Der Versuch, meinen Gefühlen in Worten zu begegnen

[Mia Moon]

Wenn ich depri bin, habe ich immer das Bedürfnis, Gedichte zu schreiben.
Ist irgendwie die einzige Art, wie ich in Worten etwas verpacken kann, was ich selber nicht wirklich erfasse.


Rausch


Flickerflacker-Farben
Tanzen auf der Straße
Blicke von Passanten
Hyperkorrekt pikiert

Wasserfall-Dialoge
Worte
Berührung
Wohlschmerzend

Klares Gold
Flüsse ins Nichts
Worte wie Schlangen
Ungestutzte Ranken
um Sinne im Aufstand

Ruhe suchen aneinander
Ping Pong Bälle
Gegen das Netz
Kraftlos
Sehnsüchtig
Hungernd

Wach über der Zeit
Zu Kalt
Zu Müde
Zu viel
Zu kurz
Gespürt

Grüne Seen im Bauch
Weites Land
Fremde Augen


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Im Labyrinth


Wandeln im Nebel
Stimmen und Hände
Sie halten
Sie verlieren
Im Tanz
Mit den Zweigen
Der Bäume
Knorrig und alt

Düstere Augen
Zwischen den Ästen
Sie sehen
Sie verschwinden
Im Lauf
Durch die Nacht
Verfolgt, Gehetzt
Fernab des Weges

Umarmung der Stille
Kalter Schauer
Warme Tränen
Hände
Augen
Umarmung
Gespenstisches Schweigen
Ein Hauch von Begegnung
Vom Schatten der Bäume
Verschluckt

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[SilentMode]

Beeindruckend Dur verstehst es, Emotion mit wunderbar punktierter Sprache zu transportieren - du setzt Worte wie Noten. Schmückende Reime und lange Zeilen hätten der Stimmung nur geschadet, und so fühlt man beim Lesen nur -- einen Hauch von Begegnung, vom Schatten der Bäume verschluckt... und wie du mich verschluckt hast

[Mia Moon]

Danke schön, SilentMode, das ist eine schöne Rückmeldung. (Habe deinen Beitrag erst verspätet gelesen, deshalb jetzt erst die Reaktion.)

Hier nun was "Frisches".


Farbspiele

Schattenkünstler
Lass das zeichnen
Sieh doch
Die Farben
Verbraucht

Kleiner Rest
Verblasstes grün
Mit deinem schwarz
Unmischbar

Sieh doch
Deine Bilder
Zerfallen
Zu Staub

Oh, bitte sammle alles auf
Und gib es mir
Gemischt
Mit deinen Tränen

Doch warte, der Wind
Trug manches schon fort
Genau dieses Korn
Da oben
Das
Weinte ich dir
Aus dem Tiefsten in mir

[Mia Moon]

*

Kristalltropfen
Eingesponnenen
Im Netz
Unsichtbar
Gehalten
Von kleinen Händen
Losgelassen

Stimmloses Flüstern
Flieg hoch
Sterne einfangen
In Wärme
Eintauchen
Perlen pflücken
Aufreihen
In Ketten
Aus blendendem Licht

Verstummte Sinne
Kleine Hände
Kalt aus Glas
Befreit
Neugierig ertasten
Die Narben
Im verbrannten Gesicht
Spiegelglas

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[Mia Moon]

Loving

You
Nasty one
Making me feel
The hidden side
Tucked away
Behind
The divine
Brushed aside
So well
So thank
You
Making me see
For spying into
Helping me
Finding the key
To unlock
Secret rooms
For the price
Blaming
You
Getting to know
And define
This nasty one
Twin sister
Of mine

[Mia Moon]

Die Flucht

Ich schlief
Als eine Stimme
Mich zu sich rief
Flehend und drohend
Gleich der Welle
Auf der reitend ich
Diese Welt verließ

Sie wartete nicht
Sie drehte sich
Weiter
Und ich - Verirrt
In den Bahnen der Planeten
Sah sie in der Ferne fliegen

Als die Zeit stoppte
Sich umkehrte
Und der Ruf
Verstummte
Die Erinnerung
Vollständig
Verwoben mit mir
Leise entschwand
Wie mit einer Geliebten

[Mia Moon]

Schlafwandeln

Wie der Tag
Am Abend vergeht
Ins gestern
Gehst du
In die Dunkelheit
Und die Sterne
Sind nicht mehr
Als Erinnerungen
Entfernt glühende
Zeichen
Meiner Sehnsucht
Himmelweit
In der Nacht
Bin ich allein
Und schlafe tief
Bis in den Tag hinein
Der dich zurück bringt
Und solange
Möchte ich träumen
Statt zu erwachen
Und mich zu fragen
Wohin du gingst
Wieso nicht sein darf
Was schon ist
Und ich nicht sein kann
Wo du bist

[Mia Moon]

Zu spät
Jetzt und heute
Im stillen Abschied
Und ungeteilt
Die Geschichte
Meine
Und unsere
Du siehst nicht
Wenn du sprichst
Weil du schon weißt
Denkst, nur du allein
Fühlst nicht
und fragst dich
Stumm, warum
Ist alles in Frage
Ge- und entstellt
Wegen der Nacht
Du mit mir, doch ohne mich
Ohne Erkennen
Im Feuer
Ohne Flammen
Alle Kissen verstreut
Liebe schläft
Nicht zusammen

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