Hallo an alle,
ich leide schon länger darunter, dass ich an mir wahrnehme, wie sehr ich von "fremden" Menschen genervt bin, manchmal machen mich andere sogar richtig aggressiv und ich würde ihnen am liebsten den hals umdrehen und für deren asoziales verhalten einen strafzettel verpassen.
Mich strengt es an und es macht mich unendlich wütend, wenn
- anderen in der Innenstadt ständig ausweichen zu müssen, weil andere Menschen ja nicht auf einen achten und laufen, als wären sie alleine auf der welt
- andere sich vordrängeln, obwohl es eine Schlange gibt - ich beschwere mich und mache auf die Schlange aufmerksam und ernte davon dumme Sprüche und Beleidigungen von den Vordränglern und z.t. sogar von den Veranstaltern, die wohl auf eine Schlange keinen besonderen Wert legen
- mein Bitte und Danke, Grußformel von Menschen nicht beantwortet wird bzw. andere Menschen es ignorieren z.B. die Verkäuferin an der Supermarktkasse kein Hallo, Bitte und Danke über die Lippen bringt
- ich, als Schwerbehinderte im Zug um meinen Platz (Schwerbehindertenplatz) bitten muss (auf demmeist junge Männer sitzen) und dann böse Blicke und genervte, patzige Antworten bekomme
-
Ich persönlich bin in dieser Hinsicht streng erzogen worden und finde es einfach nur noch ätzend, wie asozial sich manche Menschen verhalten - und leide wahnsinnig darunter - weiß nicht wie ich meine Aggressionen und Wut verringern kann
Ich danke euch für hilfreiche Anregungen!
Von Mitmenschen nur noch genervt
-
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 26
- Beiträge: 25
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5059
Hey
Ich denke das spricht eher für eine grundsätzliche Unzufriedenheit in deinem Leben, dass du dich so über andere aufregst. Vielleicht, um von deinen echten Problemen abzulenken.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je zufriedener ich mit meinem Leben bin, umso besser kann ich mich von anderen abgrenzen und mich bringt umso weniger aus der Ruhe.
BG
Candy
Ich denke das spricht eher für eine grundsätzliche Unzufriedenheit in deinem Leben, dass du dich so über andere aufregst. Vielleicht, um von deinen echten Problemen abzulenken.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je zufriedener ich mit meinem Leben bin, umso besser kann ich mich von anderen abgrenzen und mich bringt umso weniger aus der Ruhe.
BG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2978
Ich glaube, dich gut nachvollziehen zu können. Selbst praktisch blind erstaunt es mich jeden Tag von neuem, wie viele andere das gleiche Schicksal mit mir teilen dürften, so oft wie sie mir reinlaufen, mich anrempeln etc.
Sitzplätze gibt es natürlich auch nicht automatisch, bei Nachfrage habe ich oft auch feststellen müssen, dass manche zusätzlich zu ihrer Erblindung auch noch taub sind ;-)
Aber mich stört es schon längst nicht mehr. Es gibt nämlich immer Leute, die helfend einspringen. Oft habe ich erlebt, dass sich wild fremde für mich eingesetzt haben, das sollte man bei allem Übel auch zu würdigen wissen.
Ich bin nicht vertrauensselig, mache klar Ärger, wenn mich etwas nervt. Aber aufhalten lasse ich mich nicht mehr. Ehrlich, ich habe Wichtigeres zu tun als aus einem Deppen einen Intellektuellen zu machen.
Es kommt natürlich auf deine Behinderung an. Ich muss mich zum Glück nicht mit dämlichen Blicken abgeben.
Im Zug wäre es zB die Aufgabe des Schaffners, dir den Platz freizumachen, falls andere dies nicht von sich aus tun sollten.
Und es ist wirklich leicht zu sagen, lass sie sich ärgern und genervt sein. Du könntest sie mit einem Blick strafen, dass sie sich auf einen Schwerbehindertenplatz gesetzt haben und jetzt auch noch Stress machen. Oder du bedankst dich höflich bei dem, der aufstehen muss, das heizt seinen Ärger noch mehr an.
Das Problem war aber auch bei mir, dass diese guten Ratschläge nicht gefruchtet haben. Ich habe mich geärgert und mein Tag war hinüber.
Das ist mittlerweile nicht mehr so, jedenfalls nicht so stark.
Mich stört einfach die Übellaunigkeit anderer nicht, beim Reinlaufen freue ich mich, dass es so viele Leidensgenossen gibt und auf die Sitze habe ich keinen Rechtsanspruch, spätestens wenn der Zugbegleiter kommt, wird ein Sitz jedoch immer frei.
Und zuletzt sollte man auch bedenken: Wir leben nicht in einer perfekten Welt. Es passieren so schlimme Dinge, dass man froh sein sollte, lediglich einer wandelnden Körperöffnung begegnet zu sein.
Sitzplätze gibt es natürlich auch nicht automatisch, bei Nachfrage habe ich oft auch feststellen müssen, dass manche zusätzlich zu ihrer Erblindung auch noch taub sind ;-)
Aber mich stört es schon längst nicht mehr. Es gibt nämlich immer Leute, die helfend einspringen. Oft habe ich erlebt, dass sich wild fremde für mich eingesetzt haben, das sollte man bei allem Übel auch zu würdigen wissen.
Ich bin nicht vertrauensselig, mache klar Ärger, wenn mich etwas nervt. Aber aufhalten lasse ich mich nicht mehr. Ehrlich, ich habe Wichtigeres zu tun als aus einem Deppen einen Intellektuellen zu machen.
Es kommt natürlich auf deine Behinderung an. Ich muss mich zum Glück nicht mit dämlichen Blicken abgeben.
Im Zug wäre es zB die Aufgabe des Schaffners, dir den Platz freizumachen, falls andere dies nicht von sich aus tun sollten.
Und es ist wirklich leicht zu sagen, lass sie sich ärgern und genervt sein. Du könntest sie mit einem Blick strafen, dass sie sich auf einen Schwerbehindertenplatz gesetzt haben und jetzt auch noch Stress machen. Oder du bedankst dich höflich bei dem, der aufstehen muss, das heizt seinen Ärger noch mehr an.
Das Problem war aber auch bei mir, dass diese guten Ratschläge nicht gefruchtet haben. Ich habe mich geärgert und mein Tag war hinüber.
Das ist mittlerweile nicht mehr so, jedenfalls nicht so stark.
Mich stört einfach die Übellaunigkeit anderer nicht, beim Reinlaufen freue ich mich, dass es so viele Leidensgenossen gibt und auf die Sitze habe ich keinen Rechtsanspruch, spätestens wenn der Zugbegleiter kommt, wird ein Sitz jedoch immer frei.
Und zuletzt sollte man auch bedenken: Wir leben nicht in einer perfekten Welt. Es passieren so schlimme Dinge, dass man froh sein sollte, lediglich einer wandelnden Körperöffnung begegnet zu sein.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Lass dich nicht von schlecht gelaunten Menschen herunter ziehen. Es gibt viele schlecht gelaunte Menschen da draussen. Vielleicht haben sie gute Gründe schlechte Laune zu haben, wer weiß?
Ein Tipp von mir: Achte mehr auf freundliche Menschen, die es ja auch gibt!
Die Verkäuferin die freundlich grüßt, der Herr vielleicht der freiwillig seinen Platz anbietet, die nette Dame, die sich höflich entschuldigt, wenn sie dich angerempelt. Nur Mut, es gibt sie, wenn du darauf achtest.
Ein Tipp von mir: Achte mehr auf freundliche Menschen, die es ja auch gibt!
Die Verkäuferin die freundlich grüßt, der Herr vielleicht der freiwillig seinen Platz anbietet, die nette Dame, die sich höflich entschuldigt, wenn sie dich angerempelt. Nur Mut, es gibt sie, wenn du darauf achtest.
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2978
@ Simonius: Es gibt sie, Gott sei Dank und keine Frage. Allerdings sind manche auf den Sitzplatz angewiesen, ebenso wie darauf, dass eine freundliche Verkäuferin behilflich ist, man also nicht einfach ausweichen oder verzichten kann.
Wenn das täglich der Fall ist, man öfter zu spüren bekommt, deplaziert zu sein, hält das irgendwann das hellste Gemüt nicht aus. Es sind eben alltägliche Dinge. Du möchtest vielleicht auch nicht täglich dafür dankbar sein, dass der Einkauf geklappt hat, du in den Zug konntest etc. Für manche ist nach dem Ticket noch lange nicht gesagt, dass sie auch tatsächlich fahren können.
Ja, verglichen mit der Dritten Welt muss man dankbar sein, dass man etwas kaufen konnte. Aber das ist natürlich ein Unding, Behinderte dazu zu zwingen, sich mit der Dritten Welt zu vergleichen und außerdem charakterlich problematisch, sich darüber zu freuen, dass es einem besser geht als zB einem verhungernden Menschen. Meine Strategie ist letzteres natürlich nicht. Es gibt immer einen, der schlimmer dran ist.
Wenn das täglich der Fall ist, man öfter zu spüren bekommt, deplaziert zu sein, hält das irgendwann das hellste Gemüt nicht aus. Es sind eben alltägliche Dinge. Du möchtest vielleicht auch nicht täglich dafür dankbar sein, dass der Einkauf geklappt hat, du in den Zug konntest etc. Für manche ist nach dem Ticket noch lange nicht gesagt, dass sie auch tatsächlich fahren können.
Ja, verglichen mit der Dritten Welt muss man dankbar sein, dass man etwas kaufen konnte. Aber das ist natürlich ein Unding, Behinderte dazu zu zwingen, sich mit der Dritten Welt zu vergleichen und außerdem charakterlich problematisch, sich darüber zu freuen, dass es einem besser geht als zB einem verhungernden Menschen. Meine Strategie ist letzteres natürlich nicht. Es gibt immer einen, der schlimmer dran ist.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
@schneeflocke20
Hallo Schneeflocke,
ja, mir geht es ähnlich und es ärgert und enttäuscht mich, dass Menschen immer noch Kinder in die überbevölkerte Welt setzen.
Es macht mich aggressiv, wenn ich junge Eltern mit ihren Babys sehe und/oder Kinder immer noch im Kinderwagen schieben, obwohl die schon lange laufen können und wollen
Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link im Menü oben. Danke.
Hallo Schneeflocke,
ja, mir geht es ähnlich und es ärgert und enttäuscht mich, dass Menschen immer noch Kinder in die überbevölkerte Welt setzen.
Es macht mich aggressiv, wenn ich junge Eltern mit ihren Babys sehe und/oder Kinder immer noch im Kinderwagen schieben, obwohl die schon lange laufen können und wollen
Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link im Menü oben. Danke.
es ist kein Zeichen von geistiger Gesundheit gut angepasst in einer kranken Gesellschaft zu leben
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
wieso lasst ihr Euch den provozieren, wie gewisse schon gesagt haben, es gibt auch das Gegenteil.
Kommt ihr darauf an, wohin man den Fokus lenkt. Ich würde mir den Tag nicht vermiesen lassen,
ich suche und finde (ganz wichtig) das Gute und Schöne.
Kommt ihr darauf an, wohin man den Fokus lenkt. Ich würde mir den Tag nicht vermiesen lassen,
ich suche und finde (ganz wichtig) das Gute und Schöne.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 2 Antworten
- 1007 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von madworld
-
- 8 Antworten
- 1269 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von changnoi
-
- 8 Antworten
- 1746 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Traumkugel
-
- 11 Antworten
- 2230 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von petrapan
-
- 6 Antworten
- 4537 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von schmetterling.1983