Zu alt fürs Ausland?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Luna84
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Zu alt fürs Ausland?

Beitrag Di., 08.11.2011, 12:21

Hallo,

Ich werde kommenden Sommer hoffentlich endlich mein Master-Studium beenden und stehe vor einem Fragezeichen.

Erst mal, bin ich der Meinung viiiiel zu spät fertig zu werden. An dem Institut, wo ich zwei Tage die Woche (seit 3 Jahren) arbeite gibt es Dissertanten, die kaum älter sind als ich (eine ist sogar ein Jahr jünger - hat dasselbe Studium gemacht).

Der Grund ist mir sehr unangenehm. Fühle mich strohdumm. Ich brauche für Dinge, die andere in kurzer Zeit erledigt haben, immer Stunden. Meine Eltern meinen beschwichtigend, weil ich eben genauer arbeite. Ja, ich arbeite wirklich sehr genau.
ABER als mir heuer bewusst wurde, in welchem Semester ich schon bin, kam mir das Grauen.

Im Zuge des Bachelors hatte ich - neben den üblichen Uni-Problemen wie Platzknappheit in Kursen, zu wenig Kursangebote, etc. - Zeit verloren, weil ich leider aufgrund meiner Versagensängste so unsicher war, zB Prüfungen aus reiner Angst nicht genug zu können erst zu einem anderen Termin machte oder Kurse abbrach, weil ich davon überzeugt war, nicht alles benötigte einreichen zu können. Dafür, nicht öfters einfach gewagt zu haben, könnte ich mir noch heute in den Po beißen.

Damit jetzt kein falscher Gedanke aufkommt: Ich bezahlte mir mein Studium selbst seit ich die Mindestzeit überschritten hatte, das ging von meiner Seite aus. Mein Lehrgeld also, wie es so schön heißt

Weitere Zeit verlor ich, weil ich leider zu unfähig war, nebenbei auch Spanisch, ebenfalls auf der Uni, zu machen. Die Sprachkurse kosteten so viel Zeit, dass ich in meinem eigentlichem Studium nicht viel weiterbrachte. Bin aber trotzdem happy, meine Lieblingssprache etwas gelernt zu haben, auch wenn sie mittlerweile Auffrischung bedarf.

Nun habe ich alle Kurse, sogar mehr als ich machen hätte müssen, mir fehlen nur mehr die großen Prüfungen und die Masterarbeit. Ich liebe mein gewähltes Thema und bewundere meine Betreuerin, sie ist eine tolle Wissenschaftlerin. Und auch eine wirklich gute Betreuerin. Nur ich bin leider so unfähig, dass jedes Mal wieder etwas nicht passt. Andere haben in der Zeit schon die halbe Arbeit geschrieben... Allerdings geht es Kollegen, die auch bei ihr schreiben ähnlich. Sie scheint schon etwas strenger und genauer, aber dafür lernen wir wirklich viel und das ist ja das entscheidende. Hoffe, dass ich es wirklich bis zum Sommer hinbekomme... ich werde heuer doch schon 27...

In meinem Alter - wenn man bedenkt, dass ich nach der Schule zum Studieren begann - sollte man doch schon fertig sein?

Und dann immer diese Vorurteile gegen Menschen, die länger studieren...
Ich war nie faul, noch nie auf einer Studentenparty, etc. Bin also alles andere als eine "Bummelstudentin"... Habe die Angst mit solchen Vorurteilen auch mal am Arbeitsplatz konfrontiert zu werden.

Weiß nicht, was nach dem Studium kommt. Denn
- eigentlich wäre eine Stelle (falls frei) in dem Institut, wo ich arbeite, toll. Aber sollte ich da überhaupt Chancen haben, dann wohl nur gleich nach dem Studium?
- ich sollte dringendst einen Englischsprachkurs machen, um auf ein höheres Niveau zu kommen. Sonst kann ich eine eventuelle Projektstelle bei uns vergessen (arbeite jetzt in einer Assistentenposition). Spanisch würde ich auch wieder gerne und intensiv lernen.
- ich sollte dringend was für Seele und Körper tun. Möchte nach dem Studium endlich eine Therapie machen, um sämtliches aufzuarbeiten und auch mehr für meinen Körper tun.

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Luna84
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Beitrag Di., 08.11.2011, 12:23

Naja, und dann kommt halt noch was dazu, dass bei den drei Punkten keinen Platz zu haben scheint und zudem auch sicher wegen meines Alters scheitert.

Ich wollte immer schon für eine Zeit ins Ausland. Immer.

In der Schulzeit ließen mich meine Eltern kein Auslandsjahr machen, ich war vermutlich zudem auch zu ängstlich.

Im Zuge des Bachelors wollte ich eigentlich ein Semester nach Südamerika, das ging dann aber leider auch nicht.

Naja, und kurz vor dem Master wurde mir der tolle Job angeboten.

Ich könnte natürlich im Ausland Diss schreiben, aber dafür habe ich momentan keine Motivation - also für eine Diss. Ist ja auch nicht so einfach.

Was mich halt sehr, sehr reizen würde wäre ein Freiwilligensemester/jahr. Ich möchte nicht nur ein Land, seine Kultur, seine Menschen kennen lernen, ich möchte mich auch engagieren und helfen. Hatte ja auch mal überlegt Sozialarbeit zu studieren. Möchte etwas sinnvolles tun, der Gesellschaft etwas zurück geben.

Nur, ist es für die Mithilfe an solchen Projekten nicht zu spät?

Sollte ich dann nach dem Studium nicht eher schauen schnellstens einen 40h Job zu bekommen und somit voll ins Berufsleben einzusteigen?

Habe irgendwie das Gefühl, dass meine Zeit bald abläuft und das mit 27 Jahren! Ganz richtig ticke ich vermutlich wirklich nicht!

Ich mache mir Vorwürfe nicht schneller studiert zu haben, nicht im Bachelor schon ins Ausland gegangen zu sein, und nach dem Master dann im Zuge eines Hilfsprojekts nochmals. Bereue es auch irgendwie, dass ich nichts "internationaleres" studiert habe, obwohl ich mein Studium sehr mag. Ich meine, ich könnte schon arbeiten im Ausland, aber eben recht begrenzt.

Verdamme auch meine Ängstlichkeit, traue mir ja nichts zu und habe Angst dort dann auch zu versagen oder dass meinen Lieben daheim etwas passieren könnte, während ich weg bin, und ich nicht rechtzeitig zurück könnte - meine Verlustängste sind seit dem Tod meines Opas leider noch stärker geworden.

Entschuldigt bitte den Wortschwall. Es tat gut, das alles mal zu schreiben. Vermutlich wäre es am besten, wenn ich mal das Studium abschließe und dann weiter schaue. Vll sehe ich ja dann schon etwas klarer.

LG Luna

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Ragneda
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Beitrag Di., 08.11.2011, 12:35

Hallo Luna,
Fühle mich strohdumm.
na geh bitte, Du wirst Deinen Master bekommen, da kannst Du unmöglich dumm sein.

26 J.a sind zu spät?! Da steht man gerade am Anfang des Lebens, alle Türen sind noch offen!
Ja, ich arbeite wirklich sehr genau.
Das ist doch eine positive Eigenschaft, die nicht jeder hat! Ich würde einen Mitarbeiter bevorzugen, der etwas länger, dafür genauer seine Arbeit erledigt, als schnell und schlampig.
In meinem Alter - wenn man bedenkt, dass ich nach der Schule zum Studieren begann - sollte man doch schon fertig sein?
Wer sagt denn das? In meiner Bekanntschaftskreis habe ich jemand, die erst mit über 30 ihren Studium (zu Psychologin ) abgeschlossen hat. Zuvor, war sie Buchhalterin!
Und dann ging sie auch ins Ausland, nach USA für fast ein Jahr.
ch sollte dringendst einen Englischsprachkurs machen, um auf ein höheres Niveau zu kommen
Am besten lernt man die Sprache, in dem man in das Land reist, wo die Sprache gesprochen wird. Aber auch ein Kurs in dem Fall ist eine gute Idee. Du kannst Dich auch selber, zu Hause sprachlich weiter bilden, in dem Du z.b Bücher auf Englisch liest, ich habe z.b so Trainingsprogramme fürs Englisch zuhause.

Versteife Dich bloss nicht auf dein Alter. Ich würde 10 Jahre meines Lebens abgeben um wieder 26 zu sein. (höchstwahrscheinlich lebe ich ja eh nicht so lange )
Ich wollte immer schon für eine Zeit ins Ausland. Immer.
Tue es, Why not? Verwirkliche deine Träume. Träume sind wichtig, sie machen uns aus...irgendwie.
http://liebesforum.forumieren.de/

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.11.2011, 12:38

Mit 26 machst du dir einen Kopf wegen sowas?


Ich glaube du machst dir einfach zu viele Gedanken, vergleichst dich zu viel mit andere Leuten, und beschäfitgst dich zu viel mit vermeintlichen "Normen".

Um ehrlich zu sein, ich kriege schon allein vom Lesen deiner ganzen zwanghaften Sorgen, Ängste und Bedenken Kopfschmerzen...

Wie kommt es denn dazu daß du in dem Bereich so dermassen viele Ängste und Normen wie Dinge sein sollen im Kopf hast und dir damit das Leben schwer machst? Du hast doch eine super Ausgangsbasis für alles mögliche wenn du mal aufhörst dir ständig selbst ein Bein zu stellen.

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Luna84
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Beitrag Mo., 28.11.2011, 09:26

Hallo,

@Ragneda:
26 J.a sind zu spät?! Da steht man gerade am Anfang des Lebens, alle Türen sind noch offen!
Ich hoffe, du hast recht. Wahrscheinlich konzentriere ich mich zu sehr auf die Lebensläufe anderer Personen, die so anders aussehen.

Als ich mit dem Studium begann, war ich noch 18, wurde im Dezember drauf 19. Damals gehörte ich in Kursen immer zu den Jüngsten, war bei Gruppenarbeiten immer das Nesthäkchen. Nun bin ich prinzipiell die Älteste... Das sollte egal sein, ich weiß, aber irgendwie vermittelt es schon ein komisches Gefühl.
Wer sagt denn das?
Das ist irgendwie ein Gedanke, der sich fest manifestiert hat. Ich stelle leider bestimmte Erwartungen an mich, die ich nicht erfüllen kann. Vergleiche mich leider auch zu sehr mit den Leuten in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis und da gibt es nur zwei Personen, die in einer ähnlichen Situation wie ich waren. Bei anderen hat es sich verzögert, weil sie davor/zwischendurch arbeiteten, Ausbildung wechselten, etc.
Am besten lernt man die Sprache, in dem man in das Land reist, wo die Sprache gesprochen wird.
Ja, das stimmt sicherlich. Auslandsaufenthalte sind ja auch allgemein eine sehr wichtige und schöne Erfahrung.
Tue es, Why not? Verwirkliche deine Träume. Träume sind wichtig, sie machen uns aus...irgendwie.
Danke für deine netten Worte.

Habe mich umgeschaut und auch durch Tipps in einem Austauschforum nun einen tollen Link für Freiwilligenprojekte und Praktika gefunden.

Davor war es recht frustrierend, da es so schien als dass ich für die meisten Projekte/Organisationen schon zu alt/noch zu jung (wunderte mich) schien, die falsche Staatsbürgerschaft, Ausbildung oder Meldeadresse hatte. Also insgesamt scheint es schon so zu sein, dass es für unter 25-jährige die meisten Möglichkeiten gibt.


@münchnerkindl:

Danke auch dir für deine Worte
Um ehrlich zu sein, ich kriege schon allein vom Lesen deiner ganzen zwanghaften Sorgen, Ängste und Bedenken Kopfschmerzen...
Ja, nicht nur du
Manchmal sogar ich... und andere, denen ich davon erzähle, sowieso.

Das ist etwas, das ich nach dem Studium auch dringendst in einer Therapie aufarbeiten muss.

Ich grüble nämlich leider wirklich zwanghaft.

Da muss manchmal nicht mal etwas bestimmtes passieren und ein Gedankenkarussell beginnt, aus dem ich mich scheinbar nicht retten kann. Kann dann plötzlich nicht mehr rational denken, alles versteift sich auf bestimmte Gedanken/Erinnerungen/Zwangsvorstellungen/Sorgen. Das ist wirklich belastend. In diesen Momenten gelingt es mir leider kaum einen klaren Kopf zu bewahren, meine wirren Gedanken scheinen mir dann tatsächlich logisch

Ich weiß, dass ich damit meine Mitmenschen sehr nerve, hoffe, ich bekomme das endlich in den Griff

Es war schon mal besser, aber seit meine Verlust- und Versagensängste wieder gestiegen sind, kommen die Karusselle vermehrt zurück.

Manchmal gelingt es mir nur mit Beruhigungstropfen einzuschlafen Gerade am Abend oder in der Nacht, wo ich besonders sensibel bin und eigentlich schlafen sollte, um für den nächsten Tag fit und konzentriert zu sein, kommen dann irgendwelche meiner unverarbeiteten Erinnerungen und laufen wie Filme vor mir ab. In letzter Zeit gelingt es mir leider wieder selten, dass ich sie einfach beiseite schiebe, abschalte, etc.
Ich glaube du machst dir einfach zu viele Gedanken, vergleichst dich zu viel mit andere Leuten, und beschäfitgst dich zu viel mit vermeintlichen "Normen".
Und das obwohl ich mich bei so vielen Dingen gegen Normen stelle und Individualität betone, schon verrückt, ich weiß.

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Luna84
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Beitrag Mo., 28.11.2011, 09:28

Ich habe leider wirklich das Gefühl, dass für manche Dinge der Zug bald abgefahren ist. Dass meine Chancen einmal einen anderen Job (in dieser Position kann ich nur als Studentin arbeiten) zu finden schwerer werden, je älter ich werde bzw je mehr sich alles verzögert.

So sehr ich diese Leistungsgesellschaft ablehne, bin ich aber wohl zugleich auch ein Kind davon.

Ich stelle leider oft zu hohe Ansprüche an mich, kann nicht akzeptieren, dass ich erst so weit bin, wie ich bin.

Mein Leben lang wurde mir das Gefühl vermittelt, oder ich interpretierte es zumindest so, dass man in einem bestimmten Alter dieses oder jenes erreicht haben müsse, dass ich dieses oder jenes bereits können/wissen/erreicht haben müsste.

Ich bin manchmal so paranoid, dass ich vermutlich harmlose Nachfragen meines Vaters - mit dem ich immer gewisse Probleme hatte - als "wann bist du denn nun endlich fertig?" interpretiere.

Ich setze mich selbst sehr unter Druck und blockiere mich damit aber selbst. Gleichzeitig bilde ich mir Druck von außen ein, den es vermutlich weniger gibt als ich annehme.

Mit 28 Jahren wollte ich mein Studium schon beendet haben, im Ausland gewesen sein, einen fixen Vollzeitjob haben und in einer anderen Wohnung in einer anderen Stadt mit meinem Partner leben. Diese Wunschvorstellung und Erwartung an mich selbst ist leider seit jeher tief in mir. Da ich dies bis auf ersten Punkt nicht erreichen werde, fühle ich mich als Versagerin, kann das nicht akzeptieren. Obwohl ich, rational betrachtet, weiß, dass Lebenswege oft anders verlaufen, als geplant.
Wie kommt es denn dazu daß du in dem Bereich so dermassen viele Ängste und Normen wie Dinge sein sollen im Kopf hast und dir damit das Leben schwer machst? Du hast doch eine super Ausgangsbasis für alles mögliche wenn du mal aufhörst dir ständig selbst ein Bein zu stellen.
Stimmt, ich stehe mir wohl am meisten selbst im Weg...
Muss endlich lernen meine Erwartungen an mich zu verändern, meine Ängste zu überwinden.

Mein Hauptproblem ist sicherlich mein geringes Selbstwertgefühl. Mir wurde nie besonders viel zugetraut, deshalb traue auch ich mir nicht besonders viel zu. Daran muss ich arbeiten.

Nach meinem Studium möchte ich endlich eine Therapie machen, um meine Kindheit und Jugend aufzuarbeiten, denke das wird mir helfen.

Danke nochmals für eure netten Worte

LG Luna

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 28.11.2011, 12:04

Luna84 hat geschrieben:Ich habe leider wirklich das Gefühl, dass für manche Dinge der Zug bald abgefahren ist.
Da werde ich jetzt schön langsam mal sauer

Ich bin 40, habe aufgrund meiner Erkrankung keine Ausbildung fertig machen können und bin aufgrund der Krankheit jetzt berentet, aber nur befristet.

Wenn du, als bald fertige Master Studentin mit 26 und voll arbeitsfähig mir erzählst mit daß dein Zug bald abgefahren sein wird? Ganz ehrlich Luna, wenn ich das lese schüttelt mich einen Lachkrampf.

Weil ich jemand bin für den beruflich WIRKLICH der Zug abgefahren ist und wenn ich deine Biograpie lese kann ich nur den Kopf schütteln. Wenn man kein Problem hat dann bildet man sich eines ein!

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Luna84
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Beitrag Mo., 28.11.2011, 13:09

Hallo,

Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht verärgern

Ich habe große psychische Probleme, wie wahrscheinlich aus fast all meinen Threads hervor geht.

Dazu zählen unter anderem blockierende Zwangsgedanken, die, so weiß ich selbst, alles andere als rational sind. Nur, wenn ich gerade "befallen" bin, komme ich oft nicht raus.

Ich habe das alles doch nur auf mich und auf nur ganz bestimmte Dinge bezogen, doch nicht auf dich oder andere Menschen!

Das ist allein mein Problem über das ich hier schreibe, es geht um Erwartungen, die ich an mich alleine stelle. Vll hätte ich über so ein Thema nicht schreiben dürfen.

Das war ein Missverständnis, ich denke doch nicht, dass der Zug für mich allgemein abgefahren ist. Entschuldige. Meine Formulierungen sind oft sehr wirr

Ich meinte das auf wirklich nur ganz bestimmte Dinge und Bereiche bezogen.
Hinzu kommt auch, dass es in meinem zukünftigen Berufsfeld auch schwieriger werden wird, etwas zu finden - es sei denn, ich bleibe im universitären Bereich. Ich habe mein Studium aus Interesse gewählt - wie man es ja auch machen sollte. Es gilt nicht gerade als "Brotstudium". Es heißt immer, man muss sich verkaufen können, dann hat man Chancen auf sehr unterschiedliches. Wenn man sich aber nicht besonders verkaufen kann, sind die Chancen tw in meinem Heimatland leider noch sehr gering, da das Studium an sich hier noch nicht besonders anerkannt ist.

Es gibt Vorurteile gegen mein Studium, dass es ja so leicht wäre. Ich habe manchmal Angst, dass man mich am Arbeitsmarkt tw. ablehnen könnte, weil ich so lange mit diesem Studium gebraucht habe. Ich habe oft gehört, dass auf die Studiendauer leider sehr wohl geachtet wird.

Mein Hauptproblem ist, dass ich in Wirklichkeit null Selbstverstrauen und Versagensängste habe. Ich traue mir selbst nur wenig zu und hoffe, dass mir die Therapie dabei helfen wird.
Wenn man kein Problem hat dann bildet man sich eines ein!
Und genau so ein Verhalten ist doch auch problematisch, oder?
Denkst du, ich sitze da und lass mir eins einfallen? Das sind zwanghafte Gedanken, die mich überrollen und fertig machen.

Mir hat mal jemand gesagt, ob ich es überhaupt zuließe glücklich zu sein. Nein, vermutlich nicht. Denn kaum genieße ich etwas, freue mich über etwas, schießen mir tausende Gedanken durch den Kopf, was schief gehen könnte, wie ich mir wieder mal alles verderben könnte, etc.

Ich weiß, dass bei mir sehr viel falsch abläuft, aber das mache ich doch nicht absichtlich. Ich kann in diesen Situationen einfach nicht anders denken. Rationalisieren gelingt mir zur Zeit leider nur selten, ich habe gerade wieder ein gewaltiges seelisches Tief.

Meine Biografie, wie du schreibst, besteht nicht nur aus hier beschriebenem, sondern aus vielem anderen, was meine Psyche beeinflusste.

Ich wollte dich wirklich nicht verärgern, es tut mir leid.

Es ging hier, wie gesagt, nur um mich. Ich stehe mir wohl ständig selbst im Wege, das ist das Hauptproblem. Ich traue jedem absolut alles zu, nur mir selbst nicht.

Für mich ist der Zug natürlich nicht abgefahren, genauso wenig wie für dich oder irgendjemand anderen.

Wir können alles schaffen, was wir schaffen wollen.

Für mich ist es entscheidend, das zu verinnerlichen und endlich mehr Selbstwertgefühl aufzubauen.

Ich wollte wirklich niemanden verärgern oder gar kränken, wollte mir das alles nur von der Seele schreiben.

Vll wäre es besser diesen Thread zu löschen.

Alles Liebe
Luna

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 28.11.2011, 13:40

Hi,

Das hört sich wirklich sehr unangenehm an. Tut mir leid, wenn es so rüber kommt als ob ich deine psychischen Probleme kleinrede. Das ist nicht meine Absicht. Nur wenn ich jetzt noch mal 26 wäre und der Abschluss meines Master Studiums vor mir hätte dann würde ich in die Luft hüpfen vor Freude und hätte bestimmt 20 Ideen was ich dann alles interessantes machen könnte.

Mir scheint, dein wirkliches Problem ist überhaupt nicht beruflicher Natur sondern eine psychische Erkrankung.

Sag mal warum fängst du nicht JETZT mit der Suche nach einer geeigenten Therapie an wenn es dir so schlecht geht? Gibt es von der Uni nicht psychologische Beratungsangebote für Studierende?

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Luna84
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 13:30

Hallo,

Danke für deine Antwort, entschuldige bitte meine späte Rückmeldung.

Ich hatte auch einmal gedacht, dass es mir genauso gehen würde. Dass ich gerade in den letzten Monaten voller Tatendrang strotzen und eifrig Pläne schmieden würde.

Es sind wohl wirklich meine Versagensängste und Zwangsstörung, die mich in solche blockierenden Gedankenkarusselle treiben.

Es wäre sicherlich wirklich sinnvoller schon bald eine Therapie zu machen und das nicht länger aufzuschieben.

LG
Luna

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