Ich war schon immer anders

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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alwa
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Ich war schon immer anders

Beitrag Mo., 09.01.2017, 22:43

Guten Abend...

Ich möchte mich zunächst hier mal austauschen. Vielleicht geht es jemandem genauso wie mir.

Also seit ich denken kann, war ich schon immer introvertiert und sensibel. Ich hatte/habe aber immer Freunde, das ist gut.
Aber was meine Familie anbelangt, wollt ich irgendwie nie Kontakt zu denen haben. Ich kann es mir nicht erklären. Ich meine meine Großeltern, Tanten&Onkeln. Mit meinen Eltern und Geschwister ging es immer gut. Hatte vor einigen Jahren aber Streit mit einem Geschwisternteil. Mit meinem Vater geriet ich öfters in Streit und jetzt isoliere ich mich komplett von meiner Familie. Das schmerzt schon sehr, weil ich sehe wie andere ihr Familienglück lieben und ich bin zu blöd anscheinend, dass ich das aufrecht erhalte. Ich denk mir immer: Was soll ich mit denen reden? ... Mittlerweile fühl ich mich nur mehr als schwarzes Schaf. Komplett fehl am Platz und unwohl.

Vielleicht liegt es im Endeffekt daran, dass ich einfach eine Sozialphobie habe? Oder keine Ahnung...
Ich fühl mich in diesem Leben einfach auch fehl am Platz. Ich würde gern mein eigenes Leben leben, habe aber immer das Gefühl, dass man ständig mit Leuten was machen MUSS und reden MUSS. Das macht mich so müde.
Ich werde dieses Jahr Tante, obwohl ich keine Kinder mag, das ist für mich auch so ein MUSS-Ding. Bin ich so ein schrecklicher Mensch deswegen? Wenn ich ehrlich bin würd ich am liebsten einfach nur arbeiten, schlafen, essen und ab und zu mit Freunden treffen und Sex ist mit auch irrsinnig wichtig. So heiraten, Kinder, Familie wäre mir noch nie in den Sinn gekommen.

In der Arbeit und bei Freunden merkt man mir nichts an, ich komme immer sehr extrovertiert rüber, wobei es mir manchmal passiert, wenn ich auf eine Familienfeier von einen Freund auftauche - auch überfordert bin. Und mir kommt es auch in letzter Zeit so vor, als würde mir der Kontakt zu meinen Freunden auch keinen Spaß mehr machen.

Ich lache kaum mehr, seitdem mir bewusst wird, dass ich mich von meiner Familie distanziere.
(Mein Hauptproblem ist also der langwierige Streit mit dem einen Geschwisternteil, meine Mutter betrügt meinen Vater, das fehlende Verständnis von meinem Vater in meiner Jugend - deshalb distanziere ich mich, weil ich mich einfach unverstanden fühle, und einsam in meiner eigenen Familie)

Was kann ich tun? Ich hasse mich selber dafür, dass ich nicht mehr klar komme damit. Ich wohne leider wieder zuhause und fühl mich oft wie versteinert. Manchmal scheint mir alles gar nicht mehr real, alles nur wie in einem Spiel. Ich bin total aphatisch oft. Habe mich oft bei meiner Mutter ausgeheult, aber die scheint meinen Hilferuf nicht wahrzunehmen.

Habe in meinem Leben schon viel erlebt was mich geprägt hat, ich glaube mich holt jetzt alles ein.
Bin grad in einem Zwiespalt wie ich vom Leben denken soll. Ich sehe alles ziemlich sinnlos, weil ich schon so ein Misstrauen in die Menschheit habe.

Ich hoffe, dass dies nur eine Phase ist - aber ich habe das starke Gefühl, dass ich kurz davor bin durchzudrehen und das macht mir Angst. Ich habe keine Kontrolle mehr über meine Gefühle. Ich komme mir dumm und nutzlos vor, weil ich anscheinend nicht in dieses typische Menschenleben passe.

Ich würde mich sehr freuen über Feedbacks oder Erfahrungsberichte Eurerseits.
Vielen Dank!

PS: Ich überlege seit 4 Monaten ob ich eine Psychologen aufsuchen soll, aber mein Misstrauen den Menschen gegenüber macht es mir sehr sehr sehr sehr schwer und ich war eigentlich immer so eingestellt, dass man es alleine schaffen muss. Und peinlich ist es mir sowieso

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sine.nomine
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 23:06

Hallo alwa,

ich lese bei deinem Text wenig Konkretes heraus. Ich selbst bin nicht so gerne Teil meiner Familie, empfinde den Kontakt mit anderen zeitweise sehr störend. Aber alleine leben könnte ich auch nicht. Letztenendes ist man doch auf andere angewiesen. Ich habe aber die schizoide Störung. Was du hast bzw ob du was hast kann dir ein Forum natürlich nicht sagen. Ich habe lange gebraucht, ehe ich aus eigener Absicht einen Psychiater/eine Psychotherapeutin aufgesucht habe. Habe mir dafür alles per PC auf einen Zettel geschrieben. Es ist wichtig, offen über die eigenen Beschwerden Auskunft zu geben. Sonst wird dir nicht geholfen.

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alwa
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 23:20

Hallo Sine.nomine! Danke für deine Antwort.

Ja mein Hauptproblem ist, dass ich eigentlich kein Interesse an meiner Familie habe, bzw. mich gar nicht mehr austausche mit ihnen, obwohl mein ganzes Umfeld einen super Kontakt zur Familie hat. Ich bin jetzt der festen Überzeugung, dass etwas nicht stimmen kann mit mir :( .

Es beruhigt mich ein wenig, dass du auch sagst du bist nicht so gerne Teil deiner Familie. Und du hast Recht, letzlich ist man auf andere angewiesen, deshalb habe ich jetzt Angst zu vereinsamen. Früher wäre ich nie auf die Idee gekommen so etwas zu denken, weil ich immer viel Freunde hatte/habe, doch seit einigen Monaten macht mich das so fertig, dass ich depressiv geworden bin und auch den Kontakt zu meinen Freunden nicht mehr so pflege.

Ich esse auch nur mehr wenig deswegen, weil es mir so Sorgen macht und hasse mich selber dafür, dass ich mich so fertig mache, aber ich denke anscheinend dass ich das so verdient habe, weil ich eben kein ehrliches Interesse für meine Familie haben kann >.<

Ein ewiger Teufelskreis meine Gedanken....

Ich hoffe das war jetzt etwas konkreter... kann selbst meine Gedanken kaum mehr sortieren ...


sine.nomine
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 23:37

Ich würde an deiner Stelle dein Problem einem Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeuten vortragen. Ich weiß auch keinen wirklichen Rat. Ich bin z.bsp zur Zeit froh, dass ich einigermaßen meine Ruhe habe daheim. Aber es gibt auch Zeiten, wo ich mich schon etwas für meine Familie interessiere. Die wechseln sich mit längeren Zeiten, wo ich meine Ruhe brauche, ab und sind eher kurz. Ich fühle mich schnell manipuliert und für dumm gehalten von den Eltern wegen vieler Dinge die in der Vergangenheit passiert sind. Ist das bei dir auch so? Fühlst du dich von den Eltern nicht richtig verstanden? Oder fehlt dir die Empathie, das Einfühlungsvermögen dich für sie zu interessieren?
Also ich weiß was passiert, wenn ich mich zu sehr auf meine Familie einlasse, zuviel mit ihnen rede z.bsp. Dann komme ich in psychische Abhängigkeiten, die mir keine Ruhe und keinen Frieden lassen. Ich habe aber kein schlechtes Gewissen wenn ich Gespräche meide, versuche halt ab und zu ein Wort zu wechseln, mit der Mutter regelmäßig und mit dem Vater minimal. Mit dem verstehe ich mich nicht, ähnlich wie du.
Da du schreibst, du wärst depressiv geworden und isst nun weniger, solltest du rechtzeitig reagieren und zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten gehen meiner Meinung nach. Das ist Fachpersonal, die sagen dir welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Weil du schreibst, du warst schon immer anders. Das war ich auch, allerdings hatte ich immer wenige Freunde und Kontakte. In der Schule war ich introvertiert. Als ich versuchte extrovertierter zu sein, habe ich mir nur selbst geschadet. Wenn man nicht der entsprechende Typ ist, sollte man das lassen, denke ich.
Zuletzt geändert von sine.nomine am Mo., 09.01.2017, 23:46, insgesamt 1-mal geändert.

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alwa
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 23:46

Hilft ein Arzt wirklich? Ich denke wenn es psychosomatisch ist, dann kann ich nur mir selber helfen... aber danke für deinen Tipp, vielleicht überwinde ich mich bald dazu.
Ja ich fühle mich auch nicht richtig verstanden. Mein Vater ist ein Kritisierer durch und durch und das hat uns Kinder glaub ich alle geprägt, dazu kommen noch die schwachen Nerven von der Familienseite der Mutter, die uns sehr sensibel machen.

Wie hast du es geschafft kein schlechtes Gewissen zu haben? Ich will auch, dass es mich kalt lässt, denn es schränkt mich total ein derzeit. Bin gerade dabei meine Matura nachzuholen, aber kann mich nie konzentrieren aufs lernen, weil ich ständig im Kopf hab, wie komisch die ganze Situation doch ist.

Was ist bei dir in der Vergangenheit passiert, dass du dich manipuliert oder dumm fühlst? Wenn ich fragen darf?


sine.nomine
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 23:53

Die Eltern haben gewisse Aussagen von mir falsch verstanden und tragen diese mir nach. Umgekehrt habe auch ich nicht vergessen, was sie an provokanten Aussagen geliefert haben. Ich versuche Streit zu vermeiden, gehe Gesprächen aus dem Weg und rede nun fast nur mehr sachlich mit ihnen, um so wenig Streit wie möglich zuzulassen. Ich merke es, wenn sie mich zu beeinflussen versuchen, bin da vorsichtig geworden. Es gab da viele Missverständnisse.
Naja, ich habe kein schlechtes Gewissen, da ich die Situation eh nicht ändern kann. Ich habe eh schon alles probiert mit denen und für mich ist es am Gesündesten, wenn ich möglichst meine Ruhe habe.

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Kaleidoskop
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Beitrag Di., 10.01.2017, 00:02

Hallo alva, meine spontanen Gedanken zu deinem Anliegen: Vielleicht sind deine Symptome eine Art Selbstschutz? Desinteresse und Rückzug, weil irgendetwas im Beziehungsmuster deiner Familie schädlich ist für dich?

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alwa
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Beitrag Di., 10.01.2017, 00:16

Kaleidoskop hat geschrieben:Hallo alva, meine spontanen Gedanken zu deinem Anliegen: Vielleicht sind deine Symptome eine Art Selbstschutz? Desinteresse und Rückzug, weil irgendetwas im Beziehungsmuster deiner Familie schädlich ist für dich?
Hallo Kaleidoskop hmm ja das hab ich ja schon von klein auf eigentlich,... deshalb versteh ich es nicht... Selbstschutz ist ein guter Ansatz, das trifft auf meine Eltern auf jedenfall jetzt zu - aber ich kann mich erinnern dass ich damals schon sagte ich mag meine Oma nicht? oder wenn wir zu Verwandten fuhren, wollte ich eigentlich nicht mit? Ich mag generell diese ganzn Small-talk Geschichten gar nicht. Obwohl ich ein Jahr als Kellnerin arbeitete, und dort unterhielt ich mich viel lieber mit den Leuten als mit meiner Familie?! Ich versteh die Welt einfach nicht mehr Ich habe eben echt das Gefühl dass mit mir was nicht stimmt deswegen...

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Kaleidoskop
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Beitrag Di., 10.01.2017, 01:16

Liebe Alva, wenn es so arg ist, dann würde ich mir an deiner Stelle Hilfe von außen holen. Ein guter Psychotherapeut kann dir sicher helfen herauszufinden an was es liegt.

Ich denke auch, langfristig gesehen wäre ein Umzug in eine andere Stadt gut für dich. Dann kannst du dir dein Umfeld und die Leute - mit denen du zusammen sein magst und die dir guttun - selber aussuchen...


MariJane
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Beitrag Di., 10.01.2017, 08:30

Hallo alva, warum beschäftigt dich das denn so? Du isst sogar weniger...

Wenn das nicht wäre, würde ich sagen, hör auf deinen Bauch. Der sagt dir, du fühlst dich schlicht nicht wohl mit deiner erweiterten Familie und das ist durchaus ok. Dass du anfängst weniger zu Essen, klingt für mich (aber nur für mich, weil ich eben so funktioniere) nach Stress und den würde ich tatsächlich mit einem Psychotherapeuten ergründen.

Generell frage ich mich, was du für Ansprüche an dich stellst? Nur weil diese Menschen eben erweiterte Familie sind, muss man sich doch mit ihnen nichts zu sagen haben? Das passiert schon mal. Mir geht es mit vielen meiner Verwandten ebenfalls so. Ich bin zum studieren aus dem Dorf gezogen, hab mir das Leben anders gestaltet als sie, die zu Hause geblieben sind und wir haben einfach keine Themen. Das belastet mich nicht, weil ich einfach weiß, dass das eben so ist und das man guten Kontakt nicht erzwingen kann. Ich stell nicht den Anspruch an mich, dass das anders sein müsste. Oder meine eine Cousine hat zum Beispiel überhaupt keine Beziehung zu unserer Oma. Sie zwingt sich regelrecht da zum Geburtstag anzurufen. Und das ist ok. Sowas passiert. Und meine Oma hat zu dieser Cousine eben selber auch keine Beziehung... sowas ist doch oft auch gegenseitig.

Wie empfindest du denn den Kontakt zu deiner erweiterten Familie? Können die was mit dir anfangen?

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Thread-EröffnerIn
alwa
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Beitrag Di., 10.01.2017, 09:45

Hey MariJane!

Danke für deine Antwort. Das mit der erweiterten Familie fand ich früher nie so schlimm. Eben weil sie ja auch nur Menschen sind und die Familie kann man sich nicht aussuchen. Aber jetzt fängt es bei der "Kernfamilie" auch schon an. Ich interessiere mich einfach nicht mehr für sie. Ich hasse es finanziell abhängig von meinen Eltern sein zu müssen. Und ich hasse mich dafür dass ich ihnen keine Emphatie mehr entgegenbringen kann.

Ich bin ein Mensch der sich viel zu Herzen nimmt und ich glaube das hat sich über die Jahre schon so aufgestaut dass ich dadurch einfach zugemacht hab.

Und ich hasse mich dafür, dass meine Familie immer glaubt ich schaffe nichts... Das kränkt mich am meisten und immer die Kraft aufbringen und das Gegenteil beweisen, kann ich nicht mehr. Ich brauche eben oft länger für Sachen, wo andre sich leichter tun.

Danke MariJane... Ich glaube ich bin gerade dabei zu verstehen, dass ich mich selbst so runtermache und ich eigentlich mehr zu mir stehen sollte... Den Hass den ich habe, ist ja schließlich mein Problem.. Eben weil ich so sensibel bin... Nur wie schaffe ich es, nicht alles so sehr persönlich zu nehmen? ich bin derzeit schon soweit, dass ich sage ich breche den Kontakt zu meiner Familie komplett ab, weil ich grad eingerollt bin, wie ein Igel....

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MissPiggy1973
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Beitrag Di., 10.01.2017, 09:59

sine.nomine hat geschrieben:Aber es gibt auch Zeiten, wo ich mich schon etwas für meine Familie interessiere. Die wechseln sich mit längeren Zeiten, wo ich meine Ruhe brauche, ab und sind eher kurz. Ich fühle mich schnell manipuliert und für dumm gehalten von den Eltern wegen vieler Dinge die in der Vergangenheit passiert sind.
Also ich weiß was passiert, wenn ich mich zu sehr auf meine Familie einlasse, zuviel mit ihnen rede z.bsp. Dann komme ich in psychische Abhängigkeiten, die mir keine Ruhe und keinen Frieden lassen. Ich habe aber kein schlechtes Gewissen wenn ich Gespräche meide, versuche halt ab und zu ein Wort zu wechseln, mit der Mutter regelmäßig und mit dem Vater minimal. Mit dem verstehe ich mich nicht, ähnlich wie du.
Weil du schreibst, du warst schon immer anders. Das war ich auch, allerdings hatte ich immer wenige Freunde und Kontakte. In der Schule war ich introvertiert. Als ich versuchte extrovertierter zu sein, habe ich mir nur selbst geschadet. Wenn man nicht der entsprechende Typ ist, sollte man das lassen, denke ich.
Es gehört jetzt eigentlich nicht hierher und hilft der Threadstarterin auch wahrscheinlich nicht, was ich hier schreibe, aber wenn ich Beiträge von Dir, sine.nomine, lese, denke ich immer, Du schreibst über mich. Wir sind uns da wohl sehr ähnlich...
Nur könnte ich nicht mehr bei meinen Eltern wohnen, absolut nicht. Wobei ich aber auch nicht alleine sein kann, umso mehr bin ich froh, daß ich meinen Mann habe (und oft schon gedacht habe, wieso ist der noch bei mir? Co-Abhängigkeit?).

Deine zwei letzten Sätze nehme ich inzwischen sehr ernst, je weniger ich mit meinen Mitmenschen kommuniziere, umso mehr Ruhe habe ich - auch innerlich, muß ich mich nicht immer mit gesagten Dingen auseinander setzen, warum etwas so und so gesagt wurde, warum hat er/sie das so gemeint etc. etc. Ich behalte das meiste für mich und ich habe dann nicht das Gefühl, anderen eine Angriffsfläche geboten zu haben.
Ich hatte auch mal so eine Phase, wo ich meinte, mal aus mir rausgehen zu müssen, so kontaktfreudig zu sein wie die anderen, aber im Endeffekt tat es mir nicht gut. Ich bin introvertiert, und das ist auch gut so.

Liebe Alwa, wenn Du denkst, ein Psychologe könnte Dir weiterhelfen, dann nimm diese Hilfe in Anspruch, und peinlich muß Dir das sicher nicht sein.


MariJane
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Beitrag Di., 10.01.2017, 10:03

Hm, wieso bist du denn finanziell abhängig? Studierst du oder warum bist du in dieser Form abhängig? Wie lange noch?

Das hatte ich nicht verstanden, dass dir das auch mit deiner Kernfamilie mittlerweile so geht. Aber klar, wenn dir die das Gefühl geben, du kannst nichts, dann würde ich wohl ähnlich reagieren! Ich finde, da ist aber kein Selbsthass angesagt, sondern eben eine gesunde Portion Abgrenzung.

Ich frag mich gerade, ob du noch studierst und deine Eltern dir das in einem gewissen Sinne vorwerfen, dass du finanziell abhängig bist?

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alwa
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Beitrag Di., 10.01.2017, 10:07

MissPiggy1973 hat geschrieben: Ich hatte auch mal so eine Phase, wo ich meinte, mal aus mir rausgehen zu müssen, so kontaktfreudig zu sein wie die anderen, aber im Endeffekt tat es mir nicht gut. Ich bin introvertiert, und das ist auch gut so.

Liebe Alwa, wenn Du denkst, ein Psychologe könnte Dir weiterhelfen, dann nimm diese Hilfe in Anspruch, und peinlich muß Dir das sicher nicht sein.
Ich hatte auch diese Phase und jetzt nicht mehr. Es stresst mich nur wenn ich jeden Kontakt ständig pflegen muss oder zumindest sollte.
Aber wenn ich glücklich bin, habe ich gern Leute um mich herum. Aber das kommt mich mehr so oft vor. Ich werde mich wirklich bald um eine Psychologin bemühn. Danke MissPiggy

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alwa
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Beitrag Di., 10.01.2017, 10:19

MariJane hat geschrieben:Hm, wieso bist du denn finanziell abhängig? Studierst du oder warum bist du in dieser Form abhängig? Wie lange noch?

Das hatte ich nicht verstanden, dass dir das auch mit deiner Kernfamilie mittlerweile so geht. Aber klar, wenn dir die das Gefühl geben, du kannst nichts, dann würde ich wohl ähnlich reagieren! Ich finde, da ist aber kein Selbsthass angesagt, sondern eben eine gesunde Portion Abgrenzung.

Ich frag mich gerade, ob du noch studierst und deine Eltern dir das in einem gewissen Sinne vorwerfen, dass du finanziell abhängig bist?

Ich mache gerade die Matura nach, arbeite nebenbei aber noch Teilzeit. Also das nötige Kleingeld für eine Wohnung habe ich zurzeit nicht. Ein Jahr müsst ich noch durchhalten.

Mein Vater hat schon öfters die Bemerkung gemacht, dass wir Kinder ihm nur auf der Geldtasche liegn. Mein Selbstwert leidet schon sehr unter der kalten Art meines Vaters. Und immer wenn ich was neues schlimmes erfahre, hat er nie Emphatie aufgebracht und mir das Gefühl gegeben, dass ich selber Schuld bin. Hätte nie gedacht, dass mich das mal so prägen wird.

Mein ganzes Leben dreht sich um dieses Familienproblem. Und ich glaube, das kann ich nicht bereden oder klären, weil schon so viel vorgefallen ist und ich nicht verzeihen kann, bzw nichts mehr verdrängen kann. Also ich stehe einfach komplett an und bin sowieso der Meinung, dass ich das Problem bin

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