Es fehlt an Gemeinschaft
Es fehlt an Gemeinschaft
Hallo, ich bin neu hier und habe noch nicht viel gelesen, etwas was mich aber seit längerem beschäftigt möchte ich hier mal niederschreiben.
Ich, für meinen Teil, brauche Freundschaften und Familie um ein einigermaßen erfülltes Leben leben zu können. Und genau hier habe ich auch meine größten Probleme - ich habe das Gefühl zu wenige zu haben, was sich in einem tiefen Gefühl der Einsamkeit äußert.
In der Schulzeit war dies noch einfacher, man traff dort täglich Gleichaltrige. Auch gab es da bei mir noch eine relativ intakte Familie.
Nach der Schulzeit ging man noch regelmäßig mit ein paar Freunden an den Wochenenden aus. Doch das änderte sich schnell, da viele in größere Ortschaften zogen um zu arbeiten oder zu studieren, andere gründeten eine Familie mit Kindern.
Meine Familie wurde auch kleiner - meine Mutter starb, mein Bruder erkrankte, mein Vater hatte schnell wieder eine Freundin, welche weiter weg wohnt, und welche außschließlich er besucht, und nicht umgekehrt. Meine Schwester ist mittlerweile auch zu ihrem Freund gezogen. So wohne ich fast alleine mit meiner Oma, und meinem Bruder.
Ich habe die tiefe Einsamkeit erlebt, als dies alles geschah, ich war 16, und keiner der Nachbarn, Bekannten, Verwandten zu Besuch kam, um zu trösten, zu reden, zu unterstützen. Meine Oma war da, und eine Tante. Ich hatte das Gefühl komplett verlassen worden zu sein, so als ob man aus einem warmen Nest fällt. Ich fühlte mich nicht mehr zu Hause, ich fühlte mich als Fremder auf dem Planeten Erde. Ich vermisste das ZuHause, die Geborgenheit.
Und da dachte ich an früher, als die Menschen noch in Großfamilien lebten, sich regelmäßig an Sonntagen trafen, oder an andere Kulturen, wie den Indianerstämmen, wo es Gemeinschaft gab, wo man solche Schicksalsschläge gemeinsam bewältigen konnte. Es kam mir so vor, als ob heute jede kleine Familie für sich den Hof kehrt, und sich bei Gott nicht in das Leben von anderen einmischt - jeder kämpfe für sich durch diese Welt.
Ich habe zwar mittlerweile einen Freund, welcher mir auch die meiste Halt gibt, auch habe ich eine gute Beziehung zu meiner Schwester, meiner Oma, einer Freundin. Doch würde ich meinen Freund nicht haben, würde ich wieder - so wie letztes Jahr, als ich meinen letzten Freund verließ, in eine tiefe Einsamkeit stürzen. Auch gehe ich zur Arbeit, wo ich meine Arbeitskollegen treffe. Doch fehlt mir nach wie vor diese eine größere Gemeinschaft, denn es braucht nur sein, dass ich mich mit meinem jetzigen Freund trenne, und ich bin wieder alleine.
Nun was will ich damit sagen? Ich finde, dass es sehr leicht ist, in unserer heutigen Gesellschaft zu vereinsamen - zerbrochenen Familien, zerbrochene Freundschaften - und kein auffangendes Netz.
Deshalb glaube auch ich, dass psychische Krankheiten zunehmen.
Ich kenne Tipps, wie Vereine, und Lokale. Doch die paar Vereine die wir im Ort haben, sind entweder außschließlich für Männer, oder für ältere Personen, oder man kann ein Instrument. Und ich bin auch nicht der Typ der alleine in Lokale geht und wild fremde Menschen anspricht, geht man zu zweit ist man auch meistens unter sich.
Ich war heute bei meiner Therapeutin (die dritte in einem Jahr) bei welcher ich wieder einmal die Therpie nach fünf Stunden abbrach. Sie fragte mich heute, ob ich es mir vorstellen könnte, mit ihr die Trauer für meine Mutter noch einmal zu durchleben, da ich sehr wenig Unterstützung damals erfahren habe, viell. würde das die Einsamkeit überwinden. Es hörte sich ganz gut an, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie das helfen sollte, denn es konnte es nicht ungeschehen machen, dass ich alleine gelassen wurde, und es ändert auch nichts an der Schwierigkeit Kontakte zu knüpfen, die ich jetzt vermisse.
Das was ich vermisse ist eine größere Gemeinschaft - ein Zusammenhalten, ein Füreinander da Sein. Gibt es das noch irgendwo?
Ich, für meinen Teil, brauche Freundschaften und Familie um ein einigermaßen erfülltes Leben leben zu können. Und genau hier habe ich auch meine größten Probleme - ich habe das Gefühl zu wenige zu haben, was sich in einem tiefen Gefühl der Einsamkeit äußert.
In der Schulzeit war dies noch einfacher, man traff dort täglich Gleichaltrige. Auch gab es da bei mir noch eine relativ intakte Familie.
Nach der Schulzeit ging man noch regelmäßig mit ein paar Freunden an den Wochenenden aus. Doch das änderte sich schnell, da viele in größere Ortschaften zogen um zu arbeiten oder zu studieren, andere gründeten eine Familie mit Kindern.
Meine Familie wurde auch kleiner - meine Mutter starb, mein Bruder erkrankte, mein Vater hatte schnell wieder eine Freundin, welche weiter weg wohnt, und welche außschließlich er besucht, und nicht umgekehrt. Meine Schwester ist mittlerweile auch zu ihrem Freund gezogen. So wohne ich fast alleine mit meiner Oma, und meinem Bruder.
Ich habe die tiefe Einsamkeit erlebt, als dies alles geschah, ich war 16, und keiner der Nachbarn, Bekannten, Verwandten zu Besuch kam, um zu trösten, zu reden, zu unterstützen. Meine Oma war da, und eine Tante. Ich hatte das Gefühl komplett verlassen worden zu sein, so als ob man aus einem warmen Nest fällt. Ich fühlte mich nicht mehr zu Hause, ich fühlte mich als Fremder auf dem Planeten Erde. Ich vermisste das ZuHause, die Geborgenheit.
Und da dachte ich an früher, als die Menschen noch in Großfamilien lebten, sich regelmäßig an Sonntagen trafen, oder an andere Kulturen, wie den Indianerstämmen, wo es Gemeinschaft gab, wo man solche Schicksalsschläge gemeinsam bewältigen konnte. Es kam mir so vor, als ob heute jede kleine Familie für sich den Hof kehrt, und sich bei Gott nicht in das Leben von anderen einmischt - jeder kämpfe für sich durch diese Welt.
Ich habe zwar mittlerweile einen Freund, welcher mir auch die meiste Halt gibt, auch habe ich eine gute Beziehung zu meiner Schwester, meiner Oma, einer Freundin. Doch würde ich meinen Freund nicht haben, würde ich wieder - so wie letztes Jahr, als ich meinen letzten Freund verließ, in eine tiefe Einsamkeit stürzen. Auch gehe ich zur Arbeit, wo ich meine Arbeitskollegen treffe. Doch fehlt mir nach wie vor diese eine größere Gemeinschaft, denn es braucht nur sein, dass ich mich mit meinem jetzigen Freund trenne, und ich bin wieder alleine.
Nun was will ich damit sagen? Ich finde, dass es sehr leicht ist, in unserer heutigen Gesellschaft zu vereinsamen - zerbrochenen Familien, zerbrochene Freundschaften - und kein auffangendes Netz.
Deshalb glaube auch ich, dass psychische Krankheiten zunehmen.
Ich kenne Tipps, wie Vereine, und Lokale. Doch die paar Vereine die wir im Ort haben, sind entweder außschließlich für Männer, oder für ältere Personen, oder man kann ein Instrument. Und ich bin auch nicht der Typ der alleine in Lokale geht und wild fremde Menschen anspricht, geht man zu zweit ist man auch meistens unter sich.
Ich war heute bei meiner Therapeutin (die dritte in einem Jahr) bei welcher ich wieder einmal die Therpie nach fünf Stunden abbrach. Sie fragte mich heute, ob ich es mir vorstellen könnte, mit ihr die Trauer für meine Mutter noch einmal zu durchleben, da ich sehr wenig Unterstützung damals erfahren habe, viell. würde das die Einsamkeit überwinden. Es hörte sich ganz gut an, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie das helfen sollte, denn es konnte es nicht ungeschehen machen, dass ich alleine gelassen wurde, und es ändert auch nichts an der Schwierigkeit Kontakte zu knüpfen, die ich jetzt vermisse.
Das was ich vermisse ist eine größere Gemeinschaft - ein Zusammenhalten, ein Füreinander da Sein. Gibt es das noch irgendwo?
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Ich glaube du idealisierst hier etwas dass du in der Form in der du es möchtest noch nie erlebt hast.
Eine Integration in eine große Gemeinschaft bringt in der Regel auch einige weniger angenehme Begleiterscheinungen mit sich, wie z.B. Unterordnung, abnahme der Selbstbestimmung, Intrigen, Machtspiele, weniger Intimsphäre usw.
Dein Idealbild der Großfamilie existiert meist nur in Filmen, sprich z.b. einmal mit deiner Oma wie es ihr erging als sie heiratete und zur Familie ihres Mannes zog.
Eine Integration in eine große Gemeinschaft bringt in der Regel auch einige weniger angenehme Begleiterscheinungen mit sich, wie z.B. Unterordnung, abnahme der Selbstbestimmung, Intrigen, Machtspiele, weniger Intimsphäre usw.
Dein Idealbild der Großfamilie existiert meist nur in Filmen, sprich z.b. einmal mit deiner Oma wie es ihr erging als sie heiratete und zur Familie ihres Mannes zog.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Hallo Nico, vielleicht mag es nach Idealisierung klingen. Mir ist bewusst dass es - so wie in jeder mensch. Form von Beziehungen - auch negative Begleiterscheinungen gibt.
Ich sehe in der jetztigen Zeit, dass sehr viele Menschen vereinsamen, weil sie oft nur eine Bezugsperson haben (sprich Partner) - wenn dieser stirbt, oder wenn die Beziehung auseinandergeht, fällt oft einer der beiden in tiefe Einsamkeit.
Ich sehe auch, dass man seine Nachbarn kaum sieht, oder kennt (außer vielleicht man hat Kinder, die die Gesellschaft der Nachbarskinder suchen).
Und alleine durch die Welt gehen zu müssen, ist für mich einfach das schlimmste was es gibt.
Das hatt es meiner Meinung nach, die letzten tausend Jahre nicht so stark gegeben wie jetzt. - Viele hier im Forum schreiben von Einsamkeit, weil einfach jeder Mensch, einen Menschen braucht. Wir sind nicht dazu geboren, alleine durch die Welt zu gehen.
Ich sehe in der jetztigen Zeit, dass sehr viele Menschen vereinsamen, weil sie oft nur eine Bezugsperson haben (sprich Partner) - wenn dieser stirbt, oder wenn die Beziehung auseinandergeht, fällt oft einer der beiden in tiefe Einsamkeit.
Ich sehe auch, dass man seine Nachbarn kaum sieht, oder kennt (außer vielleicht man hat Kinder, die die Gesellschaft der Nachbarskinder suchen).
Und alleine durch die Welt gehen zu müssen, ist für mich einfach das schlimmste was es gibt.
Das hatt es meiner Meinung nach, die letzten tausend Jahre nicht so stark gegeben wie jetzt. - Viele hier im Forum schreiben von Einsamkeit, weil einfach jeder Mensch, einen Menschen braucht. Wir sind nicht dazu geboren, alleine durch die Welt zu gehen.
Selbst diese Dinge, sind nicht so schlimm wie Einsamkeit.Nico hat geschrieben:...
Eine Integration in eine große Gemeinschaft bringt in der Regel auch einige weniger angenehme Begleiterscheinungen mit sich, wie z.B. Unterordnung, abnahme der Selbstbestimmung, Intrigen, Machtspiele, weniger Intimsphäre usw.....
Hallo Liliee
Dein Text gefällt mir. Ich glaube nicht, dass "früher" alles besser war. Ich würde mir auch eine Gemeinschaft wünschen, wo alle am gleichen Strick (wie ich) ziehen. Sonst kann man auch in einer grösseren Gemeinschaft einsam sein - wenn man nicht dazu passt.
Dein Text gefällt mir. Ich glaube nicht, dass "früher" alles besser war. Ich würde mir auch eine Gemeinschaft wünschen, wo alle am gleichen Strick (wie ich) ziehen. Sonst kann man auch in einer grösseren Gemeinschaft einsam sein - wenn man nicht dazu passt.
Das glaube ich dir nicht. Es war doch nicht leichtsinnig, dass du dich von deinem letzten Freund trenntest, oder?Liliee hat geschrieben:Selbst diese Dinge, sind nicht so schlimm wie Einsamkeit.Nico hat geschrieben:Eine Integration in eine große Gemeinschaft bringt in der Regel auch einige weniger angenehme Begleiterscheinungen mit sich
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@Lillifee,
Vielleicht ist das, was du erlebt hast, auch mit deiner Mutter, ein notwendiger Entwicklungsschritt, aus dem „warmen Nest“ gestoßen zu werden, um erwachsen und selbstständig zu werden, emotional weniger vom trauten Heim abhängig zu sein, Neues kennenlernen zu können. Andere erleben ihn vielleicht anders, ich fühlte mich sehr verlassen und unsicher, für eine kurze Zeit beinahe hoffnungslos, als mein Vater starb.
Das Leben ist schnelllebiger geworden, die Leute ziehen öfter um, wechseln häufiger als früher ihre Arbeitsstelle, ihre Hobbys – dadurch gehen viele Freundschaften, auch Beziehungen auseinander. Das Leben ist verplanter, schon bei Kindern, bei denen man teilweise Termine Wochen im voraus machen muß, um sie sehen zu können, und dennoch unberechenbarer geworden. Ich stimme dir zu, daß die Gefahr der Vereinsamung, insbesondere im Alter, und auch durch die Vereinzelung in Großstädten zunimmt. Psychische Probleme werden sicherlich zum Teil mit durch die Gesellschaft verursacht, aber nicht nur, und auch nicht nur durch dieses Phänomen (ich finde z.B. den Materialismus gefährlicher, der Wert von Dingen, Tätigkeiten und Menschen in Euro messen will). Andererseits gibt es neue Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen, z.B. hier über Foren. Das finde ich gerade für abgelegene Gegenden praktisch.
Vielleicht kannst du dein emotionales Wohlbefinden weniger davon abhängig machen, wer dich gerade umgibt, sondern aus dir selbst, deinen Zielen, Tätigkeiten und Aktivitäten mit Freunden schöpfen, ohne die Gewißheit haben zu müssen, daß sie „für immer da bleiben“.
Großfamilien haben Vor- und Nachteile, du kannst ja auch selbst eine gründen und deinen Kindern deine Werte (Gemeinschaft) vermitteln. Was ich sagen will, wenn du eine Gemeinschaft, wie sie dir vorschwebt, nicht für dich finden kannst, dann werde doch selbst zur Keimzelle einer solchen. Und im Gegensatz zu früher ist es auch leichter möglich, neue Gemeinschaftsformen aufzubauen, z.B. ein paar Tanten und Onkel hinzuzugewinnen, die nicht blutsverwandt mit deiner Familie sind. In meiner Stadt gibt es z.B. ein Großelternprojekt. Um Gemeinschaft erleben zu können, finde ich es wichtig, daß du Menschen triffst, die ähnliche Werte haben wie du.
Vielleicht ist das, was du erlebt hast, auch mit deiner Mutter, ein notwendiger Entwicklungsschritt, aus dem „warmen Nest“ gestoßen zu werden, um erwachsen und selbstständig zu werden, emotional weniger vom trauten Heim abhängig zu sein, Neues kennenlernen zu können. Andere erleben ihn vielleicht anders, ich fühlte mich sehr verlassen und unsicher, für eine kurze Zeit beinahe hoffnungslos, als mein Vater starb.
Das Leben ist schnelllebiger geworden, die Leute ziehen öfter um, wechseln häufiger als früher ihre Arbeitsstelle, ihre Hobbys – dadurch gehen viele Freundschaften, auch Beziehungen auseinander. Das Leben ist verplanter, schon bei Kindern, bei denen man teilweise Termine Wochen im voraus machen muß, um sie sehen zu können, und dennoch unberechenbarer geworden. Ich stimme dir zu, daß die Gefahr der Vereinsamung, insbesondere im Alter, und auch durch die Vereinzelung in Großstädten zunimmt. Psychische Probleme werden sicherlich zum Teil mit durch die Gesellschaft verursacht, aber nicht nur, und auch nicht nur durch dieses Phänomen (ich finde z.B. den Materialismus gefährlicher, der Wert von Dingen, Tätigkeiten und Menschen in Euro messen will). Andererseits gibt es neue Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen, z.B. hier über Foren. Das finde ich gerade für abgelegene Gegenden praktisch.
Vielleicht kannst du dein emotionales Wohlbefinden weniger davon abhängig machen, wer dich gerade umgibt, sondern aus dir selbst, deinen Zielen, Tätigkeiten und Aktivitäten mit Freunden schöpfen, ohne die Gewißheit haben zu müssen, daß sie „für immer da bleiben“.
Großfamilien haben Vor- und Nachteile, du kannst ja auch selbst eine gründen und deinen Kindern deine Werte (Gemeinschaft) vermitteln. Was ich sagen will, wenn du eine Gemeinschaft, wie sie dir vorschwebt, nicht für dich finden kannst, dann werde doch selbst zur Keimzelle einer solchen. Und im Gegensatz zu früher ist es auch leichter möglich, neue Gemeinschaftsformen aufzubauen, z.B. ein paar Tanten und Onkel hinzuzugewinnen, die nicht blutsverwandt mit deiner Familie sind. In meiner Stadt gibt es z.B. ein Großelternprojekt. Um Gemeinschaft erleben zu können, finde ich es wichtig, daß du Menschen triffst, die ähnliche Werte haben wie du.
Hallo Liliee.
Dieses Wiederdurchleben der damaligen Situation soll nicht rein auf Verstandesebene wirken, sondern die damaligen Gefühle wieder zugänglich machen und im Wiedererleben in geschützterem, unterstützten Rahmen die Intensität aus den gespeicherten Empfindungen nehmen. Du kannst das allerdings auch alleine machen, es führt zur Erleichterung, Veränderung setzt dann aber erst später ein.
Ich glaub, es ist schonmal ne gute Ausgangssituation, dir der Kälte um dich herum klar zu werden, vielleicht deine eigenen Gefühle, die in Verbindung mit deinen Verlusten stehen, zu lindern. Ganz kann man sich von Einsamkeit nicht erholen, glaub ich. Aber indem man erkannt hat, dass man Einsamkeit nicht mehr mit Konsum, Macht über andere Menschen, Anerkennung oder Geld heilen kann, sucht man einfach auf andere Art und indem man merkt, dass man durstig nach Süßwasser ist, wird man nicht mehr versuchen, seinen Durst mit Salzwasser zu stillen.
Und die andere Art ist das aktive Zugehen auf andere. Mit einem Vertrauensvorschuss. Du musst dem gegenüber mehr Vertrauen schenken, als du zurück bekommst. Die meisten behandeln andere Menschen nach dem Motto "ich will dafür aber dann am Ende was zurück haben". Das ist aber ein Geschäft. Wir leben wie unter Geschäftsleuten. Menschen, mit denen man sich sehr nahe kommt, kann man aber so nicht erreichen.
Es bleibt nur, dich den Menschen in deinem täglichen Umfeld, im Netz oder in "Mottogruppen" ohne Bedingungen und ohne ein Konzept zu nähern, versuchen, im Vertrauen schenken Freude zu finden. Alles, was dann zurück kommt, aufnehmen...sich vielleicht dabei noch klarer werden, welche Art der Verbindung zu anderen Menschen du genau magst. Ich mag es beispielsweise, eine Frau gefunden zu haben, die auch geistig auf meiner Wellenlänge ist. Oder ich packe gleich eine meiner Lieblingsweinflaschen und einen Karton eigene Eier ein, um das jemandem zu schenken, den ich eigentlich garnicht kenne...finde das aber grad lustig. Das müsstest du ausprobiern. Nicht jeder mag die gleiche Art Verbindung. Manche mögen wenige tiefe Verbindungen, andere mögen viele flache. Manchen genügt es, Freunde nur einmal im jahr zu sehen, andere brauchen jeden Freitag ihre Sportgruppe mit Smaltalk. Was deine Individualität eigentlich wirklich erst ist, wird dabei klarer.
Hiob
Dieses Wiederdurchleben der damaligen Situation soll nicht rein auf Verstandesebene wirken, sondern die damaligen Gefühle wieder zugänglich machen und im Wiedererleben in geschützterem, unterstützten Rahmen die Intensität aus den gespeicherten Empfindungen nehmen. Du kannst das allerdings auch alleine machen, es führt zur Erleichterung, Veränderung setzt dann aber erst später ein.
Ich glaub, es ist schonmal ne gute Ausgangssituation, dir der Kälte um dich herum klar zu werden, vielleicht deine eigenen Gefühle, die in Verbindung mit deinen Verlusten stehen, zu lindern. Ganz kann man sich von Einsamkeit nicht erholen, glaub ich. Aber indem man erkannt hat, dass man Einsamkeit nicht mehr mit Konsum, Macht über andere Menschen, Anerkennung oder Geld heilen kann, sucht man einfach auf andere Art und indem man merkt, dass man durstig nach Süßwasser ist, wird man nicht mehr versuchen, seinen Durst mit Salzwasser zu stillen.
Und die andere Art ist das aktive Zugehen auf andere. Mit einem Vertrauensvorschuss. Du musst dem gegenüber mehr Vertrauen schenken, als du zurück bekommst. Die meisten behandeln andere Menschen nach dem Motto "ich will dafür aber dann am Ende was zurück haben". Das ist aber ein Geschäft. Wir leben wie unter Geschäftsleuten. Menschen, mit denen man sich sehr nahe kommt, kann man aber so nicht erreichen.
Es bleibt nur, dich den Menschen in deinem täglichen Umfeld, im Netz oder in "Mottogruppen" ohne Bedingungen und ohne ein Konzept zu nähern, versuchen, im Vertrauen schenken Freude zu finden. Alles, was dann zurück kommt, aufnehmen...sich vielleicht dabei noch klarer werden, welche Art der Verbindung zu anderen Menschen du genau magst. Ich mag es beispielsweise, eine Frau gefunden zu haben, die auch geistig auf meiner Wellenlänge ist. Oder ich packe gleich eine meiner Lieblingsweinflaschen und einen Karton eigene Eier ein, um das jemandem zu schenken, den ich eigentlich garnicht kenne...finde das aber grad lustig. Das müsstest du ausprobiern. Nicht jeder mag die gleiche Art Verbindung. Manche mögen wenige tiefe Verbindungen, andere mögen viele flache. Manchen genügt es, Freunde nur einmal im jahr zu sehen, andere brauchen jeden Freitag ihre Sportgruppe mit Smaltalk. Was deine Individualität eigentlich wirklich erst ist, wird dabei klarer.
Hiob
Ich kenne das Problem auch, obwohl mir bewusst ist, dass das Leben in einer Großfamilie auch Nachteile mit sich bringen kann, und so mancher Mensch sich vielleicht einen Teil seiner Familienmitglieder am liebsten auf den Mars wünschen würde.
Allerdings bin ich in eine recht kleine Familie reingeboren worden, die überdies altersbedingt immer weiter schrumpft, und inzwischen schon kaum noch existent ist. Geschwister habe ich leider keine, meine Onkel und Tanten sind alle bereits gestorben, und etwaige Cousins/Cousinen und deren Nachkommen wohnen weit weg, bzw. ich kenne sie gar nicht. Auch mein Vater ist gestorben, es ist nur noch meine Mutter übrig.
Oft fühle ich mich regelrecht haltlos, weil es keine richtige Herkunftsfamilie mehr gibt, zu der man sich mal zurückziehen könnte, wenn es einem schlecht geht.
Auch mein Freundeskreis ist insgesamt eher instabil, langjährige Freunde sind selten, und auch ich scheine Schwierigkeiten zu haben, langjährige Freundschaften zu halten. Vielleicht fehlen mir da soziale Kompetenzen - da ich als Einzelkind aufgewachsen bin, hatte ich als Kind nur wenig Menschen um mich herum. Schon als Kind habe ich meistens allein gespielt...
Allerdings bin ich in eine recht kleine Familie reingeboren worden, die überdies altersbedingt immer weiter schrumpft, und inzwischen schon kaum noch existent ist. Geschwister habe ich leider keine, meine Onkel und Tanten sind alle bereits gestorben, und etwaige Cousins/Cousinen und deren Nachkommen wohnen weit weg, bzw. ich kenne sie gar nicht. Auch mein Vater ist gestorben, es ist nur noch meine Mutter übrig.
Oft fühle ich mich regelrecht haltlos, weil es keine richtige Herkunftsfamilie mehr gibt, zu der man sich mal zurückziehen könnte, wenn es einem schlecht geht.
Auch mein Freundeskreis ist insgesamt eher instabil, langjährige Freunde sind selten, und auch ich scheine Schwierigkeiten zu haben, langjährige Freundschaften zu halten. Vielleicht fehlen mir da soziale Kompetenzen - da ich als Einzelkind aufgewachsen bin, hatte ich als Kind nur wenig Menschen um mich herum. Schon als Kind habe ich meistens allein gespielt...
@luftikus, wenn man keine Gemeinschaft, oft nun Familie oder Freunde, um sich hat, kann man doch zur Keimzelle einer solchen werden. Das geht in Vereinen, Selbsthilfegruppen, Familientreffpunkten, usw.
Und ich komme auch aus so einer Kleinfamilie und habe deshalb zwei Kinder bekommen (mehr sind aus verschiedenen Gründen nicht drin).
Und ich komme auch aus so einer Kleinfamilie und habe deshalb zwei Kinder bekommen (mehr sind aus verschiedenen Gründen nicht drin).
Ich denk mal, 7 Milliarden machen es nicht notwendig, dass du zwingend noch ein drittes nachlegst.
Die Zeiten, wo das erste für den Hof, das zweite für die Kirche und das dritte für den Krieg bestimmt waren, sind zwar wenns nach unseren Vordenkern Gauck, Merkel und Raketenuschi geht, noch nicht vorbei, aber allein aus Sicht der Erhaltung der Art besteht keine Handlungsnotwendigkeit zum erfolgsversprechenden geschlechtlichen Engagement. Das Leben der anwesenden lebenswerter zu machen...wäre m.E. ausreichend. Zwei fürs Hamsterrad und einen für den Krieg, wäre vielleicht politisch korrekter formuliert, wenns auch nicht das wäre, was ich meine.
Ich frag mich manchmal selber, warum wir so garstig zueinander sind. *grübel*
Manchmal kommts einem vor wie das Sterben mit 70-80, was rein Zell-reproduktionstechnisch garnicht notwendig wäre. Man hat sich aber irgendwie darauf geeinigt.
Hiob
Die Zeiten, wo das erste für den Hof, das zweite für die Kirche und das dritte für den Krieg bestimmt waren, sind zwar wenns nach unseren Vordenkern Gauck, Merkel und Raketenuschi geht, noch nicht vorbei, aber allein aus Sicht der Erhaltung der Art besteht keine Handlungsnotwendigkeit zum erfolgsversprechenden geschlechtlichen Engagement. Das Leben der anwesenden lebenswerter zu machen...wäre m.E. ausreichend. Zwei fürs Hamsterrad und einen für den Krieg, wäre vielleicht politisch korrekter formuliert, wenns auch nicht das wäre, was ich meine.
Ich frag mich manchmal selber, warum wir so garstig zueinander sind. *grübel*
Manchmal kommts einem vor wie das Sterben mit 70-80, was rein Zell-reproduktionstechnisch garnicht notwendig wäre. Man hat sich aber irgendwie darauf geeinigt.
Hiob
Selbst eine Familie mit Nachwuchs zu gründen ist mir leider aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Die Idee mit den Vereinen, Selbsthilfegruppen etc. hatte ich auch schon mehrfach. Klar lerne ich da neue Bekannte kennen, aber sowas wie einen familienähnlichen, stabilen Zusammenhalt habe ich da noch nicht erlebt. Meistens sind die Kontakte nach einiger Zeit wieder zerfallen, und insbesondere Selbsthilfegruppen habe ich bisher eher als Zweckgemeinschaften erlebt, und weniger als Keimzelle einer familienähnlichen Gruppe.Krang2 hat geschrieben:Und ich komme auch aus so einer Kleinfamilie und habe deshalb zwei Kinder bekommen (mehr sind aus verschiedenen Gründen nicht drin).
Ich glaube für viele ist der Job Ersatz für diese Gemeinschaft, nach der sich wohl jeder sehnt. Ist vielleicht auch noch in den Genen bissl verankert, das Bedürfnis nach einer Gruppe.
Aber man muss auch überlegen, was ist, wenn man älter wird, wer bleibt übrig? Das sind dann wohl bei jedem nur ein paar wenige.
Für mich ist glaube ich wichtiger, Leute zu haben, auf die ich mich verlassen kann, als eine grosse Gemeinschaft und gut. Auch wenn ich die nicht oft sehe. Denn was nützt es, wenn alle wegrennen wenn mir was Schlimmes passiert? Auch in (Gross-)Familien ist man solange füreinander da, wie alles in einem gewissen Rahmen bleibt. Was darüber hinausgeht, ist ein guter Grund, jemanden zu verstossen,
na ja denn...natürliche Selektion ist das, und ich denke mal, die haben hier ziemlich viele überlebt:)
Aber man muss auch überlegen, was ist, wenn man älter wird, wer bleibt übrig? Das sind dann wohl bei jedem nur ein paar wenige.
Für mich ist glaube ich wichtiger, Leute zu haben, auf die ich mich verlassen kann, als eine grosse Gemeinschaft und gut. Auch wenn ich die nicht oft sehe. Denn was nützt es, wenn alle wegrennen wenn mir was Schlimmes passiert? Auch in (Gross-)Familien ist man solange füreinander da, wie alles in einem gewissen Rahmen bleibt. Was darüber hinausgeht, ist ein guter Grund, jemanden zu verstossen,
na ja denn...natürliche Selektion ist das, und ich denke mal, die haben hier ziemlich viele überlebt:)
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