Hallo Forum!
Einsamkeit ist mein ständiger Begleiter.
Wohl schon so lange meine Erinnerungen zurückreichen.
Ich hatte das Glück in eine furchtbare dysfunktionale vom Zynismus,Wahnsinn und Alkohol zerfressene Familie hineingeboren zu werden.
Niejemand von ihnen hat sich je um mich gekümmert od. mir irgend eine Form von Aufmerksamkeit geschenkt.
Rückwirkend betrachtet sehe ich mich als Kindliches Opfer dass für alles was nicht stimmte herhalten musste.
Außerdem habe ich ziemlich verstörende sich in Bildern manifestierende Erinnerungen was die Misshandlung meiner Mutter durch meinen Vater angeht.
Nach der Scheidung meiner Eltern lebte ich einige Jahre bei meiner Mutter, bevor die Behörden beschlossen mich in ein Kinderheim zu stecken.
Obwohl damals unverständlich für mich,kann ich heute deren Sichtweise gut nachvollziehen.
Ich denke dass wohl das Krankenhaus seinerzeit das Jugendamt verständigte.
Zumindest scheint es den Akten nach so.
Meine Mutter leidet seit der Scheidung am Messi-Syndrom und hat auch zahlreiche andere Psychische Probleme.
Ich hatte außerdem als Kind mit Verhaltensstörungen und massiven Übergewicht zu kämpfen.
Mobbing war daher für mich auch ein Thema.
Heute weiß ich das mein kindliches Übergewicht auf Mangel und Fehlernährung zurückzuführen ist.
Die Ernährungspyramide beginnt bei meiner Mutter von unten.
Obwohl wir damals viel Hilfe bekamen,war der Ansatz der Behörden falsch.
Aus heutiger Sicht,muss ich sagen,dass die Psychologin, die dem Jugendamt vorschlug mich meiner Familie zu entziehen zu spät bestellt wurde.
Mein Fall kommt einem behördlichen Versagen gleich.
Obwohl damals beschlossen wurde,dass ich in eine Pflegefamilie komme,konnte der Anwalt meiner Mutter den Deal mit dem Kinderheim einfädeln.
Es war zwar offiziell ein Internat aber es hat sich für mich nicht so angefühlt....
Ich war in einer verdammten Nazianstalt....
Viele der Erzieher sind selbst dort aufgewachsen und sind nur deshalb nicht im Gefängnis gelandet weil sie im Heim eine Anstellung fanden.
Das Klima war verdammt abgefuckt und um einiges beschissener als bei meinem versoffenen Vater und meiner Messi-Mutter.
Von meinen Eltern wurde ich wenigstens nicht verprügelt od. anderweitig gezüchtigt.
Die mich betreffenden Übergriffe waren verglichen mit denen was anderen Kindern im Heim zustoß Peanuts.
Damals fing ich langsam an mich aus allem rauszuahlten und hab meine Zeit überwiegend im Zimmer verbracht.
Die schizoiden Verhaltensweisen die ich mir damals aneignete habe ich bis heute beibehalten.
Nachdem ich die Schule mit mittelmäßigen Erfolg abschloss kam ich zu meiner Mutter zurück.
Zuvor durfte ich alles 14 Tage nach Haus fahren.
Nachdem ich dann endgültig wieder zu Hause war fingen meine Probleme wohl erst richtig an.
Da ich mich für alles richtig toll schämte ging ich überhaupt nicht mehr raus.
Eigentlich nur noch um Termine wahrzunehmen od. Lebensmitteln einzukaufen.
Ich wohnte bis heuer Ende Jänner in der Wohnung meiner Großmutter und habe eigentlich ab dem sechzehnten Lebensjahr für mich alleine gesorgt.
Die Kommunikation mit meiner Mutter beschränkt sich seit 13 jahren auf zwei Minuten am Tag.
Ich konnte schon nicht mehr als ich noch zu Hause wohnte in ihre Vermüllte Wohnung raufgehen.
Sie irgendwie auf die Problematik ansprechen od. ihr helfen bringt nichts,da sie dann furchtbar aggressiv wird...
Nachdem ich mit der Schule fertig war,fing ich eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann an.
Ein toller Beruf für eine Schizoide Person
Im Geschäft klappte es aber an sich ganz gut,nur in der Berufsschule nahmen meine sozialen Ängste so langsam Überhand.
Aufgrund psychosomatischer Beschwerden brach ich das ganze dann auch ab.
Nach einem langen hin und her mit dem Arbeitsamt und zahlreichen Psychiatrischen Aufenthalten beschloss die Pva das ich Arbeitsunfähig bin.
Das ich nie richtige Freunde hatte,lag eigentlich nur an mir,da Schamgefühle einen Großteil meines Alltags bestimmen.
Als ich vom Kinderheim rauskam gingen auch zahlreiche meiner ehemaligen Kindergarten und Schulfreunde auf mich zu,nur ich konnte einfach nicht...
Leuten die ich traf,bindete ich auch teils riesige Bären auf,damit sie mich in Ruhe lassen.
Teils habe ich auch Kontakte von heute auf morgen ohne jeglichen Grund eingestellt.
Selbst jetzt wo ich 50 Kilometer von meinem Heimatort weg wohne,sieht es nicht besser aus.
Eigentlich gehe ich jetzt noch weniger raus als früher, da ich nach wie vor Angst habe,auch wenn es eine andere Form der Angst ist.
Obwohl mittlerweile Arbeitsunfähig plane ich eine Ausbildung zum Ernährungsberater.
Wie ich mit 18 Leuten in einem Saal,mündlichen Prüfungen,sowie Praktikum klarkomme weiß ich nicht.
Das mit dem Praktikum dürfte auch kein Problem sein,da mein neuer Wohnort ein Kurort ist.
Einsam und Depressiv
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Einsam und Depressiv
Zuletzt geändert von Big Baby Jesus am Sa., 21.05.2016, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Wenn nicht hier,wo dann?
Viel mehr steht mir mal wieder mein Kopf im Weg.
Obwohl ich hier kaum rausgehe gefällt es mir aber schon ziemlich gut.
Nachdem ich im Dezember einen Totalzusammenbruch erlitt,habe ich gemeinsam mit meinem Psychiater beschlossen den Schritt in eine eigene Wohnung zu wagen.
Leider weiß ich nicht,ob ich meine Wohnung behalten kann,da sie doch sehr kostspielig ist.
Für Wohnbeihilfe ist sie zu teuer...
Obwohl in der Annonce erwähnt wurde dass man Wohnbeihilfe beantragen kann..
Die Dame vom Sozialamt schlug meinem Vermieter vor dass er die Betriebskosten erhöhen soll um die Miete runterzufahren.
Leider hat ihm seiner Aussage nach der Steuerberater davon abgeraten.
Ich gehe davon aus dass er nicht einmal nachgefragt hat.
Jedenfalls heißt es in naher Zukunft wohl Wohnung od. Ausbildung,sofern mit mir nicht die Nerven durchgehen.
Da ich neben der Mindestsicherung auch Kindergeld beziehe komme ich gut um die Runden.
Nur leider wird es nicht für meine jetzige Wohnung und die 3000,- teure Ausbildung reichen.
Allen Lesern herzlichen Dank!
Viel mehr steht mir mal wieder mein Kopf im Weg.
Obwohl ich hier kaum rausgehe gefällt es mir aber schon ziemlich gut.
Nachdem ich im Dezember einen Totalzusammenbruch erlitt,habe ich gemeinsam mit meinem Psychiater beschlossen den Schritt in eine eigene Wohnung zu wagen.
Leider weiß ich nicht,ob ich meine Wohnung behalten kann,da sie doch sehr kostspielig ist.
Für Wohnbeihilfe ist sie zu teuer...
Obwohl in der Annonce erwähnt wurde dass man Wohnbeihilfe beantragen kann..
Die Dame vom Sozialamt schlug meinem Vermieter vor dass er die Betriebskosten erhöhen soll um die Miete runterzufahren.
Leider hat ihm seiner Aussage nach der Steuerberater davon abgeraten.
Ich gehe davon aus dass er nicht einmal nachgefragt hat.
Jedenfalls heißt es in naher Zukunft wohl Wohnung od. Ausbildung,sofern mit mir nicht die Nerven durchgehen.
Da ich neben der Mindestsicherung auch Kindergeld beziehe komme ich gut um die Runden.
Nur leider wird es nicht für meine jetzige Wohnung und die 3000,- teure Ausbildung reichen.
Allen Lesern herzlichen Dank!
Hallo Big Baby Jesus,Big Baby Jesus hat geschrieben:Einsamkeit ist mein ständiger Begleiter.
...Das ich nie richtige Freunde hatte,lag eigentlich nur an mir,da Schamgefühle einen Großteil meines Alltags bestimmen.
Als ich vom Kinderheim rauskam gingen auch zahlreiche meiner ehemaligen Kindergarten und Schulfreunde auf mich zu,nur ich konnte einfach nicht...
es gibt Vieles an deiner Geschichte, wo ich mich wiedererkennen kann. Natürlich sind unsere Geschichten verschieden, alleine schon deswegen, weil wir aus unterschiedlichen Kulturen/Generationen stammen. Trotzdem: Das Gefühl von Scham kenne ich auch zu gut, und es scheint bei Dir auch einer der treibenden Kräfte in deinem Leben zu sein. Die Scham macht es auch mir so gut wie unmöglich jeglichen (privaten) Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Die Scham hat zwar teilweise meine Karriere beflügelt, da ich ständig "auf der Flucht" war, aber meistens führt es nur in die totale Einsamkeit und Isolation. Ich bin auch gespannt, diesen Thread weiterzulesen.
PS. Dein Nickname gefällt mir; was könnte symbolischer sein, als ein großes Jesuskind an der Brust von der heiligen Mutter Maria? (Spricht zumindest meinen Humor an...).
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Probleme bekommst Du deswegen ganz bestimmt nicht. Meinetwegens brauchst Du dir auch sicher keine Sorgen zu machen; ich amüsiere mich einfach über interessante Wörter. Gestern Nacht z. B. hatte ich hier ganz Alleine am Computer fast einen Bauchkrampf bekommen, nur, weil Eremit das Wort "Händeringend" geschrieben hatte. Eigenartig, nicht wahr?Big Baby Jesus hat geschrieben:Ich dachte schon ich bekomme wegen dem Nicknamen Probleme.
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