Wie kämpft man für Frieden?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Klein-Ida
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Wie kämpft man für Frieden?

Beitrag Mi., 20.01.2016, 11:21

Aus dem Musikthread übernommen:
blade hat geschrieben:wenn wir sagen: Ruhe in Frieden.

sagen wir dann nicht indirekt, es gibt keine Ruhe und keinen Frieden im Leben?

Wie kämpft man für Frieden?

Ein: das geht doch gar nicht.
lasse ich nicht gelten, dafür bin ich viel zu unvernünftig.
Jetzt ein Zeichen setzen:
http://www.friedensbewegung.de/
http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/history.htm

Ich erinnere mich an die Friedensbewegung der 80iger Jahre
http://www.gbg-koeln.de/jugend/themen/b ... gung01.jpg

(Hinweis Admin: 3 (!) aufeinanderfolgende Eingangsbeiträge von je 2 Zeilen zu 1 Beitrag zusammengefaßt )
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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Möbius
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 13:18

A la récherche du temps perdu: fighting for peace is like fucking for virginity !

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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 16:51

Danke Klein-Ida.
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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 16:55

an Herrn Möbius: Ihr plakativer Vergleich hinkt. Denn der würde nur stimmen, wenn man Frieden als das Gegenteil von Kampf definiert, was mE zu kurz gegriffen ist (nach der Definition wäre eine Gewalttat ohne Gegenwehr bereits Frieden)

es gilt sehr wohl für den Frieden zu kämpfen (über die Wahl der Mittel lässt sich natürlich diskutieren)
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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 18:10

Alle Friedensbewegungen hatten bisher einen Fehler:

Sie sind davon ausgegangen, daß die unmenschlichen Zustände (alleine) menschlichen Ursprungs sind.
Was an sich schon fragwürdig ist.
Die Menschen sind schon fehlerhaft, das räume ich ein, aber sie sind vor allem eines: Menschlich.

Das konnte ich mit meinem Leben als Maßstab bisher feststellen.
Das bedeutet, entgegen dem zur Zeit kursierenden Menschenbild, daß Menschen überwiegend gut sind (das sind sie, auch wenn das zur Zeit keiner glauben möchte).

Alle Bemühungen Utopia zu verwirklichen sind gescheitert, davon gab es sehr viele und es waren keine Einfaltspinsel, die das versucht haben.
Im Gegenteil es wurde eigentlich nur immer schlimmer.
Wie kann das denn sein?
Sind die Menschen denn wirklich so unfähig?
Das einzige konstante Element in dem ganzen Chaos ist

MENSCHLICHES LEID.

Fast so als wäre dies das eigentliche Ziel.

Nicht fast.

Es ist genau so.

Menschliches Leiden ist das Ziel - nur es ist kein menschliches Ziel.
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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 18:16

Wenn Menschen leiden, dann setzen sie alles daran nicht mehr zu leiden (ist ja auch gut so).

Das bedeutet, es wird viel Energie mobilisiert.

.....

muss ich noch mehr sagen?
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Möbius
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 18:30

Das beste, was man für den Frieden tun kann ist: ihn in Frieden zu lassen ! Der Pazifismus des vergangenen Jahrhunderts hat nichts als Unheil angerichtet. Erinnern Sie sich an die Empörung, die Heiner Geißler entgegenschlug, als er nur öffentlich aussprach, was unter den Historikern schon seinerzeit unumstritten war: nämlich das der Pazifismus der 30er Jahre die volle Entfaltung des Hitler-Faschismus, den II. Weltkrieg und den Holocaust überhaupt erst möglich gemacht hat ? Genauso wie der Pazifismus der 70er und 80er Jahre nur knapp daran gescheitert ist, den Zusammenbruch des Stalinismus zu verhindern ? Der ist nämlich - neben dem Hl. Johannes Paul II - vor allem durch das ausgelöst worden, was die Friedensbewegten so leidenschaftlich bekämpften: die "Nachrüstung" ! Aber ich glaube, das will man auch heute nicht mehr wissen !

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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 18:35

ich rede nicht von Pazifismus (der zum Dogma erhobenen Gewaltlosigkeit)

ich rede von Frieden unter den Menschen (und den Tieren und den Pflanzen und den..anderen Teilen der Schöpfung)

welche mE tatsächlich in Frieden und gegenseitigem Respekt glücklich existieren könnten.

ich habe mir einen Kriegernamen gegeben - blade - das hatte einen Grund.
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Möbius
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 18:40

Und - träumen Sie nachts auch von elektrischen Schafen ?

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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 18:41

Phillip K Dick hat einiges erkannt.
Aber er ist vom Weg abgekommen und diente letztlich nur seinem eigenen Vorteil (Geld)
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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 18:43

ich würde eher Roger Zelazny empfehlen (die Aschenbrücke)
Sterling e Lanier ist auch nicht schlecht (Hieros Reise)
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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 19:28

ich nehme an der sehr lange Artikel stammt aus Freud's spitzer feuchter Feder?

ich habe nicht alles gelesen.
als der Autor die Überlegung über das Gefühl gestellt hat, indem er ersteres zum Instrument der Analyse über zweiteres erhoben hatte (ohne Begründung) habe ich aufgehört.

die Mutterbrust ist nicht das Erste, sie ist nur das Erste an das wir uns vielleicht erinnern können nachdem wir alles zuvor erfolgreich vergessen haben.
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Möbius
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 19:43

Der Link war nur zum reinlesen gedacht - solch langen Texte liest man, finde ich, immer noch besser mit dem guten alten Buch. "Unbehagen" erklärt, warum man auf so Ideen kommt, wie für eine gute Sache zu kämpfen: Frieden, soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung undsoweiter.

Ich selbst halte soetwas für kompletten Unfug, muß ich ganz ehrlich sagen - "Frieden" ist ja nur ein Beispiel dafür, wie solche Kämpfe dann in der Praxis aussehen und ausgehen. Weil irgendwann, wenn so ein Kampf beginnt, dann kommen ganz schnell die aggressiven Narzisten und instrumentalisieren ihn für sich und ihre sublimierten Amokläufe.

Das hat man wunderschön an den Anti-Atom-Bewegten beobachten können, für welche die Katastrophe von Fukushima die größte Katastrophe ihres Lebens gewesen ist: weil nämlich, nachdem sich das gesamte offizielle Europa ruckzuck in eine Anti-Atom-Bewegung verwandelt hatte, diese Leute nicht nur ihr so heiß geliebtes Feindbild, sondern auch ihren Kampf verloren hatten. Wie Falschgeld sind sie durch die Lande gelaufen, monatelang. Es würde mich nicht wundern, wenn sich einige umgebracht hätten. Doch die meisten sind irgendwann freudestrahlend mit was Neuem angekommen, wo sie wieder dagegen sein konnten und kämpfen: fracking zum Beispiel so auch furchtbar ungesund sein ...

Lieber blade, ich glaube nicht, daß es der Frieden ist, der es Ihnen angetan hat - ich glaube vielmehr, daß es das genaue Gegenteil ist !

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blade
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 20:01

und was wäre das, das Gegenteil von Frieden mein lieber Möbius, das es mir Ihrer Überlegung nach angetan hat?
(angetan...ja das hat es vielleicht wirklich. mir aber deswegen Unaufrichtigkeit zu unterstellen und mich gleichzeitig als lieber blade zu bezeichnen, das kommt mir nun wieder nicht sehr lieblich vor)

PS: mich würde mehr interessieren mit wem der alte Siggi da korrespondiert hat in seinem kulturellen Unbehagen.
von wem stammen denn diese ozeanischen Gefühle?

war es etwa Gustav Mahler, oder Friedrich Nietzsche? Robert Musil gar?

PPS: Eingedenk der "kleinen" großen Dame, welcher ich diesen Raum zu verdanken habe, möchte ich nicht, daß meine ersten Schritte auf diesem Parkett dem Kampf gewidmet sind. Also ziehe ich mich zurück und gehe erst mal schlafen.

Frieden fühlt man, man definiert ihn nicht. Darum ziehe ich diesen Satz zurück: "ich wiederum erachte Ihre kunstvollen Ausführungen eher nur als umständliche Ausrede dafür die Hoffnung aufzugeben".

Zurückgenommen.
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