35 und keine Ahnung von der beruflichen Zukunft

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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LilithHH
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35 und keine Ahnung von der beruflichen Zukunft

Beitrag Do., 19.05.2011, 19:56

Hallo,

ich bin 35 Jahre alt und weiß nicht was ich beruflich machen soll. Ich habe Amerikanistik, Medienwissenschaft und Musikwissenschaft studiert, auch meinen Abschluss gemacht. Habe aber keine Arbeit bekommen, weil ich neben meinen Studium kein Praktikum gemacht, weil ich arbeiten Kassiererin in einem Kaufhaus) musste um mein Studium zu finanzieren. Ich hatte auch immer das Gefühl, nicht da rein zu gehören, das alles was ich mit dem Studium machen könnte, nicht meins ist, weil ich nie Voraussetzungen erfülle. Ich habe ehrenamtlich im Veranstaltungsbereich gearbeitet und fand das sehr interessant und wollte dahingehend auch was machen. Hatte dann auch eine Praktikantenstelle in Hamburg bekommen, aber der Umzug nach Hamburg wurde mir nicht genehmigt, weil ich keine richtige Arbeit vorweisen konnte. Somit hatte ich mich auf gemacht und eine Arbeit gesucht und gefunden. Aufgrund dessen dürfte ich dann doch nach Hamburg. Diese Arbeit war wieder als Kassiererin, wo mir nach nur vier Wochen angeboten wurde, meine Stunden auf zu stocken und dann als Assistentin der Kassenaufsicht zu arbeiten. Das habe ich angenommen und das Praktikum sausen lassen, weil ich das Geld brauchte. Am Anfang hat es mir auch Spaß gemacht, aber schnell war ich unterfordert und hab mich total gelangweilt. Nur die Kollegen haben mich dort gehalten. Doch durch die Wirtschaftskrise wurde ich entlassen und habe die Chance gesehen endlich was im Veranstaltungsbereich zu machen. Ich habe dann beim Arbeitsamt durch gesetzt, dass ich eine Umschulung als Veranstaltungskauffrau machen kann. Dies mache ich jetzt seit September und wieder habe ich das gleiche Gefühl, wie nach meinem Uni-Abschluss. Ich hab das Gefühl nicht dazu zu gehören und dass das nicht das richtige ist. Ich bin nicht so Tough, wie man sein sollte und auch Nachts arbeiten usw. Früher hat mir das nichts ausgemacht, aber seitdem ich in einer festen Beziehung bin habe ich damit Probleme. Wir wollen im Sommer heiraten und auch eine Familie gründen, aber ich weiß nicht was ich beruflich will. Langsam denke ich auch, dass ich zu alt bin, um mich nochmal neu zu orientieren. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll! Ich bin eher schüchtern und mein Verlobter, auch meine Familie, sagt immer, das ich mir zu wenig zutraue, kaum Selbstbewusstsein habe und mich unter Wert verkaufe. Ich denke immer, ich bin für nichts geeignet! Als Kind wurde mir immer von meiner Oma gesagt, dass ich mir eine Scheibe von meinem Cousin abschneiden sollte, denn er hat gute Noten, hat später Abi gemacht und Maschinenbau studiert, hat einen Superjob, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ich hatte immer schlechte Noten, konnte in der dritten Klasse immer noch nicht richtig lesen und schreiben, mache auch heute noch Rechtschreibfehler und eine Lehrerin sagte, dass ich noch nicht mal meinen Realschulabschluss machen würde. Ich weiß nicht was ich machen soll!

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sofa-held
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Beitrag Do., 19.05.2011, 20:10

Hallo Lillith,

da kapier ich jetzt überhaupt nicht, du hast doch einen Abschluss in Amerikanistik, etc. , da ist es doch egal, ob du in der Grundschule nicht so gut warst, oder dass du das Gefühl hattest nicht dazuzugehören, auf der Uni.
Jetzt hast du den Abschluss und kannst was daraus machen. Wenn dich Veranstaltungsfachfrau überfordert, was würde ich denn interessieren? Hast du Hobbies?
lg sofa

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LilithHH
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Beitrag Do., 19.05.2011, 20:43

Meine Hobbies sind lesen, Musik hören, nähen und ich koche/backe gerne. Ich dekoriere gerne unsere Wohnung und unsere Hochzeit plane ich mit viel Spaß, aber das macht wohl jede Frau gerne. Ich interessiere mich für Naturreligionen, Mittelalter, Wikinger usw.
Veranstaltungskauffrau überfordert mich nicht wirklich, es macht nur keinen Spaß, bin vielleicht eher unterfordert.

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sofa-held
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Beitrag Do., 19.05.2011, 21:55

LilithHH hat geschrieben:Veranstaltungskauffrau überfordert mich nicht wirklich, es macht nur keinen Spaß, bin vielleicht eher unterfordert.
Aha gut. Na wenn es dir keinen Spaß macht, hat es keinen Sinn. Obwohl ich mich frage, wie du das so genau wissen kannst, wenn du es noch nicht ausprobiert hast.

Du hast ja viele Interessen, ist da nichts dabei was du eventuell ausbauen könntest? Oder ist für dich ev. Familie und Hausfrau sein eine reelle Option?

Da du ja sowie schon überausgebildet bist und nicht mehr die jüngste für einen Berufseinstieg, würde ich nicht noch einmal neu anfangen, aber gegen Quereinstieg spricht ja nichts. Warum nicht Hochzeiten planen? Wenn du schon richtung Event eine Ausbildung hast, zum Beispiel.

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LilithHH
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 06:40

[/quote]Aha gut. Na wenn es dir keinen Spaß macht, hat es keinen Sinn. Obwohl ich mich frage, wie du das so genau wissen kannst, wenn du es noch nicht ausprobiert hast.[/quote]

Also, ich habe es schon ausprobiert: habe ehrenamtlich in dem Bereich gearbeitet, habe einige Praktika gemacht. In Moment mache ich auch eines, weil es Pflicht ist während der Umschulung. Wir planen Hochzeitsmessen.

[/quote]Du hast ja viele Interessen, ist da nichts dabei was du eventuell ausbauen könntest? Oder ist für dich ev. Familie und Hausfrau sein eine reelle Option? [/quote]

Hausfrau, nein Danke, ist mir zu langweilig, mach ich nebenher. Ich musste letztes Jahr für 6 Monate zu Hause sein und ich bin wahnsinnig geworden.

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blackstar81
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Beitrag Sa., 21.05.2011, 19:11

Evtl technische Informatik Programmieren, so etwas? Wär doch auch interessant.

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Hiob
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Beitrag Mo., 23.05.2011, 20:43

Hallo Lillith.

Ich denke mal es ist in diesem Moment nicht schlimm, dass du mal kürzer trittst und dich auf die wesentlichen Dinge besinnst, dich darauf verlässt und die profane Aufgabe des Geldverdienens mal an deinen Gatten abgiebst. Ehemänner sind ja dafür da, meine ich.

Du solltest dich nicht unter Druck setzen und dir Zeit lassen, das richtige Studium zu beginnen, in dem du dich wohl fühlst. Als Ehemann sage ich, dass man darum geheiratet hat, dass man eine Frau hat, die sich genaue Gedanken darüber macht, wie sie die Zeit im Sinne der Gesamtgesellschaft nutzt. Ich unterstütze sie dabei, sich zu finden, um einfach das für sie realisieren zu können, was für sie das beste ist. Wenn ich derweil daran denke dass ich womöglich ihr Wunscherfüller und ihr Nutztierchen sei, dann denke ich einfach an meine Therapie und trage es mit Fassung, ich lasse es einfach zu...ich sage mir, es ist gut, wenn sie es besser macht, als ich, ich bin in den gesell. Zwängen gefangen...aber das bin ich gern. Kritik nehme ich gerne an. Und, indem ich ihr neues Studium finanziere und ihre familiären Verpflichtungen zu meinen mache, fühle ich mich einfach als das, was ich wirklich bin, ein Mann, ein Nutztierchen. Therapiert. Ehe, Beruf, Geregelter Alltag..endlich frei. War is peace and peace is war.

H.

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