Recht auf Beziehung/Freundschaft

[Erdbeere02]

@ sydney-b. Danke für deinen Beitrag, damit kann ich etwas anfangen. Es fkt. alles viel umständlicher und langwieriger wie ich es mir vorgestellt habe. Außerdem sind da viele Unwägbarkeiten drin enthalten, die mich verunsichern.

So kann eine Unterhaltung anfangen.

Ob du da mal mitgehen könntest, weil du noch Anschluss suchst.

Immer und immer wieder.
Du musst am Ball bleiben, auch wenn du ab und zu nicht zum Ziel kommst und vielleicht sogar auf Ablehnung stoßen solltest.

Mit meiner ÄVPS wird es nicht so leicht das umzusetzen. Nicht nur die Angst vor Ablehnung, auch die Erfahrung damit ist groß. Vor 20 oder 30 Jahren war es nicht so schlimm bei mir, ich wünsche mir manchmal diese Zeit zurück. Trotzdem hoffe ich jetzt auf Gelegenheiten, wo ich den Mut finde, es zu versuchen.

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[Erdbeere02]

Ich habe deinen Beitrag noch einmal durchgelesen und mir ist dabei noch ein anderer Gedanke gekommen: Bei den genannten Situationen geht es im Grunde genommen gar nicht darum, Menschen kennenzulernen, sondern den Augenblick zu genießen und die Gefühle dabei den/dem anwesenden Gesprächspartner mitzuteilen. Vielleicht hat der/die andere dann Interesse daran, dies gemeinsam mit dem Fragesteller fortzusetzen oder zu wiederholen, zB weil er/sie ihn sympathisch findet. Das wäre natürlich ein ganz anderer (gedanklicher) Ansatz um zum Ziel zu kommen. Sehe ich das so richtig oder nicht ? Mir ist das Thema sehr wichtig, daher würde ich mich über eine Antwort freuen, danke.

[diesoderdas]

Ich stelle mal die Vermutung an, dass dir eventuell auch im Weg steht, dass du vielleicht bisschen zu krampfhaft "zum Ziel" kommen willst. Das merken nämlich andere unter Umständen.

Ich persönlich mag sowas z.B. überhaupt nicht. Mir ist es schon mehrfach passiert, dass ich im Park auf einer Wiese lag und plötzlich schlurfte ein Mann daher und laberte mich voll. Das dann auch noch richtig penetrant. Man läuft ja aber nicht einfach so zu einem Menschen mitten auf einer Wiese hin - es sei denn, man ist seeeeeeehr offensichtlich auf Kontakt aus. Und das völlig ohne Sympathie, ohne den anderen auch nur ansatzweise zu kennen. Ich wurde also im Grunde einfach blind wahllos angelabert. Gut, ok, vielleicht gefiel auch der Anblick der Frau im Bikini in der Sonne, auch möglich. Wäre für mich allerdings noch mehr ein Grund für: "Kann der bitte wieder Leine ziehen?".

Ich kann nur wiederholen, dass kennenlernen am einfachsten ist, wenn es einfach so passiert. Ohne eine Strategie zu fahren.

Anders sieht es aus, finde ich, wenn man sich z.B. online auf einer Datingseite kennengelernt hat und sich dann in echt trifft. Hier ist beiden klar, dass es ums kennenlernen geht, dass man herausfinden will, ob der andere einem sympathisch ist und da sind dann auch eher Fragen angebracht, die vielleicht fehl am Platz wären, würde man sie beim smalltalk einer unbekannten Person auf einer Parkbank stellen.

Generell schadet es auch nicht, ein Gespür dafür zu haben, wann jemand eben NICHT reden will, nicht mal smalltalk.
Und dann sollte man es auch sein lassen. Wenn eine angesprochene Person z.B. nur anstandshalber die knappsten Antworten auf gestellte Fragen gibt und dann vielleicht sofort den Kopf wieder abwendet, keine eigenen Fragen stellt und wirklich kein Wort zu viel erzählt, kann man davon ausgehen: ist nicht erwünscht.

[Erdbeere02]

plötzlich schlurfte ein Mann daher und laberte mich voll. Das dann auch noch richtig penetrant. Man läuft ja aber nicht einfach so zu einem Menschen mitten auf einer Wiese hin -

Bei meinem Krankheitsbild (schreckliches Wort) könnte ich so etwas überhaupt nicht, da bin ich regelrecht blockiert, (auch wenn ich es insgeheim wollte). Wenn ich merke, der/die andere möchte sich nicht mit mir unterhalten, bin ich ganz schnell weg (womit sich das Gefühl der Ablehnung wieder einmal bestätigt hat).

Mir ging es bei meiner Frage darum, ob dieser Ansatz für mich als schüchternen Menschen brauchbar oder hilfreich ist.

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[saffiatou]

Nun wenn Du an Deinem Krankheitsbild festhalten willst, dann kann es auch nicht funktionieren und schon gar nicht wenn Du erwartest, dass es schief geht.

Hier sind einige mit dieser Ängslich vermeidenen PS, Du bist also nicht alleine.

Ich finde es schon sehr technisch, wie Du an eine Freundschaft herangehst, es gibt keine Gebrauchsanleitung, kann es gar nicht, weil eben jeder Mensch verschieden ist. noch mal ÜBEN!

Du könnest das in der Therapie gemeinsam mit Deinem Thera üben. Oder eben im Park.

Aber Du erwartest scheinbar von uns eine Lösung oder dass jemand kommt und das für Dich erledigt, das wird nichts.
Wenn etwas nicht geklappt hat, dann kannst Du das als Lernen ansehen und nicht als Misserfolg, auch das kann helfen.

[Sydney-b]

Ich habe deinen Beitrag noch einmal durchgelesen und mir ist dabei noch ein anderer Gedanke gekommen: Bei den genannten Situationen geht es im Grunde genommen gar nicht darum, Menschen kennenzulernen, sondern den Augenblick zu genießen und die Gefühle dabei den/dem anwesenden Gesprächspartner mitzuteilen.

Ich finde, du hast das unglaublich schön zusammengefasst.
Genau so fängt es an, man zeigt Interesse an seinem Gegenüber.
Und wenn die Wellenlänge stimmig ist, dann zeigt die andere Person auch Interesse an dir und deinen Gedanken.
Man fängt an, die Gegenwart des anderen zu schätzen und freut sich auf Begegnungen.
Gewöhnlich wächst dieses Gefühl aber langsam, je nach Temperament des Menschen.

[Erdbeere02]

In der letzten Zeit habe ich versucht, "mein" Thema in der SHG anzusprechen, leider ohne Reaktion. Ich muß dazu sagen, in der Gruppe berichtet jeder reihum von seinen Erlebnissen in der letzten Zeit. Es wird aber nicht individuell bewertet o.ä. In der Gruppe geht es ja nicht um Kontaktschwierigkeiten, sondern eher um Depressionen wg. Burnout und Rentenanträge. In der jetzigen Zeit scheint es umheimlich schwierig zu sein, vorzeitig in Rente gehen zu können, wieviel Hindernisse da einem in den Weg gelegt werden. Das ist "unser" Thema in der Gruppe. Betrifft mich ja (noch) nicht. Grundsätzlich habe ich aber das Gefühl, daß ich nicht abgelehnt werde. Evtl. finde ich noch eine andere Gruppe.
Mir ging es ja bei meinen Fragen darum, wie man überhaupt (erfolgreich) Kontakte knüpft und wie daraus ein engerer Kontakt werden kann. Ob in der Gruppe oder anderswo, das spielt erstmal keine Rolle. Aus meiner Sicht/Erfahrung hängt es sehr viel vom Interesse der anderen Person ab, weniger von meinem Interesse/Engagement.
Dann habt ihr immer wieder empfohlen: üben, üben, üben, .... Wie sieht jetzt dieses "Üben" konkret aus ? Soll ich meine Angst überwinden und wahllos irgendwelche Leute ansprechen, ob sie mit mir einen Kaffee trinken möchten ? Oder kann ich darauf warten, selbst angesprochen zu werden ? Und wie gehe ich dann mit (wahrscheinlichen) Ablehnungen um (nicht nur von der anderen Person, sondern auch von mir) ?
Würde mich über Antworten freuen, ich möchte ja nicht "dumm sterben."

[Erdbeere02]

Ich lese mir immer wieder eure Beiträge durch und versuche daraus Antworten auf meine Fragen zu finden. Schwierig, weil meine Fragen nicht konkret beantwortet werden (können). Mir ist noch ein anderer Gedanke gekommen, und zwar ist evtl. der eigene Wunsch entscheidend, daß man mit einer best. Person zusammen sein, bzw. zumindest sich unterhalten möchte. Diesen Wunsch sollte man diesem Menschen verbal oder mit Taten mitteilen, damit dieser auch bemerkt, daß man Interesse an diesem Menschen hat. Unbewußt übermittelt man seinem Gegenüber (durch Gestik und Mimik) wahrscheinlich sowieso, ob man Interesse hat oder nicht. Sehe ich das so richtig oder nicht ?

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