Gewinnung von Selbstvertrauen (gedankliches Modell)

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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Gewinnung von Selbstvertrauen (gedankliches Modell)

Beitrag Do., 08.09.2011, 22:32

Gewinnung von Selbstvertrauen

Ihr kennt sicher alle den Satz "Jetzt hab doch mal mehr Selbstvertrauen" (ob nun von der Hörer- oder Sprecherseite)
Jedes mal, wenn ich diesen Satz höre, frage ich mich aufs neue, wie man nun jemandem erklären könnte, dass das einfacher gesagt als getan ist...und das möglichst so rüberbringt, dass besagte Person das auch verstehen(!) kann...
Irgendwann bin ich schließlich zu dem Schluss gekommen, dass sich die Gewinnung von Selbstvertrauen am besten mit dem Prinzip des Stoffwechsels des menschlichen Körpers vergleichen lässt.

Erklärung hierzu:
Wie wir alle wissen dient der Stoffwechsel letztenendes dazu, um Energie zu gewinnen und Gifte, die sich im Körper befinden, loszuwerden.
Stark vereinfacht ist es so, dass bestimmte Stoffe durch die Nahrung und Atmung ins Blut und somit zur Zelle, in welcher die Verbrennung und somit die Gewinnung des körpereigenen Kraftstoffs (ATP) stattfindet, transportiert wird. Ausserdem wird überschüssige Energie (im Normalfall) in Form von Fett als Vorrat angelegt, sodass sich der Körper in schweren Zeiten davon bis zu einem gewissen Grad "ernähren" kann.

Nun nehme man dieses Modell und setze an die Stelle der Nahrung und Atmung diverse Einflüsse von Außen...seien es nun Freundschaft, Liebe, Zuspruch, allgemeiner Erfolg (ob nun in der Schule / Arbeit oder privat) oder als mit Abstand stärkster "Energielieferant" (ihr werdet es sicher erraten) Sex.

Mir ist natürlich bewusst, dass es noch weitaus mehr solcher Einflüsse gibt...dies war nur eine Auswahl.

Diese Einflüsse werden nun also durch das Unterbewusstsein (als Ersatz für das Blut) ins Zentrum des Bewusstseins (die Zelle) gespült, wo diese dann durch diverse Vorgänge "verbrannt" werden um dabei Selbstvertrauen (Ersatz für ATP) zu gewinnen.
Wenn durch diesen Vorgang mehr Selbstvertrauen gewonnen als benötigt wird, wird dieser Überschuss auf Vorrat gespeichert, was sich jedoch im Extremfall in Charaktereigenschaften niederschlagen kann. (zB Arroganz)
Die nun ebenfalls vom Körper (über Atmung oder Anus) ausgeschiedenen Gifte könnte man zB durch schlechte Erfahrungen ersetzen...
Wiederrum andere Einflüsse von Außen oder auch Innen machen sich am Selbstvertrauen zu schaffen...seien es nun Stress in der Schule, der Arbeit, der Partnerschaft meinetwegen des Single-Daseins oder sonstige negativen Einflüsse.

So...und nun lasst bei diesem Modell mal eben die Atmung und / oder die Nahrungsaufnahme zB auf Grund von Krankheiten ausfallen...
Und? Was passiert?
Richtig.
Der Körper (in dem Fall die Psyche) wird erstmal noch eine Weile mit dem (hoffentlich) angelegten Vorrat auskommen...
Irgendwann...es ist im Grunde nur eine Frage der Zeit...werden jedoch alle Rücklagen aufgebraucht sein und der Körper geht langsam aber sicher zugrunde...bis zum Tod.

Und solang die Atmung oder die Nahrungsaufnahme nicht wieder einsetzt wird sich das auch durch nichts abwenden lassen...nicht durch Hoffnung, Betteln, Flehen...einfach durch NICHTS.
Und durch Sätze wie den oben zitierten erst recht nicht...
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Beitrag Fr., 09.09.2011, 05:56

Dein Modell erscheint auf den ersten Blick - plausibel. Aber es hinkt trotzdem.
Die Basis von ALLEM ist das schlichte Existieren - physisch. Bei Nahrungs- oder Sauerstoffentzug ist die letzte physische Konsequenz, wie Du richtig sagst, der Tod, das Ende der physischen Existenz.
Der Entzug der Ressourcen die der Psyche als "Nahrung" dienen -
0815-Nutzer hat geschrieben:seien es nun Freundschaft, Liebe, Zuspruch, allgemeiner Erfolg (ob nun in der Schule / Arbeit oder privat) oder als mit Abstand stärkster "Energielieferant" (ihr werdet es sicher erraten) Sex.
kommt es nicht zum Ende der physischen Existenz (Tod). Somit bleibt Dir immer die Basis, das schlichte Existieren, um neu aufbauen zu können.
Natürlich kannst Du jetzt einwenden, dass auch hier das Ende der physischen Existenz droht - Thema Suizid. Aber das setzt eine willentliche Entscheidung des Suicidanten voraus und erfordert sein bewusstes Handeln - ist also keine automatische Folge, wie Verhungern bei Nahrungsentzug.
Deinem Beitrag entnehme ich zwischen den Zeilen, dass Du an emotionaler Unterversorgung einzugehen befürchtest (und vermutlich gerade leidest wie ein Hund). Du wirst nicht daran sterben - solange Du nicht beschließt, es zu tun. Kennst Du den Film Alexis Sorbas? Alt aber gut, vor allem gibt es darin eine fundamentale Aussage des Griechen: "ich habe zwei Hände, zwei Beine, einen Kopf - was soll mir schon passieren?" - aus dem Gedächtnis zitiert. Solange Du physisch existierst, DA bist, bist Du in the game.
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 13:23

Jedes mal, wenn ich diesen Satz höre, frage ich mich aufs neue, wie man nun jemandem erklären könnte, dass das einfacher gesagt als getan ist...und das möglichst so rüberbringt, dass besagte Person das auch verstehen(!) kann...
Darum geht es im Prinzip.
Ich muss zwar zugeben, dass das mit dem Tod eine unglückliche Wortwahl war...gemeint ist eigentlich ein Zustand, den man auch vom Hunger kennt...und zwar nämlich kurz vor dem Tod kommt man in einen Zustand, in dem man zwar noch lebt, der angerichtete Schaden jedoch so groß ist, dass es kein zurück mehr gibt - auch nicht durch Nahrung
In der Psychologie wäre das eben ein Zustand, in dem keine bekannte Therapieform mehr hilft. Keine Medikamente...keine Umstellung der Lebenssituation...einfach NICHTS.
Im Gegensatz zum Hunger stirbt man am Ende aber nicht...sondern vegetiert "auf ewig" vor sich hin.

...wenn ich aber diesen Zustand in diesem Modell erwähnen würde, käme von Laien erstmal "Hä?!?"...weil ihnen eben das dazu nötige Hintergrundwissen fehlt.
Den Tod aber kennt jeder...und er kann auch von jedem irgendwie in seine eigene subjektive Welt eingeordnet werden.
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 18:51

0815-Nutzer hat geschrieben:...gemeint ist eigentlich ein Zustand, den man auch vom Hunger kennt...und zwar nämlich kurz vor dem Tod kommt man in einen Zustand, in dem man zwar noch lebt, der angerichtete Schaden jedoch so groß ist, dass es kein zurück mehr gibt - auch nicht durch Nahrung
In der Psychologie wäre das eben ein Zustand, in dem keine bekannte Therapieform mehr hilft. Keine Medikamente...keine Umstellung der Lebenssituation...einfach NICHTS.
Im Gegensatz zum Hunger stirbt man am Ende aber nicht...sondern vegetiert "auf ewig" vor sich hin.
Dazu kann ich nichts sagen, weil ich noch nie im Zustand ganz kurz vor dem Verhungern war, diesen Zustand also wirklich nicht kenne. Medizinisch gesehen kann einem aber auch an diesem Punkt noch geholfen werden, die Aussage
0815-Nutzer hat geschrieben:und zwar nämlich kurz vor dem Tod kommt man in einen Zustand, in dem man zwar noch lebt, der angerichtete Schaden jedoch so groß ist, dass es kein zurück mehr gibt - auch nicht durch Nahrung
stimmt so nicht.

Also sage ich mal "Hä?", leider kann ich Deiner letzten Meldung nicht entnehmen, worauf Du hinaus willst.
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Beitrag Do., 29.09.2011, 02:47

dann streich ich diesen Punkt eben aus Liebe zum Fachpublikum und wir sind glücklich...
dann ist es zwar unvollständig...aber was solls.

edit:
Der Witz ist nur irgendwie, dass ich gerade festgestellt habe, dass ich den Startpost nicht editieren kann ?_?
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