Du bist gegangen... freiwillig. Warum?

[Sahra-Marie]

hallo Mirielle ,
Suizid ist ein schweres trauriges Thema , viele Menschen kennen sich mit diesem Gedanken aus , ich weiß das es nicht nur Traumatisierte Menschen sind die diesen Gedanken in ihrem Leben schon mal hatten .
Wer Missbrauch in der Kindheit erlebt hat kennt ihn ganz bestimmt , ich habe mich bis ich in Th kam auch damit auseinander setzen müssen -
in der Zwischenzeit weiß ich das Suizid die größte Aggression gegen uns Selbst ist die aber eigendlich zum Täter gehört -
um dahin zu kommen mußte ich lernen Aggressionen zu zulassen , Wut zu empfinden und auch aus zu drücken - das war sehr , ist immer noch , schwer für mich , schwer weil ich gelernt habe das es mir nicht nützt wenn ich mich wehre , das mich niemand hört und ich dann als Kind ignoriert wurde abgelehnt von denen die ich als Kind dringend gebraucht habe -
Deine Freunde waren noch sehr jung und hatten bestimmt keine Erfahrung das es Hilfe für sie geben könnte , das war ihr Ausweg , der sehr sehr traurig ist .

LG samie

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[Mirielle]

Hallo Samie,

Danke für deine Worte- das ist die bis jetzt für mich verständlichste Erklärung wie es zu so etwas kommen konnte.
Ja, darunter kann ich mir was vorstellen, das kann ich nachempfinden, zumindest bis zu einem gewissen Grad.

Ich hatte auch eine Zeit in der ich sehr traurig war, gemobbt worden bin... aber ich hatte eine Familie in der es mir gut ging. Wer weiß, was mit mir passiert wäre, hätte ich diesen Rückhalt nicht gehabt.

Ich hab mit dem Gedanken gelebt, dass es eine Art ausgleichende Gerechtigkeit gibt. Die habe ich dann auch wirklich erfahren und bin nun sehr glücklich weil das mir wiederfahrene Unrecht irgendwie durch lauter gute Dinge die mir passierten verblasst ist.

Dennoch wird diese Vergangenheit immer ein Teil von mir bleiben.
Das ist einer der Gründe, warum ich nun Sozialarbeiterin werde. Vielleicht kann ich dadurch dazu beitragen solche Schicksale zu verhindern? Das wäre jedenfalls ein großer Wunsch. Ein zu großer fürchte ich.
Ich weiß, dass ich in diesem Beruf noch viele Tode werde hinnehmen müssen. Gerade deshalb ist es so wichtig für mich, zu verstehen, zu ergründen und damit richtig umzugehen.

Ich bewundere dich für deine Stärke- gegen sich selbst gerichtete Aggression, die eigentlich an jemand anderen adressiert ist, zu verwinden, stelle ich mir sehr schwer vor. Besonders wenn einem als Kind Entsetzliches wiederfahren ist.
Ich bin froh, dass du dieses Kunststück geschafft hast!

Ich bin gerade von meiner Friedhofstour zurückgekommen. Es war so unwirklich... ich kenne diejenigen als lachende Menschen die für jeden Unsinn zu haben waren. Sie mir nun in einem in Stein gefassten Grab unter Blumen und Gestecken vorzustellen... das hat irgendwie nicht funktioniert. Dennoch ist es so.
Und ich werde lernen, es zu akzeptieren.

Ich wünsche dir alles Gute und vielen Dank nochmal!
Miri

[*AufdemWeg*]

Bei mir löst Suizid kein Mitleid aus
nur Wut und Traurigkeit
ich kenne nichts egoistischeres
aggressiveres als Suizid

darum: Ohne mich
und ohne meine Gefühle

ich habs satt
so satt

[Mirielle]

Hallo Auf dem Weg!

Nein, Mitleid löst es bei mir auch nicht aus. Aber riesen Unverständnis. Das Warum? geht einfach nicht weg, egal was ich tue.
Ob jemand der sich selbst das Leben nimmt ein Egoist ist weiß ich nicht. Ich denke mir nur, wie verzweifelt und in sich selbst alleine muss man sein um so etwas zu tun?

Aggressiv und hundertpro egoistisch hingegen empfinde ich den so genannten "erweiterten" Suizid. Das ist für mich noch viel unverständlicher, und da packt mich wirklich die Wut...

Ob ein Suizid eine freie Entscheidung sein kann, darüber wird viel debattiert. Man denke an die japanischen Samurai.
Ein "erweiterter" Suizid (ich finde allein schon die Bezeichnung schlimm!) ist jedoch krank. Denn so verzweifelt kann in meinen Augen niemand sein dass er sogar jemand anderem das Leben abspricht. Das steht niemandem zu!

Ein schwieriges Thema... Danke für deinen Beitrag!
Liebe Grüße,
Mirielle

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[*AufdemWeg*]

Ich weis sjetzt was mir noch so weh tut
bei dieser Geschichte:

dass ich gezwungen bin
mich damit auseinanderzusetzen
dass es mich festnagelt
dass ich MUSS
nicht rauss komme aus der Geschichte
da gibts kein vorbei

aber

ICH WILL NICHT

[Mirielle]

Das verstehe ich wirklich nur zu gut... Ich wünschte, ich müsste mich auch nicht damit befassen

Fühl dich geknuddelt wenn du magst

Alles liebe, Miri

[*AufdemWeg*]

Liebe Miri,

tut mir leid, dass dein Thread so viele wütende Gefühle von mir "abbekommt"

Ich bin einfach sooooooooooooooo wütend, soooooooooooooooo sauer
weil ich ihn so sehr lieb gehabt habe.
Meine Therapeutin versucht es mir zu erklären...gestern und heute auch noch einmal...und ich schaffs nicht...ich schaffs einfach nicht...ich verstehe es NICHT und ich WILL es auch nicht verstehen
mich so zu zwingen....

[Dornröschen Dorn]

Man, dein erster Beitrag (oder Text) hier (weiter bin ich noch nicht gekommen mit dem Lesen, da ich erst schreiben möchte.) ist ja genial tiefgreifend beschrieben! Extrem authentisch und ich kann mich da sofort reinfühlen. Leider auch auf die Gegenseite. Ich spüre richtig den Schmerz. Das sollen ja Texte (oder auch Songetxte) : Berühren.


Damit hast du das genau hinbekommen. Ich fühle es.


Jetzt gehe ich weiterlesen. Vlt schreibe ich demnächst noch was zu, für andere Texte. Weiteres.


Lieben Gruss

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