Ich, 46, war eigentlich immer eher ein Einzelgänger. Das lag m.E. daran, dass ich in einem nach aussen normalen, im INneren ziemlich zerrrütteten Elternhaus aufgewachsen bin:
Dominante Grossmutter, die das Geld und das sagen hat
Grossvater u alle anderen Familienmitglieder müssen sich unterordnen.
Als ich älter wurde führte diese Konstellation bis hin zu Handgreiflichkeiten mit meiner Grossmutter, die iwie nie lernte andere zu respektieren.
Später zog ich dann in die Stadt, wo ich studierte und dann arbeitete.
So richtig Anschluss fand ich oft nie. Ich hatte einmal eine ernste Beziehung, in der ich mich aber beengt fühlte, so dass ich das ganze wieder abbrach, danach nur noch irgendwelche Affären.
Über die Jahre hatte ich mich mit der Situation eingerichtet und war eigentlich ganz zufrieden, fuhr alleine oder mit Freunden in Urlaub, fühlte mcih mit zuviel Gesellschaft sogar unwohl.
Die Wende kam vor ein paar Jahren, lustigerweise durch eine junge Frau, die ich als so eine Art Tochterersatz betrachte und die aufgrund von Umständen, die ich jetzt hier nicht wiedergeben kann, zeitweise bei mir wohnte. Durch ihre lockere Art und das ungezwungene Miteinander begann ich plötzlich Freude an sozialen Kontakten zu empfinden u fing an meinen Bekanntenkreis auszubauen usw. und jetzt ist das Problem eigentlich Folgendes: Ich stelle fest, dass ich mich zunehmend unwwohl fühle wenn ich alleine bin und weiss alleine mit mir gar nichts mehr anzufangen, selbst ein Wochenende alleine oder so, das mittlerweile doch eher selten geworden ist, langweilt mich. was meint ihr zu dieser Situation und gibt es noch eine Möglichkeit, dass sich in meinem Alter alles ändert u ich zum Beispiel eine Beziehung eingehe? Das ganze ist auch iwie mit Ängsten gekoppelt, die ich früher nciht hatte, mitunter habe ich so Sekundenangst, dann sehe ich mich iwann alleine in meiner Wohnung sterben oder so, an sowas hab ich früher nie gedacht.
Änderung der Lebenseinstellungen
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Theoretisch ist das durchaus möglich.Francjosef hat geschrieben:was meint ihr zu dieser Situation und gibt es noch eine Möglichkeit, dass sich in meinem Alter alles ändert u ich zum Beispiel eine Beziehung eingehe?
Wenn Du auf Dein vergangenes Leben zurückblickst, empfindest Du Reue, wie alles gelaufen ist?
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Reue, jein, das Gefühl was versäumt zu haben.
Ich war vom Typ her immer eher der intellektuelle Überkopf, so eine Teenieorgie mit 16 oder sowas hab ich nie gemacht, das bereue ich irgendwie. Ein Freund von mir ist auch so ein intellektueller Bürotyp, der hats auf den Punkt gebracht mal, der meinte ich bin halt nciht so der Typ auf den Frauen stehen weil so introvertierte Forschertypen...
Ich hab schon viele Sachen gemacht die auch sagen wir cool waren, Reisen und so, aber das Hauptdefizit sehe ich tatsächlich im Beziehungsbereich. Manche von meiner schulklasse sind zb nie aus dem Kuhdorf rausgekommen aus dem ich stamme und haben jetzt ein Einfamilienhaus usw. und sind bieder verheiratet, mit denen möchte ich auch nicht tauschen, zumindest das hab ich geschafft. Es gab jetzt auch schon Gelegenheiten, wo ich zb eine Frau hätte haben können aber ich habe dann immer abgeblockt, weil ich mich eingeengt fühlte. Ich denke das kommt einfach daher weil bei uns zuhause von klein auf immer nur Streiterei war une jede Art von Gefühlsaeusserung gegen dich verwendet wurde, dann blockst du halt irgendwann total ab. Bis vor paar Jahren war das alles total ok, ich wusste auch mit mir selber was anzufangen und war zb sehr zufrieden wenn ich mal eine Woche alleine irgendwo Urlaub machte, sagen wir am Gardasee, bin halt viel gewandert, hab gelesen, ausgespannt usw. aber jetzt seit ca 2 Jahren hat sich alles umgekhert, ich langweile ich schon wenn ich tageweise mal alleine iwo hinfahre. Früher wars so wenn ich zwei Tage hintereinander soziale Interaktion hatte war ich total ausgelaugt, jetzt ist schon ein Abend alleine Langeweile. Und gleichzeitig fühle ich mich wie ein frustriertes altes Männlein.
Reue irgendwie auch, sicher würde ich mir wünschen nie in dieser Familie aufgewachsen zu sein mit diesen komischen Leuten, in dem Sinn schon Reue, denn es sind halt Jahre die irgendwie sinnlos verplätschert sind.
Ich war vom Typ her immer eher der intellektuelle Überkopf, so eine Teenieorgie mit 16 oder sowas hab ich nie gemacht, das bereue ich irgendwie. Ein Freund von mir ist auch so ein intellektueller Bürotyp, der hats auf den Punkt gebracht mal, der meinte ich bin halt nciht so der Typ auf den Frauen stehen weil so introvertierte Forschertypen...
Ich hab schon viele Sachen gemacht die auch sagen wir cool waren, Reisen und so, aber das Hauptdefizit sehe ich tatsächlich im Beziehungsbereich. Manche von meiner schulklasse sind zb nie aus dem Kuhdorf rausgekommen aus dem ich stamme und haben jetzt ein Einfamilienhaus usw. und sind bieder verheiratet, mit denen möchte ich auch nicht tauschen, zumindest das hab ich geschafft. Es gab jetzt auch schon Gelegenheiten, wo ich zb eine Frau hätte haben können aber ich habe dann immer abgeblockt, weil ich mich eingeengt fühlte. Ich denke das kommt einfach daher weil bei uns zuhause von klein auf immer nur Streiterei war une jede Art von Gefühlsaeusserung gegen dich verwendet wurde, dann blockst du halt irgendwann total ab. Bis vor paar Jahren war das alles total ok, ich wusste auch mit mir selber was anzufangen und war zb sehr zufrieden wenn ich mal eine Woche alleine irgendwo Urlaub machte, sagen wir am Gardasee, bin halt viel gewandert, hab gelesen, ausgespannt usw. aber jetzt seit ca 2 Jahren hat sich alles umgekhert, ich langweile ich schon wenn ich tageweise mal alleine iwo hinfahre. Früher wars so wenn ich zwei Tage hintereinander soziale Interaktion hatte war ich total ausgelaugt, jetzt ist schon ein Abend alleine Langeweile. Und gleichzeitig fühle ich mich wie ein frustriertes altes Männlein.
Reue irgendwie auch, sicher würde ich mir wünschen nie in dieser Familie aufgewachsen zu sein mit diesen komischen Leuten, in dem Sinn schon Reue, denn es sind halt Jahre die irgendwie sinnlos verplätschert sind.
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Sehr pragmatisch gesehen ist eine sog. Lebenseinstellung auch nicht viel mehr als eine Gewohnheit, und Gewohnheiten kann man ändern. Sowohl in die eine als auch die andere Richtung. Du kannst dich also ebenso gut an meht Geselligkeit gewöhnen wie auch umgekehrt, sich später wieder entwöhnen, und mit dem Alleinsein wieder besser zurecht kommen.
Das geschieht immer dann, wenn Paare zusammenkommen und auch wenn sie sich wiwder trennen, am Anfang ist es schwer sich wieder umstellen zu müssen, aber mit der Zeit gewöhnt man sich wieder daran.
Ein bisschen anders ist es, wenn durch diese Erfahrung weitreichende Bedürfnisse und Veränderung aufgedeckt wurden, man sich dadurch verändert hat dann ist es mit einem Schritt zurück in alte Gewohnheiten nicht mehr ganz so leicht. Zum Beispiel wenn man zutuefst ergriffen erkennt, Jahrzehnte lang soziale oder emotionale Bedürfnisse verdrängt zu haben. Dann hilft wohl nur die Flucht nach vorn. Dann wird man mit den alten Verhaltensmustern auch nicht mehr glücklich, egal wie sehr es einem der Verstand einzureden versucht.
Daher ganz banal: hör auf dein Herz. Ist das Soziale ein lange verdrängtes Grundbedürfnis, und du fühlst dich damit plötzlich besser, befreiter und von einer Art unsichtbaren Last befreit, von der du vorher nie bewusst gespürthast, dass du sie mit dir rumschleppst? Oder ist es eher nur ganz nett, mal was anderes, eine Kann-Option, aber kein Muss?
Das geschieht immer dann, wenn Paare zusammenkommen und auch wenn sie sich wiwder trennen, am Anfang ist es schwer sich wieder umstellen zu müssen, aber mit der Zeit gewöhnt man sich wieder daran.
Ein bisschen anders ist es, wenn durch diese Erfahrung weitreichende Bedürfnisse und Veränderung aufgedeckt wurden, man sich dadurch verändert hat dann ist es mit einem Schritt zurück in alte Gewohnheiten nicht mehr ganz so leicht. Zum Beispiel wenn man zutuefst ergriffen erkennt, Jahrzehnte lang soziale oder emotionale Bedürfnisse verdrängt zu haben. Dann hilft wohl nur die Flucht nach vorn. Dann wird man mit den alten Verhaltensmustern auch nicht mehr glücklich, egal wie sehr es einem der Verstand einzureden versucht.
Daher ganz banal: hör auf dein Herz. Ist das Soziale ein lange verdrängtes Grundbedürfnis, und du fühlst dich damit plötzlich besser, befreiter und von einer Art unsichtbaren Last befreit, von der du vorher nie bewusst gespürthast, dass du sie mit dir rumschleppst? Oder ist es eher nur ganz nett, mal was anderes, eine Kann-Option, aber kein Muss?
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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ich glaube, es könnte wichtig sein, erst mal genauer zu gucken, was dein problem ist: ist dir alleine langweilig? oder bekommst du angst?
die angst, im leben etwas versäumt zu haben, kann ganz schön terroristisch sein. sie könnte auch einen guten grund haben, weil du ja andeutest, dass du beziehung und tiefen kontakt, etwas, das für viele zum leben unbedingt dazu gehört, aus gutem biographischen grund scheust, nicht aus freier entscheidung, sondern aus angst vor der wiederholung fürchterlicher erfahrungen. so etwas, scheint mir, kann man nicht mal eben so ändern. das sind ja doch tiefe destruktive muster. da würde ich dir eine liebevolle therapie wünschen.
die angst, im leben etwas versäumt zu haben, kann ganz schön terroristisch sein. sie könnte auch einen guten grund haben, weil du ja andeutest, dass du beziehung und tiefen kontakt, etwas, das für viele zum leben unbedingt dazu gehört, aus gutem biographischen grund scheust, nicht aus freier entscheidung, sondern aus angst vor der wiederholung fürchterlicher erfahrungen. so etwas, scheint mir, kann man nicht mal eben so ändern. das sind ja doch tiefe destruktive muster. da würde ich dir eine liebevolle therapie wünschen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Kannst Du immer noch nachholen, dafür gibt es Swinger-Clubs.Francjosef hat geschrieben:Ich war vom Typ her immer eher der intellektuelle Überkopf, so eine Teenieorgie mit 16 oder sowas hab ich nie gemacht, das bereue ich irgendwie.
Kommt auf die jeweilige Frau an, es gibt ja auch solche, die total abfahren auf introvertierte "Forschertypen". Und notwendig ist es auch nicht, bei "den Frauen" gut anzukommen, es reicht, bei jenen gut anzukommen, die bei einem selbst gut ankommen.Francjosef hat geschrieben:Ein Freund von mir ist auch so ein intellektueller Bürotyp, der hats auf den Punkt gebracht mal, der meinte ich bin halt nciht so der Typ auf den Frauen stehen weil so introvertierte Forschertypen...
Wäre ein guter Punkt, um anzusetzen, auch (aber nicht zwangsläufig) im Rahmen einer Psychotherapie.Francjosef hat geschrieben:Es gab jetzt auch schon Gelegenheiten, wo ich zb eine Frau hätte haben können aber ich habe dann immer abgeblockt, weil ich mich eingeengt fühlte. Ich denke das kommt einfach daher weil bei uns zuhause von klein auf immer nur Streiterei war une jede Art von Gefühlsaeusserung gegen dich verwendet wurde, dann blockst du halt irgendwann total ab.
Sie gehört auch (bis zu einem gewissen Grad) zum Älterwerden dazu. Mit den Jahren schwinden die Optionen, man kriegt mit, dass einem immer weniger Wege offenstehen und immer mehr unerledigt bleibt …ziegenkind hat geschrieben:die angst, im leben etwas versäumt zu haben, kann ganz schön terroristisch sein.
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Ich hab schon mal ne Therapie gemacht, das hat mcih eigentlich auf die Idee gebracht, hier in dem Forum weiterzumachen, weil ich merke, Diskussion sei es mündlich-direkt oder so, bringt was, man weiss zwar nie was genau aber eine Weiterentwicklung ist es.. Das war halt so eine Gruppentherapie. Alle mit denen ich diese Dinge durchgesprochen habe meinten halt: Ok, du hast jetzt keine Störung aber du musst halt mal eine Entscheidung treffen was du willst, absolute Freiheit oder eine BEziehung.
Das mit der Teenieorgie hab ich schon mla gemacht, war auch iwie so ne Art Nachholen, das stimmt schon.
Aber der Reihe nach:
"Daher ganz banal: hör auf dein Herz. Ist das Soziale ein lange verdrängtes Grundbedürfnis, und du fühlst dich damit plötzlich besser, befreiter und von einer Art unsichtbaren Last befreit, von der du vorher nie bewusst gespürthast, dass du sie mit dir rumschleppst? Oder ist es eher nur ganz nett, mal was anderes, eine Kann-Option, aber kein Muss?" Es ist schon ein besserer Zustand, früher konnte ich mich zb 2 Wochen iwo im Urlaub alleine bespassen und fühlte mich sauwohl. Jetzt ist eben genau das umgekherte der Fall, ich ziehe Gesellschaft vor und mir geht es da 1000x besser, ab und zu fahre ich zwar mal einen Tag alleine iwo hin, dann reichts aber auch und mich ödets an. Ob ich wieder in den alten Zustand möchte, nein, weil es einfach auch eine tolle Weiterentwicklung ist. Ich habe jetzt auch über Internetgruppen viele Leute kennengelernt und kann einfach so mit denen reden, früher konnte ich sowas nie.
Die Angst was versäumt zu haben hat bei mir vermutlcih tatsächlich auch mit dem Älterwerden zu tun, das stimmt schon. Mir gibt es auch unheimlich viel mit jungen Leuten zusammen zu sein, ich hab aufgrund universitärer Kontakte viele Freunde, die eigtl meine Kinder sein könnten und fühle mich unter denen unheimlich wohl, ich gehe auch voll gerne in Discos, das gibt mir persönlich unheimlich viel. Viele in meinem Alter haben da auch Berührungsängste.
Das mit der Teenieorgie hab ich schon mla gemacht, war auch iwie so ne Art Nachholen, das stimmt schon.
Aber der Reihe nach:
"Daher ganz banal: hör auf dein Herz. Ist das Soziale ein lange verdrängtes Grundbedürfnis, und du fühlst dich damit plötzlich besser, befreiter und von einer Art unsichtbaren Last befreit, von der du vorher nie bewusst gespürthast, dass du sie mit dir rumschleppst? Oder ist es eher nur ganz nett, mal was anderes, eine Kann-Option, aber kein Muss?" Es ist schon ein besserer Zustand, früher konnte ich mich zb 2 Wochen iwo im Urlaub alleine bespassen und fühlte mich sauwohl. Jetzt ist eben genau das umgekherte der Fall, ich ziehe Gesellschaft vor und mir geht es da 1000x besser, ab und zu fahre ich zwar mal einen Tag alleine iwo hin, dann reichts aber auch und mich ödets an. Ob ich wieder in den alten Zustand möchte, nein, weil es einfach auch eine tolle Weiterentwicklung ist. Ich habe jetzt auch über Internetgruppen viele Leute kennengelernt und kann einfach so mit denen reden, früher konnte ich sowas nie.
Die Angst was versäumt zu haben hat bei mir vermutlcih tatsächlich auch mit dem Älterwerden zu tun, das stimmt schon. Mir gibt es auch unheimlich viel mit jungen Leuten zusammen zu sein, ich hab aufgrund universitärer Kontakte viele Freunde, die eigtl meine Kinder sein könnten und fühle mich unter denen unheimlich wohl, ich gehe auch voll gerne in Discos, das gibt mir persönlich unheimlich viel. Viele in meinem Alter haben da auch Berührungsängste.
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