Hallo alle zusammen
ich habe oft Probleme mit Schüchternheit und der Angst vor dem Reden mit und vor anderen Leuten. Ganz egal, ob innerhalb der Familie, im Freundeskreis oder bei Fremden. Ich habe eine eigene Meinungen, Ansichten und würde gerne so viel öfter etwas sagen, aber traue mich nicht. Wenn sich dann so viel angestaut hat, habe ich zu Hause immer das Gefühl ich müsste das alles auf einmal rauslassen und laut sein...aber das hilft nicht wirklich. Es ist dann ja nur der eine Moment.
Ich habe mal darüber nachgedacht, woher das kommen könnte und glaube, mir wurde in der Kindheit oft der Mund verboten. Wenn ich nachts geweint habe wurde ich teilweise angeschrien, ich solle ruhig sein...auch sonst habe ich das Gefühl im Verwandtenkreis durfte man nie anecken, musste immer brav sein, sich viel zu sehr anpassen, sodass ich mich jetzt regelrecht verstelle, nichts mehr sage oder einfach nur ein Lächeln aufsetze und irgendwie zustimme, obwohl ich es ganz anders sehe.
Momentan befinde ich mich gerade bei einer Thera auf der Warteliste, sonst würde ich das mit ihr natürlich auch besprechen.
Hätte in der Zwischenzeit vielleicht jemand eine Idee, wie ich da wieder herauskommen könnte? Sollte man sich selbst irgendwelche Aufgaben geben, es einfach immer wieder versuchen?
Lieben Gruß,
ML
Angst vor dem Sprechen - den Mund verboten
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ja, aber Aufgaben, die man auch schaffen kann. Sonst bewirkt das eher das Gegenteil.MonaLisa777 hat geschrieben: ↑Mi., 09.10.2019, 14:26 Hätte in der Zwischenzeit vielleicht jemand eine Idee, wie ich da wieder herauskommen könnte? Sollte man sich selbst irgendwelche Aufgaben geben, es einfach immer wieder versuchen?
Also Minischritte. Aber es dauert halt. Ein Verhalten, was man 22 Jahre gelernt, geübt und verinnerlicht hat, verliert man logischerweise nicht in ein paar Monaten.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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Jein, ich weiss nicht, ob es für Dich eine Möglichkeit ist.
Wenn bei mir sprechen nicht geht, und das ist öfters der Fall, dann geht meistens noch das schreiben.
So schreibe ich auch oft während der Therapie dann etwas auf, was ich nicht aussprechen kann.
Wenn bei mir sprechen nicht geht, und das ist öfters der Fall, dann geht meistens noch das schreiben.
So schreibe ich auch oft während der Therapie dann etwas auf, was ich nicht aussprechen kann.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Ich weiß ja nicht, ob du berufstätig bist, aber für mich ist meine Arbeit ein großartiges Übungsfeld. Da schaffe ich es am ehesten, meine Meinung in einer akzeptablen Form kundzutun, vor allem wenn es etwas ist, das mir wirklich wichtig ist. In der Familie gelingt mir das nach wie vor sehr, sehr selten.
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)
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Das Umfeld spielt sicher eine Rolle. Ich rede in der Verwandtschaft auch fast gar nichts, weil das einfach nicht geht. Nur mit meinen Cousinen und ihren Partnern kann ich sprechen und auch eine Meinung vertreten. Mit der restlichen Familie endet es IMMER im Streit, die streiten sowieso mit jedem und können keine andere Meinung als ihre akzeptieren.
Wenn man in so einem Klima aufwächst, kann es natürlich passieren, dass man irgendwann gar nicht mehr sich traut eine eigene Meinung zu vertreten. Ich musste das auch als Erwachsener "nachholen" und kann das inzwischen ganz gut. Nur wie gesagt - in der älteren Verwandtschaft - halte ich den Mund und klink mich da auch meistens aus und setze mich raus in den Garten - bei Wind und Wetter.
Hast du mal überlegt eine Therapie deswegen zu machen? Ich denke, dass es schwer ist, das alleine wirklich in den Griff zu kriegen. Ansonsten - wie Nulla schrieb: die Arbeit oder Selbsthilfegruppen oder Freizeitgruppen können ein wirklich gutes Übungsfeld sein.
Natürlich musst du zunehmend ein Stück Angst vor Ablehnung überwinden. Mit einer therapeutischen Begleitung wird's vielleicht noch etwas einfacher. Soziale Phobie soll angeblich sehr gut zu behandeln sein in der Verhaltenstherapie.
Wenn man in so einem Klima aufwächst, kann es natürlich passieren, dass man irgendwann gar nicht mehr sich traut eine eigene Meinung zu vertreten. Ich musste das auch als Erwachsener "nachholen" und kann das inzwischen ganz gut. Nur wie gesagt - in der älteren Verwandtschaft - halte ich den Mund und klink mich da auch meistens aus und setze mich raus in den Garten - bei Wind und Wetter.
Hast du mal überlegt eine Therapie deswegen zu machen? Ich denke, dass es schwer ist, das alleine wirklich in den Griff zu kriegen. Ansonsten - wie Nulla schrieb: die Arbeit oder Selbsthilfegruppen oder Freizeitgruppen können ein wirklich gutes Übungsfeld sein.
Natürlich musst du zunehmend ein Stück Angst vor Ablehnung überwinden. Mit einer therapeutischen Begleitung wird's vielleicht noch etwas einfacher. Soziale Phobie soll angeblich sehr gut zu behandeln sein in der Verhaltenstherapie.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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