Rückkehr aus Griechenland

[schend1]

Hallo Leute!
Ich lebe seit ueber 20 Jahren in Griechenland und seit etwa 8 Jahren in einer
Beziehung.Nachdem hier die Krise ausbrach,war ich als Deutscher auch sehr
schnell meinen Job los und seit zwei Jahren sitze ich in der Bude.
Dank der wirtschaftlichen Probleme ist meine Beziehung am Ende und es kommt immer haeufiger zu Reibereien.
Erschwerend kommt dazu,dass wir beide von ihrer Arbeitslose leben muessen und mir ihre Familie schwer auf die Nerven geht.
Sie dazu zu bewegen,irgendwohin zu ziehen,wo es Arbeit oder Zukunft gibt ist
zwecklos,da sie ihren Vater,welcher Alkoholiker ist nicht alleine lassen kann.
Ich bin als Mann mit 45 in einer Sackgasse,welche mich sehr oft auch auf einen sehr harten Depri-Film kommen laesst.
Soll ich nach D zurueck und witschaftlich im Leben vorankommen oder hierbleiben und in Armut die Liebe erleben?Ist ein heikles Ding und man muss das vor sich selbst verantwoten.
Wer hat Aehnliches erlebt?

[Werbung]

[Nico]

Na wenn du die Liebe tatsaechlich erleben wuerdest, waere die Antwort wohl einfach, aber dem scheint derzeit ja nicht so zu sein.
In der Sackgasse braucht man mit 45 wegen des Alters nicht zu sein, aber Entscheidungen musst du schon selbst treffen.

[schend1]

will halt nur nicht irgendwie das Egoistenschwein raushaengen lassen und was
mich in D erwartet ist auch unklar.
Im grossen Gesetzbuch steht ja geschrieben,dass man auch in schlechten
Zeiten....usw. Aber wie du schon sagst,erlebe ich wirklich die Liebe oder ist es ein Verein zum beiderseitigen Nutzen.
Man hat sich halt auch irgendwie eingenistet und wieder bei fast Null anfangen ist halt auch ein Risiko,vor Allem nach so langer Zeit.
Ich hab nur noch wenig nen Plan,wies in D so ist aber hier ist fuer mein Alter der Ofen aus.
Also rummhaengen und mich dem Schicksal ergeben will ich einfach noch nicht.
Wo sind bloss die reichen Witwen alle hin?

[Ratlosigkeit]

keine beneidenswerte Situation, echt nicht.
Verstehe Dich sehr gut, resignieren ist nicht das Wahre.
Trotzdem musst Du das in erster Linie mit Deiner Partnerin durchfechten - sie hat mit zu entscheiden, egal wie die Entscheidung dann ausfällt. Vielleicht findet ihr gemeinsam einen dritten Weg - ?

[Werbung]

[schend1]

Das Problem mit den Griechen ist,dass sie sehr viel auf Gott vertrauen.Dagegen habe ich zwar nichts aber mein Glaube reicht nicht,mich so einfach hinzusetzen und abzuwarten.Die Lage hier ist sehr unklar und .....ich will noch was bewegen.
Kinder wirds wohl keine geben in meiner Beziehung,wir sind eh schon spaet drann und mit den derzeitigen Problemen....
Wenns besser ist zu rennen?

[Nico]

Ja siehst du, genau das ist die Situation bei der DU handeln musst.
Du bist 45 und willst noch etwas bewegen, deine Partnerin ( wenn ich dich richtig verstanden habe) lehnt sich zurück und vertraut auf Gott.
Ich war in einer ähnlichen Situation, was Alter und Partnerschaft anbelangt und habe versucht meine Frau so halbwegs auf meinen Weg zu bringen. Hab ich nicht geschafft und daher gab es die Trennung, jetzt bewegt sich wieder etwas.

[schend1]

Ist wohl so.
Naja,wird wohl ne Zeit lang weh tun aber ich glaube auch,dass ICH handeln
muss.Auf meinen Weg wird sie mir wohl nicht folgen.Die Verpflichtungen hier sind zu gross.
Oh Mann,dass es immer so enden muss!
Hoffe ja,dass der Trennungsschmerz nicht die naechste Depri hervorruft.

[Nico]

Naja es ist halt auch die Frage ob dich dein Weg tatsächlich gleich nach Deutschland zurück führen muss.
Ich kann eure Umstände ja nicht einschätzen, aber könnte es nicht vielleicht doch eine Kompromisslösung geben auf die sich deine Partnerin einlassen würde ?
Bei mir war es so, dass von ihr NULL Kompromissbereitschaft vorhanden war und dann hilft es tatsächlich nix und muss wirklich SO enden.

[ENA]

Ist vielleicht auch die Frage, abzuwägen, was geht und was wichtiger ist, bzw. mehr drängt.
Ist die Liebe groß genug, um zur Not für sie dort zu bleiben oder der Wunsch, wegzuziehen so stark, dass Du dafür die Liebe aufgeben würdest?

[schend1]

Es kommt noch erschwerend dazu,dass ich irgendwie so dieses Heimatding im Kopf hab.
Den Rest meines Lebens in ner Stadt wie Athen zu leben ist schon etwas krank aber irgendwann war ich ja schliesslich damit einverstanden.
Dagegen steht dann wieder,dass Leute sich aendern und hier natuerlich hat sich auch schwer dass Umfeld geandert.
In meinem Alter denke ich auch langsam an Kinder und dass kann ich hier und jetzt voll in die Tonne treten.(Was auch fuer sie gilt!)
Naja,und hier liegt der Hund begraben.Wo faengt Egoismus an und wo sollte er anfangen?Was darf ich anderen Leuten antun um meiner Selbst Willen?
In meinem Fall ist dass so ein <Was feur ein Mensch bin ich Problem>

[Nico]

Wobei es auch wieder die Frage ist wann und womit du Leuten etwas antust oder nicht.
Tust du deiner Partnerin etwas an indem du versuchst dein ( mit ihren Vorstellungen nicht vereinbarendes) Leben so zu leben wie du es für richtig hältst und das dich glücklich macht, oder tust du deiner Partnerin nicht viel mehr etwas an, indem du versuchst mit ihr (entgegen deinen Vorstellungen) ein Leben zu führen von dem sie ausgeht, dass es dich glücklich macht ?

Aus Ängstlichkeit, Bequemlichkeit und Entschlussunfähigkeit bei einem Partner zu bleiben und diesem eine heile Welt vorzuspielen ist ja auch nur Egoismus.

[ENA]

Ich will grade nur kurz was zu Athen schreiben, da ich grade nicht viel Zeit habe:

In Griechenland gibt es doch sicher auch Orte um Athen herum, in denen man alternativ leben könnte, oder? Also nur, wenn es auch um das Städte-Leben geht. Auch bei uns bekommt man mehr Stellen, in Städten bzw. wohnt verkehrsmäßig günstig, so dass man pendeln kann. ..und manche pendeln durchaus 1,5 Stunden, pro Fahrt oder sind eine Weile arbeitslos. Beides höre ich immer wieder.

Das nur kurz zu Athen... .

[MrN]

Hallo schend1,
ich bin seit fast 20 Jahren mit einem griechischen Paar befreundet und wir haben gute (fast familiäre) Beziehungen miteinander. Wir haben uns damals in Deutschland kennengelernt, doch dann zogen sie nach Griechenland in ihre Wohnung, die sie dort gekauft hatten. Kürzlich ist der Mann wieder in Deutschland aufgetaucht. Die Situation dort ist ganz ähnlich, wie die von Dir geschilderte. Er ist nach Deutschland gekommen, um hier ein wenig Geld zu verdienen, was er seiner Frau schickt, damit seine Familie dort über die Runden kommt. Das hat (für mich) überraschend gut geklappt. Falls es ihr gelingt, von Griechenland aus in Deutschland eine Stelle zu finden, dann will sie nachkommen.
Die Frau ist in Deutschland aufgewachsen. - Er hatte damals darauf bestanden, wieder in die Heimat zurück zu wollen... Nun sehen beide nur noch in Deutschland eine Perspektive für sich.

Soweit meine Geschichte.

Dir würde ich raten, versuch den Absprung, komm nach Deutschland, verdiene wieder Geld - nur so kannst Du wieder für Deine Familie sorgen. Das ist ein Argument, was sie auf jeden Fall akzeptieren muß. - Aber dann zeigt sich, ob das Deiner Frau gefällt, ob sie zu Dir hält und ob sie darum bereit ist, wieder einen Schritt auf Dich zu zu wagen. Ansonsten wird wg. der Trennung die Beziehung vermutlich sehr schnell abkühlen... Doch dann wärst Du frei, ohne Dein Gewissen belastet zu haben. Also schau mal, wie Du es machst...
Alles Gute
MrN

[Elfchen]

Dank der wirtschaftlichen Probleme ist meine Beziehung am Ende und es kommt immer haeufiger zu Reibereien.
Erschwerend kommt dazu,dass wir beide von ihrer Arbeitslose leben muessen und mir ihre Familie schwer auf die Nerven geht.

hallo du!

wenn ich das so lese frage ich mich, warum du überhaupt fragst.
es gibt wohl nicht viel vernichtenderes, als arbeitslos zu sein und vom geld des ebenfalls arbeitslosen partner zu leben. also für mich wäre es so.
dann schreibst du, die beziehung ist kaputt. was um himmels willen hält dich denn noch?
klar, ein neuanfang ist immer schwer, das möchte ich nicht in abrede stellen. trotzdem. wenn du noch ein wenig würde retten möchtest und dir wieder boden und selbstvertrauen aufbauen ist es zeit zu handeln.

[schend1]

Also erstmal vielen Dank fuer eure Antworten.
Das Problem bei mir ist echt recht heikel.
Waere ja auch wieder egoistisch,wenn ich hierbleibe und mich von meiner VERLOBTEN ! durchfuettern lass.
Ich glaube auch,dass es an der Zeit ist,weniger schoene Dinge zu tun.
Habe echt Muffe,dass ich irgendwann als alter Greis darueber nachdenke und mir nicht so wohl dabei ist.
Es klingt zwar hart aber ich werde wohl meine Freiheit vorziehen.Wie gesagt,dass sie mitzieht ist ausgeschlossen und hier fuehle ich mich als das,was ich wirklich bin total ausgebremst.
Ich war mal Klemptner und da konnte man mal ganz gut von leben.
In Zakynthos habe ich vor acht Jahren etwa 80 Euro am Tag auf die Hand gekriegt und war darauf echt stolz.Habe damals taeglich an die 12 Stunden
geschuppert und Arbeiten hat mir nie was ausgemacht.
Seit zwei Jahren keinen Job und fuer jedes Bier,dass ich trinke schaehme ich mich,weil ich genau weiss,wos herkommt.

[Werbung]