Dissoziative Identitätsstörung

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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IMissYou
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Dissoziative Identitätsstörung

Beitrag So., 14.12.2014, 10:33

*Von der Seele geschrieben*

Es ist als ob man hinter einer Glaswand sitzt und eingesperrt ist. Innerlich bist du weggesperrt. Du kannst alles sehen, alle Menschen beobachten. Du machst Sachen, hast viele verschiedene Gefühle, die du kaum zuordnen kannst. Manchmal fühlt man gar nichts, und es herrscht Chaos im System. Den ganzen Tag mag jemand etwas von dir. Die kleinen wollen spielen, die großen Zicken rum. Man hat den Körper kaum unter Kontrolle. Es ist als würde man sich um echte Kinder/Teenager kümmern. Man muss mit den kleinen Seelen in sich vorsichtig umgehen. Viele sind so verletzlich und sensibel und weinen schnell.

Es ist als ob man irgendwo unterirdisch gefangen ist, und jemand steht auf dem Deckel, damit man nicht raus kann. Man kapselt sich innerlich ab, und eine andere Person übernimmt die Führung. Aber manchmal bekommt man auch alles mit. Man wird orientierungslos und verwirrt, und man ist nicht mehr der Mensch, der man ist. Es werden oft Sachen hinterlassen, wie zum Beispiel Zeichnungen oder Briefe. Manchmal muss man sogar seine Sachen suchen, weil man nicht weiß, wo sie liegen. Ganz schön anstrengend.

Man versucht alles, sobald man spürt, dass man jetzt eine andere Person wird, zum Beispiel Zwicken oder andere Körperstellen klopfen… es gibt einiges. Es fühlt sich an, als würde man sich selbst zugucken. Man hat andere Hobbys, andere Bedürfnisse. Sogar Freunde und Bekannte werden zu fremden Menschen. Es passiert oft, dass einem sogar die Umgebung fremd ist und die Verwandten und überhaupt alles.

Irgendwie kommt die Welt von Alice im Wunderland meiner Welt näher als die echte. Jaja, man verhält sich auch anders. Das kann oft zu Streit und Verwirrung der anderen Menschen führen.

Ihr schaut in den Spiegel oder guckt euch Fotos von Euch an und seid total geschockt oder verzweifelt, weil ihr dieses Gesicht einfach nicht zuordnen könnt. Man erkennt das Gesicht einfach nicht, als hätte man diese Person zum ersten Mal gesehen. Dann kommt dazu, dass ihr alles als unreal empfindet… ja, ist dieser Baum denn echt? Kann es nicht erkennen und nicht unterscheiden. Sind denn die Menschen um mich real? Nein, denke nicht oder doch? Ich greife nach ihnen "Ja, sind doch real… Puh".

Aber auch Nebel umgibt mich und isoliert mich von der Außenwelt, welche ich nur noch verschwommen durch zwanzig Schleier zu erkennen versuche. Höre die Stimmen wie durch Wasser, Wellen schlagen sich auf dem Boden und versuchen seicht, meine inneren Schreie zu beruhigen. Alles ist irreal, ich weiß nicht, wo ich bin und was gerade in mir passiert. Es ist, als würde jeder Schmerz, jedes Gefühl, jeder Gedanke an mir vorbeigehen, als wäre er nicht für mich bestimmt. Ich bin irgendwie da, aber mein Gehirn hat einfach auf Autopilot geschaltet. Meine optische Wahrnehmung verrät mir, ob ich da bin oder nicht, ob ich Gefühle greifen kann oder ob alles an mir vorbeigeht.

Meistens höre ich nur irgendwelche Stimmen in meinem Kopf, die verzweifelte Rufe von sich geben. Sie kämpfen mit sich, miteinander oder gegen mich, aber spüren kann ich sie nicht, weder diese, noch meine Umwelt. Das Leben zieht an mir vorbei und ich bin ein stiller Beobachter des Geschehens, bekomme mit, wie mein Körper spricht, wie er atmet, wie er sich bewegt und Aufgaben erledigt. Wie eine leere Hülle, die irgendwie ihr Leben zu meistern versucht. Denn der Nebel schützt mich, er rettet mich vorm Weltschmerz.

Und dann kommen noch die anderen Sachen dazu...


INNENKIND SOPHIE 15

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Sinarellas
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Beitrag So., 14.12.2014, 11:46

Coobewusstsein ist doch was tolles, wenn du alles sehen kannst, Sachen machen kannst usw.
Meine Kindsteile wollen eigentlich nie "spielen" sondern Dinge zum ausdruck bringen, auf die damals verzichtet wurde (werden mußte).

Es wirkt bei dir so, als fehle ein haufen an Kommunikation und an einem Strang ziehen. So wie du dein Erleben beschreibst hast du noch ganz viel Arbeit vor dir, denn es kann genauso gut auch sehr harmonisch werden. Das kostet aber viel Zeit, Energie udn Gelassenheit.

Mein schritt, bzw. "unser" Schritt zur Harmonie ist vorallem die nicht ständige und andauernde bewusste Abspaltung durch andauerndes Differenzieren von Innen mit Namen, Alter und co. Als ich da mal die Absoaltung hab gut sein lassen, auch die ständigen Zuordnungen wurde es viel ruiger im Innen.

Ich gestehe ich komme mittlerweile nicht mehr gut klar mit Multiplen die andauernd sich -aufteilen- mit Namen Geschlecht usw. Ich habe in einem Forum erlebt, wo genau das keine Relevanz mehr hatte, wie heilend das auf alle gewirkt hat.
..:..


Igelkind
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Beitrag So., 14.12.2014, 15:30

@IMissYou:
ja... ich vermisse mich auch.
Und seit ich Therapie mache, hat der Begriff "zu sich kommen" eine ganz andere, tiefere Bedeutung für mich gewonnen.
Oft bin ich "ausser mir" oder dann so wie du beschreibst, eingesperrt. Plötzlich unauffindbar, nie da gewesen? Oder verhangen hinter Nebel, leise wünschend, manchmal laut schreiend aber immer von einem Leben träumend, das für gewisse Teile vielleicht bald wahr wird.

Leben, mit leben dürfen. Spüren, erleben, fühlen, tun dürfen.
Endlich daran Teil haben dürfen, an meinem äusseren Erleben, das ist meine Erlösung.
Endlich Teil haben lernen, an meinem inneren Erleben, das ist meine Arbeit.

Alles Gute auf deinem Weg
Igelkind

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IMissYou
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 16:36

Einfach bissle schreiben

Und wieder kommt die Frage:
Woher weiß ich, dass ich existiere? Mich gibt es doch gar nicht, ich habe keine Geburtsurkunde, keinen Personalausweis... mich kennt niemand, ich wurde nie geboren. Ein Mensch ohne Daseinsberechtigung?

Als Kind wird einem erzählt, dass der Storch die Menschenkinder bringt. Später erfolgt die Aufklärung, nachdem die Bienchen und Blumen durch sind. Aber ich? Ich wurde weder vom Storch, noch von einer Biene geboren, noch erfolgte S*x*alität im klassischen Sinn. Mich hat keine Mutter in ihrem Bauch getragen. Ich habe den Herzschlag einer Mutter nie spüren dürfen.

Bin ich eigentlich nur eine Einbildung? Bin ich vielleicht das Böse in einem Menschen? Jemand der sagt: Du, Körper, ich mag dich nicht, und damit es dir und deiner Seele schlecht geht, erzähle ich dir jetzt schlimme Dinge. Damit du mir glaubst, bekommt der Körper nichts zu essen oder ich verletze ihn, damit du spürst, dass ich da bin. Mir würden noch viele andere Dinge einfallen, damit du, Körper, mir glaubst, dass ich existiere. Aber auch damit ich selbst den Schmerz, den ich fühle, aushalten kann.

Dann höre ich so Dinge wie z.B., dass wir das Jahr 2014 haben. Ändert eine Jahreszahl an dem etwas, was ich glaube, erlebt zu haben oder gibt es andere Regeln? Darf man im Jahr 2014 auf einmal vom Tisch essen? Darf man sich anderen Menschen anvertrauen oder im Bett schlafen? Wird mein Haustier nicht mehr getötet, obwohl ich Fehler mache? Bin ich keine Hure mehr? Ändert eine Zahl etwas an dem, was war? Bin ich 2014 keine fiktive Einbildung mehr? Gibt es da einen Menschen, der auf einmal nett zu mir ist, der mich sogar hört?

Es kommt mir so grotesk vor. Ich habe einmal ein Buch gelesen, in dem ein Mann sehr viele Jahre im Gefängnis gesessen hat. Als er raus kam, gab es viele neue Dinge, wie z.B. ein Smartphone, Telefon ohne Kabel, Münztelefone findet man an keiner Ecke mehr, und aus einem gemeinsamen Anschauen eines Fußballspiels wurde PublicViewing.

Dies ist jedoch bei mir nicht so. Ich bin doch keine gefangene Einbildung, die sich auf einmal zu Wort meldet - oder? Oder bin ich das Dornröschen, welches einen tiefen Schlaf hatte, mit Alpträumen, die nicht wahr sein können und plötzlich vorsichtig und ängstlich die Augen öffnet? Aber wo ist dann mein Personalausweis?

Doch, ich war gefangen. Gefangen im eigenen Körper. Und niemand weiß von meiner Existenz. Wenn ich draußen bin, gebe ich mich nicht zu erkennen. Ich kann nicht viel, aber vielleicht steckt doch ein kleiner Schauspieler in mir? Den Menschen, dem der Körper gehört, den kenne ich - auch wenn er mich nicht kennt - und ich kann so gut schauspielern, dass niemand es merkt, dass ich es eigentlich bin und nicht der Mensch, den sie glauben zu meinen. Woher soll dies auch irgendwer wissen, dass ich es bin? Das kann niemand wissen.

„Eine gefangene Eingebildete“ denkt der Körper. Und die Seele? Die weiß, dass es mich gibt, denn auch ich habe eine Seele. Sie spürt, dass da noch wer ist. Aber es macht ihr Angst, und darum versteckt sie sich immer, wenn ich mich mal melde. Sie hört mich noch nicht.

Nicht nur, dass ich mich mit der anderen Seele anfreunden muss, nein - ich möchte auch wahrgenommen werden. Ich möchte keine Einbildung mehr sein. Die Therapeutin sagt immer: „Woher willst du wissen, dass es passiert ist? Können es nicht nur Trigger sein, die die Erinnerung verzerren? Du hast so viel Schlimmes erlebt, da vermischt sich bestimmt einiges.“

Ich weiß es nicht, ob es passiert ist, aber sind denn meine Erinnerungen nicht glaubwürdig? Ich fühle es doch auch, ich spüre es, und die Bilder kann ich auch sehen. Wenn ich aber tatsächlich eine böse Einbildung bin, um dem Körper und der Seele zu schaden, dann stimmen diese Erinnerungen nicht.

Immer wieder dieses Grübeln. Immer wieder diese Zweifel. Und doch finde ich keine Antwort, denn ich habe keinen Personalausweis und somit keine Daseinsberechtigung.

Nur ganz wenige Menschen haben mich schon einmal getroffen oder gehört. Sie machen mir Mut, und so bekommt meine Seele auch eine kleine Stimme. Eine Stimme, die vorsichtig sagt, dass es mich doch gibt.

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Igelkind
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 17:59

Du hast eine Daseinsberechtigung.
Du bist real, keine Einbildung.
Ein Personalausweis pro Körper reicht vollkommen.
Du weisst in dir, was passiert ist.
Du weisst in dir, dass es passiert ist.
Auch wenn die Erinnerungen verzerrt sind, uralt, zerstückelt, verschwommen... wie ein Traum... selbst wenn sie sich vermischen wie eine klebrige oder flüchtige Masse.
Sie sind da, und haben mit dir zu tun.
Niemand hat darüber zu bestimmen als du.
Du bist nicht böse.
Du willst gehört werden und leben.
Trigger verzerren keine Erinnerungen, sie zeigen darauf.
Sie pressen das Jetzt in die Schablone von damals und alles ist (scheint) wieder so, wie es immer war.
Wenn die Erinnerungen nicht real wären, gäbe es keine Trigger, und sie könnten dich auch nirgendwo hin führen.

Ich möchte dir auch etwas Mut machen, damit deine Stimme etwas lauter wird.
Damit dich die Therapeutin hört und dir glaubt, dass es dich gibt.
Denn das ist wichtig.
Viel wichtiger, als Erinnerungen zu "wissen".

LG Igelkind

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JakesMonstersmile
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Beitrag Fr., 03.04.2015, 10:46

Igelkind hat geschrieben:Du hast eine Daseinsberechtigung.
Du bist real, keine Einbildung.
Ein Personalausweis pro Körper reicht vollkommen.
Du weisst in dir, was passiert ist.
Du weisst in dir, dass es passiert ist.
Ich musste gerade weinen, weil mich das irgendwie total getroffen hat.
Ich kenne diese Gedanken und ich bin schockiert, wie genau, alles was ihr hier beschreibt, zu meiner Situation passt und ich weiß auch, dass ich Hilfe brauche, aber ich weiß nicht wo diese herkommen soll.

Ich war bereits einige Male in einer Klinik und auch bei Psychologen, doch jedes Mal, wenn ich das Thema der multiplen Persönlichkeit angesprochen habe, sagte man mir, dass ich überreagiere, mir etwas einbilde oder man hat meine Worte gänzlich ignoriert...
Ich möchte einfach nur, dass man mir endlich glaubt und mich ernst nimmt.

Ist das normal?

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Wandelröschen
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Beiträge: 994

Beitrag Fr., 03.04.2015, 15:35

Hallo IMissYou,

sei willkommen hier.
Unsereins ist zwar nicht mehr oft hier, aber so hin und wieder schau´n wir noch hinein und geben unseren Senf ab.
Ja, schreib dir nur was von der Seele, dürfen alle machen, auch die, die nicht gesehen werden, die ohne Existensberechtigung.
Hatten wir die je? Egal wer von uns?
Ich bin jetzt nicht mehr so oft hier, weil ich nach laaannnger Therapie endlich sagen kann, unsereins funktioniert nicht mehr auf hohem Niveau, sondern wir leben. Funktionieren und Leben sind zwei Paar Schuh, und das er-leben wir inzwischen jeden Tag.
Mag vielleicht ein kleiner Lichtblick in eurem Leben sein. Angefangen haben wir mit Therapie in deinem Alter, wie ich gerade sehe. Und früher hätte alles Mögliche (und Unmögliche) getriggert, alleine schon von dem, was du geschrieben hast, aber das tut es nicht mehr. Erfolgreiche Therapie heißt nicht, nicht mehr multiple zu sein (musste unser Thera auch erst mal raffen, dass Integration nicht vorrangiges Therapieziel ist). Jeder ist/war wichtig, um euch am Leben/am Überleben zu halten. Was aber sehr wichtig ist, um euer Leben angenehmer/erträglicher zu machen ist auf jeden Fall Kommunikation untereinander.

Hi, was ich aber ziemlich krass find, ist folgendes:
IMissYou hat geschrieben:„Woher willst du wissen, dass es passiert ist? Können es nicht nur Trigger sein, die die Erinnerung verzerren? Du hast so viel Schlimmes erlebt, da vermischt sich bestimmt einiges.“
doch jedes Mal, wenn ich das Thema der multiplen Persönlichkeit angesprochen habe, sagte man mir, dass ich überreagiere, mir etwas einbilde oder man hat meine Worte gänzlich ignoriert...“
Krass insofern, dass man das wiedertrifft, was einem die Täter damals eingeimpft haben: dir glaubt eh keiner. Und warum? Weil das Erlebte so krass ist, dass sich das einer, der´s nicht selber erlebt hat, kaum vorstellen kann, dass es das gibt.
Und dann sagen selbst Theras, die es sich eigentlich schon vorstellen könne, dass es so etwas gibt, auch schon davon gelesen und gehört haben, schnell mal so etwas wie das zitierte, und zwar oft aus Eigenschutz. Weil es sonst bei vielen, wenn sie es wirklich an sich ran lassen würden, was Menschen Menschenkinder antun, das Weltbild zerstören würde, sie daran selber leiden.
In den letzten Stunden bei meinem Thera, wo wir absolut auf Augenhöhe gefachsimpelt haben, er selber die Hosen runtergelassen hat, also was seinen Umgang mit unsereins in der Therapie betrifft, nicht seine Baustellen, hat er so einiges aus dem Nähkästchen geplaudert.
U.a. gestand er mir (hatte ich schon lange vemutet), dass so die ein oder andere Intervention/Maßnahme in der Stunde nicht vordringlich für mich war (weil ihm schon recht schnell klar wurde, dass wir durchaus auch recht gut für uns sorgen konnten), sondern eher für ihn selbst, als Schutz. Er musste mich ausbremsen manchmal, damit er überhaupt mitkam und ich nicht plötzlich alleine da stand.

Damals hätten/und haben ja auch solche Aussagen uns weiter verletzt, weil es so rüber kommt, als wär unsereins unglaubwürdig, würde lügen, sich nur wichtigmachen wollen…Und dann zweifelt man an der Kompetenz des Theras. Ja, und viele Theras haben halt auch nicht die Kompetenz und Kraft und Stärke, diesen Weg mit uns zu gehen.

Ach, merk gerade, dienlich ist es vielleicht gerade noch nicht, was ich so schreibe, wollte eigentlich nur sagen, kenn das, was du schreibst.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Bergkristall
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 07:48

Dafür werde ich meiner Therapeutin für den Rest meines Lebens dankbar sein. Es war so schlimm, dass ich mir selbst nicht geglaubt habe.

Sie hat den Kindern in mir geglaubt.

Sie ist nicht zurückgeschreckt, sie stand diesem dummen, hässlichen, dreckigen, ekelhaften, abstoßenden, verlogenen, widerwärtigen, stinkenden, Etwas in mir, das ich gehasst habe, bei. Sie war der erste Mensch in meinem Leben, der diesen geschundenen Innenkindern Mitgefühl entgegenbrachte.

Bei manchen Dingen traten ihr Tränen in die Augen und ich fragte mich, warum.

Jetzt, beim Schreiben, habe ich selbst Tränen in den Augen.

Wie ich diese Menschen in mir drin heute liebe. Ich sorge für sie, ich beschütze sie, ich bemuttere sie, ich gebe ihnen alles -und noch viel mehr- als das, was sie gebraucht hätten. Sie haben es verdient, weil sie die Hölle überlebt haben.

Nur weil sie das geschafft haben, darf ich heute dieses Leben leben. Ein ganz normales Leben. Mit Glück, Schmerz, Freude, Trauer, Wut, Liebe, Hass, Dankbarkeit, alles was es so zu leben gibt.

Bergkristall


offtheground
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 11:04

Wandelröschen hat geschrieben:
IMissYou hat geschrieben:„doch jedes Mal, wenn ich das Thema der multiplen Persönlichkeit angesprochen habe, sagte man mir, dass ich überreagiere, mir etwas einbilde oder man hat meine Worte gänzlich ignoriert...“
Krass insofern, dass man das wiedertrifft, was einem die Täter damals eingeimpft haben: dir glaubt eh keiner. Und warum? Weil das Erlebte so krass ist, dass sich das einer, der´s nicht selber erlebt hat, kaum vorstellen kann, dass es das gibt.
Und dann sagen selbst Theras, die es sich eigentlich schon vorstellen könne, dass es so etwas gibt, auch schon davon gelesen und gehört haben, schnell mal so etwas wie das zitierte, und zwar oft aus Eigenschutz. Weil es sonst bei vielen, wenn sie es wirklich an sich ran lassen würden, was Menschen Menschenkinder antun, das Weltbild zerstören würde, sie daran selber leiden.
Die meisten Therapeuten haben zwar davon gehört, aber ich glaube sie können es sich NICHT vorstellen. Meine Therapeutin sagt mir inzwischen, ich solle mich drei Mal mehr schützen als andere - auch gegenüber Therapeuten und Sozialarbeitern. Ich hab eigentlich bisher so gelebt, dass ich die DIS Diagnose nach außen nie erwähne - egal wie kirre ich auf andere wirke. Nun war ich letztens in ner Suchtberatungsstelle, weil ich im Moment von Schlaftabs auf Alk gewechselt hab und das halt nicht mehr so unter Kontrolle habe. Da wollt ich dann ehrlich und offen sein und hab erklärt, dass ich eben leider DIS bin und das Problem habe, dass ich das oft auch gar nicht entscheiden kann, ob ich nun trinken will oder nicht, da ich gar nicht mitkriege, dass ich den Alk gekauft, geschweige denn mitkriege, dass ich ihn getrunken habe. Ich seh halt die leeren Flaschen.
Da meint die dumme Pute doch partout: Wenn sie das entscheiden wollen, dnan könnnen sie das auch selbst entscheiden!
Ich sag: Ne, wenn ich es nicht mitbekomme, dann kann ich eben NICHT entscheiden, das ist keine billige Ausrede, sondern ein ernsthaftes Problem für mich, warum ich ja nun jetzt auch hier sitze.
Sie: Sie müssen natürlich auch aufhören wollen!

Dann gab ich auf... ich hab von kleinauf etliche Therapeuten verschlissen, bis ich endlich vor einem Jahr bei meiner jetzigen Therapeutin gelandet bin. Ist nen langer Weg mit DIS bis man endlich die richtige Hilfe bekommt und überhaupt richtig diagnostiziert wird....
Nur nicht aufgeben, es gibt Theras die sich wirklich darauf einlassen können und verstehen!
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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IMissYou
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Beiträge: 39

Beitrag Fr., 31.07.2015, 11:31

Hallo ich wurde auf Borderline,Posttraumatische Belastungsstörung und Depression diagnostiziert.
Ich stecke momentan in einer Depression wieder. Es kommt Schulweise. Dann bin ich wieder in einem Hoch und schaffe alles bin Selbstbewusst bis ich dann wieder in die Depression falle.

Danke

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Carpincha
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Beiträge: 248

Beitrag Fr., 31.07.2015, 14:19

Hallo,

das wird dir hier sicher niemand beantworten können. Was ich sagen kann, ist, dass (mitunter sehr starke) Stimmungsschwankungen auch im Rahmen einer Borderlinestörung auftreten können. Das, was du beschreibst, muss also nicht unbedingt auf eine bipolare Störung hinweisen.

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Beitrag Fr., 31.07.2015, 22:55

Liebe IMissYou,

Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema (hier: Ihren möglichen Diagnosen) bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Bitte nicht zu jeder Detailfrage eine neuen Thread eröffnen! Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.

Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Psychotherapie ersetzen können. Wenn Sie an Ihrer Situation nachhaltig etwas ändern möchten, sollten Sie daher eine solche (laufend, regelmäßig!) in Angriff nehmen.

mfg,
rlf (Admin)

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IMissYou
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Beiträge: 39

Beitrag Do., 08.10.2015, 19:40

Hallo,
Ich weiß langsam nicht mehr weiter.
Ich fühle mich so verloren und verzweifelt.
Meine Dissoziationen sind einfach nur krass zurzeit.
Ich fühle mich wie ein Niemand.
Ich fühle mich als würde ich über mir schweben.
Fühle mich wie benommen. Mein Körper ist schwer wie Blei. Ich weiß nicht mehr was Real ist und was nicht. Ich ziehe meine Seele aus der Affäre sodas mir niemand weh tun kann. Fühle mich als würde ich gar nicht mehr exisistieren. Es fühlt sich so an als würde ich träumen. Nur träume ich nicht. Oft fühl ich mich fremd in meinem Körper so als wenn es ein Kleidungsstück ist unter dem mein richtiger Körper ist. Es ist als würde ich hinter einer Glaswand sitzen ich kann alles beobachten docheingreifen kann ich nicht. Innerlich bist du wie weggesperrt. Als würde ich mir selbst zukucken. Die Umgebung ist fremd. Ich kuck mich in den Spiegel aaber bekomme Angst kann mein Gesicht nicht zuordnen alles fremd als würde ich diese Person zum ersten mal sehen. Alles um mich ist unreal und fremd. Ich fühle mich fremd und unreal. Nebel umgibt mich von der Aussenwelt und isoliert mich. Es ist als würde jeder Schmerz an mir vorbei ziehen. Mein Hirn ist auf Autopilot geschalten. Meine Optische Wahrnehmung verrät mir ob ich da bin oder nicht. Ob ich Gefühle greifen kann oder ob alles an mir vorbei zieht. Mein Leben zieht an mir vorbei und ich bin stiller Beobachter des geschehens. Bekomme mit wie mein Körper atmet, isst und sachen erledigt. Wie eine leere Hülle. Der Nebel schützt mich vor dem Weltschmerz. Fühle mich jeden Tag wie ein anderer Mensch.

Ich höre dauernd Stimmen von Kindern die spielen wollen. Habe den Drang mit Spielzeug zu spielen.

Danke


Hope°
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weiblich/female, 33
Beiträge: 281

Beitrag Do., 08.10.2015, 21:17

Hi,
warum spielst du denn dann nicht mal mot Spielzeug?

Zum Rest, was stresst dich derzeit stark? Ist irgendetwas vorgefallen in jüngster Zeit?

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Mustermaus
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weiblich/female, 29
Beiträge: 72

Beitrag Fr., 18.12.2015, 20:02

Weil Du neulich "Psychose" angesprochen hast... Ich denke, bei Dissoziationen kann man sich auch "besessen" fühlen. So ging es mir zumindest... Verfolgungswahn, weil man die Welt nicht mehr versteht. Alles ist so unwirklich und man existiert gar nicht... Alle sind bei diesem Spiel dabei und gegen "Dich" - sofern man überhaupt ein Mensch ist. Möglicherweise wurde einem irgendwas implantiert, weil man sich wie eine Marionette fühlt...

Nur nicht die Mut verlieren, irgendwann begreift man die Welt und fühlt sich entspannter. Psychotherapie hilft nicht unbedingt, aber die Zeit heilt die Wunden (wenn man unterdessen nicht verblutet).....

*es geht hier rein um MEINE Gedanken bzgl Dissoziation
~ ~ ~ ~

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