Angeeckt, missverstanden, projiziert ...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Miamia
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Angeeckt, missverstanden, projiziert ...

Beitrag Mo., 11.01.2016, 19:22

Hallo liebe "Psychi's",

ich habe eine gute Ausstattung genetisch, um sozial sowieso ständig "innerlich anzuecken" - Hochsensibel und ADHS.
Das sind ja oft die Ersten in der Reihe "derer, die nirgendwo reinpassen" ... Und die auch deshalb anecken, einfach weil sie wie Kolibris in der Welt voller Pinguine wirken.

Bei mir kommt der Fall tatsächlich aus solch einer Ecke, es ist aber ein vordergründig tatsächich sozial-getriggertes Problem, dass ich nicht mehr ignorieren DARF. Ich wollte das so nicht in ein Leben integrieren, aber ich muss es tun, der Leidendruck ist so immens mittlerweile!
Ich kenne das Problem nun schon seit ich ganz klein bin und es hat mich eigentlich während der 45 Jahre immer im Würgegriff gehabt - mal mehr, mal weniger, es heißt: OPFER VON PROJEKTIONEN ANDERER ZU SEIN. In einem bestimmten Ausmaß kennt das "jeder" - aber bei mir ist das MASSIV.

Ich bin eine sehr wache, belesene und intelligente Frau, nicht unattraktiv, groß, immer etwas interessantes zu erzählen, sofort im Gespräch, nicht scheu aber nicht frech, immer mit einem heiter-flotten Spruch, eine lustigen Bemerkung auf den Lippen. Wohlgemerkt "intelligent, durchdacht und lustig", nicht "plump, drübergezogen und voll doof". Man lacht viel über meine Darstellungen, Erzählungen, Anekdoten, Sichtweisen, Wortwahl ... Wirke auch oft zufällig auch sehr hilfreich, da ich sehr wach und zugewandt (manchmal auch hellsichtig leider) bin, erwische ich oft wie nebenbei "den Punkt". Nehme nichts krumm, frage nach und suche immer nach der positiven, oder wenigstens komischen Essenz. Soviel mal zur Eigenwerbung . Ich erzähle das nur, damit Ihr "mich im Problem sehen könnt".

Es ist eine sehr junge Überlegung, aber ich vermute, hier liegt die Krux: Dieser "fette" Charakter macht mich zu einer PROJEKTIONSFLÄCHE wie einen Laster auf dem Minigolfplatz!
Muss man einfach treffen, geht gar nicht anders!
"Jeder" findet scheinbar irgendetwas an mir, das er sich rauspickt und mit dem er sich dann irgendwie (natürlich nur immer negativ!) assoziieren und dann demensprechend (endlich ein Ventil!) ZU RECHT ausagieren kann.
Ich gerate IMMER WIEDER in die Situation, dass Menschen, denen ich nicht mal im MINDESTEN auf die Füße getreten bin (warum auch, bitte?!) "ausflippen", völlig bescheuerte Mails schreiben, oder Kontakt abbrechen, oder ... Weil sie sich wahrscheinlich attackiert fühlen, da sie mich wohl unbewusst in bösartiger Weise interpretiert haben müssen ... Heimlich versteht sich. Man redet ja nicht erwachsen drüber, wenn einem was aufstößt! Man handelt einfach fies im Untergrund dann eben einfach gegenläufig, das merkt die dann ja schon irgendwann!
Ja, das tue ich dann immer irgendwann. Schnell.

Das geht so mein Leben lang, schon zuhause, dass mir eine ganz offensichtlich gute Absicht immer wieder als böswillig ausgelegt wurde. Das ist die Qualität eines Hexenprozesses und ich KANN da nicht ausbrechen!!! Das macht mich wirklich mittlerweile fühlbar krank.
Das ist er Tod einer jeden Vertrauensbildung. Der Tod jeder echten Beziehung. Sogar der Tod von jeder Art des Kontaktes.

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich mich wirklich "gebrochen" fühle.
Ich bin bereits vereinsamt - Teamplayer, Mitmensch, sozial hochbegabt - früher immer mittendrin ... Es geht schon seit Jahren jetzt nichts mehr zusammen! Egal, was ich anpacke, egal, wen ich in den Kontakt nehme: Gewalt und Scherben innerhalb kürzester Zeit!!!
Warum?
Ich vermute, dass die Leute mit sich selbst ins Gehege gekommen sind und das dann MIR anzuhängen versuchen. (Das Wesen der Projektion eben). Weil sie mich für ihre üblen Gefühle verantwortlich machen.

Die Botschaft für mich mit einen ewig ausgestreckten Armen:
Ich SOLL nicht so sein, wie ich bin. Man WILL das nicht haben. Ich muss damit aufhören freundlich, offen und positiv zu sein, muss meine blöden Witze für mich behalten, wenn ich nicht will, dass mir ein Strick nach dem anderen daraus gedreht wird!!!
Ich bin sehr stark, aber jetzt knicke ich merklich ein. Ich habe den Rest meines Vertrauens in "die Menschen" eingebüßt ... und das MIR!
Nicht nur, dass ich keine positive Resonanz erhalte, wie ja ausgesendet, das Beste was noch passiert ist schlichte Ignoranz (zumeist verpuffe ich ja einfach nur und kann dann eben sehen, wo ich mit meinen energetischen und emotionalen Investitionen bleibe) - das Schlechteste ist, dass ich offen (wegen was?!) attackiert werde. Das häuft sich merklich seit ein paar Jahren.

Ich mag nicht mehr.

Ich habe 45 Jahre lang die Menschen gesucht, die meine ausnehmend FRIEDVOLLE, GEBENDE und LUSTIGE ART verstehen und bejahen - die gibt es mittlerweile überhaupt NICHT MEHR ..!
Ich ecke nur noch an!
Ich passe nirgendwo mehr rein!
Ich kriege keinen Fuß mehr an den Boden!

Ich bin`s so leid.

Danke fürs Zuhören, das tat jetzt gut ...
und Bussi!
Eure Mi

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 20:54

Hallo Miamia,

wenn man, egal wo man auftaucht aneckt und wirklich nirgendwo reinpasst...das hat das- so meine eigene Erfahrung- bestimmt nicht nur mit den Anderen zu tun, sondern unheimlich viel mit einem selbst. Irgendwie fehlt in deiner Ausführung dein eigener Anteil an deinem Problem. Ich lese nur wie toll und liebenswert, witzig und intelligent du bist und von Anderen, den Bösen, die alles in dich hinein projizieren. Das mutet irgendwie seltsam an.
LG Amy

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Miamia
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 21:41

Danke für die "Antwort".
Leider hast Du meinen Beitrag damit ausversehen völlig verfehlt.
Du hast zielgenau den EINZIGEN Punkt rausgerissen, um den es hier überhaupt nicht geht: dass ich mich toll finde und alle anderen die Bösen sind.
Da hast Du wohl jetzt ausversehen ein bißchen was reinprojiziert.

Ich habe diesen "Steckbrief" geschrieben, um zu verdeutlichen, dass es leicht ist, sich an mir irgendwie ungut "zu verhedern", weil so viel von mir in einem jedem Kontakt stattfindet. Eine ganze Bühne voller Beziehungsangebote, wo andere "die Schotten dicht haben" und "Ja" und "Amen" sagen, sich ansonsten berieseln lassen (also für Dich: DIE BÖSEN, gell) und dann eben plötzlich (wegen was?!) "zurückschlagen".

MEIN Anteil ist, dass ich IMMER, egal wo ich bin, authentisch und unverstellt bin. Mich bemühe einen irgendwie etwas wertvollen Kontakt anzustreben, weil das leben sonst SINNLOS ist, wenn alle aneinander voreilaufen, ohne sich auch nur mal zu SEHEN! Dass ich gerne und reichlich energetisch gebe und dafür dann, ganz platt gesagt, als Dank sozusagen, immer wieder voll einen in die Kauleiste fange.

Ich befürchte jetzt, dass ich damit nicht weiterkomme!
Schotten dicht, Mi, dann ist Ruhe.
???

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Ephraim
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Beitrag Di., 12.01.2016, 09:21

Miamia hat geschrieben: "Jeder" findet scheinbar irgendetwas an mir, das er sich rauspickt und mit dem er sich dann irgendwie (natürlich nur immer negativ!) assoziieren und dann demensprechend (endlich ein Ventil!) ZU RECHT ausagieren kann.
Miamia hat geschrieben: Du hast zielgenau den EINZIGEN Punkt rausgerissen, um den es hier überhaupt nicht geht: dass ich mich toll finde und alle anderen die Bösen sind.
Aber generell akzeptierst du, verstehst du, daß es diese Punkte gibt, sie für manche Menschen geben kann, nicht völlig aus der Luft gegriffen, absurd sind? Du kannst nur nicht nachvollziehen, warum sich darauf fokussiert wird?
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen

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Miamia
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Beitrag Di., 12.01.2016, 10:18

Ääääähhh .... jaaaaaa????

Warum hieße dieser Thread sonst PROJEKTION, wenn ich nicht sehr genau erkennen und benennen könnte, was ich erlebe ...?

Es ist ein natürliches Phänomen, dem niemand entgehen kann. Einfach weil wir alle immer alles nur aus dem eigenen Erleben, aus der eigenen Geschichte, dem eigenen Gehirn und den eigenen Augen heraus erkennen und beurteilen KÖNNEN. Und das heißt: jeder sieht eine völlig andere Welt!
Nur einige glauben eben scheinbar leider oft, dass IHRE Welt die einzig richtige ist - und versuchen sich mit dieser Sicht dann gewaltvoll durchzusetzen.
Und da geht es dann unterschwellig nämlich schon lange gar nicht mehr um den Kontakt, der bietet nur noch die Munition, sondern heimlich darum "Recht zu haben" und "der Bessere zu sein". Kurz: Sein Ego zu füttern und zu stabilisieren.
Weil das nicht funktioniert, muss man immer dasselbe machen, vielleicht klappt es ja doch mal irgendwann.

Ich WEISS eben nicht, ob es immer Projektion ist, es ist auch ein völliger Wandel des Zeitgeistes dabei, WEG vom Menschen hin zu - tja.Jeder scheint EFFEKTIV und EFFIZIENT sein zu müssen und checkt andere nur noch aus auf: Was nützt Du mir, was bringt mir das jetzt?!

Ich werde noch weiter in die Einsamkeit tauchen müssen, werde meine Angriffsflächen, sprich meine Seele und meine echten Gedanken, genauso verschließen müssen, wie "all die anderen da draußen". Da wird schon geklagt über Vereinsamung, so ein Wunder wieder mal: kaum rollen die Menschen wie Igelkugeln durch die Welt, schon stirbt die Berührung?!

Aber DIESE FORM der Berührung, diese negative Form, dieses "ich lade meinen Schmerz auf Dir ab, da sehe ich gerade eine freie Fläche in Dir, wo er reinpasst" - das werd ich nicht mehr erdulden.
Damit höre ich auf so zu existieren, wie ich mich mag und kenne.

Und das soll die "Lösung" sein ...?

Das war der Grund hier mal zu posten.

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Di., 12.01.2016, 11:38

Hallo Miamia,

es ist jetzt wirklich nicht böse gemeint oder so, aber ich frage mich schon was genau du unter Projektion verstehst? Und ob der Begriff hier richtig verwendet wird. Kannst du so sicher für dich ausschließen, dass du nicht vielleicht diejenige bist, die projiziert?
Nochmal: Wenn mir das als Mensch mit nur einem Menschen passiert, dann kann es sehrwohl sein, dass dieser Mensch seinen eigenen Anteil, den er nicht sehen kann und nicht sehen will, in mich hinein projeziert. Passiert mir das aber praktisch bei allen Menschen auf die ich treffen in der selben Art und Weise, ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle die gleichen eigenen Anteile auf mich projezieren doch ziemlich gering. Mann sollte also vielleicht mal schauen, ob man nicht vielleicht derjenige ist, der sich der Projektion bedient. Es ist ein Abwehrmechanismus um eigene schwierige Anteile aus sich rauszubekommen und sie bei seinem Gegenüber abzuladen. Lapidar gesagt. Solange du das so kategorisch ausschließt, denn besonders selbstkritisch wirkst du nicht unbedingt, ist die Lösung die du für dich anstrebst, wahrscheinlich wirklich die Einzige für dich.
Viele Grüße Amy

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Miamia
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Beitrag Di., 12.01.2016, 12:04

"Solange du das so kategorisch ausschließt, denn besonders selbstkritisch wirkst du nicht unbedingt, ist die Lösung die du für dich anstrebst, wahrscheinlich wirklich die Einzige für dich."

AUWEIA. Wo bin ich denn HIER gelandet?!?!

Over. Out.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 12.01.2016, 12:07

Liebe Miamia,

deine Zeilen berühren etwas in mir. Weil ich einiges davon kenne, nicht alles, so mein erster Eindruck - der nicht mehr sein kann als eben ein erster Eindruck. Ich bin auch weder hochsensibel noch ADHS soweit mir bekannt ist. Kenne allerdings dieses Phänomen der - ich verwende dazu gerne die Bezeichnung, die mir mal ein Lehrer in einem anderen Kontext zuschrieb: Durchlässigkeit. Um Projektionsfläche sein zu können - das kenne ich sehr, sehr gut bis zur Erschöpfung - ist das ja mit eine Grundvoraussetzung, glaub ich. Dann, wenn man dies oder jenes seines Gegenübers DURCHgelassen hat, trifft es auf einen Spiegel - und der, der kann auch zuweilen 'irgendwie' verquer, umgedreht oder was auch immer sein. UND der, der reinschaut kann AUCH an dieser oder jener Stelle durch SEINE ureigene Brille mit verbogenen Linsen gucken - und gibt dann dem Spiegel die 'Schuld' (in Anführungszeichen!)

Es scheint mir, ich reagiere etwas anders als du auf diese Phänomene, wie ich mir anhand dieses kurzen Ausschnittes so denke. (Dazu vielleicht später, wenn ich dich vielleicht ein bischen besser kenne ...)

Und ja, es bleibt einem wenig übrig als sich dann gezwungenermassen auch, und ist man noch so gern mit und unter Menschen (wie ich auch, das kenne ich) - sich ganz mutterseelenallein mit sich auseinanderzusetzen.

Dies, was du 'in die Einsamkeit tauchen' nennst als letzten Ausweg, ja, das tut weh, da bin ich auch grad noch weiter drin - und diese Ablehnung durch andere, die ich auch erlebe ist so tief und so ganz und so stark - selbst WENN ich vermeintlich etwas Gutes tun wollte, da ist offenbar doch immer - ob nun nur bei mir oder meinem Gegenüber genau so AUCH - 'etwas' Unaussprechliches, Verborgenes, gar 'Abstossendes' - was auf Resonanz trifft. Dann sagte man mir (auch eine Therapeutin) NUR ich bin dafür - nun ja - verantwortlich. Was bei mir ankam: ach, auch daran habe ich ALLE SCHULD? Und es dauerte mich aus dieser zusätzlichen Schuldlast herauszugraben, da bin ich noch dabei ...

Und DA stehe ich jetzt und erkenne so langsam: nein, es ist WEDER nur mein Gegenüber, aber auch nicht AUSSCHLIESSLICH ich selbst. (Dies zeichnet sich ja gerade hier ein wenig ab, wenn ich das so lese.) Letzteres zu glauben hat mich fast komplett entmachtet. Und ich glaube, an dieser Stelle liegen viele grundlegende Denkfehler so mancher Selbsthilfe- oder auch esoterischen Philosophie (das würde jetzt hier aber zu weit führen.)

Resonanz ist IMMER ein Phänomen, was nur existieren kann, wenn ZWEI beteiligt sind (oder mehr).

Ich gehe inzwischen kaum noch auf andere zu. Obwohl ich mich auch für eine aufmerksame Person, eloquent, freundlich, neugierig und all das halte, und womöglich auch bin oder war wie DU dich beschreibst. Und was passiert? Auf MICH kommt keiner zu. Da helfen auch keine 700 facebook Freunde. Das ist heftig und traurig. Ich weiß auch nicht, wohin die Reise gehen wird. Jedenfalls SO BLEIBEN kann das nicht.

Ich hoffe wenigstens, dass es nur ein Übergangsstadium ist.
Fürs erste möchte ich dir schreiben: Trau dich in die Einsamkeit.

Und fürs zweite: ich fände es interessant zu erfahren wie DU bisher mit diesem ansatzweise beschriebenen von dir so bezeichneten 'Projektionsphänomen' umgegangen bist? Magst du davon noch mehr schreiben?

Herzlich grüßt

Miss Understood
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miamia
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Beitrag Di., 12.01.2016, 12:40

Ohhhh, Missi,

Dankedankedanke!!!! *umärmelung*

Durchlässigket, ja, das hatte gefehlt, DU hast es gefunden!
Das ist eigentlich eine wundervolle, spirituelle Eigenschaft, die soviel Leben erlaubt - sich und anderen! Aber wenn man "die Einzige" ist in einer Welt aus lauter geschlossenen und verbogenen Spiegeln (und das ist so), dann zahlt man ganz oft drauf. Einfach, weil man so ist, wie man ist. Und das ist MEIN Anteil. Ich suche und will stets das GUTE. Das ist aber für mich schlecht. Ich kann das nicht glauben. Aber es ist so.

Der Fehler ist mir klar vor Augen, ich hoffte allerdings noch, es sei nicht der einzige Fakt für mein mittlerweile wirklich unerträgliches, da in der Wiederholungsschleife feststeckendes, Erleben:
Wer offen ist, der wird auch berührt. War ja der Sinn der Übung. Allerdings nicht SO.
Das aber hat der Durchlässige nicht unter Kontrolle: WAS DA AUF IHN ZUKOMMT. Offene Tür ist offene Tür. Für Sonne oder für Regen.
Aber es ist wie mit dem Geschenk, dass uns Frau Merkel gerade so euphorisch gemacht hat und immer noch gegen jede Vernunft ohne Obergrenze weiter geben will: Ich mache beglückt die Tür einem jeden, Millionen völliger Fremder, auf - und sie alle dürfen ungeprüft sofort mitten in die gute Stube rein und haben dort uneingeschränktes Gastrecht. Und schon wundere mich dann darüber, dass irgendwie gar nicht jeder nett ist, den ich da so ungeprüft hereingelassen habe ins Innerste, gar nicht dankbar und rücksichtsvoll. Im Gegenteil: gewaltvoll, gefährlich, egoistisch und berechnend. Und NULL an einem Kontakt oder einer Beziehung interessiert. NULL.

Für mich ist das Äußere gerade eine ganz massive Entsprechung meines Inneren. Auch ich werde durch meine (leider wg. ADHS und HSP genetisch) offenen Türen vielfach GEFLUTET. Und jeder lässt nach Belieben seinen Dreck da (seinen Schmerz, seine Angst, seine Aggressionen) und stiehlt etwas wertvolles (Vertrauen, Kontakt). Vielleicht macht mir das deshalb mit dem "Merkel-Geschenk" auch so eine unglaubliche Angst. Ich habe es schon in meinem kleinen Leben nicht im Griff - nun wird ganz Deutschland, ganz Europa plötzlich von diesem Gewalt-Phänomen einer "feindlichen Übernahme" geflutet!!! ICH bin damit völlig überfordert und am Ärmel.

Die Zunahme des Phänomens ist sicherlich nicht subjektiv.
Die Leute, die mir begegnen sind alle Jahrzehnte älter geworden und die meisten von ihnen leider nicht spiritueller, oft nicht mal klüger - nicht selten sogar komischerweise ganz im Gegenteil.
Und älter zu werden heißt: eine längere Geschichte mit sich herumzuschleppen.
Und das heißt: immer mehr Schmerzen ausfgesammelt zu haben.
Und das bedeutet: ich gehe auf die Suche (wie gewisse Leute in Köln, die aus einem wortlosen Druck heraus "Unruhe und schlechte Action" anzuzetteln sich verabredeten) - auf die Suche nach Ärger und Schmerz. Nach irgendjemanden, auf den ich das "werfen", zumindest "teilen" kann. Damit ich mich mal wieder spüre. Das was ich glaube zu sein: Schmerz, Wut, Ärger, ...

???
Liiieeeebeeee Grüße,
Mia


mio
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Beitrag Di., 12.01.2016, 12:58

Hallo MiaMia,

ich lese Dich in Deiner Selbstbeschreibung als Menschen mit vielen angenehmen Gefühlen auf den andere Menschen mit unangenehmen Gefühlen reagieren. Verspürst Du selbst denn auch ab und zu unangenehme Gefühle wie Wut, Ärger etc.? Oder hast Du solche Gefühle gar nicht?

Lieben Gruss,

mio

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Miamia
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Beitrag Di., 12.01.2016, 13:07

Im Kern bedeutet das nach meinem Verständnis jetzt:

Man kat KEINERLEI KONTROLLE über das, was einem begegnet und über das, was andere mit dem Kontakt zu uns anzufangen gedenken.

Wer dem nicht Sorge trägt, ist dem Außen AUSGELIEFERT. Freiwillig wohlgemerkt! Es war SEINE Entscheidung ohne Schirm rauszugehen! Und dann ist die Chance "vergewaltigt zu werden", weitaus höher als die, ein Lächeln geschenkt zu bekommen.

Weil das also faktisch so ist, muss man im eigenen Interesse dafür sorgen, dass man "geschlossen bleibt" und starke FILTER einsetzt, WEM man in WELCHEM GRADE Einlass gewährt - und ob man überhaupt noch Leute mit Dreck an den Schuhen auf den Teppichen haben will.
Manch einer hat die Schuhe ausgezogen und Du denkst: "Super, der ist sauber!" Wenn er dann vom Sofa aufsteht ... Tja.

Sprich das heißt: Ein Leben ohne Unmittelbarkeit, ohne Spontanität, ohne Vertrauen, ohne sich von "Sympathie" (trügerische Nymphe!!), ohne sprudelnde Emotionen, sondern "leben" wie AM AUSGESTRECKTEN ARM.
Wie in Köln eben: Wir gehen nicht mehr naiv auf die Straße, um zu feiern, wir rechnen mit dem Schlimmsten und treffen Vorkehrungen, so gut es eben geht. Das Außen gehört uns nicht. Wir können nur reagieren.

Ich habe das IGNORIERT.
Weil ich das so nicht haben wollte.
Weil das jedem Begriff von LEBEN entgegen steht.
Für mich wohlgemerkt.
Zuletzt geändert von Miamia am Di., 12.01.2016, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Miamia
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Beitrag Di., 12.01.2016, 13:20

Mio ,

doch, klar!
Insbesondere jedoch fast als Reaktion auf diese "ungerechten" Reaktion auf mich ...
Ausdruck der Hilflosigkeit und des Kontrollverlustes. Und der schmerzhaften Zurückweisung, die es im Kern beinhaltet. "Du nicht!" - trotzdem nicht. Wie kann das sein ...

Ich erlebe mich aber als zugewandt, warm, ehrlich und gebend - ich bin niemand, den man zurückweisen muss oder sollte. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es wirklich nicht.
Ich verhalte mich absichtlich wie ein Geschenk für jeden, der mir begegnet. Wie eine Inspiration, ein Lächeln und eine weiche Strömung. ER soll ich nach mir ein bißchen besser fühlen dürfen. Das ist mein CREDO. Dazu gehört ja nicht viel. Und ich gebe das so leicht und so gerne!
Und werde entweder BESTENFALLS ignoriert und schlechtestenfalls ZURÜCKGEWIESEN.
Ich muss nicht erwähnen, dass ich natürlich niemals etwas gleichwertiges zurückerhalte.

Selbst wenn "Leute" dann tatsächlich mal sagen: "Hey, super Idee - das probiere ich gleich mal aus!" (--> Du hast mir was gebracht!)
Sie sagen niemals, NIEMALS mehr: "Danke!!". Das ist wirklich auffallend!

"Danke" heißt: "Ich hab Dich eingelassen und Du hast mir wohlgetan!"
Danke ist kein Wort, das ist ein Gefühl und eine Lebenseinstellung.
Die gibt es scheinbar kaum noch.
Bin aufs Land gezogen - auch hier ist kein Danke auf "Cool, stimmt ja!" zu hören!

Aber ich bin sehr zentriert, sehr reflektiert, sehr selbstkritisch (zuviel?) und lasse DAS NEGATIVE STETS BEI MIR.
Ich lebe das NIEMALS aus.
Wenn ich mich abgrenzen MUSS, tue ich das mit GFK - Sprache ohne Gewalt.
Zuletzt geändert von Miamia am Di., 12.01.2016, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Zion
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Beitrag Di., 12.01.2016, 13:29

Miamia hat geschrieben: Ich verhalte mich absichtlich wie ein Geschenk für jeden, der mir begegnet. Wie eine Inspiration, ein Lächeln und eine weiche Strömung. ER soll ich nach mir ein bißchen besser fühlen dürfen. Das ist mein CREDO.
Puuh,
ich glaub, ich empfände das, begegnete ich dir, möglicherweise als etwas aufdringlich.


mio
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Beitrag Di., 12.01.2016, 13:35

Hallo Miamia,
Miamia hat geschrieben:Wie kann das sein ...

Ich erlebe mich aber als zugewandt, warm, ehrlich und gebend - ich bin niemand, den man zurückweisen muss oder sollte. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es wirklich nicht.
Ich verhalte mich absichtlich wie ein Geschenk für jeden, der mir begegnet. Wie eine Inspiration, ein Lächeln und eine weiche Strömung. ER soll ich nach mir ein bißchen besser fühlen dürfen. Das ist mein CREDO. Dazu gehört ja nicht viel. Und ich gebe das so leicht und so gerne!
Und werde entweder BESTENFALLS ignoriert und schlechtestenfalls ZURÜCKGEWIESEN.
Ich muss nicht erwähnen, dass ich natürlich niemals etwas gleichwertiges zurückerhalte.
ich habe gefragt, weil ich eine Idee dazu habe. Es ist durchaus möglich, dass es gerade Deine Offenheit ist, die andere (teils wahrscheinlich unbewusst, teils bewusst) ablehnend reagieren lässt - nicht, weil Du unfreundlich bist oder etwas in der Art sondern weil eine zu große Offenheit von einem Gegenüber auch als "Grenzüberschreitung" empfunden werden kann. Dem anderen ist das dann sozusagen eventuell ZU offen.

Ärger und Wut etc. sind ja "Abgrenzungsgefühle" die auch einen Sinn haben: Sie vermitteln uns was wir mögen, nicht mögen, wo wir anfangen und aufhören im "übertragenen" Sinne. Wenn Du nun in keinem guten Kontakt mit diesen Gefühlen bist (für Dich selbst), dann kann es sein, dass Menschen das als "unangenehm" empfinden, weil sie unter Umständen das Gefühl haben "Dich" abgrenzen zu müssen und das kann dann zu Wut und Aggressionen führen. Gerade wenn Du sehr offen und zugewandt auf andere zugehst und den Kontakt aktiv suchst.

Eventuell hilft es Dir, wenn Du mal genauer versuchst hinzu spüren, wie es Dir in den jeweiligen Kontakten selbst so geht. Also kucken: Ist das gerade wirklich angenehm für mich? Ärgere ich mich vielleicht unbewusst über was beim Anderen und lasse es nur nicht zu, weil ich das ablehne für mich? Also einfach mal ganz bewusst den Kontakt zu den "Grenzgefühlen" in Dir zu suchen. Das meint jetzt nicht, dass Du "rumwüten" sollst oder so, einfach nur hinfühlen und kucken, was Deine Bedürfnisse sind im Kontakt und warum der Kontakt scheitert. Möchtest Du eventuell zu viel vom anderen, mehr als dieser zu geben bereit ist? Wie fühlt es sich an, sich selbst mal im Kontakt ganz bewusst "Abgrenzung" zu erlauben?

Kannst Du damit gedanklich was anfangen?

Lieben Gruss,

mio

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Miamia
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Beitrag Di., 12.01.2016, 14:21

Ohja, lieber Mio, das kann ich!

DANKE!

Diese Gedanken/Beobachtungen hatte ich auch schon.
Ich habe mich nie bei versteckten negativen Gefühlen "erwischt" - bis es eben dann zu "Grenzerfahrungen" kam.
DANN reagierte ich - zu spät natürlich, da als Reaktion - auch mit Abgrenzung.
Und das sind dann im ersten Wurf natürlich nicht die posivsten Gefühle. Und die sind auch nicht gut auslebbar.

Worauf ich GANZ STARK reagiere ist tatsächlich etwas, über das ich auch schon nachgesonnen habe - weswegen der Thread ja überhaupt erst eröffnet wurde - Offenheit ist nicht PER SE GUT.
Und auch eine Umarmung (sei sie auch, wie in meinem Fall nur geistig) BEENGT DEN FREIRAUM SCHEINBAR.
Das tut sie natürlich nur, wenn jemand ABGEGRENZT ist, hart und undurchlässig. Durch einen weichen Menschen fließt die Umarmung hindurch und wird dann vielleicht, wenn sie hintenraus gekommen ist, nachgefiltert. "Nee, den finde ich irgendwie doof, der soll mir nicht so nahe kommen!"

Mit jeder Art einer Emotion, sei es auch nur, wenn sie im anderen ausgelöst wird (er wird dann zumeist ganz sicher erstmal Ursache und Wirkung verwechseln --> Projektion eben) - TRITT MAN JEMANDEN (ZU?!) NAHE.

Und dann beißen die Dich weg. Weil sie nicht anders können. Weil sie das so nicht haben wollen. Weil sie nicht berührt werden wollen. Weil sie damit nicht umgehen können. Weil ihnen das eben einfach Angst macht. Weil sei das nicht gelernt haben auszuhalten. Und weil ihr Lebenskonzept ihnen auch nicht sagt, dass ihnen DAS fehlt.
Tut es dann auch nicht.

(Meine Theorie dazu ist ein bisschen polarisierend, aber ich halte viele Menschen heutzutage - natürlich schon familiär erlernt und weder hinterfragt, noch nachgeschult - für "soziale Krüppel"). Zumindest für Menschen mit einem teilweise stark eingeschränkten sozialen Fokus und oft ohne jede Begabung für Beziehungen. Das ergibt das im Durchschnitt eine Gesellschaft, die seelisch verarmt ist, voller Konflikte, weil sie sich nur noch auf ihr Ego, auf Konsum und Sex stürzt.

QUED ????

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