Wann endlich endet dieser Selbstfindungstrip?
Wann endlich endet dieser Selbstfindungstrip?
Hallo ihr lieben Forenmitglieder
Ich steh seit 1 1/2 jahren ziemlich "neben der spur", denn ich befinde mich auf einem art selbstfindungstrip und weiß nicht, wann dieser endlich endet . natürlich könnte man nun sagen, dieser endet erst dann, wenn du angekommen bist und weißt, was und wohin du willst... aber genau das weiß ich eben nicht und das macht mich mittlerweile sowas von fertig
ich weiß es weder beruflich noch privat . beruflich mache ich seit eineinhalb jahren soooo viel und doch wieder nichts g´scheites. ich bewerbe mich z.B. für einen total interessanten, gut bezahlten job, leg mich voll ins zeug dass ich diesen bekomm - bekomm ich eine zusage, freue ich mich riesig darüber aber bereits nach wenigen wochen merk ich, dass mir diese arbeit doch nicht spaß macht und kündige (unter irgendeinem vorwand) wieder daraufhin such ich mir eine neue (ganz andere) arbeit, leg mich wieder ins zeug dass ich den job bekomm und komm wieder drauf, dass es das nicht ist...
würde man mir die frage stellen, wo ich in 5 jahren gerne wäre, ich könnte es nicht mal ansatzweise beantworten und das macht mich mittlerweile total fertig, denn ich wusste immer sehr genau, was und wohin ich wollte. jetzt eben nicht mehr... habe mittlerweile schon einiges an fachliteratur auf diesem gebiet gelesen, weitergebracht hat es mich unterm strich aber nicht. aber vielleicht bin ich auch nur resistent gegen jeglichen ratschlag??
kennt das jemand von euch?? wenn ja, wie habt ihr es geschafft, wieder ordnung in euer leben zu bringen?
in letzter zeit denke ich auch vermehrt daran, den jakobsweg zu bestreiten. aber ob der mir hilft ???
lg hopefully
Ich steh seit 1 1/2 jahren ziemlich "neben der spur", denn ich befinde mich auf einem art selbstfindungstrip und weiß nicht, wann dieser endlich endet . natürlich könnte man nun sagen, dieser endet erst dann, wenn du angekommen bist und weißt, was und wohin du willst... aber genau das weiß ich eben nicht und das macht mich mittlerweile sowas von fertig
ich weiß es weder beruflich noch privat . beruflich mache ich seit eineinhalb jahren soooo viel und doch wieder nichts g´scheites. ich bewerbe mich z.B. für einen total interessanten, gut bezahlten job, leg mich voll ins zeug dass ich diesen bekomm - bekomm ich eine zusage, freue ich mich riesig darüber aber bereits nach wenigen wochen merk ich, dass mir diese arbeit doch nicht spaß macht und kündige (unter irgendeinem vorwand) wieder daraufhin such ich mir eine neue (ganz andere) arbeit, leg mich wieder ins zeug dass ich den job bekomm und komm wieder drauf, dass es das nicht ist...
würde man mir die frage stellen, wo ich in 5 jahren gerne wäre, ich könnte es nicht mal ansatzweise beantworten und das macht mich mittlerweile total fertig, denn ich wusste immer sehr genau, was und wohin ich wollte. jetzt eben nicht mehr... habe mittlerweile schon einiges an fachliteratur auf diesem gebiet gelesen, weitergebracht hat es mich unterm strich aber nicht. aber vielleicht bin ich auch nur resistent gegen jeglichen ratschlag??
kennt das jemand von euch?? wenn ja, wie habt ihr es geschafft, wieder ordnung in euer leben zu bringen?
in letzter zeit denke ich auch vermehrt daran, den jakobsweg zu bestreiten. aber ob der mir hilft ???
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Werte hopefully,
leider kann ich dir das nicht sagen. "Wann endet dieser Selbstfindungstrip?" als Titel zu lesen, brachte mich spontan dazu nur ein "Wenn dein Leben zu Ende ist" hier hinzuschreiben. Das Leben ist wohl eine einzige Suche nach dem Selbst. Wäre wohl ein bischen arg vereinfacht. Und würde vielleicht bei dir als verhohnepipelung ankommen. *hüstel ...
Also - mir geht es genauso.
Hm.
Hilft das jetzt?
Warum geht es mir genau so?
Weil ich mit meinen alten Herzenszielen nicht glücklich wurde, es immer und immer wieder versucht habe, immer und immer wieder gescheitert bin bzw. es nur sehr sehr arg holpernd voran ging. Und alleine das so zu schreiben, weiß ich nicht, ob das Tiefstapelei ist (und mir zb ein Therapeut flugs aufzeigen/einreden würde "Aber schauen Sie - HIER da waren Sie doch" und "da, da konnten Sie doch" ...) oder purer Realismus - der mich wirklich frustriert.
Gut, wirklich "erfolgreich" war ich nie - bzw. wie definiert man das? Woran macht man das fest - an der Gehaltshöhe? An der Position? Hatte weder das eine, gibt es eh nicht in der Branche die mich begeistert - noch das andere. Letzteres könnte ich vielleicht noch schaffen, aber da mir inzwischen auch wichtig ist Geld zu verdienen, sagt mir mein Verstand, dass es völlig unvernünftig ist, DAS anzustreben ... Genau, ich könnte jetzt also wieder anfangen mich dafür zu bewerben, ins Zeug zu legen etc. Ich würde wohl den Job dann auch machen, da aber eh immer befristet, sehe ich keine Perspektiven.
Was also her müsste (ha - müsste ...) ist ein alternatives Ziel. Da sich das nunmehr so anfühlt, als ob ich mein Herz aus dem Leib schnippeln muss - und es die letzten zwei Jahre bereits versucht habe branchenfremd zu arbeiten (es war nicht nur die Branche, es war auch die Tätigkeit, sehr anstrengend, sehr sehr langweilig für mich) und froh war dies los zu sein, als der Vertrag auslief, nun aber darunter leide arbeitslos zu sein - habe ich keine Ahnung wie ich zu einem neuen Ziel komme. Ja, sicherlich ist es auch das/unser Alter was mir nun wirklich Druck macht, aber auch noch weitaus mehr meiner Lebensumstände.
Privat merke ich immerhin, dass ich ganz ganz ganz winzige Steps mache, machen kann. Leider so klein, dass ich auch da manchmal sehr zweifele, ob ich nicht 150 Jahre alt werden müsste, das zu erreichen, was ich will. Bei mir ging es nämlich erst mal nur wieder um die Bereitschaft für eine neue Beziehung, um die Art und Weise wie ich Beziehung leben möchte. Und dann die Sehnsucht danach zuzulassen. Und dann, aktuell - leider wieder - darum - jemand zu finden, der nicht nur passt (fast bin ich geneigt zu sagen, dss ich so jemanden gefunden hätte), sondern auch eine Beziehung will - was er nicht wollte nach einigem Hinundher.
Ich bin sehr gespannt, welche Antworten in diesem Thread noch kommen.
Leider ratloser Gruß
die Miss.
leider kann ich dir das nicht sagen. "Wann endet dieser Selbstfindungstrip?" als Titel zu lesen, brachte mich spontan dazu nur ein "Wenn dein Leben zu Ende ist" hier hinzuschreiben. Das Leben ist wohl eine einzige Suche nach dem Selbst. Wäre wohl ein bischen arg vereinfacht. Und würde vielleicht bei dir als verhohnepipelung ankommen. *hüstel ...
Also - mir geht es genauso.
Hm.
Hilft das jetzt?
Warum geht es mir genau so?
Weil ich mit meinen alten Herzenszielen nicht glücklich wurde, es immer und immer wieder versucht habe, immer und immer wieder gescheitert bin bzw. es nur sehr sehr arg holpernd voran ging. Und alleine das so zu schreiben, weiß ich nicht, ob das Tiefstapelei ist (und mir zb ein Therapeut flugs aufzeigen/einreden würde "Aber schauen Sie - HIER da waren Sie doch" und "da, da konnten Sie doch" ...) oder purer Realismus - der mich wirklich frustriert.
Gut, wirklich "erfolgreich" war ich nie - bzw. wie definiert man das? Woran macht man das fest - an der Gehaltshöhe? An der Position? Hatte weder das eine, gibt es eh nicht in der Branche die mich begeistert - noch das andere. Letzteres könnte ich vielleicht noch schaffen, aber da mir inzwischen auch wichtig ist Geld zu verdienen, sagt mir mein Verstand, dass es völlig unvernünftig ist, DAS anzustreben ... Genau, ich könnte jetzt also wieder anfangen mich dafür zu bewerben, ins Zeug zu legen etc. Ich würde wohl den Job dann auch machen, da aber eh immer befristet, sehe ich keine Perspektiven.
Was also her müsste (ha - müsste ...) ist ein alternatives Ziel. Da sich das nunmehr so anfühlt, als ob ich mein Herz aus dem Leib schnippeln muss - und es die letzten zwei Jahre bereits versucht habe branchenfremd zu arbeiten (es war nicht nur die Branche, es war auch die Tätigkeit, sehr anstrengend, sehr sehr langweilig für mich) und froh war dies los zu sein, als der Vertrag auslief, nun aber darunter leide arbeitslos zu sein - habe ich keine Ahnung wie ich zu einem neuen Ziel komme. Ja, sicherlich ist es auch das/unser Alter was mir nun wirklich Druck macht, aber auch noch weitaus mehr meiner Lebensumstände.
Privat merke ich immerhin, dass ich ganz ganz ganz winzige Steps mache, machen kann. Leider so klein, dass ich auch da manchmal sehr zweifele, ob ich nicht 150 Jahre alt werden müsste, das zu erreichen, was ich will. Bei mir ging es nämlich erst mal nur wieder um die Bereitschaft für eine neue Beziehung, um die Art und Weise wie ich Beziehung leben möchte. Und dann die Sehnsucht danach zuzulassen. Und dann, aktuell - leider wieder - darum - jemand zu finden, der nicht nur passt (fast bin ich geneigt zu sagen, dss ich so jemanden gefunden hätte), sondern auch eine Beziehung will - was er nicht wollte nach einigem Hinundher.
Ich bin sehr gespannt, welche Antworten in diesem Thread noch kommen.
Leider ratloser Gruß
die Miss.
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hallo hopefully!
solange es nicht um die existenz geht, kann eine solche lebensphase doch auch ungemein bereichernd, aufregend, spannend sein. mir hat es geholfen, meine einstellung zu verändern.
warum solltest du einen job behalten, mit dem du dich nicht wohlfühlst? dich irgendwo festkrallen, wo es dir nicht gut geht? statt dessen hast du die chance, jetzt auszuprobieren, zu testen, dich weiter zu entwickeln!
was nützt es dir, dich jetzt selbst mit einer zielfindung unter druck zu setzen. seit ich öfter loslasse und zulasse, dass das leben manchmal "außerplanmäßig" verläuft, dinge aufgebe, die mir wichtig erschienen, ergeben sich oft auch viele gute neue perspektiven.
einen festen plan und konkrete ziele habe ich zur zeit auch keine - ich geb zu, das sollte sich schon irgendwann mal ändern - aber zur zeit ist es eben noch nicht soweit.
jakobsweg? gute idee - ich komm mit
ja - leider auch ratloser gruß - auch an miss
bittersweet
ja ich kenn das. der "verlust des lebensplans" (in allen bereichen) macht angst. das gefühl, nirgends mehr verwurzelt zu sein kann sich fürchterlich anfühlen. muss aber nicht, vor allem nicht immer.kennt das jemand von euch?? wenn ja, wie habt ihr es geschafft, wieder ordnung in euer leben zu bringen?
solange es nicht um die existenz geht, kann eine solche lebensphase doch auch ungemein bereichernd, aufregend, spannend sein. mir hat es geholfen, meine einstellung zu verändern.
warum solltest du einen job behalten, mit dem du dich nicht wohlfühlst? dich irgendwo festkrallen, wo es dir nicht gut geht? statt dessen hast du die chance, jetzt auszuprobieren, zu testen, dich weiter zu entwickeln!
was nützt es dir, dich jetzt selbst mit einer zielfindung unter druck zu setzen. seit ich öfter loslasse und zulasse, dass das leben manchmal "außerplanmäßig" verläuft, dinge aufgebe, die mir wichtig erschienen, ergeben sich oft auch viele gute neue perspektiven.
einen festen plan und konkrete ziele habe ich zur zeit auch keine - ich geb zu, das sollte sich schon irgendwann mal ändern - aber zur zeit ist es eben noch nicht soweit.
jakobsweg? gute idee - ich komm mit
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bittersweet
All what we see or seam is but a dream within a dream
E.A. Poe
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Hallo hopefully!
Auf meinem Weg zu mir selbst bleibt immer mehr die Zeit stehen.
Die Frage ist nicht "Wohin will ich" oder "Was will ich" sondern "Wer bin ich".
Es wird für mich unbedeutend was ich tue, sondern wie ich es mache und warum. Alles was ich tue oder nicht kommt aus mir heraus. Dem auf den Grund zu gehen ist für mich Selbstfindung.
Ich habe im Moment keine Zukunftspläne, ich kann nur in der Gegenwart leben. Das Schöne daran: es ist gut so. Ich vertraue auf - ja worauf? - ich halte inne, schaue hinaus - ich weiß es nicht. Wohl auf mich. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin oder es zumindest versuche - und dem folge was ich vorfinde - ja dann ist es gut. Unabhängig ob etwas Gescheites oder Unsinn dabei rauskommt.
Meine sehr persönlichen Gedanken zum Thema.
krabath
Auf meinem Weg zu mir selbst bleibt immer mehr die Zeit stehen.
Die Frage ist nicht "Wohin will ich" oder "Was will ich" sondern "Wer bin ich".
Es wird für mich unbedeutend was ich tue, sondern wie ich es mache und warum. Alles was ich tue oder nicht kommt aus mir heraus. Dem auf den Grund zu gehen ist für mich Selbstfindung.
Ich habe im Moment keine Zukunftspläne, ich kann nur in der Gegenwart leben. Das Schöne daran: es ist gut so. Ich vertraue auf - ja worauf? - ich halte inne, schaue hinaus - ich weiß es nicht. Wohl auf mich. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin oder es zumindest versuche - und dem folge was ich vorfinde - ja dann ist es gut. Unabhängig ob etwas Gescheites oder Unsinn dabei rauskommt.
Meine sehr persönlichen Gedanken zum Thema.
krabath
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry
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Kann mich dem (leider) anschließen. Ich beklage es in letzter Zeit oft unter dem Stichwort "in der Luft hängen".
Einerseits bin ich froh und stolz gelernt zu haben, im Hier und Jetzt zu sein, mir geht es seit dem wesentlich besser (= weniger Leidensdruck). Anderseits zermürbt es auf Dauer: immer, wenn man zwangsweise mal an die Zukunft oder Ziele denken muss, zieht es einen wieder runter, und immer noch keine neuen Ziele (oder Werte) in Sicht.
Am Anfang dieser Phase, ausgelöst durch eine Lebenskrise, hörte ich von allen Seiten die Floskel, das Ziel finde sich beim Gehen. Einfach tun. Einfach erstmal irgendwas. Der Rest fände sich. Es hat gedauert, bis ich mich drauf einlassen konnte, probiere diese nun aber schon eine ganze Weile aus, und.... NICHTS. Nein, es hat sich nichts Neues gefunden. In keinem Bereich. Der bittere Beigeschmack, die Lebenszeit sinnlos in der Luft hängend zu vergeuden, wird stärker und zermürbt auf Dauer. Wir werden ja alle nicht jünger. Fernerhin überschattet es die neuen Erfahrungen und Herausforderungen, die ich mir suche. In letzter Zeit viele kleinere positive Impulse, und trotzdem verlaufen sie alle im Sand, vermögen es nicht, mich innerlich wirklich zu berühren.
Wenn ich lese, dass es anderen ziemlich ähnlich geht, werde ich neugierig. Dann muss es doch irgendeinen gemeinsamen Nenner geben? Ein grundlegenden Fehler? Etwas Altes, dass man nicht loslassen konnte? Oder aber umgekehrt: Weil man versucht sich etwas zu entledigen ("aus dem Herz zu reißen"), was aber einfach zu einem gehört. Man kann noch so viel investieren und strampeln, wenn es der falsche Weg für einen selbst ist, führt es zu nichts.
Und das ist das nächste Problem: Man versucht mit per Vernunft einen Herzenwunsch aus dem Herzen zu reißen. Je länger man dies tut, um so verwirrender wird alles. Irgendwann gibt es kein Zurück mehr, aber auch kein Vorwärts. So würde beispielsweise mein "altes Leben", in dem ich mich selbstverwirklicht sah, überhaupt gar nicht mehr zu mir passen, gar nicht mehr in mein Weltbild. Und das "neue Leben" ist sehr viel vernünftiger und weniger Kopfzweifel, berührt mich aber nicht.
Mittlerweile bin ich realtiv überzeugt, dass einfach "alles mal ausprobieren" keine Lösung für dieses spez. Problem ist. Dass da etwas anderes dahinter stecken müsse als bloße Ideenlosigkeit.
Ich hatte bereits meine eigene Nische gefunden, und ich kann mich nicht erinnern, dass ich sie damals groß hätte suchen müssen; eher quoll es in schon recht frühen Jahren als allen Poren. Außerdem war ich immer sehr stolz auf meine Intuition, wenn ich von etwas, was mir entsprach auch nur vom Hören-Sagen hörte, dann WUSSTE und SPÜRTE ich es in jeder Faser. Unverzüglich. Und umgekehrt: wenn meine Intuition von Anfang an "NEIN" sagt, dann können mir noch so viele Leute sagen: "Probiers doch mal aus, wird bestimmt anders als gedacht, vielleicht gefällt es dir ja doch, das ist doch nur dummes ABER-Gerede und Ausflüchte..." Keine Chance, auf mein Bauchgefühl war diesbezüglich immer Verlaß. WAR. Vergangenheitsform. Denn jetzt kann ich mich auf dem Kopf stellen, immer wenn ich das Bauchgefühl zu Rate ziehe, sagt es mir schmollend, dass es das Alte will. In Dauerschleife. Seit Jahren entdecke ich nichts Neues in mir. Ich agiere OHNE dieses Bauchgefühl, aus Vernunft und mangelnden Alternativen... das geht so lange gut, bis ich das Bauchgefühl frage und das sagt dann eh nur wieder: "Bäh Pfui!" und schon geht's von vorne los.
Aber wie kommt man aus dieser Zwickmühle raus? Was ist es, was da klemmt?
Vorgestern z.B. habe ich Ausbildungsplätze gegoogelt, um auf eine Idee zu kommen, was ich außer meinem nutzlosen Ausbildungsberuf und unabgeschlossenen Studium sonst noch machen könnte... Stundenlang habe ich mir verschiedene Ausbildungsberufe angeschaut. Nichts. Gar nichts. Da regt sich nichts bei mir oder echte Aversion. Ich bin völlig ratlos. Es bringt ja wohl auch nichts, sich einen Zweitausbildung zu suchen, wenn alles in einem schreit: "Bloss nicht!".
Einerseits bin ich froh und stolz gelernt zu haben, im Hier und Jetzt zu sein, mir geht es seit dem wesentlich besser (= weniger Leidensdruck). Anderseits zermürbt es auf Dauer: immer, wenn man zwangsweise mal an die Zukunft oder Ziele denken muss, zieht es einen wieder runter, und immer noch keine neuen Ziele (oder Werte) in Sicht.
Am Anfang dieser Phase, ausgelöst durch eine Lebenskrise, hörte ich von allen Seiten die Floskel, das Ziel finde sich beim Gehen. Einfach tun. Einfach erstmal irgendwas. Der Rest fände sich. Es hat gedauert, bis ich mich drauf einlassen konnte, probiere diese nun aber schon eine ganze Weile aus, und.... NICHTS. Nein, es hat sich nichts Neues gefunden. In keinem Bereich. Der bittere Beigeschmack, die Lebenszeit sinnlos in der Luft hängend zu vergeuden, wird stärker und zermürbt auf Dauer. Wir werden ja alle nicht jünger. Fernerhin überschattet es die neuen Erfahrungen und Herausforderungen, die ich mir suche. In letzter Zeit viele kleinere positive Impulse, und trotzdem verlaufen sie alle im Sand, vermögen es nicht, mich innerlich wirklich zu berühren.
Wenn ich lese, dass es anderen ziemlich ähnlich geht, werde ich neugierig. Dann muss es doch irgendeinen gemeinsamen Nenner geben? Ein grundlegenden Fehler? Etwas Altes, dass man nicht loslassen konnte? Oder aber umgekehrt: Weil man versucht sich etwas zu entledigen ("aus dem Herz zu reißen"), was aber einfach zu einem gehört. Man kann noch so viel investieren und strampeln, wenn es der falsche Weg für einen selbst ist, führt es zu nichts.
Und das ist das nächste Problem: Man versucht mit per Vernunft einen Herzenwunsch aus dem Herzen zu reißen. Je länger man dies tut, um so verwirrender wird alles. Irgendwann gibt es kein Zurück mehr, aber auch kein Vorwärts. So würde beispielsweise mein "altes Leben", in dem ich mich selbstverwirklicht sah, überhaupt gar nicht mehr zu mir passen, gar nicht mehr in mein Weltbild. Und das "neue Leben" ist sehr viel vernünftiger und weniger Kopfzweifel, berührt mich aber nicht.
Mittlerweile bin ich realtiv überzeugt, dass einfach "alles mal ausprobieren" keine Lösung für dieses spez. Problem ist. Dass da etwas anderes dahinter stecken müsse als bloße Ideenlosigkeit.
Ich hatte bereits meine eigene Nische gefunden, und ich kann mich nicht erinnern, dass ich sie damals groß hätte suchen müssen; eher quoll es in schon recht frühen Jahren als allen Poren. Außerdem war ich immer sehr stolz auf meine Intuition, wenn ich von etwas, was mir entsprach auch nur vom Hören-Sagen hörte, dann WUSSTE und SPÜRTE ich es in jeder Faser. Unverzüglich. Und umgekehrt: wenn meine Intuition von Anfang an "NEIN" sagt, dann können mir noch so viele Leute sagen: "Probiers doch mal aus, wird bestimmt anders als gedacht, vielleicht gefällt es dir ja doch, das ist doch nur dummes ABER-Gerede und Ausflüchte..." Keine Chance, auf mein Bauchgefühl war diesbezüglich immer Verlaß. WAR. Vergangenheitsform. Denn jetzt kann ich mich auf dem Kopf stellen, immer wenn ich das Bauchgefühl zu Rate ziehe, sagt es mir schmollend, dass es das Alte will. In Dauerschleife. Seit Jahren entdecke ich nichts Neues in mir. Ich agiere OHNE dieses Bauchgefühl, aus Vernunft und mangelnden Alternativen... das geht so lange gut, bis ich das Bauchgefühl frage und das sagt dann eh nur wieder: "Bäh Pfui!" und schon geht's von vorne los.
Aber wie kommt man aus dieser Zwickmühle raus? Was ist es, was da klemmt?
Vorgestern z.B. habe ich Ausbildungsplätze gegoogelt, um auf eine Idee zu kommen, was ich außer meinem nutzlosen Ausbildungsberuf und unabgeschlossenen Studium sonst noch machen könnte... Stundenlang habe ich mir verschiedene Ausbildungsberufe angeschaut. Nichts. Gar nichts. Da regt sich nichts bei mir oder echte Aversion. Ich bin völlig ratlos. Es bringt ja wohl auch nichts, sich einen Zweitausbildung zu suchen, wenn alles in einem schreit: "Bloss nicht!".
an alle und danke für eure antworten!
@ Miss_Understood
@ bittersweet
@ krabath
@ Gothika
ich ertappe mich ja sogar schon dabei, wie ich es schaffe, aus einem einzelnen haar in der suppe eine ganze perücke zu machen was soviel heißt wie, dass ich an allem etwas auszusetzen habe, niemand mir etwas recht machen kann, ich alles tod rede etc.
mein gott, ich hab echt keine ahnung, was mit mir passiert (ist)
@ Miss_Understood
du, liebe miss_understood, hast wenigstens nicht schon vorab das handtuch geworfen (so wie ich). du hast durchgehalten, abgewartet und mal geschaut, was daraus wird oder vielleicht werden könnteMiss_Understood hat geschrieben:versucht habe branchenfremd zu arbeiten (es war nicht nur die Branche, es war auch die Tätigkeit, sehr anstrengend, sehr sehr langweilig für mich) und froh war dies los zu sein, als der Vertrag auslief,
wenn ich das nur auch von mir behaupten könnteMiss_Understood hat geschrieben:Privat merke ich immerhin, dass ich ganz ganz ganz winzige Steps mache,
egal wie groß oder klein die fortschritte sind - du machst welche und alleine das zählt!Miss_Understood hat geschrieben:Leider so klein, dass ich auch da manchmal sehr zweifele,
@ bittersweet
oh jabittersweet hat geschrieben:der "verlust des lebensplans" (in allen bereichen) macht angst.
da hast du natürlich schon recht. NUR, ich wusste ja bei den jobs der letzten 1 1/2 jahre schon im vorfeld, was die aufgabe meiner zuk. arbeit sein würde und war bei jedem einzelnen job sicher, dass es das jetzt ist, was ich in zukunft machen will... fehlanzeige! nach ein paar wochen war ich wieder anderer ansicht und suchte mir wieder etwas ganz neuesbittersweet hat geschrieben:warum solltest du einen job behalten, mit dem du dich nicht wohlfühlst?
weil mich dieses "nicht wissen was ich will" total fertig macht allen voran deshalb, weil ich das von mir nie kannte. ich wusste immer, was und wohin ich will - ich habe mir immer ziele gesetzt, wusste immer das will ich oder das will ich nicht. und nun??? weiß ich gar nichts mehrbittersweet hat geschrieben:was nützt es dir, dich jetzt selbst mit einer zielfindung unter druck zu setzen.
supi wann gemma denn losbittersweet hat geschrieben:jakobsweg? gute idee - ich komm mit
@ krabath
krabath hat geschrieben:Das Schöne daran: es ist gut so.
krabath hat geschrieben:ich halte inne, schaue hinaus
hach, ich beneide dich darum, dass du das so sehen und nehmen kannst.krabath hat geschrieben:Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin oder es zumindest versuche - und dem folge was ich vorfinde - ja dann ist es gut. Unabhängig ob etwas Gescheites oder Unsinn dabei rauskommt.
@ Gothika
du sprichst mir aus der seeleGothika hat geschrieben:Anderseits zermürbt es auf Dauer: immer, wenn man zwangsweise mal an die Zukunft oder Ziele denken muss, zieht es einen wieder runter, und immer noch keine neuen Ziele (oder Werte) in Sicht.
Gothika hat geschrieben:Ein grundlegenden Fehler?
mit all diesen fragen konfrontiere ich mich beinahe täglich! und was kommt dabei raus? NICHTS! ich finde und finde keine antwort(en) daraufGothika hat geschrieben:Etwas Altes, dass man nicht loslassen konnte? Oder aber umgekehrt: Weil man versucht sich etwas zu entledigen ("aus dem Herz zu reißen"), was aber einfach zu einem gehört.
davon bin auch ich überzeugt. mich zieht das "alles mal ausprobieren" noch weiter runter, denn einerseits habe ich damit eine unmenge an zeit vergeudet und andererseits will ich ja auch nichts neues - so irgendwie halt. aber das alte will ich auch nicht mehrGothika hat geschrieben:Mittlerweile bin ich realtiv überzeugt, dass einfach "alles mal ausprobieren" keine Lösung für dieses spez. Problem ist.
sorry, das ich jetzt lachen muss, denn genau das mach ich auch - nur halt schon seit 1 1/2 jahrenkrabath hat geschrieben:Vorgestern z.B. habe ich Ausbildungsplätze gegoogelt, um auf eine Idee zu kommen, was ich außer meinem nutzlosen Ausbildungsberuf und unabgeschlossenen Studium sonst noch machen könnte... Stundenlang habe ich mir verschiedene Ausbildungsberufe angeschaut. Nichts. Gar nichts. Da regt sich nichts bei mir oder echte Aversion. Ich bin völlig ratlos.
ich ertappe mich ja sogar schon dabei, wie ich es schaffe, aus einem einzelnen haar in der suppe eine ganze perücke zu machen was soviel heißt wie, dass ich an allem etwas auszusetzen habe, niemand mir etwas recht machen kann, ich alles tod rede etc.
mein gott, ich hab echt keine ahnung, was mit mir passiert (ist)
Bei mir zieht sich dies jetzt auch schon insgesamt 3 Jahre, es begann mit einer waschechten Lebens-/und Idenditätskrise. Von daher mögen die ersten 1,5 Jahre kaum zählen, weil ich da definitiv noch ganz andere Schmerzen hatte. In den verbliebenen 1,5 Jahren war Beruf nun auch nicht Priorität eins, aber wird es je mehr ich mich stabisilisiere und der Leidensdruck abnimmt/abnahm. Manchmal bin ich gar schon so weit, dass ich behaupte, dass dieses in der Luft hänge mitterweile das größte Problem ist. Zumindest im Hier und Jetzt. Bezieht halt bei mir auf alles, nicht nur auf Berufliches.hopefully hat geschrieben: sorry, das ich jetzt lachen muss, denn genau das mach ich auch - nur halt schon seit 1 1/2 jahren
[...]mein gott, ich hab echt keine ahnung, was mit mir passiert (ist)
Hattest du denn mal einen festen Lebensplan? Bei mir war es so, dass ich einen sehr festen Lebensplan hatte und über ein Jahrzehnt lang mich dort abgestrampelt und, wie ich heute weiß, gaaaanz weit über meine Kräfte haushalte. Immer, wenn ich mich frage, was ich wolle... finde ich in meiner Seele nur das Alte, obwohl ich vom Kopf her weiß, dass ich es JETZT gar nicht mehr könnte.
Immerhin finde ich es erstaunlich, dass du offenbar trotzallem diese Jobs findest. Mir zeigte v.a. die letzte Aktion ("Ausbildungsstellen googeln") meines Erachtens wieder mal viel zu deutlich, dass ich zu nichst zu gebrauchen bin als das, was wofür ich mich damals so leidenschaftlich entschied. Schwere körperliche Arbeit, alles mit Kunden-/Menschenkontakt, Auto fahren oder reine Bürojobs scheiden für mich aus. Da bleibt nicht mehr viel, was man als Frau machen kann und das dazu noch ohne Studium.
Mir macht es auch von daher so sehr zu schaffen, weil ich bis zur Lebenskrise SEHR Zielstrebig war, immer GENAU wusste, was ich will oder nicht. Ja, man könnte sogar mit einem kleinem Schmunzeln sagen: bereits im Kindergarten! Je nachdem, wie ernst man das nehmen möchte.
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hallo alle!
seit es mich aus meinem alten leben herauskatapultiert hat, sind jetzt fast 3 jahre vergangen. seitdem hab ich kein neues ziel gefunden. es gab ganz und gar schreckliche zeiten, in denen ich absolut verzweifelt und hilflos war, so wie du jetzt hopefully. ich hab mit gewalt dieses und jenes versucht, mich mit diesem und jenem beschäftigt, diesen und jenen rückschlag eingesteckt und sofort wieder was neues in's visier genommen, meinem alten leben nachgetrauert, in dem bestimmt nicht alles in ordnung war und das ich so ohnehin nicht mehr zurückwollte, nur halt besser, mit fehlern gehadert... und mir ging's schlecht, hatte das gefühl in der luft zu hängen, nichts zu leisten, nichts zu können und lebenszeit zu vertrödeln.
meine lebensumstände haben sich zwischenzeitlich nicht wesentlich verändert. ich hänge objektiv betrachtet immer noch in der luft.
aber irgendwann hab ich aufgehört, über meine situation nachzudenken. ich hab eben zur zeit nicht die kraft, etwas großes auf die beine zu stellen. jetzt ist es eben, wie es ist. früher war's anders, ja ich war zielstrebig, leistungsfähig, strukturiert, was weiß ich noch alles... zur zeit bin ich das eben nicht. ich hab's akzeptiert, die vergangenheit ist nicht mehr zu ändern, ich bin wie ich bin. damit kann's mir jetzt schlecht gehen, muss es aber nicht. ich kann's nicht erklären, aber seit ich meine situation annehme und mich nicht ständig selber anzweifle, fühl ich mich gut.
wenn ich wieder vernünftig über alles nachdenke, was ich eigentlich sinnvollerweise tun müsste oder sollte krieg ich's auch noch mit er angst zu tun. und irgendwann möchte ich auch wieder etwas finden, worauf ich zugehen kann.
aber jetzt nutze ich die zeit anders... wieder zugang zu meinem bauchgefühl zu finden, wie z.b. gothika geschrieben hat. das ist bei mir auch ziemlich auf der strecke geblieben.
oder mich über jedes winzige schrittchen, das ich in richtung zuversicht mache, ausführlich zu freuen.
krabath hat das gut beschrieben. man kann es lernen, sich einfach nur am leben zu freuen und sich nicht nur vor der zukunft zu fürchten und mit der vergangenheit zu hadern. ist doch schon mal ein ziel, oder?
hopefully, pass auf, wegen jakobsweg, ich nehm dich beim wort!
lg
bittersweet
seit es mich aus meinem alten leben herauskatapultiert hat, sind jetzt fast 3 jahre vergangen. seitdem hab ich kein neues ziel gefunden. es gab ganz und gar schreckliche zeiten, in denen ich absolut verzweifelt und hilflos war, so wie du jetzt hopefully. ich hab mit gewalt dieses und jenes versucht, mich mit diesem und jenem beschäftigt, diesen und jenen rückschlag eingesteckt und sofort wieder was neues in's visier genommen, meinem alten leben nachgetrauert, in dem bestimmt nicht alles in ordnung war und das ich so ohnehin nicht mehr zurückwollte, nur halt besser, mit fehlern gehadert... und mir ging's schlecht, hatte das gefühl in der luft zu hängen, nichts zu leisten, nichts zu können und lebenszeit zu vertrödeln.
meine lebensumstände haben sich zwischenzeitlich nicht wesentlich verändert. ich hänge objektiv betrachtet immer noch in der luft.
aber irgendwann hab ich aufgehört, über meine situation nachzudenken. ich hab eben zur zeit nicht die kraft, etwas großes auf die beine zu stellen. jetzt ist es eben, wie es ist. früher war's anders, ja ich war zielstrebig, leistungsfähig, strukturiert, was weiß ich noch alles... zur zeit bin ich das eben nicht. ich hab's akzeptiert, die vergangenheit ist nicht mehr zu ändern, ich bin wie ich bin. damit kann's mir jetzt schlecht gehen, muss es aber nicht. ich kann's nicht erklären, aber seit ich meine situation annehme und mich nicht ständig selber anzweifle, fühl ich mich gut.
wenn ich wieder vernünftig über alles nachdenke, was ich eigentlich sinnvollerweise tun müsste oder sollte krieg ich's auch noch mit er angst zu tun. und irgendwann möchte ich auch wieder etwas finden, worauf ich zugehen kann.
aber jetzt nutze ich die zeit anders... wieder zugang zu meinem bauchgefühl zu finden, wie z.b. gothika geschrieben hat. das ist bei mir auch ziemlich auf der strecke geblieben.
oder mich über jedes winzige schrittchen, das ich in richtung zuversicht mache, ausführlich zu freuen.
krabath hat das gut beschrieben. man kann es lernen, sich einfach nur am leben zu freuen und sich nicht nur vor der zukunft zu fürchten und mit der vergangenheit zu hadern. ist doch schon mal ein ziel, oder?
hopefully, pass auf, wegen jakobsweg, ich nehm dich beim wort!
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E.A. Poe
E.A. Poe
Was für ein schöner Thread mit so vielen schönen Sätzen, in denen ich mich natürlich auch erkenne .
Mein berufliches Ziel könnte übrigens Berufsberater heißen, da ich mich in fast allen Berufen (glaube) aus(zu)kenne(n), vieles probiert habe und doch eigentlich immer bei meinem Erstberuf, den ich schon als Kind ausüben wollte, geblieben bin - mit "Nebenher"-Ausbildungen.
Einerseits liegt es für mich auch an den vielen Optionen, die heute möglich sind und die ein Festlegen schwer erscheinen lassen. Gerade deshalb bewundere ich Leute, die genau wissen, was sie wollen.
Umgekehrt: ich weiß vieles, was ich nicht tun will. Und das ist schon eine ganze Menge.
Auch der relative Wohlstand spielt bei mir eine Rolle, dass ich z.B. ausreichend Geld verdiene, so dass ich mir hin und wieder etwas gönnen kann, nicht um's Überleben kämpfen muss, was ein Privileg ist.
Leben ist immer auch Scheitern, Hilflosigkeit, Ohnmacht - und Freude, Gelingen, Vorwärtskommen.
Das auszuhalten lernen, ebenso wie den Spagat zwischen Tun, Nicht-Tun (beides ist wichtig) und einigen anderen Dingen.
Da dies schon für die letzten 20 Jahre gilt, hat sich bei mir vordergründig erstaunlich wenig (Wohnort, Karriere, Position, Privatleben), innerlich doch manches geändert (was ich manchmal nicht sehen will).
Trotz allem fühle ich mich auch aufgehoben: mit manchen Menschen, mit manchen Gruppen, mehr und mehr mit mir selbst (zumindest etwas besser als früher ).
Das entspricht dem:
Dieses, dass man etwas Altes nicht loslassen konnte, sich dem entledigte, obwohl man es von Herzen gewollt hätte, und sich z.B. nicht traute es durchzuziehen, das würde ich auch für mich "in Anspruch nehmen", da ist etwas dran. Alle "Nebenher"-Ausbildungen führten in diese Richtung. Darüber werde ich noch nachdenken. Vielleicht habe ich da wirklich etwas nie losgelassen, das trifft zum Teil wirklich zu! Mein Herz hing an einem bestimmten Zweitstudium, das ich nie zu Ende geführt hatte, weil es mir in meinem Erstberuf "gut ging" und ich mich nicht traute, einen mutigeren Weg einzuschlagen.
Zielstrebig war ich nur bis zu einem gewissen Grad - alles, was mit größerer Karriere zusammenhing, habe ich bisher vermieden. Dafür ich hatte ich bisher noch keinen Sinn. Auch ich versuche, diese Situation zu akzeptieren, mich mehr über kleine Dinge, das Leben generell zu freuen.
Dem Nur-Leistungsorientierten stehe ich immer kritischer gegenüber (obwohl ich so aufgewachsen bin): Leistung ist für mich wichtig, wenn ich es wirklich möchte - aus mir (innen) heraus.
Für eine Jakobswegwanderung würde sich hier im Forum wohl eine große Gruppe finden ....
Herzliche Grüße,
Anne
Mein berufliches Ziel könnte übrigens Berufsberater heißen, da ich mich in fast allen Berufen (glaube) aus(zu)kenne(n), vieles probiert habe und doch eigentlich immer bei meinem Erstberuf, den ich schon als Kind ausüben wollte, geblieben bin - mit "Nebenher"-Ausbildungen.
Einerseits liegt es für mich auch an den vielen Optionen, die heute möglich sind und die ein Festlegen schwer erscheinen lassen. Gerade deshalb bewundere ich Leute, die genau wissen, was sie wollen.
Umgekehrt: ich weiß vieles, was ich nicht tun will. Und das ist schon eine ganze Menge.
Auch der relative Wohlstand spielt bei mir eine Rolle, dass ich z.B. ausreichend Geld verdiene, so dass ich mir hin und wieder etwas gönnen kann, nicht um's Überleben kämpfen muss, was ein Privileg ist.
Ja, so geht es mir auch, allerdings beunruhigt mich dies nicht mehr so wie früher (wie in den letzten Jahren): es ist o.k., das Leben ist zum Teil unbe-rechen-bar. Es darf sich etwas ereignen. Alles ist relativ. Ich möchte offen sein.hopefully hat geschrieben:würde man mir die frage stellen, wo ich in 5 jahren gerne wäre, ich könnte es nicht mal ansatzweise beantworten
Leben ist immer auch Scheitern, Hilflosigkeit, Ohnmacht - und Freude, Gelingen, Vorwärtskommen.
Das auszuhalten lernen, ebenso wie den Spagat zwischen Tun, Nicht-Tun (beides ist wichtig) und einigen anderen Dingen.
Da dies schon für die letzten 20 Jahre gilt, hat sich bei mir vordergründig erstaunlich wenig (Wohnort, Karriere, Position, Privatleben), innerlich doch manches geändert (was ich manchmal nicht sehen will).
Trotz allem fühle ich mich auch aufgehoben: mit manchen Menschen, mit manchen Gruppen, mehr und mehr mit mir selbst (zumindest etwas besser als früher ).
Das entspricht dem:
und auch dies sagt mir sehr zu:Miss_Understood hat geschrieben:Privat merke ich immerhin, dass ich ganz ganz ganz winzige Steps mache, machen kann. Leider so klein, dass ich auch da manchmal sehr zweifele, ob ich nicht 150 Jahre alt werden müsste, das zu erreichen, was ich will.
krabath hat geschrieben:Ich habe im Moment keine Zukunftspläne, ich kann nur in der Gegenwart leben. (...) Alles was ich tue oder nicht kommt aus mir heraus. Dem auf den Grund zu gehen ist für mich Selbstfindung.
Gothika hat geschrieben:Dann muss es doch irgendeinen gemeinsamen Nenner geben? Ein grundlegenden Fehler? Etwas Altes, dass man nicht loslassen konnte? Oder aber umgekehrt: Weil man versucht sich etwas zu entledigen ("aus dem Herz zu reißen"), was aber einfach zu einem gehört.
Dieses, dass man etwas Altes nicht loslassen konnte, sich dem entledigte, obwohl man es von Herzen gewollt hätte, und sich z.B. nicht traute es durchzuziehen, das würde ich auch für mich "in Anspruch nehmen", da ist etwas dran. Alle "Nebenher"-Ausbildungen führten in diese Richtung. Darüber werde ich noch nachdenken. Vielleicht habe ich da wirklich etwas nie losgelassen, das trifft zum Teil wirklich zu! Mein Herz hing an einem bestimmten Zweitstudium, das ich nie zu Ende geführt hatte, weil es mir in meinem Erstberuf "gut ging" und ich mich nicht traute, einen mutigeren Weg einzuschlagen.
Zielstrebig war ich nur bis zu einem gewissen Grad - alles, was mit größerer Karriere zusammenhing, habe ich bisher vermieden. Dafür ich hatte ich bisher noch keinen Sinn. Auch ich versuche, diese Situation zu akzeptieren, mich mehr über kleine Dinge, das Leben generell zu freuen.
Dem Nur-Leistungsorientierten stehe ich immer kritischer gegenüber (obwohl ich so aufgewachsen bin): Leistung ist für mich wichtig, wenn ich es wirklich möchte - aus mir (innen) heraus.
Für eine Jakobswegwanderung würde sich hier im Forum wohl eine große Gruppe finden ....
Herzliche Grüße,
Anne
Zuletzt geändert von Anne1997 am So., 12.06.2011, 15:11, insgesamt 5-mal geändert.
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Leider habe ich eine ähnliche Erfahrung gemacht. "Einfach mal machen", hauptsache IRGENDWAS arbeiten, damit man Geld hat. Habe ich getan. Es ging mir nicht vollends schlecht, aber kein Vergleich zum mal gehabten erfüllenden Job (nur sehr kurz, befristet), zu dem was ich tun wollte. Es war nicht nur ein "Kompromiss", es war was VÖLLIG anderes. Langweilig. Anstrengend. Immerhin Geld. Aber was nutzt das, wenn man davon SO kaputt, nach nur 20-25 h, man sich lediglich einredet, dann man ja dann noch Zeit hat das zu tun was man wirklich will (pustekuchen - die wenigen Nebenaufträge wurden allesamt zum Desaster/scheitern), und man eben dann nach einer Zeit ausser diesem Job nichts mehr sonst macht, außer eine Beziehung versucht aufrechtzuerhalten, die auch nicht funktioniert. Okay, nach dem Aus mit dem Freund stockte ich auf, 30h und hatte nicht mal mehr Lust gar zu telefonieren. Ende 2010 lief der Vertrag aus. Was ging es mir da erst mal ansatzweise wieder gut! Ich lernte wieder jemand kennen und freute mich, Zeit zu haben, interessante Dinge zu tun, neue Kontakte zu knüpfen. Beruflich vor allem. Hoffte, dass da oder dort etwas draus würde. Nichts. Klar, wären viele erfreut täte ich kostenlos oder auf Provisionsbasis für sie arbeiten. NEIN! Kann ich mir nicht leisten. Ich bringe kein Geld MIT, um einen Job zu machen.
Jetzt, jetzt brechen wieder zig Probleme neben mir auf, teils sehr massiv - wie wenig verwunderlich, dass es auch mit dem neu kennengelernten nicht klappte. Daran knabbere ich noch. Und jetzt weiss ich eben auch schon wieder nicht an welcher Baustelle ich überhaupt anfangen soll. Mir ist einfach danach alle viere von mir zu strecken und mal in den Arm genommen zu werden. Aber selbst das bekomme ich nicht.
Zu begreifen, dass man verdammt alleine auf der Welt ist, ist etwas so großes, was ich noch nicht begreife. Ich meine nicht damit, dass jeder auf eigenen Beinen stehen sollte wie man immer so sagt. Wann tut man das? Wenn man NICHT von Arbeitslosengeld lebt, einen funktionierenden Freundeskreis hat, der auch mal für einen da ist und man das aber ja nie braucht, weil man happy ist, wenn man genug Geld hat schöne Dinge zu tun, die einen erfüllen oder wenigstens genug Geld seine eigene Gesundheit wieder auf die Beine zu stellen (habe ich AUCH nicht, das macht mir AUCH gerade schwer zu schaffen) und einen Partner, der auch sein eigenes Leben lebt und dann für einen da ist, wenn es maaaaaaal ausnahmsweise nicht so gut geht? Ach herrjeh - Partner ... so wenn es dann mal wen gibt, der passen könnte und es sich gut anfühlt, dann muss ja auch noch ein gemeinsamer Entschluss sein diese Beziehung zu wollen - alleine Passen reicht nicht, Gefühle reichen anscheinend auch nicht .... auch das stimmt mich traurig, weil ich s selten wen kennenlern, der passt. Ist das nicht realitätsfremd, das so zu wünschen? Macht man sich damit nicht unglücklich SO hohe Ideale zu haben? Ach ja, sich selbst attraktiv finden, zufrieden sein mit der Figur und sonstigen Optik, sich immer wieder neue Ziele setzen, strebsam sein, Kinder in die Welt setzen vielleicht auch - und - was habe ich noch vergessen?
Einerseits hasse ich es durch das Leben zu hetzen, dann nahm ich mir viel Zeit in den letzten Jahren und parallel doch im Job glücklich zu werden (wenn schon Gesundheit und Beziehung nicht klappen) - wenn das dann auch nicht geht und die Zeit immer schneller vorbeigeht (was habe ich eigentlich 2007 getan? Ich weiss es nicht mehr ... keine erinnerungswürdigen Melensteine ... ) und ich mich spürbar nicht weiterentwickele finde ich das entsetzlich ... Aber : tue ich das? Tue ich mir damit jetzt nicht unrecht?
Was bedeutet Selbstverantwortlichkeit wirklich für einen selbst? Geht es an mir vorbei, wenn andere sagen, du machst nix aus deinem Leben, du bist faul, dabei könntest du doch XYZ - weil ich von Arbeitslosengeld lebe? Oder demnächst wohl wieder in eine WG ziehen muss oder eine Einzimmerwohnung, wenn ich bis dahin keinen neuen Job habe? Ich WILL nicht! Und tue nichts dafür, da kaum Power.
Ich weiss JETZT nicht wie ich in 3 Monaten leben werde (und wo) oder in 6. Geschweige denn in 6 Jahren. Und ja, das belastet mich. Inzwischen hätte ich wirklich wirklich gerne ein neues Ziel. Aber was, wenn es doch nicht beim Gehen kommt? Und nicht mal das Geld habe einen anständigen Coach zu zahlen, der mal guckt, was kann ich denn mit dem was ich KANN und weiss noch anfangen ohne mich allzu sehr zu verbiegen?
Das schlimme ist, ich wusste IMMER schon was ich wollte. Beruflich. Seit ich 15 war. Und wirklich Fuß gefasst habe ich darin nicht. Diese Erkenntnis ist so bitter. Ich hasse mich für diese Bitterkeit gleich nochmal obendrauf. Was habe ich davon?
Ich glaube, das hier ist jetzt erst mal so nur runtergetippt. Ich hoffe, es fühlt sich in ein paar Wochen nicht mehr so an. Es ist wie in zähem Teer zu waten.
Jetzt, jetzt brechen wieder zig Probleme neben mir auf, teils sehr massiv - wie wenig verwunderlich, dass es auch mit dem neu kennengelernten nicht klappte. Daran knabbere ich noch. Und jetzt weiss ich eben auch schon wieder nicht an welcher Baustelle ich überhaupt anfangen soll. Mir ist einfach danach alle viere von mir zu strecken und mal in den Arm genommen zu werden. Aber selbst das bekomme ich nicht.
Zu begreifen, dass man verdammt alleine auf der Welt ist, ist etwas so großes, was ich noch nicht begreife. Ich meine nicht damit, dass jeder auf eigenen Beinen stehen sollte wie man immer so sagt. Wann tut man das? Wenn man NICHT von Arbeitslosengeld lebt, einen funktionierenden Freundeskreis hat, der auch mal für einen da ist und man das aber ja nie braucht, weil man happy ist, wenn man genug Geld hat schöne Dinge zu tun, die einen erfüllen oder wenigstens genug Geld seine eigene Gesundheit wieder auf die Beine zu stellen (habe ich AUCH nicht, das macht mir AUCH gerade schwer zu schaffen) und einen Partner, der auch sein eigenes Leben lebt und dann für einen da ist, wenn es maaaaaaal ausnahmsweise nicht so gut geht? Ach herrjeh - Partner ... so wenn es dann mal wen gibt, der passen könnte und es sich gut anfühlt, dann muss ja auch noch ein gemeinsamer Entschluss sein diese Beziehung zu wollen - alleine Passen reicht nicht, Gefühle reichen anscheinend auch nicht .... auch das stimmt mich traurig, weil ich s selten wen kennenlern, der passt. Ist das nicht realitätsfremd, das so zu wünschen? Macht man sich damit nicht unglücklich SO hohe Ideale zu haben? Ach ja, sich selbst attraktiv finden, zufrieden sein mit der Figur und sonstigen Optik, sich immer wieder neue Ziele setzen, strebsam sein, Kinder in die Welt setzen vielleicht auch - und - was habe ich noch vergessen?
Einerseits hasse ich es durch das Leben zu hetzen, dann nahm ich mir viel Zeit in den letzten Jahren und parallel doch im Job glücklich zu werden (wenn schon Gesundheit und Beziehung nicht klappen) - wenn das dann auch nicht geht und die Zeit immer schneller vorbeigeht (was habe ich eigentlich 2007 getan? Ich weiss es nicht mehr ... keine erinnerungswürdigen Melensteine ... ) und ich mich spürbar nicht weiterentwickele finde ich das entsetzlich ... Aber : tue ich das? Tue ich mir damit jetzt nicht unrecht?
Was bedeutet Selbstverantwortlichkeit wirklich für einen selbst? Geht es an mir vorbei, wenn andere sagen, du machst nix aus deinem Leben, du bist faul, dabei könntest du doch XYZ - weil ich von Arbeitslosengeld lebe? Oder demnächst wohl wieder in eine WG ziehen muss oder eine Einzimmerwohnung, wenn ich bis dahin keinen neuen Job habe? Ich WILL nicht! Und tue nichts dafür, da kaum Power.
Ich weiss JETZT nicht wie ich in 3 Monaten leben werde (und wo) oder in 6. Geschweige denn in 6 Jahren. Und ja, das belastet mich. Inzwischen hätte ich wirklich wirklich gerne ein neues Ziel. Aber was, wenn es doch nicht beim Gehen kommt? Und nicht mal das Geld habe einen anständigen Coach zu zahlen, der mal guckt, was kann ich denn mit dem was ich KANN und weiss noch anfangen ohne mich allzu sehr zu verbiegen?
Das schlimme ist, ich wusste IMMER schon was ich wollte. Beruflich. Seit ich 15 war. Und wirklich Fuß gefasst habe ich darin nicht. Diese Erkenntnis ist so bitter. Ich hasse mich für diese Bitterkeit gleich nochmal obendrauf. Was habe ich davon?
Ich glaube, das hier ist jetzt erst mal so nur runtergetippt. Ich hoffe, es fühlt sich in ein paar Wochen nicht mehr so an. Es ist wie in zähem Teer zu waten.
Ich werf mal etwas in den Raum, was ich mir für MEINEN Fall manchmal denke: dass es sich um einen verkappte, verdrängte VERLUSTANGST handeln könnte, wenn man nichts Neues anfangen möchte/kann.
Wenn manche hier schreiben, sie wissen nicht, wo sie sich in 5 Jahren sähen... die Frage stell ich mir von vorneherein nicht mehr. Denn selbst wenn ich 6 Monaten einen Job hätte, oder 2 Jahre eine neue Ausbildung... kann soweiso alles in einem Moment wieder futsch sein.
Ich kann mir denken, zumindest in meinem Fall, dass dies ein Grund für das Hängen in der Luft ist. Sind genau betrachtet zwei paar verschiedene Schuhe: Das Alte loslassen und/oder das Neue zulassen. Ich kann es mir DENKEN, aber ich kann leider nicht wirklich fühlen... wäre auch ansonsten zu einfach, denn wenn man wüßte woran es liegt, könnte man ja dran arbeiten. ;-(
Wenn manche hier schreiben, sie wissen nicht, wo sie sich in 5 Jahren sähen... die Frage stell ich mir von vorneherein nicht mehr. Denn selbst wenn ich 6 Monaten einen Job hätte, oder 2 Jahre eine neue Ausbildung... kann soweiso alles in einem Moment wieder futsch sein.
Ich kann mir denken, zumindest in meinem Fall, dass dies ein Grund für das Hängen in der Luft ist. Sind genau betrachtet zwei paar verschiedene Schuhe: Das Alte loslassen und/oder das Neue zulassen. Ich kann es mir DENKEN, aber ich kann leider nicht wirklich fühlen... wäre auch ansonsten zu einfach, denn wenn man wüßte woran es liegt, könnte man ja dran arbeiten. ;-(
Nachtrag:
Mir dünkt, es ist unmöglich geworden, mich WIEDER zu finden. Es gibt kein Zurück. Also muss ich mich neu finden. Mich NEU erfinden. Wäre man wenigstens ein unbeschriebenes Blatt! Aber leider schleppt man ja jede Menge negative Erfahrungen mit sich rum. Aber gut. Gelöscht. Sich selbst neu erfinden. Alles ist möglich. Wer die Qual hat, hat die Wahl. Wohin bloss soll man seine Energien lenken?
Mir dünkt, es ist unmöglich geworden, mich WIEDER zu finden. Es gibt kein Zurück. Also muss ich mich neu finden. Mich NEU erfinden. Wäre man wenigstens ein unbeschriebenes Blatt! Aber leider schleppt man ja jede Menge negative Erfahrungen mit sich rum. Aber gut. Gelöscht. Sich selbst neu erfinden. Alles ist möglich. Wer die Qual hat, hat die Wahl. Wohin bloss soll man seine Energien lenken?
Das habe nicht ich gesagtkrabath hat geschrieben:Vorgestern z.B. habe ich Ausbildungsplätze gegoogelt, um auf eine Idee zu kommen, was ich außer meinem nutzlosen Ausbildungsberuf und unabgeschlossenen Studium sonst noch machen könnte... Stundenlang habe ich mir verschiedene Ausbildungsberufe angeschaut. Nichts. Gar nichts. Da regt sich nichts bei mir oder echte Aversion. Ich bin völlig ratlos.
Darf ich das Gothika zurückgeben?
Sei doch froh dass du diese Erfahrungen gemacht hast! Jede einzelne davon ist wertvoll und kann dich weiter bringen.Gothika hat geschrieben:Nachtrag:[...]Wäre man wenigstens ein unbeschriebenes Blatt! Aber leider schleppt man ja jede Menge negative Erfahrungen mit sich rum. Aber gut. Gelöscht. Sich selbst neu erfinden. Alles ist möglich. Wer die Qual hat, hat die Wahl. Wohin bloss soll man seine Energien lenken?
Wohin die Energien lenken? Am besten gar nicht, die finden ihren Weg ganz von allein, man muss sie nur lassen.
Das klingt jetzt vielleicht großspurig, war aber ein langer steiniger Weg bis hierher...die Steine kamen übrigens auch von mir...
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry
Ach ihr lieben... ihr alle schreibt so viel kluges und wahres!!
@ Gothika
einige von euch berichten von einer identitäts/lebenskrise, die diesen selbstfindungstrip ausgelöst hat. ja, auch ich hatte die - vor genau 1 1/2 jahren da passierte der super-gau... privat und beruflich verlor ich von einer sek. auf die nächste meine gesamte existenz. symbolisch betrachtet stürzte ich von ungef. 30 metern höhe und prallte mit voller wucht kopfüber am betonboden auf...
aber: ich hab es überlebt und eigentlich müsste/sollte ich mich darüber freuen aber ich kann es nicht. es ist wie gesagt eineinhalb jahre her und das kann doch nicht sein, dass man ewig mit dem hadert. warum kann ich es nicht einfach nur als worst case scenario abhacken??
aber ich frage mich auch, ob dieser absturz der tatsächliche grund meiner krise ist vor 2 monaten ungef. hatte ich das gefühl, ich würde es langsam schaffen und von nun an würde es endlich wieder bergauf gehen - ich könnte wieder ein leben wie vor dem super-gau führen können. weit gefehlt! denn dann kam diese krise in der ich nun stecke und ich habe das gefühl, als würde ich jeden tag ein paar cm weiter im treibsand versinken
@ Gothika
Ja Gothika, denn hatte ich! ich hatte meine ziele und meinen festen lebensplan fast immer (mit ausnahme einiger kleiner abweichungen) vor augen und hab auch das meiste zielstrebig verfolgt und das eine oder andere auch erreicht. und das was ich nicht 100%ig erreichte, hat mich nie wirklich aus der bahn geworfen.Gothika hat geschrieben:Hattest du denn mal einen festen Lebensplan?
einige von euch berichten von einer identitäts/lebenskrise, die diesen selbstfindungstrip ausgelöst hat. ja, auch ich hatte die - vor genau 1 1/2 jahren da passierte der super-gau... privat und beruflich verlor ich von einer sek. auf die nächste meine gesamte existenz. symbolisch betrachtet stürzte ich von ungef. 30 metern höhe und prallte mit voller wucht kopfüber am betonboden auf...
aber: ich hab es überlebt und eigentlich müsste/sollte ich mich darüber freuen aber ich kann es nicht. es ist wie gesagt eineinhalb jahre her und das kann doch nicht sein, dass man ewig mit dem hadert. warum kann ich es nicht einfach nur als worst case scenario abhacken??
aber ich frage mich auch, ob dieser absturz der tatsächliche grund meiner krise ist vor 2 monaten ungef. hatte ich das gefühl, ich würde es langsam schaffen und von nun an würde es endlich wieder bergauf gehen - ich könnte wieder ein leben wie vor dem super-gau führen können. weit gefehlt! denn dann kam diese krise in der ich nun stecke und ich habe das gefühl, als würde ich jeden tag ein paar cm weiter im treibsand versinken
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