Ich trete auf der Stelle

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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nicki13
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Ich trete auf der Stelle

Beitrag So., 18.09.2022, 14:48

Hallo ihr,
Ich habe das Gefühl auf der Stelle zu treten ohne Hoffnung, dass sich irgendwann etwas ändert. Mein Traum war immer eine eigene Familie mit Haus, Partner, Kinder. Das normale Leben eben. Aber ich habe das Gegenteil von einem normalen Leben. Bin weit davon entfernt. Mit meinen 40 Jahren bin ich alleine, wohne in meinem Elternhaus mit meinen Eltern und habe keine Freunde, geschweige denn eine Beziehung obwohl ich mir diese so sehr wünsche. Ich kann mir mein Leben ohne meine Eltern nicht vorstellen. Ich bin einsam und gleichzeitig von Leben überfordert. Ich arbeite und nach der Arbeit bin ich geschafft und ohne Motivation etwas zu unternehmen, Hobbys zu suchen, obwohl dies genau das wäre um mich aus der Einsamkeit zu holen und Freunde zu finden. Ich bin unzufrieden und sauer auf mich und mein Unvermögen mein Leben nicht auf die Reihe zu bekommen.

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Sinarellas
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Beitrag So., 18.09.2022, 15:29

Schritt 1 zieh endlich aus und nabel dich von deinen Eltern ab, suche dir Unterstützung für das Vorhaben, denn so oder so wirst du nicht dein Leben mit ihnen verbringen.
Dann Schritt 2 angehen und dich mit menschen treffen, im Idealfall da wo du gerne bist, schau dir mal das Video zum thema freunde finden von "Kurz gesagt" an, hat ganz nette Anreize.

Spring ins kalte wasser, wird auf Dauer nicht kalt bleiben.
..:..

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sebi
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Beitrag So., 18.09.2022, 16:16

Mach dich auf die Suche nach deinen (unbewussten) Glaubenssätzen und frag dich dann, woran sie dich hindern und wovor sie dich bewahren, also welchen Sinn (und jeder Glaubenssatz hat Sinn) sie haben.
Z.b. : Weshalb kannst du dir ein Leben ohne deine Eltern nicht vorstellen? Welcher Glaubenssatz verbirgt sich dahinter?
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling


ruediger-hinsch
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Beitrag So., 18.09.2022, 16:22

Ich frage mich auch, warum Du Dir ein Leben ohne Deine Eltern nicht vorstellen kannst.

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Malia
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Beitrag So., 18.09.2022, 17:02

Das nennt man auch "Komfortzone" - ist sehr schwer, sich da raus zu arbeiten.
Vielleicht braucht es erst einen Schock (schwere Krankheit, Arbeitsverlust, Tod der Eltern), um sich auf den Weg zu machen...
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka


Natusik
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Beitrag So., 18.09.2022, 17:44

Nicky13,
darf ich fragen, wieso du eigentlich immer noch bei den Eltern wohnst?
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde

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sebi
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Beitrag So., 18.09.2022, 17:47

Malia hat geschrieben: So., 18.09.2022, 17:02 Das nennt man auch "Komfortzone" - ist sehr schwer, sich da raus zu arbeiten.
Vielleicht braucht es erst einen Schock (schwere Krankheit, Arbeitsverlust, Tod der Eltern), um sich auf den Weg zu machen...
Vlt. Vlt auch nicht. "Komfortzone" ist ja nicht nur Komfort, sondern auch "Einengung" und diese beiden Seiten einer Medaille spürt die TE ja, indem sie sich auch anderes wünscht und ersehnt.
ICH, also ich, ich verweigere für mich die Annahme, dass es einen Schock für Bewusstwerdung braucht. Bewusstwerdung kann und darf auch leicht passieren. Z.b. Wenn man in der Küche steht und den Löffel rührt. 😉
Und ich bin ganz bei der Weisheit: Alles hat seine Zeit. Und vlt ist jetzt die Zeit für die TE, ihr Verhalten zu hinterfragen. Und sie tut es ja schon.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.09.2022, 17:54

nicki13 hat geschrieben: So., 18.09.2022, 14:48 Hallo ihr,
Ich habe das Gefühl auf der Stelle zu treten ohne Hoffnung, dass sich irgendwann etwas ändert. Mein Traum war immer eine eigene Familie mit Haus, Partner, Kinder. Das normale Leben eben.
Ich denke nicht dass dich äussere Umstände glücklich machen können. Ausserdem, wie kommst du darauf dass dich gerade diese äusseren Umstände dich glücklich machen werden? Weil die Werbung das verspricht? Es gibt hunderttausende Menschen die genau das haben und auch nicht glücklich oder sogar unglücklich sind.

Und gerade Kinder. Kannst du mit Kindern? Warum willst du Kinder, was sollen die in deinem Leben bewirken?
nicki13 hat geschrieben: So., 18.09.2022, 14:48Aber ich habe das Gegenteil von einem normalen Leben. Bin weit davon entfernt. Mit meinen 40 Jahren bin ich alleine, wohne in meinem Elternhaus mit meinen Eltern und habe keine Freunde, geschweige denn eine Beziehung obwohl ich mir diese so sehr wünsche. Ich kann mir mein Leben ohne meine Eltern nicht vorstellen.
Erster Schritt: Eigene Wohnung suchen, Freundeskreis suchen. Hobbies anfangen um unter Menschen zu kommen und die Chance zu haben Freunde zu finden. Überleg dir mal welche Hobbies dich wirklich interessieren würden.
nicki13 hat geschrieben: So., 18.09.2022, 14:48Ich bin einsam und gleichzeitig von Leben überfordert.
Mal ein paar Stunden mit einem Therapeuten machen um zu sehen woran das liegt und was du daran ändern kannst und wie du das tun kannst?

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sebi
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Beitrag So., 18.09.2022, 18:04

nicki13 hat geschrieben: So., 18.09.2022, 14:48 Ich kann mir mein Leben ohne meine Eltern nicht vorstellen.
Hallo nicki13, willkommen hier. Ich hab schon oben gepostet, wollte dich jetzt willkommen heissen. Ich halte deinen obigen Gedanken (und es ist ja nur ein Gedanke, dessen muss man sich bewusst werden, denn auf den Wahrheitsgehalt wurde er ja noch nicht überprüft. Wie denn auch? Deine Eltern leben ja noch) für d e i n zentrales Thema. Woher kommt diese Überzeugung?
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sebi
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Beitrag So., 18.09.2022, 18:13

münchnerkindl hat geschrieben: So., 18.09.2022, 17:54 Erster Schritt: Eigene Wohnung suchen, Freundeskreis suchen. Hobbies anfangen um unter Menschen zu kommen und die Chance zu haben Freunde zu finden. Überleg dir mal welche Hobbies dich wirklich interessieren
Für mich besteht der erste Schritt immer, ins Bewusstwerden zu kommen. Step by step, sozusagen.
Eigene Wohnung suchen, Freundeskreis suchen, Hobbies anfangen ect. ... alles viel zu viel.
Wäre d a s nicht nur Symptombekämpfung? Wo ist die Wurzel dieses Leids?
Zuletzt geändert von sebi am So., 18.09.2022, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.09.2022, 18:15

sebi hat geschrieben: So., 18.09.2022, 18:13 Für mich besteht der erste Schritt immer, ins Bewusstwerden zu kommen. Step by step, sozusagen.


Problembewustsein ist ja bereits vorhanden, sonst hätte sie ja hier nicht gepostet.

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sebi
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Beitrag So., 18.09.2022, 18:19

münchnerkindl hat geschrieben: So., 18.09.2022, 18:15
sebi hat geschrieben: So., 18.09.2022, 18:13 Für mich besteht der erste Schritt immer, ins Bewusstwerden zu kommen. Step by step, sozusagen.


Problembewustsein ist ja bereits vorhanden, sonst hätte sie ja hier nicht gepostet.
Ja, das Symptom wurde erkannt. "Ich trete auf der Stelle"
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sebi
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Beitrag So., 18.09.2022, 18:36

Für mich sind zwei Aussagen relevant. Zum einen der Titel "Ich trete auf der Stelle" und zum anderen die Aussage "Ich kann mir ein Leben ohne meine Eltern nicht vorstellen." In so einer Vor-Stellung kann man nur auf der Stelle treten und ich frage mich: Worin besteht der Schutz dieser Vor-Stellung? D a s ist dich die spannende Frage.
"Ich kann mir ein Leben ohne meine Eltern nicht vorstellen.", von einer 40jährigen Frau formuliert, ist ja nicht nichts. Für mich, als Mutter und Oma, verbirgt sich dahinter ein tiefgreifendes, prägendes Erleben. Das mit Tips wie, dann such dir eine eigene Wohnung, Freunde, Hobbies ect. nicht zu bewältigen ist.
Tips dieser Art verstärken nur das eigene Gefühl des Unvermögens.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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sebi
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Beitrag So., 18.09.2022, 19:14

Nicki13,
um dir klar zu machen, was ich als Mutter und Oma fühlen würde, wenn meine Kinder das Gefühl hätten: Sie könnten sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen.
I c h hätte als Mutter, als Mensch das Gefühl, total versagt zu haben. Leben und Tod, Kommen und Gehen. Der Zyklus der Natur. So ist das Leben. DU hast nur dieses eine Leben. Lebe es. Deine Eltern haben ihres.
Irgendwann, als Kind vlt, so scheint es mir, hast du die Verantwortung für das Leben deiner Eltern übernommen und so den Glaubensatz verinnerlicht, ich darf nicht leben, ohne meine Eltern . . deine Eltern, so scheint mir, leben aber gesund. Nur du nicht.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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mondlicht
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Beitrag Di., 20.09.2022, 23:55

Hallo Nicki,

wenn Du Dich so lange schon erschöpft bist und auf der Stelle trittst, dann scheinst Du therapeutische Unterstützung zu brauchen. Hast Du schon mal in dieser Richtung etwas versucht?

Ich kann die "Ratschläge" hier in diesem Thread verstehen ("Ausziehen und Freunde suchen"), aber anscheinend geht genau das über Deine Kräfte. Nur aus einer Art Bequemlichkeit, der man durch einen Sprung ins kalte Wasser und Verlassen der Komfortzone beikommen kann, lebt man mit 40 Jahren nicht ein so reduziertes Leben, wie Du es hier beschreibst.

Liebe Grüße!

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