Außerhalb von Therapie komplett angenommen werden?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Außerhalb von Therapie komplett angenommen werden?
Guten Abend,
denkt ihr es ist möglich, auch außerhalb von Therapie und oder Coaching komplett angenommen zu werden?
Ich habe extreme Probleme damit und muss mich immer irgendwie verstellen / oder denke ich das nur?
Muss oder sollte man sich dafür erstmal selbst komplett annehmen so wie man ist?
Wo kann man Leute finden die einem ähnlich sind?
Lg
Sternschnuppi
denkt ihr es ist möglich, auch außerhalb von Therapie und oder Coaching komplett angenommen zu werden?
Ich habe extreme Probleme damit und muss mich immer irgendwie verstellen / oder denke ich das nur?
Muss oder sollte man sich dafür erstmal selbst komplett annehmen so wie man ist?
Wo kann man Leute finden die einem ähnlich sind?
Lg
Sternschnuppi
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Ich denke man muss sich klar machen, dass Therapie und Coaching extreme Sondersituationen sind, weil sich alles um einen selbst dreht und die eigenen Bedürfnisse.
Außerhalb dieser Käseglocke hat das Gegenüber eben auch berechtigte eigene Bedürfnisse.
Ich denke das viele die aus dem "Psycho-Setting" kommen, damit erst mal Probleme haben. Die Vorstellung/Erfahrung des angenommen werdens in einer Therapie ist einfach etwas ganz anderes.
Es ist möglich auch in der realen Welt so angenommen zu werden wie man ist. Das bedeutet nicht das alles an einem gemocht werden muss.
Außerhalb dieser Käseglocke hat das Gegenüber eben auch berechtigte eigene Bedürfnisse.
Ich denke das viele die aus dem "Psycho-Setting" kommen, damit erst mal Probleme haben. Die Vorstellung/Erfahrung des angenommen werdens in einer Therapie ist einfach etwas ganz anderes.
Es ist möglich auch in der realen Welt so angenommen zu werden wie man ist. Das bedeutet nicht das alles an einem gemocht werden muss.
After all this time ? Always.
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Das ist eine Frage, die ich mir auch oft stelle. Ich kann sie auch gar nicht beantworten, weil ich diese Erfahrung außerhalb der Therapie nicht kenne.
Aber ich stelle mir vor, dass das möglich ist. Nur vielleicht nicht so allumfassend komplett. Aber schon ein Gefühl von "so angenommen werden, wie man ist". Dazu gehört sicherlich viel Vertrauen, Sicherheit und Ehrlichkeit (von einem selbst). Ehrlichkeit in dem Sinne, dass man versucht, sich nicht zu verstellen.
Ich würde mir (und Dir) wünschen, dass das wohl so möglich ist.
Ich stelle mir das so vor.
Aber ich stelle mir vor, dass das möglich ist. Nur vielleicht nicht so allumfassend komplett. Aber schon ein Gefühl von "so angenommen werden, wie man ist". Dazu gehört sicherlich viel Vertrauen, Sicherheit und Ehrlichkeit (von einem selbst). Ehrlichkeit in dem Sinne, dass man versucht, sich nicht zu verstellen.
Ich würde mir (und Dir) wünschen, dass das wohl so möglich ist.
Ich stelle mir das so vor.
Ich glaube, diese Grundhaltung von "ich bin ok so wie ich bin" muss am Ende aus dir selbst heraus wachsen.
Therapie ist ein Ort, wo man das entwickeln kann, im Kontakt mit einem (hoffentlich wohlwollenden) Gegenüber. Die Herausforderung ist, das aus dem Therapie-Space heraus in den eigenen Alltag zu tragen und dort zu leben. Klappt mal mehr und mal weniger gut. Das kann auch erstmal zu mehr Konflikten führen, war bei mir zB so, weil ich mich in Beziehungen viel mehr mit meiner eigenen Meinung gezeigt habe, vorher war ich überwiegend angepasst und habe den Mund gehalten (nicht bewusst, das hatte ich einfach so verinnerlicht). Und, ein wichtiger Lernschritt war auch: Dass andere mich akzeptieren so wie ich bin, heißt nicht, dass sie alles gut finden, was ich mache oder was ich von mir gebe. Genauso wichtig ist mMn die Erfahrung, dass tragfähige Beziehungen nicht automatisch enden müssen, wenn mal nicht alle einer Meinung sind, also dass Meinungsverschiedenheiten erstmal keine Katastrophe sein müssen.
Therapie ist ein Ort, wo man das entwickeln kann, im Kontakt mit einem (hoffentlich wohlwollenden) Gegenüber. Die Herausforderung ist, das aus dem Therapie-Space heraus in den eigenen Alltag zu tragen und dort zu leben. Klappt mal mehr und mal weniger gut. Das kann auch erstmal zu mehr Konflikten führen, war bei mir zB so, weil ich mich in Beziehungen viel mehr mit meiner eigenen Meinung gezeigt habe, vorher war ich überwiegend angepasst und habe den Mund gehalten (nicht bewusst, das hatte ich einfach so verinnerlicht). Und, ein wichtiger Lernschritt war auch: Dass andere mich akzeptieren so wie ich bin, heißt nicht, dass sie alles gut finden, was ich mache oder was ich von mir gebe. Genauso wichtig ist mMn die Erfahrung, dass tragfähige Beziehungen nicht automatisch enden müssen, wenn mal nicht alle einer Meinung sind, also dass Meinungsverschiedenheiten erstmal keine Katastrophe sein müssen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Eine interessante Frage stellt sich mir noch:
Bist du fähig dazu, andere Menschen komplett anzunehmen?
Schließlich ist das ja keine Einbahnstraße.
Bist du fähig dazu, andere Menschen komplett anzunehmen?
Schließlich ist das ja keine Einbahnstraße.
Du "entscheidest" dich,dich zu verstellen. wie andere ohne Verstellung mit dir umgehen würden, weißt du somit nicht. also, ja, erstmal denkst du das nur, würde ich sagen. Die angst das sich negative Reaktionen bewahrheiten und man damit nicht umzugehen weiß ist natürlich da und hält den Gedanken "sich verstellen zu müssen" aufrecht.Sternschnuppi hat geschrieben: ↑So., 17.07.2022, 21:03 denkt ihr es ist möglich, auch außerhalb von Therapie und oder Coaching komplett angenommen zu werden?
Ich habe extreme Probleme damit und muss mich immer irgendwie verstellen / oder denke ich das nur?
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Wichtig ist, dass man sich selbst annehmen kann - was nicht heißt, dass man dann einfach nicht mehr an eigenen Schrauben auch mal drehen müsste.
Ansonsten finde ich es sehr unrealistisch sowas von seinem Gegenüber zu erwarten. Eher sogar schon anspruchsvoll, vielleicht sogar unverschämt?!
Auf jeden Fall passiert das im besten Fall von den eigenen Eltern. Vom eigenen Partner kann man sowas nicht erwarten, von Freunden eh nicht.
Und die eigenen Kinder: die tun es als Kinder wahrscheinlich, aber nicht unbedingt mehr, wenn sie älter sind.
Insgesamt wie du siehst eine ziemlich unrealistische Geschichte.
Ansonsten finde ich es sehr unrealistisch sowas von seinem Gegenüber zu erwarten. Eher sogar schon anspruchsvoll, vielleicht sogar unverschämt?!
Auf jeden Fall passiert das im besten Fall von den eigenen Eltern. Vom eigenen Partner kann man sowas nicht erwarten, von Freunden eh nicht.
Und die eigenen Kinder: die tun es als Kinder wahrscheinlich, aber nicht unbedingt mehr, wenn sie älter sind.
Insgesamt wie du siehst eine ziemlich unrealistische Geschichte.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Was ist für dich "komplett"? Und was "angenommen werden"?
Und warum fühlst du dich nicht okay wenn du nicht von Aussen angenommen wirst?
Es wird immer Leute geben die dich so mögen und akzeptieren wie du bist so lange dein Sozialverhalten nicht so asozial und/oder fordernd ist dass es echt niemand mit dir aushält. Es wird auch immer Leute geben die dich aus irgendwelchen Gründen nicht mögen, dich manipulieren wollen weil sie von dir irgendwas erwarten etc.
Merke: Wenn du willst dass die Leute dich mögen sei authentisch und leg dir eine pro-soziale Einstellung ihnen gegenüber zu. Solche Menschen werden in der Regel gemocht weil es Freude macht sich mit ihnen zu umgeben. Und mach dich nicht zum Affen für Leute die unlautere Motive haben in der Hoffnung irgendwas von denen zu bekommen, das sie dir nicht geben werden.
Meiner Meinung nach findet man ein komplettes Angenommensein nicht bei Menschen, weil Menschen bedingte Kreaturen sind, fehlbar und vergänglich. Wenn du komplettes Angenommensein suchst kannst du dir das nur selbst geben oder es in der spirituellen Dimension finden. Menschen die dich so nehmen wie du bist können dir aber auf dem Weg helfen das in dir selbst zu finden. Realistische Erwartungen sind hierbei hilfreich. Zwischen "nimmt mich immer und stets komplett an" und "behandelt mich wie Dreck" gibt es unendlich viele Graustufen. Es ist wichtig zu wissen was man wann von wem realistisch erwarten kann. Und hier ist das volle "nimmt mich stets komplett an" garnicht nötig.
Und warum fühlst du dich nicht okay wenn du nicht von Aussen angenommen wirst?
Es wird immer Leute geben die dich so mögen und akzeptieren wie du bist so lange dein Sozialverhalten nicht so asozial und/oder fordernd ist dass es echt niemand mit dir aushält. Es wird auch immer Leute geben die dich aus irgendwelchen Gründen nicht mögen, dich manipulieren wollen weil sie von dir irgendwas erwarten etc.
Merke: Wenn du willst dass die Leute dich mögen sei authentisch und leg dir eine pro-soziale Einstellung ihnen gegenüber zu. Solche Menschen werden in der Regel gemocht weil es Freude macht sich mit ihnen zu umgeben. Und mach dich nicht zum Affen für Leute die unlautere Motive haben in der Hoffnung irgendwas von denen zu bekommen, das sie dir nicht geben werden.
Meiner Meinung nach findet man ein komplettes Angenommensein nicht bei Menschen, weil Menschen bedingte Kreaturen sind, fehlbar und vergänglich. Wenn du komplettes Angenommensein suchst kannst du dir das nur selbst geben oder es in der spirituellen Dimension finden. Menschen die dich so nehmen wie du bist können dir aber auf dem Weg helfen das in dir selbst zu finden. Realistische Erwartungen sind hierbei hilfreich. Zwischen "nimmt mich immer und stets komplett an" und "behandelt mich wie Dreck" gibt es unendlich viele Graustufen. Es ist wichtig zu wissen was man wann von wem realistisch erwarten kann. Und hier ist das volle "nimmt mich stets komplett an" garnicht nötig.
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Komplett vermutlich nicht (also in dem Sinne, dass gerade das Verstellen alle toll finden oder so). So zumindest die Erfahrung, die ich gemacht habe, die Toleranzrate von Psychotherapeuten dürfte weit höher sein als die der Alltagsgesellschaft, aber auch nicht endlos.Sternschnuppi hat geschrieben: ↑So., 17.07.2022, 21:03 Guten Abend,
denkt ihr es ist möglich, auch außerhalb von Therapie und oder Coaching komplett angenommen zu werden?
Das verstehe ich auch, immerhin bringt das Umfeld in der Regel auch etwas ein und wünscht sich oder braucht, um weitermachen zu können, sogar Wertschätzung und nicht jemanden, der sich nur um sich selbst dreht.
Ich bin mir sicher, du bist auch liebenswert, ohne dich zu verstellen.
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Di., 19.07.2022, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
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Übrigens wird man in der Therapie auch nicht bedingungslos angenommen: Der Therapeut kriegt ordentlich Kohle dafür - nicht vergessen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Nicht nur Kohle, im Idealfall auch echtes Engagement, was ihn noch besser macht.
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Ja, natürlich, aber ich habe das geschrieben, um zu verdeutlichen, dass eine Therapie keine bedingungslose Annahme ist. Das soll nicht heißen, dass da nicht echte Gefühle und Wohlwollen sind. Es ist aber eine Geschäftsbeziehung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Um mich angenommen zu fühlen, muss ich mich zeigen.
In der Therapie ist es einfacher, klar.
Spannender ist es "draußen".
Neugier neben die Angst stellen...
In der Therapie ist es einfacher, klar.
Spannender ist es "draußen".
Neugier neben die Angst stellen...
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
Franz Kafka
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Wow, soviele Antworten
Ich werde alles in Ruhe lesen und dann antworten.
Vielen Dank euch Allen schonmal fürs Schreiben
Lg Sternschnuppi
Ich werde alles in Ruhe lesen und dann antworten.
Vielen Dank euch Allen schonmal fürs Schreiben
Lg Sternschnuppi
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