiederkehre
ohne, dass er mich rufen muss.
Mit dem ich Eins sein kann
ohne mich selber zu verlieren.
Der mich nicht einschließt
weil er mein Zuhause ist.
Der Wunsch nach einer Illusion?
Vielleicht ist es die Intensität, die zur Vorsicht gemahnt.
Zu viel macht Angst, auch wenn es das Schöne ist.
Vielleicht gerade dann.
Mauern suggerieren Schutz.
Und seien es Fassaden aus Papier.
Fassaden sind eine Lebensdevise, die Schonung verspricht.
Und Gemessenheit.
Aber wäre das wahrhaftig?
Was ich fühle, das weiß ich schon. Wie ich handle, noch nicht.
Ich mache mich auf den Weg, den Vorschlaghammer zu suchen,
um ihn Dir mit einer roten Schleife daran zu überreichen.
Halte ihn in der Hand und zögere noch, ihn herzugeben.
Das hält in mir zumindest die Illusion aufrecht, Einfluss zu haben.
In Wirklichkeit schaue ich bereits
aus einem Fenster meines Potemkinschen Dorfes
und erfreue mich ängstlich staunend und mit großen Augen
am Anblick Deiner Bedeutung.
Verfassung (oder Gefühle?)
Sie sind ganz still
mit ihren Rufen
Wollen suchen
Und nicht finden.
Den Halt gesucht
Verlor’n gewollt
Den Sinn gefühlt
Doch nicht gedacht.
Befangen frei
und tränenfroh
Haben Angst
Und finden’s schön.
Worte
Worte
Niemals an Dich.
Niemals für Dich.
Niemals über Dich.
Doch
Immer sprechen sie zu Dir.
Immer bist Du darin.
Worte
Der Wunsch nach einer Illusion?
Jemand, der meinen Schutz durchbricht
ohne die Seele anzugreifen.
Der für mich da ist
ohne, dass er mich besitzen will.
Der Geborgenheit mir gibt
ohne mein Ich zu ersticken.
Der mich allein sein lässt
ohne mich allein zu lassen.
Der seine Grenzen steckt
ohne die meine zu überschreiten.
Der aus dem Gleichgewicht mich bringt
ohne mich fallen zu lassen.
Zu dem ich aufseh’n kann
ohne mich selber klein zu machen.
Der mich als Rose liebt
doch den die Stachel nicht erschrecken.
Dem ich mich gern erklären mag
weil er nicht alles wissen will.
Der mich nicht braucht
obwohl ich ihm nach einem Tag schon fehle.
Bei dem ich mich nicht geben muss
sondern ich selbst sein kann.
Der nicht von Liebe spricht
und nicht mal mein Empfinden kennt.
Zu dem ich immer wiederkehre
ohne, dass er mich rufen muss.
Mit dem ich Eins sein kann
ohne mich selber zu verlieren.
Der mich nicht einschließt
weil er mein Zuhause ist.
Der Wunsch nach einer Illusion?
Nicht was man erlebt, sondern wie man empfindet, was man erlebt, macht das Schicksal aus. (Marie von Ebner-Eschenbach)
Begegnung
Wieder einmal war es spät geworden auf der Arbeit, der Himmel zeichnete bereits das Dunkel der kommenden Winternacht.
Müde gab sie sich dem roulierenden Rhythmus des Zuges hin. Ihr Blick träumte sich durch das milchig-schmutzige Fenster und wanderte mit den vorbeieilenden Feldern, die sich im Grau des Abends verloren.
Als nach dem nächsten Halt ihr gegenüber ein Mitreisender Platz nehmen wollte, zog sie, mehr mechanisch als bewusst, ihre Beine näher an sich heran, nahm ihre Tasche vom gegenüberliegenden Sitz und wendete sich erneut dem Fenster zu, mal den sich hierin spiegelnden Innenraum des Zugabteils, mal das vorüber ziehende Panorama der Außenwelt wahrnehmend.
Irgendwann, es waren vielleicht einige Minuten vergangen, und der Zug hatte bereits wieder seine volle Fahrt aufgenommen, verspürte sie mit einer merkwürdigen Intensität den Blick ihres Gegenübers auf sich ruhen.
Und auch als sie, nun sehr bewusst, den Blick des Mannes auffing und erwiderte, wendete er sich nicht ab von ihr. Er saß einfach da, ganz ruhig, und sah sie an.
Trotz der distanzlosen Intensität seiner Blicke, mit denen er ihr Gesicht sanft abzutasten schien, verspürte sie keine Beklommenheit.
Vielmehr schien es, als würden seine Augen nicht auf ihrem Äußeren verharren, sondern in sie eintauchen und das, was er dort fand, in sich verinnerlichen.
Für einen kurzen Moment, enthoben aller zeitlichen Dimension, erkannte sie in ihn als Option.
Als das zehrende Quietschen des bremsenden Zuges den nächsten Halt ankündigte, war ihr, als würde sie unvermittelt aus einem Traum herausgerissen. Ihre Blicke lösten sich.
Die Magie des Moments war zerstoben und sie war verwundert ob der soeben erlebten wundersamen, tiefen Begegnung.
Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Ehemann, den sie wirklich liebte und der ihr Zuhause war. Und mit einem Mal erschien ihr diese Begegnung verwerflich, fast wie ein Verrat.
Da lächelte ihr Gegenüber und sagte: „Ich habe verstanden.“
Dann erhob er sich, ging den Gang entlang zur Abteiltür und verließ den Zug. Als er an ihrem Fenster vorbeikam sah er noch einmal kurz auf, ein wenig Melancholie im wissenden Blick. Er nickte ihr kurz zu und verschwand in der Menschenmenge auf dem Bahnsteig.
Wieder einmal war es spät geworden auf der Arbeit, der Himmel zeichnete bereits das Dunkel der kommenden Winternacht.
Müde gab sie sich dem roulierenden Rhythmus des Zuges hin. Ihr Blick träumte sich durch das milchig-schmutzige Fenster und wanderte mit den vorbeieilenden Feldern, die sich im Grau des Abends verloren.
Als nach dem nächsten Halt ihr gegenüber ein Mitreisender Platz nehmen wollte, zog sie, mehr mechanisch als bewusst, ihre Beine näher an sich heran, nahm ihre Tasche vom gegenüberliegenden Sitz und wendete sich erneut dem Fenster zu, mal den sich hierin spiegelnden Innenraum des Zugabteils, mal das vorüber ziehende Panorama der Außenwelt wahrnehmend.
Irgendwann, es waren vielleicht einige Minuten vergangen, und der Zug hatte bereits wieder seine volle Fahrt aufgenommen, verspürte sie mit einer merkwürdigen Intensität den Blick ihres Gegenübers auf sich ruhen.
Und auch als sie, nun sehr bewusst, den Blick des Mannes auffing und erwiderte, wendete er sich nicht ab von ihr. Er saß einfach da, ganz ruhig, und sah sie an.
Trotz der distanzlosen Intensität seiner Blicke, mit denen er ihr Gesicht sanft abzutasten schien, verspürte sie keine Beklommenheit.
Vielmehr schien es, als würden seine Augen nicht auf ihrem Äußeren verharren, sondern in sie eintauchen und das, was er dort fand, in sich verinnerlichen.
Für einen kurzen Moment, enthoben aller zeitlichen Dimension, erkannte sie in ihn als Option.
Als das zehrende Quietschen des bremsenden Zuges den nächsten Halt ankündigte, war ihr, als würde sie unvermittelt aus einem Traum herausgerissen. Ihre Blicke lösten sich.
Die Magie des Moments war zerstoben und sie war verwundert ob der soeben erlebten wundersamen, tiefen Begegnung.
Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Ehemann, den sie wirklich liebte und der ihr Zuhause war. Und mit einem Mal erschien ihr diese Begegnung verwerflich, fast wie ein Verrat.
Da lächelte ihr Gegenüber und sagte: „Ich habe verstanden.“
Dann erhob er sich, ging den Gang entlang zur Abteiltür und verließ den Zug. Als er an ihrem Fenster vorbeikam sah er noch einmal kurz auf, ein wenig Melancholie im wissenden Blick. Er nickte ihr kurz zu und verschwand in der Menschenmenge auf dem Bahnsteig.
Nicht was man erlebt, sondern wie man empfindet, was man erlebt, macht das Schicksal aus. (Marie von Ebner-Eschenbach)
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