Arbeitslosigkeit, Umgang damit, Reaktionen anderer

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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tief_unten
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Arbeitslosigkeit, Umgang damit, Reaktionen anderer

Beitrag Mi., 07.09.2016, 07:52

Ich bin leider schon seit längerer Zeit arbeitslos. Es funktioniert einfach nichts mehr, ich schreibe Bewerbungen aber es ergibt sich auch nie etwas.

Das ganze macht mir sehr zu schaffen, AMS-Termine sind die Hölle für mich (wobei meistens nichts schlimmes passiert).

Ich fühle mich desswegen schon extremst unwohl, und habe desswegen auch Schlafstörungen, weil ich nachts oft aufwache und nur noch an dieses Thema denken kann. Es ist immer präsent.

Die daraus resultierende prekäre finanzielle Situation macht es auch nicht besser. Leute lerne ich so auch nicht kennen.
Oder Personen die ähnliche Interessen haben und mit denen man sich austauschen könnte.

Ich bin auch schon sehr demotiviert zuhause etwas fürs Berufsleben dazuzulernen.

Ich habe Angst dass mein Leben zerstört ist, unwiderrruflich, was dazu führt dass ich manchmal trinke um diesen Gedanken zu etragen, was auch nichts hilft im Endeffekt.

Ich weiss nicht was ich gegen die negativen Gedanken tun kann, ich fühle mich eigentlich nur noch schlecht und antriebslos.

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Falina
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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:00

Guten Morgen,

seit wann bist du denn arbeitslos? Sind es ein paar Wochen, Monate oder gar Jahre?
Meinst du mit AMS-Terminen, Gespräche mit einem Vermittler?
Spontan fällt mir dazu ein, dass du versuchen solltest, das Ganze nicht nur negativ zu sehen. Damit stehst du dir bestimmt nur selbst im Weg, bzw. deiner Motivation. Wie eingeschränkt ist denn dein Berufswunsch? Also könntest du deine Fühler vielleicht auch etwas weiter ausstrecken? Mach dir vielleicht mal eine Liste, was du alles magst, gerne machst, gerne machen würdest. Worin bist du besonders gut? Wo liegen deine Stärken? Was könntest du dir vorstellen, Neues zu lernen? Es könnte für den Neu-Anfang auch erstmal nur ein kleiner Teilzeit-Job sein. Davon wird man zwar auch nicht reich, aber man fühlt sich zumindest wieder gewertschätzt und wichtig in der Gesellschaft. Und dann bestimmt auch motivierter, nach einem größeren Job zu suchen.
LG

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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:07

Hallo Falina,

AMS ist das Arbeitsmarktservice in Österreich. Ich bin leider schon seit Jahren arbeitslos, ich hatte meistens nur geringfügige Jobs. Ich weiss sehr konkret was ich machen will, habe da allerdings wenig Berufserfahrung, Alternativen als Teilzeitjob auszuüben gibt es und ich würde es auch machen, nur leider ergibt sich gar nichts mehr!
Zuletzt geändert von tief_unten am Mi., 07.09.2016, 08:10, insgesamt 1-mal geändert.


Eremit
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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:07

Hallo tief_unten,

Hast Du schon daran gedacht, zum Arzt zu gehen, vielleicht sogar zu einem Psychiater? Schlafstörungen, Motivationslosigkeit und der Hang zum Trinken könnten Indizien für eine depressive Verstimmung bzw. Depression sein.

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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:15

Hallo Eremit,

dass ich depressiv verstimmt bin ist sicherlich wahr. Wenn ich teilweise in Chats bin oder normal mit Leuten rede (z.B. in Ams Kursen) wird mir sofort vermittelt, dass ich destruktiv und negativ rüberkomme. Das macht mich dann aggressiv und ich sondere mich ab. Was mir eigentlich auch schon egal ist. Ich kann dort sagen oder machen was ich will, ich komme immer irgendwie seltsam und einsiedlerisch rüber.


Eremit
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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:21

Ich rate Dir, einmal mit einem Psychiater über Deine jetzige Situation zu sprechen, vielleicht kann mit dessen Hilfe etwas Druck von Dir genommen werden.

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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:25

Ja es ist ein enormer Druck. Aber die Wartelisten sind lang und ich glaube ich will gar keinen Therapeuten. Ich habe ein einziges Mal bei einer telefonischen Seelsorge angerufen, da wurde mir dann nahegelegt, dass ich auflegen soll!

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Falina
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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:36

Bitte? Dir wurde nahegelegt, du solltest auflegen? Das kann doch wohl nicht wahr sein. Da musst du aber unglaublich Pech gehabt haben. Wozu ist denn eine Seelsorge da?

Ich würde dir auch empfehlen, dir einen Therapeuten zu suchen, der dich da intensiv unterstützen kann. Manchmal ist man so tief drin, es da allein wieder rauszuschaffen kann doch ganz schön schwer sein.

Hast du einen Partner, der dich unterstützt? Wie sieht es denn mit deiner Familie aus?

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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:51

Es war eine "Kummer Nummer" von der Kirche aus. Möglich dass es genau mit diesem "Mitarbeiter" nicht gepasst hat. Rückblickend hatte es vlt. aber auch mit diesem christlichen Background zu tun.

Meine Eltern können mir nicht helfen, einen Partner hab ich nicht wirklich.


Eremit
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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:52

Wegen langer Wartezeit: Versuche es beim sozialpsychiatrischen bzw. psychosozialen Dienst. Dort bekommt man üblicherweise recht schnell einen Termin, in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen.
Falina hat geschrieben:Wozu ist denn eine Seelsorge da?
Die Sache ist die, dass dieser Dienst nur für akute Notfälle da ist, z.B., wenn jemand darüber nachdenkt, sich das Leben zu nehmen und dergleichen, deswegen sollte die Leitung auch frei gehalten werden.

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Beitrag Mi., 07.09.2016, 08:59

Außerdem bin ich jemand der schwer Hilfe annehmen kann oder um Hilfe bittet. In diesem Forum ist es leichter für mich, man kann etwas schreiben, aber jede/r kann selbst entscheiden darauf zu antworten oder eben nicht.

Therapie, ok wenn man die 80 Euro pro Sitzung hat, sich selber jemanden suchen kann, aber auf Krankenkasse, da fühle ich mich als Bittstellerin und kann mir die Person ja nicht aussuchen!

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Beitrag Mi., 07.09.2016, 09:01

@ eremit

ok, das kann damit zusammenhängen, das hatte ich nicht bedacht! Bei solchen Nummern.

Ja, vom sozialpsychiatrischen bzw. psychosozialen Dienst hörte ich. Aber der oder die kann meinen Lebenslauf auch nicht betriebsfreundlicher machen.

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Beitrag Mi., 07.09.2016, 09:14

Ich denke auch oft, dass ich an meiner Misere selber schuld bin. Ich hätte früher viel mehr Energie in Berufliches stecken müssen. Bis 30 machte ich mir kaum Sorgen. MIr war es nicht so bewusst, dass es problematisch sein kann, wenn Löcher im Lebenslauf sind und dass sich der Arbeitsmarkt so wirklich strange entwickelt. Dass man froh sein muss was zu finden.
Das Gefühl haben zu müssen, dass man in keinem Betrieb von Nutzen sein kann, das ist hart.


Eremit
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Beitrag Mi., 07.09.2016, 09:16

tief_unten hat geschrieben:Aber der oder die kann meinen Lebenslauf auch nicht betriebsfreundlicher machen.
Das ist auch nicht ihr Aufgabenbereich. Aber man hat überhaupt mal jemanden zum Reden. Vielleicht wäre auch ein Krankenstand angebracht, auch diesbezüglich kann ein Psychiater behilflich sein. In einigen PSD-Zweigstellen gibt es sogar psychotherapeutische Angebote.

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Mitzi
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Beitrag Mi., 07.09.2016, 09:17

@ tief_unten
Hab dir eine PN geschrieben.
Wenn ich wüßt, wo das ist, ging ich in die Welt hinein ...
There’s some good in this world, Mr. Frodo. And it’s worth fighting for.

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