Irgendwie ist es eine Katastrophe...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Candy26
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Irgendwie ist es eine Katastrophe...

Beitrag Do., 08.01.2009, 02:58

Hallo zusammen,

ok ich versuch es gerade heraus ohne Umwege... Ich war als kleines Kind schon immer zu dick, was viele Kinder und Erwachsene in meiner Umgebung schon immer als anstößig empfanden und dies bekam ich natürlich auch zu spüren, das hat sich bis im Erwachsenenalter so gehalten und ist eigentlich nur mehr ausgeartet, was wohl mit daran liegt, dass ich zu 90 % meines Tagesablauf vor dem Rechner sitze und nichts produktives dabei herum kommt. Mit 6 Jahren wurde ich sexuell von meinen Vater belästigt, der übrigens Alkoholiker ist, meine Mutter ist unfähig zu jeglichen Verständnis was ihre Kinder betrifft... (Ahja, ich habe auch noch zwei Geschwister zu denen ich eher keinen wirklichen Kontakt habe... Tag und Tschüß wenn man sich auf Familienfeiern sieht).

Mit 12 Jahren habe ich selber, das erste mal Alkohol getrunken, mit 14 fing ich an Haschisch zu konsumieren, mit 18 war ich dann bei Amphetaminen angekommen, die ich mir täglich Bergeweise durch die Nase zog. Mit 22 war ich in einer Entzugsklinik für ein halbes Jahr, seidher kann ich mich als clean bezeichnen, mit ein paar Rückschlägen hier und dort aber nichts Weltbewegendes. Damals hat man mir geraten unbedingt weiter eine Psychotherapie zu machen (Verhaltenstherapie)... ich hab es nicht wahrgenommen. Ich habe mit 19 meine erste Ausbildung angefangen, die musste ich nach drei Monaten abbrechen, ich konnte den Druck nicht standhalten, ein Jahr später begann ich meine zweite Ausbildung, nach fast 2 Jahren wieder abgebrochen weil ich im warsten Sinne durch meinen Drogenkonsum zusammengebrochen bin. Nach der Therapie hab ich es mit dem Abi versucht nach 3 Monaten abgebrochen, Druck zu stark, das gleiche gilt dann wieder für meine 3 Ausbildung, wieder nur 3 Monate.

Ich mein mich kotzt es an.. ich sehe mich selbst als Versagerin... die es nie zu was bringen wird... so sieht mich auch meine Verwandtschaft, meine Mutter konnte ich letztes Jahr doch davon überzeugen, dass irgendwas ganz sicher nicht mit mir in Ordnung ist... Jede verdammte Chance die ich hatte, habe ich gnadenlos vergeigt. Ich mein, ich habe nun durch meinen Mann wieder eine Krankenversicherung, ich wurde sogesehen echt zu einer Pennerin... und meine Eltern nein Danke, die sind selbst so sehr mit Ihren eigenen verkorksten Leben beschäftigt. Ich traue mich eigentlich garnicht ehr auf die Straße, ungern gehe ich dann so zweimal im Monat mit Mann raus. Naja er ist schlank sieht gut aus hat einen tollen Job und ich bin voll die Tonne, ich fühle mich ungepflegt, ich wider mich selbst an!Ich möchte die Menschen da draußen nicht mit meinen Aussehen belästigen, ihre Blicke auf meinen unförmigen Körper, wie ne Attraktion im Zirkus.

Mich beschäftigen so viele Dinge, eigentlich höchstwahrscheinlich unwichtige Dinge, Dinge auf die kaum jemand achtet. Ich fliehe jeden Tag aufs neue aus der Realität in mein Computerspiel während sich die Welt weiter dreht... ich mein, ich zieh auch das jetzt fast 4 Jahre durch. Ich begehe eindeutig Raubbau an meinen eigenen Körper und meiner Seele und ich kann mir nur dabei zusehen unfähig etwas zu ändern, unfähig aufzustehen und mein Leben in Ordnung zu bringen... da denke ich selber oft, bin ich zu faul? Hab ich einfach keine Lust... Ich habe Angst, und davon hab ich zuviel! Ich glaube der seelische Missbrauch den meine Eltern mir von klein auf angetan haben, ist noch schlimmer als die Tatsache das mein Vater mich missbraucht hat. Vieles spricht dafür, das es so ist. Nur bringt mich das nun auch nicht weiter. Eins weiß ich schon lange, eins wusste ich schon so oft.. ich brauche Hilfe!

Ich habe auch schon Medikamente von Ärzten bekommen, Stimmungsaufheller Namens Trevilor... 225 mg das ist eine ziemlich hohe Dosis, die hab ich vor 3 Monatne dann abgesetzt denn im endeffekt haben sie mir nichts gebracht, allein das reicht nicht. Ich brauche Psychologische Unterstützung, Selbsthilfegruppen, Ambulante Therapie aber wo soll ich da hin in welche Kategorie ...krank.. steckt man mich?

Wie dem auch sei, wäre schön wenn sich jemand auf meinen Tread meldet... vielleicht auch jemand dem ähnliches wiederfahren ist oder jemand Qualifiziertes, egal was auch immer bin für jeden Rat dankbar.

Liebe Grüße

Candy26

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alphaweibchen
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Beitrag Do., 08.01.2009, 13:46

Hallo Candy!

Also eins mal vorweg:
Wie dem auch sei, wäre schön wenn sich jemand auf meinen Tread meldet... vielleicht auch jemand dem ähnliches wiederfahren ist oder jemand Qualifiziertes, ...
Das Forum hier bietet Erfahrungsaustausch, und über ein Problem erzählen und die Sichtweisen anderer zu hören kann oft schon sehr weiterhelfen.
Nur, gaaanz wichtig (damit du da keine falschen Vorstellungen bekommst): es kann keine Therapie ersetzen und es kann/darf dir auch keiner hier eine Diagnose stellen.
Bleib da, aber sieh es eher als einen Gedankenaustausch. Mir selbst hilft es oft dabei, mich ein bisserl zu "sortieren". Schon alleine beim aufschreiben werden meine Gedanken ein wenig geordnet, und dadurch, dass sie von anderen vielleicht mal ein bisserl "zerpflückt" werden, bekomme ich eine andere Sichtweise und somit einen bisserl größeren Horizont für das Problem.
Damals hat man mir geraten unbedingt weiter eine Psychotherapie zu machen
Eins weiß ich schon lange, eins wusste ich schon so oft.. ich brauche Hilfe!
Es ist schon ein großer Schritt, dass es dir bewusst ist, dass du Hilfe brauchst. Es ist auch gut, dass du eigentlich schon dafür bereit scheinst.

Wer hat dir denn damals diese Stimmungsaufheller verschrieben?
Manchmal muss man da sehr vorsichtig sein und ein bisserl Eigenverantwortung übernehmen. Eine Freundin von mir hat mal Antidepressiva von ihrem Frauenarzt bekommen. Ziemliche Bomben noch dazu... Das fand ich grob fahrlässig, er hat sie nicht mal zu weiteren Untersuchungen bestellt. Er hätte sie meiner Meinung nach besser an einen Spezialisten überweisen sollen.
Ich möchte die Menschen da draußen nicht mit meinen Aussehen belästigen, ihre Blicke auf meinen unförmigen Körper, wie ne Attraktion im Zirkus.
Ich kann dir dazu nur sagen, dass sich vermutlich jeder manchmal wie die Attraktion im Zirkus fühlt. Oft hat man jedoch von sich selbst ein viel schlechteres Bild von sich als es alle anderen haben.
"Lästig" empfinde ich manche Menschen auf Grund ihres Verhaltens, aber ich habe noch nie jemanden wegen seines Aussehens als lästig empfunden. Beobachte doch mal die Leute, manchmal sitzt in einer geselligen Runde eine hübsche Frau im Abseits und eine (rein optisch weit weniger perfekte) andere steht im Mittelpunkt, weil sie durch ihr Lachen und ihren Humor alle in ihren Bann zieht.

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Candy26
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Beitrag Do., 08.01.2009, 15:38

Toll Text weg obwohl ich mich vorher schonmal angemeldet habe...

Erstmal Danke für deine Antwort Alphaweibchen.

Ich versuche das jetzt mal als Selbsthilfe Gruppe online zu betrachten aber ich glaube nicht das ich die Kraft und Motivation habe hier anderen wirklich eine Hilfe zu sein. Frage mich auch wie ihr das neben euren Problemen hinbekommt?

Ich weiß das ich Hilfe brauche nur weiß ich nicht wo und wie ich genau anfangen soll, ich meine ich brauche einen Plan, um mich Schritt für Schritt aus dieser Lage auszugraben, nur ist Geduld wohl nicht meine Stärke.

Die Stimmungsaufheller habe ich von einen Psychiater bekommen nachdem ich 5 Minuten in seinen verqualmten Arztzimmer gesessen habe, er hat sich nicht für meine Geschichte interessiert... Wie auch immer ich denke die Tabletten sind ganz in Ordnung im Zusammenhang mit einer Therapie aber wenn man alleine zu Hause hockt sind sie sinnlos.

Liebe Grüße Candy26

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elias
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Beitrag So., 11.01.2009, 16:22

Hi,
du brauchst einen Arzt, der dich zum Therapeuten überweist. dann telefonierst du alle in der Nähe befindlichen Theras ab ob einer Zeit hat dich anzuhören. Dort machst du einen Termin und gehst 4-5 mal hin und redst mit ihm/ihr dann entscheidet der Thera was für eine Therapie du brauchst und beantragt die Kostenübernahme durch die Kasse.
Dann beginst du eine Therapie.
Also nicht ganz schwierig aber auch nicht ganz einfach.
Und geh zu einem anderen Psychiater oder zum Hausarzt und lass dir einen empfehlen.
Du kannst auch zum sozialpsychiatrischen Dienst gehn und dich beraten lassen, kost nix.
mfg
elias

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Candy26
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Beitrag Di., 13.01.2009, 14:30

Vielen Dank für deine Antwort Elias,

ich muss sagen ein wenig hilft es darüber zu schreiben, immerhin habe ich es schon geschafft, das Spiel welches ich am Computer täglich open end gespielt habe zu deinstallieren und viel seltener am Rechner zu hocken. Ich beschäftige michviel mehr mit meinen Hund, lese und warte sehnsüchtig auf ein paar Bücher die ich mir bestellt habe, in denen geht es um Mentales Training. Habt ihr schonmal was davon gehäört oder euch damit beschäftigt und wenn was haltet ihr davon? Würde mich freuen wenn sich jemand findet der sich mit dem Thema auskennt. Bin wirklich gespannt was es mir bringen wird!

Liebe Grüße Candy26

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Candy26
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Beitrag Fr., 16.01.2009, 19:11

So ich hab ja hier angefangen zu schreiben nun will ich das hier auch weiterführen und euch mal immer wieder auf den laufenden halten. Also ich erwähnte es schon in einen anderen Thread aber ich schreib es hier nochmal.

Also ich habe mich entschieden, so komisch es auch klingen mag, mich durch Mentales Training selbst zu heilen. Also ich nutze die Macht der positiven Gedanken zu meinen Vorteil und werde einfach gesund das hört sich sicher absurd an, ist es aber nicht! Wir selber entscheiden, wie wir uns fühlen und wie wir unser Leben gestalten und genau dass macht man im mentalen Training, man bestimmt sein eigenes Leben selbst durch seine Gedanken! Das hat auch nix mit Hokus Pokus zu tun denn es werden immer wieder erfolgreiche Studien aufgezeigt, die bestätigen, dass diese Art von geistigen Training funktioniert, man kann es in allen Lebensbereichen einsetzen. Der Glaube daran ist das was es wohl am schwierigsten für viele gestaltet, das ist eben das Problem. Ich selber bin glücklicherweise ein Mensch dem sowas nicht schwer fällt in vielen Situationen meines Lebens war das oft naiv oder gutgläubig aber hierbei ist mir das eine große Hilfe

Alles was wir tun, wie wir denken und handeln hat konsequenzen. Ob positiv oder negativ, bestimmen wir selbst.

Naja ich werde keine Ambulante Therapie machen, ich habe mir erstmal zwei Ziele gesetzt, dass erste ist mir einen Teilzeitjob zu suchen um mich wieder an die Arbeitswelt zu gewöhnen. Wenn ich mich daran gewöhnt habe werde ich ein Fernstudium anfangen zur Betriebswirtin. Das sind für mich große Ziele und ich weiß das mir eine menge Disziplin und Willenskraft abverlangt wird um das zu schaffen aber ich verlasse mich auf mein Denken und werde es ganz sicher schaffen!

Ich bin auch noch unsicher hab Angst aber ich arbeite daran und ich glaube daran das es wird!

Liebe Grüße Candy26

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Candy26
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 05:14

Hallo ihr Lieben,

Heute war ein sehr ereignissreicher Tag, eigentlich waren die letzten paar Tage schon sehr spannend und es tut sich einiges bei mir. Mittlerweile geh ich fast angstfrei in Begleitung meines Mannes auf die Straße und schaue den Leuten auch in die Augen wenn sie mich ansehen. Ich betrachte mich übrigens täglich im Spiegel, schaue mir dabei direkt in die Augen und sage laut zu mir "ich bin gut so wie ich bin". Immer wieder fokusiere ich positive Gedanken und ich fühle mich eindeutig besser. Meine Bücher über Mentales Training sind auch endlich angekommen, dass eine handelt von Übergewicht und seelische Ursachen, zumindest habe ich nun verstanden, dass ich mir sonst was für Gründe aussuchen kann durch Diäten abzunehmen, wie z.B. dann finde ich leichter einen Job oder die Leute mögen mich deswegen mehr.... das klappt nicht, wird auch nie klappen. An erster Stelle muss ich mich selber mögen, dass ist erstmal das wichtigste, dass ich mich selbst so akzeptiere wie ich bin, immerhin habe ich verdammt gute Gründe dafür gehabt so auszusehen wie es jetzt der Fall ist, ich habe mir meinen Körper selbst gestaltet und essen war für mich notwendig um seelische Belastungen auszuhalten. Bei mir ist es so, dass ich aus Frust, Ärger, Unsicherheit und auch Langeweile esse. Nun möchte ich andere Strategien erlernen um meinen Frust, Ärger und meine Unsicherheit abzubauen. Auch in diesem Buch geht es um die Macht der Gedanken und Umlernstrategien, sprich wie man alte Gewohnheiten durch neue Gewohnheiten ersetzt. Das andere Buch handelt von Wissenschaftlichen Beiträgen zum Mentalen Training, vielen Übungen, die auf den jeweiligen Hirntypen (hört sich komisch an ist aber so) abgestimmt sind. Das alles zu erklären ist zu umfangreich das Buch heisst "Das Mentaltraining der Sieger" Falls sich jemand dafür interessiert. Es geht in dem Buch um alle Lebensbereiche auch wenn es für Hochleistungssportler und Manager sehr gut geeignet ist. Ich habe mich für das Buch entschieden weil es durch und durch nur sehr gute Bewertungen bekommen hat und bisher wurde ich nicht enttäuscht.

Momentan leide ich noch unter Schlaflosigkeit, mir schwirren einfach noch zu viele Gedanken durch den Kopf, die ich nur schwer abstellen kann. Gedanken, die mich im Leben zwar vorwärts bringen sollen aber das ist ja nicht der Sinn wenn dafür der Schlaf ausfällt. Auch mich selbst ermahnen, dass ich tagsüber denken aber nachts schlafen muss hilft da nicht wirklich. Ich habe im Moment auch wahnsinnig viel Energie, so kenne ich mich garnicht, nur möchte ich es auch nicht gnadenlos ausreizen um dann wieder zusammen zu brechen.

Liebe Grüße

Candy26

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