Hallo, ich würde gerne über Vergleiche reden. Als ein Nachbar letztens seine Eltern und 2 andere Pärchen mit Kind zum feiern eingeladen hat, ist mir wieder bewusst geworden, dass ich das niemals könnte. Kurz zu meiner Story, ich kann aufgrund schwerer sozialer Störung nicht arbeiten, habe über Jahre hinweg Behinderungsgrade und Schmerzen gesammelt, viele Tabletten, Nebenwirkungen, Therapien, habe keine Eltern mehr, bin nicht mehr in der Lage eine Beziehung zu führen, weil ch nach 20 Jahren Abstand brauchte nach Todesfall, zusätzlich depressiv, übergewichtig und arm geworden, daher auch keine Freunde mehr, Familie hat mich verlassen, durch die soziale Angst lerne ich auch niemand neues mehr kennen. Zurück zu den Vergleichen:
Ist es normal dass ich mit vollem Neid rüber schaue wie er seine Freunde einlädt? Ich war neidisch auf die Tatsache dass er Besuch bekommt. Da waren auch Frauen dabei, noch so ein Thema, diese würden nie mit mir reden. Kinder waren da, ich könnte kein Vater sein wegen den schweren Schmerzen. Eltern hatte er noch. Zudem muss er wohl Geld gehabt haben, denn die Leute sahen alle gut gekleidet aus, ich könnte keine 8-10 Leute einladen und für sie kochen. Daher wird er wohl einen Beruf haben, Anerkennung bekommen und generell soweit wohl gesund sein um Familie, Freunde, Beruf hinzubekommen.
Was macht das mit mir: Besagter Neid, wieso bin ich nicht gesund, wieso darf ich dieses Leben mit Frau, Kind, Familie, Beruf nicht führen, aber zeitgleich werde ich noch mehr in die soziale Isolation gedrückt. Denn selbst wenn er mich einladen würde, ich wäre doch nie hingegangen. Zu groß die Angst vor meiner Enthüllung, hallo ich bin der phobische kranke arme Nachbar, selbst wenn, dann hätten sie mir allesamt das Herz gebrochen wenn nur ein Kind geschrien hätte "ich liebe meine Familie". Meine ist tot. Auch Frauen machen mich wahnsinnig wenn ich mitbekomme wie sie mit Komplimenten überschüttet werden, ich werde stattdessen gemobbt.
Was ich damit sagen will und was ich mir eingestehen muss: Der Neid ist mittlerweile Missgunst, ich will nicht mehr schöne, gesunde, reiche Menschen sehen, ich wünsche ihnen nix schlimmes, naja aber wieso kann ich das alles nicht haben. Ihr werdet mir allesamt fehlendes Selbstbewusstsein diagnostizieren. Zurecht. Aber Gegenfrage: Woher sollen bei mir Komplimente kommen? Es gibt keine Fähigkeiten durch Ausbildung, wo man sagt mensch das macht der schon 20 Jahre und ist darin Profi, es gibt keine Freunde die sagen hey Keule heute warste wieder entspannt drauf, es gibt keinen Chef der sagt Hr. XYZ Sie waren heute vorbildlich, und auch keine hübsche Frau die sagt, Wow heute warst du sehr gut zu meinem Körper.
Fragen an euch: Wie werde ich meine Vergleiche los, ich ertrage es nicht dass er das Leben führen kann was mir genommen wurde. Und woher soll ich denn Komplimente oder Selbstwert nehmen, ich bekomme keine Bestärkung, wüsste auch nicht in was ich gut bin. Jeder holt sich ja Bestätigung, aber wie macht man das wenn man isoliert ist und dazu stark phobisch, habe eh meine Probleme mit Menschen zu reden.
Soziale Isolation zerstört den Selbstwert
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Hallo!
Hm. Das mit dem Neid kann ich ehrlich gesagt nachvollziehen. Das ist doch normal, dass man neidisch auf jemanden ist, der hat, was man selbst gern hätte. Sei nachsichtig mit dir.
Zum Problem wird es dann, wenn es dich so arg quält, wie du es beschreibst.
Bist du in Therapie? Hast du sonstige professionelle Unterstützung? Bist du gläubig oder spirituell veranlagt? Hast du online Kontakte? Was machst du gern?
Ich denke, letztlich kann die Anerkennung bzw. die Akzeptanz des eigenen Lebens nur aus einem selbst kommen. Aber das ist jetzt schon ein bisschen fortgeschrittener Buddhismus, vielleicht kannst du damit gar nichts anfangen.
Ich selbst bin auch arg eingeschränkt in meiner Lebensführung und hadere immer wieder damit. Mir hilft es dann, mich mit meinem Innersten zu verbinden, was in meinem Fall bedeutet zu malen. Aber es tut oft weh und fühlt sich ungerecht an. Letztlich ist die Aufgabe, das zu akzeptieren, glaube ich. Aber auch in der Beschränkung kann man Freude und Sinn finden. Deshalb noch mal: Woran hast du Freude?
Hm. Das mit dem Neid kann ich ehrlich gesagt nachvollziehen. Das ist doch normal, dass man neidisch auf jemanden ist, der hat, was man selbst gern hätte. Sei nachsichtig mit dir.
Zum Problem wird es dann, wenn es dich so arg quält, wie du es beschreibst.
Bist du in Therapie? Hast du sonstige professionelle Unterstützung? Bist du gläubig oder spirituell veranlagt? Hast du online Kontakte? Was machst du gern?
Ich denke, letztlich kann die Anerkennung bzw. die Akzeptanz des eigenen Lebens nur aus einem selbst kommen. Aber das ist jetzt schon ein bisschen fortgeschrittener Buddhismus, vielleicht kannst du damit gar nichts anfangen.
Ich selbst bin auch arg eingeschränkt in meiner Lebensführung und hadere immer wieder damit. Mir hilft es dann, mich mit meinem Innersten zu verbinden, was in meinem Fall bedeutet zu malen. Aber es tut oft weh und fühlt sich ungerecht an. Letztlich ist die Aufgabe, das zu akzeptieren, glaube ich. Aber auch in der Beschränkung kann man Freude und Sinn finden. Deshalb noch mal: Woran hast du Freude?
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Du hast einen sehr eingeengten Blick - sozial eingebunden kann man auch ohne Familie und/oder Partnerin sein. Und es gibt genug Menschen, die trotz einer (nach außen) perfekten Fassade mit scheinbar liebevoller Familie tief im Innern an ihrer Einsamkeit zugrunde gehen. Vielleicht sind deine "Idealvorstellungen" das Problem und nicht die Realität, weil gemessen an deinen Idealwünschen wirst du dein Leben immer als "minderwertig" sehen. Ich vermute mal: selbst wenn du eine Partnerin und Familie hättest, dann hätte jemand anders eine "attraktivere" Partnerin, die erfolgreicheren Kinder, die keine Problem machen usw. Die Realität kannst du nicht ändern. Deine Maßstäbe dagegen schon. Vor allem wenn du dabei bist, an deinen eigenen Maßstäben zu zerbrechen.
Deine Situation hört sich schwierig an, keine Frage. Und ich glaub dir sofort, dass du unter der Einsamkeit und Isolation auch leidest. Wenn dein Leidensdruck so hoch ist - was unternimmst du dagegen? Halt, falsche Frage, du hast hier ja geschrieben und das ist gut, das kann ein erster Schritt raus aus der Isolation sein.
Was könnten für dich weitere Schritte sein?
Wäre eine Gruppentherapie oder eine Selbsthilfegruppe vorstellbar für dich - das ist ein gutes Übungsfeld in einem geschützten Rahmen, gerade wenn es um soziale Ängste geht. Wenn du nicht viel aus dem Haus kommst - kannst du dir online-Communities suchen, mit denen du Themen und Interessen teilst? Könntest du dir ein Ehrenamt vorstellen - nix Großes und auch etwas, was dich sozial nicht überfordert, sowas wie die monatliche Gemeindezeitschrift der örtlichen Kirchengemeinde layouten? All das wären kleine Schritte, um aus der Isolation herauszukommen. Das wird deine Situation nicht über Nacht verändern. Aber es kann dir dabei helfen, in Bewegung zu kommen.
Und, noch eins: Fang an ein "Dankbarkeitstagebuch" zu führen. Kann ein Notizheft sein, in das du jeden Tag 3 Dinge schreibst, für die du dankbar bist oder über die du dich gefreut hast. Und wenn es "nur" der erste Kaffee am Morgen ist - das muss nix Großes oder Dramatisches sein. Aber das schärft deinen Blick für die Dinge, die - trotz aller Schwierigkeiten - gut und hilfreich sind. Und die gibt es - auch in deinem Leben, da bin ich mir sicher.
Mit der passiven Formulierung machst du dir selbst was vor. Du selbst drückst dich in die soziale Isolation.
Deine Situation hört sich schwierig an, keine Frage. Und ich glaub dir sofort, dass du unter der Einsamkeit und Isolation auch leidest. Wenn dein Leidensdruck so hoch ist - was unternimmst du dagegen? Halt, falsche Frage, du hast hier ja geschrieben und das ist gut, das kann ein erster Schritt raus aus der Isolation sein.
Was könnten für dich weitere Schritte sein?
Wäre eine Gruppentherapie oder eine Selbsthilfegruppe vorstellbar für dich - das ist ein gutes Übungsfeld in einem geschützten Rahmen, gerade wenn es um soziale Ängste geht. Wenn du nicht viel aus dem Haus kommst - kannst du dir online-Communities suchen, mit denen du Themen und Interessen teilst? Könntest du dir ein Ehrenamt vorstellen - nix Großes und auch etwas, was dich sozial nicht überfordert, sowas wie die monatliche Gemeindezeitschrift der örtlichen Kirchengemeinde layouten? All das wären kleine Schritte, um aus der Isolation herauszukommen. Das wird deine Situation nicht über Nacht verändern. Aber es kann dir dabei helfen, in Bewegung zu kommen.
Und, noch eins: Fang an ein "Dankbarkeitstagebuch" zu führen. Kann ein Notizheft sein, in das du jeden Tag 3 Dinge schreibst, für die du dankbar bist oder über die du dich gefreut hast. Und wenn es "nur" der erste Kaffee am Morgen ist - das muss nix Großes oder Dramatisches sein. Aber das schärft deinen Blick für die Dinge, die - trotz aller Schwierigkeiten - gut und hilfreich sind. Und die gibt es - auch in deinem Leben, da bin ich mir sicher.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
@Kirchenmaus
Ich habe schon einiges an Hobbies was ich gerne mache aber das ist nix was meinen Wert irgendwie verbessert oder wobei andere sagen, wow toll geh mal zum Herrn xyz der kann das und das machen was andere nicht können. Beruflich kann ich das auch nicht vertiefen dafür bin ich zu krank und nicht belastbar um eine Ausbildung zu machen. Ich weiß auch garnicht wer mich für was loben könnte. Es gibt ja niemand der das sieht was ich mache. Und ein oh Sie haben eine saubre Straße vom Nachbarn ist jetzt auch nicht sooo der Booster. Bin halt auch generell unsicher, also selbst wenn ich irgendwo sagen wir Holzarbeiten machen würde oder mich im Tierschutz engagieren würde dann denk ich immer ach andere können das besser oder ich würde mich blamieren. Wahrscheinlich werde ich wohl mal betreut was machen, Tagesstätte oder sowas. Psychiater will immer Tagesklinik, aber das schaff ich keine 6-8 Std und schon garnicht täglich. Auch körperlich macht mir niemand Mut, von wegen hey gepflegte Hände+Füße, oder schöne blaue Augen, oder tolle Frisur, nö gibt ja auch niemand. Deswegen weiß ich nicht woher ich mir Komplimente oder Aufmunterung holen soll. Und einfach so in Vereine gehen oder zum Tanzkurs, oh da kickt mich die Soziale Phobie echt schlimm.
@lisbeth
Ja ich bin jahrelang alleine und habe nur meine Meinung. Ich sehe nicht mehr wie andere was denken, oder wie der Zeitgeist der anderen so tickt. Bin in meiner Welt und weiß nicht ob mein Denken, Meinungen oder Verhalten sozial angebracht ist in so vielen Situationen. Bin auch sehr unsicher, wenn ich mal draußen bin, weiß garnicht wie man sich verhält. Naja Maßstäbe ändern..... was will ich denn haben, eigentlich doch nur normale Dinge, die eben viele Leute schon haben. Ganz kleine Familie, vielleicht 2-3 Freunde, etwas mehr Rente, nicht ganz so viele Krankheiten und Behinderungsgrade und ein etwas sichereres Umfeld. Ich verlange keine 50 Freunde, 30 Familienmitglieder, 100%ige Gesundheit nichtmal 80, keine fünftausend netto Gehalt und auch kein Model. Aber so bisschen was an Standard brauch selbst ich. Viele haben auch Probleme, klar, aber bei mir läuft halt echt viel schief und das seit Jahren. Das nimmt mir den Mut dass sich noch was ändert, die Krankheiten werden immer schlimmer, ich kann nirgends mehr mithalten. Konnte nie Familie gründen, habe nichtmal einen Buddy mit dem ich mal um die Häuser ziehen kann. Das fehlende Selbstbewusstsein macht die Sozialphobie wieder schlimmer, dadurch bleib ich daheim, dadurch lerne ich keine neuen Fähigkeiten oder Erfolge dazu die man in der Gruppe bekommt, also ein böser Kreislauf. Das Tagebuch habe ich mehrmals abgebrochen, weil ich es lächerlich fand. Wenn andere schreiben, ich bin dankbar für meine Familie, meinen Beruf, stand da bei mir drin, ich bin dankbar dass ich heute nur 2 anstatt 4 Opiaten gegen Schmerzen nehmen musste, oder dass heute niemand versucht hat, mir weh zu tun. Gruppen nur im beschützten Rahmen, ich steure auf Pflegegrad hin, es ist schwer, rauszukommen. Hatte mal Psychotherapie zu hause, aber habe mich nie verstanden gefühlt, weil sie zu jung war und irgendwie sich nie vorstellen konnte, wie mein Tag so aussieht. Ich überlege mir in eine Klinik zu gehen wegen den Schmerzen, aber da sind wieder Menschen. Würde gerne eher was 1:1 machen, an vielen Tagen ist mir der Kontakt selbst zur Physiotherapie zu intim.
Ich habe schon einiges an Hobbies was ich gerne mache aber das ist nix was meinen Wert irgendwie verbessert oder wobei andere sagen, wow toll geh mal zum Herrn xyz der kann das und das machen was andere nicht können. Beruflich kann ich das auch nicht vertiefen dafür bin ich zu krank und nicht belastbar um eine Ausbildung zu machen. Ich weiß auch garnicht wer mich für was loben könnte. Es gibt ja niemand der das sieht was ich mache. Und ein oh Sie haben eine saubre Straße vom Nachbarn ist jetzt auch nicht sooo der Booster. Bin halt auch generell unsicher, also selbst wenn ich irgendwo sagen wir Holzarbeiten machen würde oder mich im Tierschutz engagieren würde dann denk ich immer ach andere können das besser oder ich würde mich blamieren. Wahrscheinlich werde ich wohl mal betreut was machen, Tagesstätte oder sowas. Psychiater will immer Tagesklinik, aber das schaff ich keine 6-8 Std und schon garnicht täglich. Auch körperlich macht mir niemand Mut, von wegen hey gepflegte Hände+Füße, oder schöne blaue Augen, oder tolle Frisur, nö gibt ja auch niemand. Deswegen weiß ich nicht woher ich mir Komplimente oder Aufmunterung holen soll. Und einfach so in Vereine gehen oder zum Tanzkurs, oh da kickt mich die Soziale Phobie echt schlimm.
@lisbeth
Ja ich bin jahrelang alleine und habe nur meine Meinung. Ich sehe nicht mehr wie andere was denken, oder wie der Zeitgeist der anderen so tickt. Bin in meiner Welt und weiß nicht ob mein Denken, Meinungen oder Verhalten sozial angebracht ist in so vielen Situationen. Bin auch sehr unsicher, wenn ich mal draußen bin, weiß garnicht wie man sich verhält. Naja Maßstäbe ändern..... was will ich denn haben, eigentlich doch nur normale Dinge, die eben viele Leute schon haben. Ganz kleine Familie, vielleicht 2-3 Freunde, etwas mehr Rente, nicht ganz so viele Krankheiten und Behinderungsgrade und ein etwas sichereres Umfeld. Ich verlange keine 50 Freunde, 30 Familienmitglieder, 100%ige Gesundheit nichtmal 80, keine fünftausend netto Gehalt und auch kein Model. Aber so bisschen was an Standard brauch selbst ich. Viele haben auch Probleme, klar, aber bei mir läuft halt echt viel schief und das seit Jahren. Das nimmt mir den Mut dass sich noch was ändert, die Krankheiten werden immer schlimmer, ich kann nirgends mehr mithalten. Konnte nie Familie gründen, habe nichtmal einen Buddy mit dem ich mal um die Häuser ziehen kann. Das fehlende Selbstbewusstsein macht die Sozialphobie wieder schlimmer, dadurch bleib ich daheim, dadurch lerne ich keine neuen Fähigkeiten oder Erfolge dazu die man in der Gruppe bekommt, also ein böser Kreislauf. Das Tagebuch habe ich mehrmals abgebrochen, weil ich es lächerlich fand. Wenn andere schreiben, ich bin dankbar für meine Familie, meinen Beruf, stand da bei mir drin, ich bin dankbar dass ich heute nur 2 anstatt 4 Opiaten gegen Schmerzen nehmen musste, oder dass heute niemand versucht hat, mir weh zu tun. Gruppen nur im beschützten Rahmen, ich steure auf Pflegegrad hin, es ist schwer, rauszukommen. Hatte mal Psychotherapie zu hause, aber habe mich nie verstanden gefühlt, weil sie zu jung war und irgendwie sich nie vorstellen konnte, wie mein Tag so aussieht. Ich überlege mir in eine Klinik zu gehen wegen den Schmerzen, aber da sind wieder Menschen. Würde gerne eher was 1:1 machen, an vielen Tagen ist mir der Kontakt selbst zur Physiotherapie zu intim.
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